Das Thema Vereinbarkeit reißt nicht ab. Es gibt aber auch immer wieder etwas Neues. Heute: Ferienbetreuung. Denn wir haben jetzt ein designiertes Schulkind. Kind1 wird Ende August eingeschult, ihre Kitatzeit ist am 17. Juli unwiederbringlich vorbei. Was es bedeutet, ein Schulkind zu haben, kann ich Euch erst im Herbst erzählen. Was es bedeutet, die Sommerferien über eine sinnvolle Ferienbetreuung hinzubekommen, noch bevor das Kind jemals Sommerferien hatte, weiß ich jetzt schon.
Ihr mich sehr rührendes größer werden, wunderbar altklug sein und sich so oft auch wieder klein und fühlen habe ich übrigens schon verbloggt.
Unsere Kita schließt im Sommer 2 Wochen lang. Das ist sehr human, es ist eine Elterninitiative: es gibt nicht genug Anlass, diese Elterninitiative zu lobpreisen. Die Mitbestimmung geht allerdings nur zu einem gewissen Grad. Denn würde die Kita die letzten beiden Wochen der Schulferien schließen, so wie in den letzten Jahren auch, wäre alles klar. Das Kind ginge bis Anfang August in die Kita, wir machten Ferien wenn die Kita Ferien macht und danach wäre Schulanfang.
So läuft es aber nicht. Denn die die Kita schließt mittendrin, vom 18.-30. Juli. Danach fängt das neue Kitajahr an. Für Kind2 kein Problem, der geht einfach wieder zur Kita. Für die Große schon, denn die hat keine Betreuung.
Anfängerfehler galore
Ich war so blöd und habe unseren Hollandurlaub nicht auf die zwei Wochen Kitaferien gelegt, sondern in den August. Das liegt daran, dass wir im August in Holland eingeladen sein werden. Somit haben wir die Möglichkeit, nicht nur 1 Woche, sondern 2 Wochen Urlaub zu machen. Wir müssen nur einmal hin- und zurück fahren und außerdem ist es der Erholungsfaktor schlechthin, denn zwei Wochen am Stück sind entspannter als zwei einzelne Wochen mit Arbeit dazwischen.
Blöd aber, wenn man bedenkt, dass ich vorher noch arbeiten muß und zwei Wochen lang Kinder zu Hause haben werde, die auch noch eine schöne Zeit haben wollen – und sie auch verdient haben.
Vereinbarkeit ist, wenn … Betreuung in der alten Kita
Heute habe ich es in der Kita noch gerade hingebogen, dass Kind1 ausnahmsweise noch in der Kita mitbetreut werden kann. Die Betreuung für 1 Woche und 2 Tage kostet 55 Euro, inkl. Mittagessen. Ich habe keine Ahnung, was sowas sonst kostet, aber das war es mir wert. Es ist ja auch nicht schön für die Kinder, im Kinderzimmer auf eine arbeitende Mama zu warten, bis man endlich in den Ferientag starten kann.
Kind1 wird also nach unserem Hollandurlaub nochmal 2 Tage in die Kita gehen, dann einen Tag bei mir sein, weil dann streng genommen das Schuljahr beginnt und ihr 1. Schultag erst einen Tag später stattfindet.
Jetzt muß ich mich nur noch um 2 Wochen Kinderbetreuung kümmern, während der Mann und ich arbeiten müssen. Netterweise hat sich eine der Omas bereit erklärt, jeweils am Mittwoch zu kommen, damit ich in die Redaktion fahren kann. So muß zumindest der Mann noch 1 Mal die Woche bis Mittags die Kinder übernehmen, damit mein fester freier Job 2 Mal die Woche „versorgt“ ist. Meine anderen Jobs werden dann frühmorgens und spätabends stattfinden müssen.
Vereinbarkeit ist, wenn … Sozialgedöns fällig wird
Das Ende der Sommerferien wird Arbeits- und Organisationstechnisch knackig für uns. Ich muß vor unserem Urlaub alle Utensilien für die Schule beisammen habe, die Schultüte muß fertig gebastelt sein, das Kleid für den 1. Schultag gefunden bzw. ausgewählt sein. Nach den Ferien müssen der Mann und ich sofort wieder arbeiten, die Wohnung flott machen, die Feier für den 1. Schultag vorbereiten und dazwischen noch den 5. Geburtstag von Kind2. Ich überlege ernsthaft, ob ich den Kindergeburtstag für ihn auf das Wochenende lege, wenn das alles vorbei ist. Sowas haben viele Eltern schon gemacht, denn nicht jeder kann um 15 Uhr frei machen, um die kleinen Gäste zu bespaßen.
Wie ich das mit der Arbeit nach dem Urlaub machen soll, weiß ich noch nicht. Weil Sozialgedöns. Und nee, das ist keine Freizeit für mich, nur weil ich meine Kinder liebe und es gerne machen und es mir eine Herzensangelegenheit ist, Geburtstage und 1. Schultage zu einem unvergesslich schönen Ereignis zu machen. Es ist so aber es ist auch meine Arbeit, das ist mein Job. Unser Job, eigentlich. Eigentlich ist all das, Geburtstag, Geschenke, Kleider, Kuchen, Getränke und Partyschmuck, die Unermesslichkeit der besonderen Ereignisse, die Bindung und Nähe und die Verantwortlichkeit auch der Job des Mannes, wenn es komplett gleich verteilt wäre bei uns. (Wir reden hier nicht von der Liebe, die ist ja da, wir reden von der Zuständigkeit und Verantwortung). Ganz gleich verteilt ist es aber (noch?) nicht bei uns. Warum das ist ist, habe ich in diesem Text beschrieben. Denn ich organisiere und manage, ich erteile dem Mann Aufgaben für die Vorbereitungen der Feierlichkeiten und werde schauen, ob er sie auch hinkriegt, damit Geburtstag, 1. Schultagsfeier sowie später folgende Kindergeburtstag erfolgreich stattfinden können.
Das mit meinen Jobs, den Kunden, dem Geld verdienen, meiner Verantwortung dort verlässlich und pünktlich zu sein, muß ich nachts ausklamüsern, scheint mir. Mir fällt das sehr schwer, ich bin in den späten Abendstunden selten wirklich gut im Texten und produktiv sein. Dafür muß ich mir noch einen Plan machen und mit dem festen freien Kunden erneut (nicht nur wegen der Ferienbetreuung) reden. Manchmal gehen Familie und Soziales vor. Weil wir nur ein Leben haben.
Vereinbarkeit ist, wenn … Arbeits- und Ferienplan im Juli
Mein Plan für die beiden Sommerwochen wäre dann, dass ich zu Hause um 8.00 Uhr am Schreibtisch sitze und der Mann die Kinder bis mindestens 9.30 versorgt, be-frühstückt und ggf. Sachen für unseren Tag packt. Erst dann darf er arbeiten.
Dann erlebe ich mit den Kindern hoffentlich etwas Schönes und wir treffen uns um 19 Uhr wieder zu Hause. Dann muß der Mann die Kinder mit Abendessen versorgen, den Waschen-Umziehen-Abendmarathon bestreiten, während ich mich im Home Office einschließe und die letzten 1,5 Stunden meiner Konzentrationsfähigkeit für Texte nutzen kann. Danach folgt dann der Arbeitskram, den man so erledigen muss.
Soweit der Plan. Vereinbarkeit ist, wenn … immer was Neues.
Und bei Euch so?
Soweit dein Kind in der OGS angemeldet und angenommen ist, hat es doch Anspruch auf Ferienbetreuung über die Schule – ist das bei euch nicht so?
Nee, sie ist in einer Ganztagsklasse, da gibt es keine gesonderte Nachmittagsbetreuung, sondern irgendwie mit AGs und anders. Außerdem sind in der Zeit ja auch sowieso Schulferien…
So kenne ich das auch. Unser Sohn war auch eine Woche im Hort vor der Einschung. Ist gut für die Kinder wenn sie vor der Einschulung schon mal in den Räumlichkeiten waren und sich schon auskennen. Ist ein spielersicher Einstieg. Das senkt auch die Hemmschwelle und man weiß schon mal wo es z.B: zur Toilette geht und wo gegessen wird.
Wir kennen auch viele Leute die das so machen und ebenfalls empfehlen. Die Inder können sich schon mal kennenlernen und die Betreuung ist gesichert.
Du machst Dir schon Gedanken, nur weil Du den Kindergeburtstag evtl. ein paar Tage verschieben möchtest? ;-) Wir haben auch schon Monate später gefeirt und es hat trotzdem Spass gemacht ;-)
Dein Plan hört sich gut an, aber Leben ist das was passiert, während wir planen – hört sich sehr straff an, für Dich und den Mann, da darf nix dazwischen kommen… Viel Glück :-)
Genau darum geht es, das ist ein straffer Plan ist. Nicht wirklich der Kindergeburtstag, sondern die vielen sozialen Verpflichtungen, die Ferien und unsere Jobs…
Manchmal ist es wirklich einfach stressig in den Ferien. Ich persönlich würde den Geburtstag auf ein Wochenende legen.wir haben den Geburtstag von meiner Kleinen immer Sonntagnachmittags gefeiert. Unter der Woche konnten immer viele nicht und das war nie ein Problem für sie.
Einschulungsfeier? Für so was fehlt mir irgendein Hormon… Und wir haben in Düsseldorf doch die Düsselferien, da kann man sogar die kompletten Sommerferien abdecken, wenn es sein muss. Allerdings muss man auch früh anmelden!
Eben, und ich habe mich nicht angemeldet.
Oh lieber Gott, das Problem haben wir im nächsten Jahr auch… Nach den Ferien erstmal Vorschulkind-und ich frage mich jetzt schon, wie man die ganzen Ferien überbrückt !?! Da merkt man mal, wie einfach alles war…
Ohh ja, wie ich das kenne!
Und es wird nicht besser, wenn die Kinder in der Schule sind, mit den unfassbar vielen Ferien und der unterirdisch schlechte Ferienhortbetreuung….