Was mache ich eigentlich den ganzen Tag so? Heute ist der 5. und das ist seit letztem Monat der „Was machst Du denn eigentlich den ganzen Tag?“– Tag. Frau Brüllen hat das so bestimmt. Heute war Home Office. Ein zickiger Rechner, ein flott gemachter Saugroboter, Brillenshoppen, Kinder, Kochen, Spielen, weiterarbeiten. Nix besonderes los, eigentlich.
Der Morgähn
6.30 Uhr: Das Handy plingt so komisch und das eine halbe Stunde zu früh. Aus irgendwelchen Gründen bin ich sofort wach, stehe auf, Katzenwäsche, mache dem Mann und mir Kaffee.Wir setzen uns damit ins kuschelige Bett und werden langsam wach.
7.00 Uhr: Die Kinder werden wach und krabbeln zu uns und wollen kuscheln. Ich liebe diese Zeit am Morgen. Heute Morgen ist es auch irgendwie ganz besonders schön. Woran lag das nochmal? Achso, ich glaube, die Kinder haben sich nicht gestritten. Kind1 hat Halsschmerzen und ich sehe meinen Home Office Tag in Gefahr, aber später geht sie doch in die Kita.
7.30 Uhr: Der Mann macht den Kindern Frühstück und geht duschen, ich suche den Kindern Klamotten raus und ziehe sie an. Die Tochter hat heute Schwimmunterricht mit der Kita, also packe ich ihre Schwimmtasche. Der Mann macht auf mein Geheiß ein Käsebrot, ich packe Birne und Wasser in unsere immer noch für gut befundenen Isybe-Trinklaschen(Affiliate Link) und packe es in den Rucksack.
8.00 Uhr: Frühstück für die Kinder. Teils angezogen, teils nicht. Wir sind morgens irgendwie nicht so wahnsinnig durchgetaktet. Ich könnte mir das einfach selber nicht merken. Nach dem Frühstück wird fertig angezogen.
8.30 Uhr: Der Mann zieht mit den Kindern los. Ich gehe duschen und mich anziehen.
Home Office – irgendwas ist immer: Der Rechner zickt.
9.00 Uhr: Ich setze mich an den Schreibtisch und wurschtele mit dem Rechner rum. Das Internet klemmt und irgendwie ist der Rechner generell so langsam. Im letzten Monate hatte ich zwei Mal einen Trojaner auf dem Rechner, wie mir der Kaspersky vermeldete. Ich lasse nochmal so ein Virendings durchlaufen.
10.30 Uhr: Ich werde missmutig, weil nichts passiert und ich noch nichts gegessen habe. Typisch ich im Home Office. Das Ziel wäre es, schon vor 8.30 Uhr geduscht und angezogen zu sein, damit ich in aller Ruhe frühstücken und dann um 9 Uhr arbeiten kann. Das klappt leider nur, wenn ich für andere Jobs aus dem Haus muß. Fürs Home Office kann ich das morgens nicht für mich durchsetzen. Ich backe mir ein Brötchen auf dem Toaster auf und schaue mich in diesem Trümmerfeld von Küche um. Ich stelle das dreckige Geschirr in die Spüle, die Spülmaschine ist voller sauberen Geschirrs. Zeit, diese jetzt auszuräumen habe ich nicht. Erstmal essen – am Laptop.
Ich checke Mails und mache Zeugs. Richtig flott ist der Rechner aber nicht.
Mein liebstes neues Spielzeug: Der Saugroboter
12.00 Uhr: Ich trage den neuen Saugroboter in der Küche und schalte ihn an. Er saugt schlecht. Ich schreibe eine Mail und erhalte ziemlich schnell Antwort. Man ist ratlos, warum ich so unzufrieden bin. Es werden diverse Vorschläge gemacht, die ich aber alle schon ausgeführt habe. Ich mache trotzdem alles nochmal. Aber dann .. oh! Da hab ich doch glatt vergessen — ähem! Das kann ich aber nicht verbloggen! Ich richte, was zu richten ist und plötzlich saugt Robbi super(affiliate link)! Bei Ecken, die kleiner sind als 90 Grad hat er naturgemäß seine Schwierigkeiten aber sonst läuft’s jetzt top. Diesmal hat er auch keine Stelle im Raum vergessen. Ob er sich die Räume gemerkt hat? Ich fange an, ihn wieder gern zu haben. Leider ist die Batterie leer, sonst würde ich ihn gerne nochmal durchs Bad schicken.
13.30 Uhr: Die Küche ist gesaugt, der Saugroboter lädt seinen Akku auf, ich packe Bettwäsche in die Maschine und ich mache mich fertig, denn ich möchte nochmal nach Brillen schauen fahren.
Da guckst Du!
14.00 Uhr: Ich fahre mit dem Rad in die Stadt. Königsallee und Nordstraße. Am Ende habe ich mir die 4 Brillen, die ich bereits am Wochenende in die nähere Auswahl fasste, für zu Hause zum drüber meditieren ausgeliehen. Leider hat jede Brille einen Haken. Die eine hat einen zu breiten Steg und wird mit meinen schwereren Gläsern vermutlich zu tief rutschen, die andere ist schwarz und ich wollte kein schwarz mehr und sie ist dem Mann zu rund. Die andere ist mir zu extravagant und ich überlege, ob ich damit zickig aussehe und die wieder andere sitzt über den Augen zu tief. Kein Brillengesicht, sagte ich ja bereits.
15.30 Uhr: Ich bin mit der Brillenrunde fertig. Mit Hin und Herfahrerei bedeutete das nur wenige Minuten je Brillengeschäft und trotzdem 30 Minuten später als vorgenommen. Ich düse los zur Kita.
16.00 Uhr: Ich hole Kind2 in der Kita ab. Kind1 ist schon im Schwimmunterricht. Nach einigem Hin und Her gehen wir nach Hause. Er auf dem Gepächträger, ich schiebe. Zu Hause machen wir uns meine Nudeln warm, die ich gestern spätabends kochte und essen dazu Rukkolasalat mit Tomaten, Mozzarella und Kernen.
Dann räume ich die Küche auf, räume endlich die Spülmaschine aus und wieder ein und wische ein bisschen auf Tisch und Arbeitsflächen rum. Sieht schon wieder nach Küche aus. Dann baue ich mit dem Kind ein Lego-Haus.
17.00 Uhr: Kind2 will lieber zu Hause bleiben und weiterbauen, während ich Kind1 abhole. Es wird nur 10 Minuten dauern und ich traue ihm das zu. Ich sage ihm er solle bitte nur im Kinderzimmer bleiben und nicht die Tür öffnen, wenn es klingelt. Er kennt das Ganze von Kind1. Als ich die Tür geschlossen habe und mir im Hausflur die Schuhe anziehe, höre ich einen kleinen Aufschrei. Ich schließe wieder auf und schaue ins Kinderzimmer. Kind2 sitzt ruhig da. „Iss will doch mitkommen!“ Alles klar, Kind schnell angezogen und losgerannt. Er beeilt sich netterweise und joggt neben mir her.
Vor dem Schwimmbad kommt uns die Schwimmgruppe schon entgegen. Perfect Timing. In Eintracht gehen wir zurück nach Hause. Wieder kein Streit. Ich sollte das lieber nicht laut sagen.
17.30 Uhr: Zu Hause wollen die Kinder jeder eine Hand voll Nüsse haben. Dann verkleidet sich Kind1 mit verschiedenen Halsketten, sie spielen gemeinsam Auto, hören die kleine Hexe und alles ist richtig nett und harmonisch. Ob ich da mal kurz ans Laptop dürfte?
18.15 Uhr: Meine Mutter ruft an und erzählt, dass sie Schneeanzüge bei Aldi für alle Enkelkinder gekauft hätte. Ob ich das gut finde. Finde ich. Wir verabreden das nächste Familientreffen und besprechen die nächsten Termine im November. Dann erzähle ich ihr von dem Brillendilemma. Mama findet „diese Designerbrillen“ alle zu teuer. Recht hat sie.
18.30 Uhr: Die Tochter und der Sohn sperren den Flur mit zwei geknoteten Springseilen ab. Immer noch kein Streit. Ich laufe auf Zehenspitzen.
Die Tochter bringt mir ein gehämmertes Bild an den Schreibtisch. Sie trägt einen Stirnschmuck aus Knopfkette und erklärt, dass das da auf dem Bild ein Künstler sei, und das da die Farbtupfer. „Und das gibt eine kuuuuunterbunte Welt“. Woher hat sie diese Ideen? Ich beschließe ihr Bau-Werkzeug-Spielzeug zu Weihnachten zu schenken
18.40 Uhr: Die Kinder dürfen „Keks den Hund“ gucken, oder wie das heißt, danach Sandmann. Ich sitze daneben hacke das hier schnell in die Tasten.
Um 19 Uhr mache ich Abendbrot, wir sitzen zusammen und ich fotografiere das, was sich bei mir Dekoration nennt. Die Tochter möchte das Foto sehen und fragt, ob ich es noch „erhellen“ möchte.
19.30 Uhr: Der Mann kommt von der Arbeit, isst mit den Kindern zu Ende, bestreitet den Ins-Bett-Marathon. Mit den Kindern habe ich vorher vereinbart, dass es ohne Theater von statten geht.
20.00 Uhr: Wir bringen die Kinder ins Bett.
Jetzt muß sich der Mann mich mit diversen Brillen anschauen und irgendwann geht dieser normale, chaotische aber harmonische ohne Geschwisterstreit-Tag zu Ende. Achso, Kochwäsche muß ich noch waschen.
Und Ihr so? Was habt Ihr heute so gemacht?