Was habe ich heute eigentlich den ganzen Tag gemacht? Es ist wieder der 5. des Monats und ich schreibe auf, was ich heute bitteschön eigentlich überhaupt geschafft habe.
Immerhin habe die Wohnung verlottern lassen und versucht, mich auf meine Zukunftsplanung zu konzentrieren. Eigentlich war ich vor dem Schreiben nicht ganz zufrieden mit meinem Tag, aber dann wurde dieser Beitrag hier ein Statement zum Thema professionelles Bloggen und sich trotzdem selbst treu bleiben. Außerdem war irgendwas mit Musik und beflügelt inhaltlich arbeiten, das hatte ich schon länger nicht mehr. Irgendwie hat sich im Kopf doch einiges geordnet, das ist doch ein ziemlich gutes Tagesergebnis.
6.30 Uhr: Der Wecker klingelt und der Mann fudelt sich beim Duschen vor. Darum falle ich nochmal in den Schlaf und kann nichts dafür. Folgerichtig bringt mir der geduschte Mann Kaffee ans Bett und die Kinder kommen zu Kuscheln. So kann der Tag eigentlich sehr gut beginnen.
7.10 Uhr: Die Kinder und ich stürzen aus dem Bett ins Badezimmer. Ich lege die Klamotten raus, die Kinder ziehen sich an und waschen sich. Selbstverständlich kommen wir nicht ohne Überwachung und Zwischenappelle aus, wie „Gesicht waschen“, „Socken nicht vergessen“, Haare kämmen“ und „doch wirklich, auch heute Haare kämmen“.
Der Mann schmiert derweil das Pausenbrot für das Schulkind und deckt den Frühstückstisch.
7.30 Uhr: Die Kinder und ich sitzen am Frühstückstisch, ich kann es selbst nicht glauben, wie schnell wir heute sind. Aber dafür bin ich auch weder geduscht noch sonstwas.
Die Kinder essen ein Brot, ich beschrifte die getrockneten Geburtstagskarten, die Kind1 gestern gebastelt hat und heute an die Kinder verteilen wird. Das Kind unterschreibt jede Karte mit seinem Namen. Ich stecke sie ihr in den Ranzen und bitte den Mann, ihr beim Verteilen zu helfen, weil das Kind noch nicht lesen kann, welcher Name drauf steht.
7.50 Uhr: Der Mann und die Kinder fahren mit dem Rad zu Schule, ich stürze mich todesmutig in die Sportklamotten und gehe erstmal beim Online Supermarktshop Süßigkeiten für die Geburtstagsparty sowie weitere Dinge für das Wochenende bestellen. Heute ist ja Mittwoch. Was für ein Schreck.
8.10 Uhr: Ich mache 20 Minuten Work Out und komme mittlerweile wieder sehr gut mit. Erstaunlich, was sich nach nur 5 Mal mitmachen doch so passiert im Körper.
8.50 Uhr: Ich gehe duschen und ziehe mich an.
9.00 Uhr: Ich sitze am Schreibtisch und verschiebe erstmal mein Telefondate auf 10 Uhr. Dann checke ich meine Mails und beantworte ein paar.
Zwischendurch kommen die ersten Postbotensendungen. Da das Kind bald Geburtstag hat und ich noch ein paar Päckchen erwarte, mache ich jedesmal brav auf.
10.30 Uhr: Mein Telefondate mit der sehr hilfsbereiten, klugen und ermutigenden Andrea von meworkingmom findet statt. Ich freue mich, wieder einmal mit Ihr zu sprechen. Sie hat auch viele gute Anregungen und Ideen für mich. Ich muss mich gerade beruflich wieder mal neu erfinden und mir fällt es gerade etwas schwer.
11.30 Uhr: Blogmarketing-Time! oder so. Frisch ermutigt und motiviert, mache ich mir ein paar Notizen und einen kleinen To Do Zettel. Zwischendurch schweift mein Kopf immer wieder ab und denkt sich Geschichten rund um meine Überlegungen aus. Was mir inhaltlich auffällt schreibe ich auf. Parallel läuft Musik (!!!) und sie beflügelt mich. MICH! Die seit rund 10 Jahren (eher mehr) Musik nicht mehr erträgt und nur Ruhe will. Geht mir seit Wochen so. Es ist merkwürdig.
Außerdem fange ich an, mit dem Marken-Vortrag von Tollabea zu arbeiten, den sie auf der denkst gehalten hat.
Ich habe mich nach 3 Jahren bloggen immer noch nicht mit meiner Blog-Marke beschäftigt, sondern immer geschrieben, worüber ich gerade Lust hatte. Das soll grundsätzlich auch so bleiben. Aber da der Blog einen Teil meines Einkommens beträgt, möchte ich mich da verprofessionalisieren. Was nicht heißt, dass ich mich demnächst gerne für Koops verbiege, Schmus schreiben und alle anlügen möchte. Mein Blogmarketing soll eher erreichen, dass ich besser begreife, in welchem Markenfeld ich mich bewege und damit ich mich Koop-Partnern gegenüber besser anbieten und verkaufen kann. Die sollten nämlich möglichst besser verstehen, wofür ich stehe und was meine Leserschaft an meinem Blog schätzt. Soviel kurz zum Thema Marketing, Authentizität und Bloggen. Und ja, es gibt eine Authentizität beim Bloggen, auch wenn das viele anders sehen. Was ich hier mache, ist 100%ig ich. Ich kann mich mit allem identifizieren, hier steht, was ich denke, fühle, bezweifle und überlege, worüber ich lache und was ich esse. Natürlich nicht umfassend mein gesamtes Leben, sondern eine bewußte Auswahl.
Mensch, das wird hier ja fast ein Blogeintrag zum Thema professionelles Blogmarketing und man selbst bleiben. Vielleicht schreibe ich nochmal ausführlicher dazu. Wer hätte daran Interesse?
14.45 Uhr: Ich bekomme Hunger und mache mir zu Essen von gestern warm, schaue den Rest der letzten Folge von Gilmore Girls und muss wahnsinnig heulen.
(ACHTUNG SPOILER!, erst im nächsten Absatz weiterlesen) als sich Lorelai mit guten Vorschlägen bei Rory verabschiedet. „Get yourself a window seat, honey, cause there’s so much to see“. Der Satz schon allein! hach. Genau den Rat will ich meiner Tochter auch irgendwann einmal geben. Und dann gibt Lorelai viele weitere gute Ratschlägen über die hinteren Sitzen in Bussen und orangenen Pullovern, die sie Rory geben will. Und Rory sagt, „Mom. Mom. You already gave me everything I need“. Maaaan. Heul. Ich hoffe, dass meine Tocher auch eines Tages sagen kann, ich hätte ihr alles gegeben, was sie braucht. Hach, ist das rührend. Ich könnte schon wieder losflennen beim Schreiben gerade…) :)
15.55 Uhr: Ich fahre das Kind von der Schule abholen. Auf dem Schulhof spreche ich alle anwesenden Eltern der am Sonntag eingeladenen Kinder an, dass sie unbedingt Regenklamotten mitbringen sollen.
16.30 Uhr Wir holen Kind2 von der Kita ab und fahren nach Hause. Auf dem Heimweg gibt es Geschwisterstreit, da der Kleine ständige „der Schnellste“ sein will und erwartet, dass man dafür bremst und ihn vorbeifahren lässt. Das passt natürlich der Großen nicht, sie will nicht für ihn bremsen. Es wird sich gegenseitig überholt und hingefallen und geschimpft. Meine Vermittlungsversuche waren für den Hintern. Ich sagte dann erstmal gar nichts mehr und wir kamen zu Hause an.
17 Uhr oder so. Kind1 ist sauer. Sie schmeißt das Rad auf den Boden, lässt den Ranzen liegen und stapft die Hausflurtreppe hoch. Ein Handwerker kommt uns aus dem Keller entgegen und stellt sich telefonierend in die Haustür, Hand an der Hüfte, Ellebogen raus. Bin dann, weil mich Kindergekreisch aggro macht, mit den drei Rädern unterm Arm nacheinander sehr breit und raumgreifend durch die Tür und zurück gegangen, um die Räder im Hausflur die Treppe hochzutragen. Der Typ hat sich keinen Millimeter bewegt, um mir Platz zu machen. Leider bin ich nicht an ihn gestoßen. Und nein, das lag nicht daran, dass da genug Platz war. Schlimm, wie wütend mich sowas machen kann. Wie nennt man dieses Verhalten? Man-spreading ist es ja, wenn die Typen in Bus und Bahn sich so breitbeinig hinsetzen, dass andere keinen Platz mehr haben.
Tatsächlich habe ich auch noch erreicht, dass Kind1 ihren Ranzen holt und in der Wohnung ihre Sachen ordentlich hinstellt, Jacke aufhängt etc. „LASS MICH IN RUHE!“ werde ich angeschrien. Sie macht es aber und ich bleibe ruhig.
17.10 Uhr: Ich koche Kaffee, verteile Apfel, je einen Schoko-Crossie für jeden und hole Nagellack. Über diese Kombination will sich das Kind1 auch wieder mit mir vertragen und Kind2 hätte gerne dunkelroten Nagellack. Einen Fingernagel dürfen die Kinder. Kind1 wählt pink und macht heimlich noch einen weiteren lila.
Dann kommt der Postbote und bringt mir mein neues, kleines -Wunder-Musikdings (Amazon Partner Link, also Werbung). Den winzigen Lautsprecher kann ich übers Handy ansteuern. Für 30 Ocken und die kleine Größe (faustgroß) hat das einen irren Sound! Ich schließe das Ding zum Aufladen an und wähle mein Spotify an. Das Gerät macht sich selbständig und spielt einfach „Ace of Space“ von Motörhead und meine Kinde springen auf, hüpfen herum und rufen „Mama, guck mal!“Dabei spielen sie Luftgitarre. Woher sie das haben, weiß ich nicht. Ich spiele keine Luftgitarre. Aber ich freue mich über ihre Liebe zum Rock’n Roll.
Es wird dann Abendbrot gegessen. Käsestulle. Kein Rohkost heute, das ist nicht Rock’n Roll.
18 Uhr: Die Kinder gehen sich ihre Schlafanzüge anziehen und dürfen danach Kika gucken.
Der Mann kommt kurz nach Hause, wirbelt mit einem USB-Stick durch die Gegend und druckt ein pdf für seinen Abendtermin aus. Dann ist er wieder weg.
Das Kind wünscht sich währenddessen einen Elsa-Kuchen von mir und ich geh gleich mal googlen. Hat da jemand eine Idee für Faule?
Ich mache jetzt gleich noch ein Foto von den Fingernägeln der Kinder und mir, weil mir sonst nichts fürs Titelbild einfällt und schicke dann die Kinder Zähneputzen. Wenn alles gut läuft, ist der Text um 19 Uhr online. Wenn nicht, wisster Bescheid. Dann tritt selbstbestimmte Abendritualgestaltung ein, das kann dann dauern. Insbesondere, da ich heute Abend alleine bin.
Weitere #wmdedgt findet Ihr bei Frau Brüllen. Geht mal gucken, ich selbst finde diese Tageserzählungen immer sehr unterhaltsam.
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EIN Schoko-Crossie für jeden? Ist das dein Ernst?
Elsa-Torte für Faule? … Kaufen! Oder einen normalen Kuchen backen und als Krönung eine Elsa-Barbie draufsetzen. :-D