Wie bringt Ihr Eure Kinder abends ins Bett? Lasst Ihr sie selbstbestimmt einschlafen oder sollen sie zu einer fixen Uhrzeit ins Bett? Begleitet Ihr sie in den Schlaf oder deckt Ihr sie nur gut zu und verlasst dann den Raum? Weil ich den Eindruck habe, dass sich viele Eltern gerade mit deutlich jüngeren Kindern mit dem selbstbtestimmten Einschlafen sehr unter Druck setzen, wollte ich mal erzählen, wie ich das mache. Ihr könnt es dann ja immer noch anders machen, ne?
Meine Kinder sind gerade 5 und (noch bis Herbst) 6 Jahre alt. Sie gehen nicht selbstbestimmt schlafen, denn bei uns gibt es eine Schlafenszeit, die von uns Eltern liebevoll forciert wird. Das ist per se nicht selbstbestimmt. Andererseits gehen wir mit „noch nicht schlafen können“ individuell um und finden situativ Lösungen. Und außerdem haben wir so etwas wie ein selbstbestimmtes Abendritual.
Wir halten uns an keinen bestimmten Ansatz, weder selbstbestimmt, noch erzogen, nicht unerzogen oder „attached“ (jeden Abend Einschlafbegleitung bis das Kind schläft) , sondern eher so aus dem Handgelenk und ziemlich situativ.
Meine These ist, das will ich gleich zu Anfang erzählen, dass es weder „DAS“ selbstbestimmte Einschlafen noch „DIE“ gesunde Schlafenszeit oder die perfekte Methode für überhaupt irgendetwas gibt, sondern ich denke, dass Kinder unterschiedliche Schlafbedürfnisse haben, die die Schlafdauer, das Durchschlafen, die Schlafbegleitung und auch die Länge des Schlafs etc. betreffen.
Eigene Betten mit Option auf Familienbett (wenn es sein muss)
Das Familienbett ist nicht unser Ding. Wie haben ein 1,80 m breites Bett, dass uns schon immer mit Kindern zu klein war. Als Babys und bis Ende der Stillzeit haben die Kinder im Beistellbett bzw. bei uns im Bett geschlafen. Irgendwann dann nicht mehr. Aber wir haben die Kinder nie bewußt rausgeschmissen, sondern einfach neue oder andere Optionen für das Schlafen im eigenen Bett eröffnet. Trotzdem wachen wir nahezu jeden Morgen mit einem Menschlein mehr im Bett auf, als wir eingeschlafen sind. es gibt keine starren Regeln. Definiere Familienbett, lebe die Graubereiche!
Unsere Kinder schlafen in ihren eigenen Betten, gemeinsam in einem Kinderzimmer, wobei es eine Option auf unser Bett gibt. Die Tochter kommt nur bei schlechten Träumen hin und wieder, meistens ruft sie uns nur zum Trösten an ihr Bett. Mittlerweile braucht sie auch das immer seltener. Der Sohn kommt beinahe jede Nacht zwischen 1 und 6 Uhr, meistens gegen 5 Uhr. Dabei schläft er dann sofort wieder bei uns im Bett ein und ich werde nur kurz wach. Seit ein paar Nächten bitte ich ihn aber, erstmal wieder selbst versuchen einzuschlafen, wenn er nachts wach geworden ist. Weil ich nämlich durchschlafen möchte. Wenn das noch nicht klappt, ist es nicht schlimm und er darf kommen. Wenn es einen schlimmen Traum gab, steht ihm unser Bett eh offen. Das weiß er und ich spüre, dass er sich bemüht. Das reicht mir erstmal. Ist das jetzt Durchschlafen oder nicht? Uns ist das egal, wie man das nennt.
Achtung Hammer-Weisheit: Jedes Kind schläft anders
Kind1 ist damals mit 18 Monaten zur alleine Ein- und Durschläferin geworden. Wir bezogen eine neue Wohnung, sie bekam ihr Kinderzimmer, war darauf so stolz, dass sie seitdem in ihrem Bett in ihrem Zimmer schläft, ohne jemals wieder in unser Bett zurück kommen zu wollen. Knapp zwei Jahre später folgte ihr der damals ebenfalls ungefähr 18 Monate alte Bruder ins Kinderzimmer. Das gemeinsame Schlafen und das nächtliche Teilen des Kinderzimmers (tagsüber war das von Anfang an der Fall) klappte erstaunlich gut und reibungslos. Die Anwesenheit der großen Schwester hat Kind2 sehr gut geholfen im Kinderzimmer zu bleiben. Anfangs haben wir die Kinder im Kinderzimmer einschlafbegleitet, dann schliefen sie in der Nacht dort alleine weiter. Seit Kind2 ungefähr 3 Jahre alt ist und sich nachts im Dunkeln auch selbständig zurecht findet, ruft er uns nicht mehr, sondern kommt nachts in unser Bett getrappst. Das hat Kind1 nie gemacht.
Unser Abendritual – oder was situativ davon übrig bleibt
Seitdem die Kinder gemeinsam im Kinderzimmer schlafen, sieht unser Abendritual nahezu unverändert so aus: Abendessen, umziehen, Zähneputzen, etc. Dann wird jedem eine Geschichte vorgelesen, ist die Zeit sehr knapp geworden, gibt es auch mal nur eine Geschichte für beide. Danach legen sich die Kinder in ihre Betten, werden bekuschelt, wir lassen kurz den Tag Revue passieren, singen jedem ein Schlaflied und dann heißt es „Gute Nacht“.
Selbstverständlich gibt es öfters Abweichungen von der Regel. Beispielsweise, wenn die Kinder noch zu aufgedreht, nicht müde oder aber nähebedürftig sind. Dann dürfen sie wahlweise noch ein Buch anschauen, leise spielen (allerdings ohne Licht zu machen, damit das andere Kind auch einschlafen kann), etwas trinken kommen oder einer von uns Eltern legt sich zur Beruhigung kurz mit ins Bett, bis das Kind ruhiger geworden oder gar eingeschlafen ist.
Mit dem Einschlafen haben wir eigentlich keine Probleme, denn unsere Kinder möchten um die Zeit, in der wir sie ins Bett bringen, schlafen gehen. Sie schlafen meistens innerhalb von 10 Minuten ein. Meistens unterhalten sie sich noch miteinander oder mit ihren Kuscheltieren. Dann ist Ruhe.
Kurzer Abstecher: Das Morgenritual
Unser Morgenritual hat viel mit dem guten Einschlafen zu tun, glaube ich. Denn morgens war es bei uns immer so gewesen, da wird den Kinder bei Kaffee und Milch im Elternbett vorgelesen. Das ist jetzt zur Schulzeit verändert, aber wir sind mit der neuen Morgenroutine auch noch nicht da angekommen, wo wir hinwollen. Bisher haben wir immer von ungefähr 6.00 bis 8.10 Uhr mit den Kindern im Bett geschlummert, gekuschelt, geredet und später Kakao oder Wasser und Kaffee getrunken, Bücher vorgelesen, etc. Auch unter der Woche, besonders als sie noch kleiner waren. Unsere Kinder haben uns eine zeitlang morgens immer so früh geweckt und es war unser Kompromiss zwar früh wach zu werden aber nicht aufstehen zu müssen. (Jetzt zur Schulzeit müssen wir schon um 6 Uhr aufstehen, das war früher halt anders.)
Jedenfalls war immer klar: morgens früh kommt die große Nähe und nicht ein von Anfang an durchgetakteter Morgen. Ich bilde mir ein, das beruhigte meine Kinder, besonders als sie noch kleiner waren.
Schlafenszeit oder ein Einschlaffenster
Niemand legt sich jeden Abend zur gleichen Zeit zur Ruhe. Aber fast jeder hat ein ideales Zeitfenster, in dem er oder sie ins Bett geht. So handhaben wir auch die Einschlafszeit unserer Kinder, wobei die enger gesteckt ist, als unsere. (Wachstum und so.) Da wir fixe Zeiten haben, an denen wir morgens die Wohnung verlassen müssen, gibt es für die Kinder ein relativ fixe Einschlafzeit in einem Zeitfenster, das sich halbwegs situativ anpassen lässt.
Ich glaube es ist wichtig, mit Kindern gemeinsam ein geeignetes Zeitfenster zu finden, in dem sie schlafen wollen und können. Aber nicht jeden Abend aufs Neue.
Unsere Kinder sind zu unserer als richtig beobachtet und befundenen Einschlafzeit gegen 19.30 / 20.00 Uhr müde und möchten schlafen. Wir forcieren dieses Einschlaffenster liebevoll, in dem wir mit unserem Abendritual quasi darauf hin arbeiten zu dieser Zeit auch schlafbereit zu sein. Unser Abendritual hilft ihnen runter zu kommen, in den Schlafmodus zu finden auch auch alleine einzuschlafen.
Einschlafprobleme haben wir nicht – wir haben Abendrevolte
Jetzt im Sommer, wenn es so lange hell und vorallem in der Hitzeperiode so heiß war, gibt es Ausnahmen von der Regel. Diese Ausnahmen gibt es in unproblematisch und in problematisch.
Unproblematisch ist es, wenn es in der Wohnung heiß oder aber noch knallehell ist. Dann kann nämlich niemand schlafen. Vor 21, teilweise 22 Uhr geht bei uns zu den Hitzezeiten in der Wohnung gar nichts. Aber das sind Ausnahmezeiten, die die Kinder auch belasten, weil sie nicht genügend Schlaf bekommen. In dieser Sommerzeit haben die Kinder bis zu dieser Zeit entweder mit uns etwas länger zu Abend gegessen oder sich selbst mit ruhigem Spiel oder Bücher anschauen beschäftigt. Wie wir das handhaben werden, wenn die Tochter nächsten Sommer noch in die Schule muss und ausgeschlafen sein muss, wissen wir noch nicht.
Probelmatische Ausname: Die Abendrevolte bevor sie in ihren Betten liegen. Ab 19 Uhr spätestens herrscht hier oft die Weltrevolution im Zahnputzglas. Die Kinder drehen durch. Sie laufen durch die Wohnung, wollen auf Betten springen, Zahnbürsten werfen, Klamotten überall verstreuen, Schreien, Kreischen und Streiten und sich mit Edding bemalen. Ich möchte das dann aber nicht. Hüpfen und Austoben ist das eine (und völlig ok, sogar schlaffördernd), aber Zahnbürsten- und Badezimmerartikel-Weitwurf, Hauen, Schreien und Streiten, das Kreischen und Johlen ist das Andere. Für mich – und den Mann – ist es jeden Abend ein innerer Kampf, nicht mit den Kindern zu kämpfen.
Dieser Abendterror herrscht besonders im Sommer vor und vermutlich vergesse ich den jedes Jahr aufs Neue, weil der mit jedem neuen Alter immer wieder neu aussieht. Jedenfalls war ich dieses Jahr ungefähr im Juni wieder geschockt, wie schlimm anstrengend die Abende sind. Als die Kinder kleiner waren, war die Abendrevolte nicht so krass, wie es dieses Jahr lief. Ich denke, je älter die Kinder werden, desto sensibler reagieren sie auf das helle Licht. Auch, wenn es noch nicht wirklich warm ist. Wir sind also zur Terrorvermeidung dazu über gegangen, den Kindern ein selbstgewählten Abendritual zu ermöglichen. Allerdings ohne an der Einschlafzeit zu rütteln.
Drohung oder Konsequenz? – Wenn es der Terrorvermeidung dient…
Beim Zähneputzen und Bettfertig machen (waschen, umziehen etc.) gibt es keine Selbstbestimmung. Das wird gemacht und basta. Selbstbestimmt können die Kinder sein, indem sie sich aussuchen, wie das Abendritual verlaufen soll. Sollen wir im Bad dabei sein, Gesellschaft leisten oder bei irgendwas assistieren, können sie uns darum bitten. Manchmal dürfen sie sich auch aussuchen, ob sie Mia & Me schauen wollen oder lieber eine Geschichte vorgelesen bekommen wollen. All das geht aber nur, wenn beim Bettfertig machen nicht geschriehen oder gestritten wird.
Die Kinder können auch entscheiden wie lange das Ganze dauern soll, bis sie sich umgezogen, gewaschen und Zähne geputzt haben und wie viel Zeit dann noch bleibt um beispielsweise eine Geschichte zu lesen oder nicht. Das ist zwar eine Drohung, aber letztendlich eine natürliche Konsequenz, die auch helfen soll, den eigenen Abend selbständig zu planen. Eine Geschichte wird vorgelesen, wenn die Zeit dazu da ist. Wenn die Zeit für Streiten und/ oder Boykott verwendet wird, ist die Zeit weg = keine Geschichte mehr. Dass Kinder das nicht in Gänze komplett abschätzen und regulieren können ist klar.
Wir haben eine bestimmte Einschlafzeit, zu der Ruhe eingekehrt sein sollte. Wenn diese durch eine besonders schöne Geschichte, Rede- oder Kuschelbedürfnis überschritten wird, ist das natürlich kein Thema. Zeitputzweitwurf hingegen ist kein ausreichender Grund, finde ich. Dann ist für eine Geschichte eben keine Zeit, weil diese schon „verwendet“ wurde.
Mir ist es wichtig, den abendlichen Terror und das Boykottieren einzuschränken. Damit trampeln sie schließlich auf den Nerven aller herum, auch vom jeweiligen Geschwisterkind. (Der Terror hat übrigens oft auch einfach mit Müdigkeit zu tun. Dann sollte das Kind am nächsten Tag möglichst früher ins Bett gebracht werden.)
Wenn die Kinder sich nicht bettfertig machen wollten sondern lieber Toben, Streiten und Revoltieren, dann lassen wir sie. Denn eigentlich ist das kein Problem, wenn ich nicht im selben Raum sein muss und wenn nichts zu Bruch geht. Wir erinnern sie dann an unsere Regel und sie können sich das noch einmal überlegen, ob die Geschichte wichtiger ist oder etwas anderes. Oft reicht die Erinnerung dann, um das Gestreite einzudämmen. Manchmal möchten sie aber auch lieber die Anarchie und freuen sich diebisch darüber, im Badezimmer „Unsinn“ zu machen. Dann lassen wir sie. Sie können sich dann selbst beruhigen, was in der Situation sowieso die einzige Möglichkeit ist, und rufen uns, wenn sie im Bett liegen. Dann gibt es es keine Geschichte und die allabendlichen Gespräche am Bett werden auf ein Minimum beschränkt. Kern unseres Zubettgeh-Rituals ist allerdings immer Kuscheln und ein Gute Nacht-Lied singen. Wir bringen immer geborgen und liebevoll ins Bett, aber im Extremfall ohne den Luxus der Gutenachtgeschichte.
Selbstbestimmt oder sich selbst überlassen?
Wenn ein Kind abends so viel Terror macht, wie unsere phasenweise in diesem Sommer, sind die müde. Das ist eine alte Elternweisheit. Da hilft es auch, den Ablauf des Abendrituals kurzfristig zu ändern. Erst umziehen und Abendessen, dann Sandmännchen gucken, beispielsweise – oder umgekehrt. Manchmal hilft es auch, das Abendritual früher zu beginnen und damit die Kinder etwas eher ins Bett zu bringen. Das Ganze kann dann einige Abende später schon wieder nach hinten rutschen, je nachdem, wie müde oder fit das Kind abends und nachmittags wirkt.
Übrigens bin ich mir sicher, dass es sinnvolle Strukturen gibt, in denen das komplett selbstbestimmte Einschlafen, das damit verbundene variieren der Einschlafzeit – und somit auch das Schlafen nicht nur im eigenen Bett – die beste Lösung ist. Das ist dann auch sicherlich eine Fähigkeit, die Kinder erstmal lernen müssten. Aber das können sie ja auch. Für uns ist das momentan keine Option, ich glaube, ich täte meinen Kindern damit keinen Gefallen und es wäre für niemanden eine Erleichterung.
Ein schöner, reflektierter Artikel. Ich sag nur: If it works, it works!
Bei uns ist das mit dem Nochmal-Aufdrehen ähnlich, wenn sie müde ist. Dann will man unbedingt nochmal puzzlen und alle Bücher rausholen etc pp. Eigentlich auch alles kein Problem, aber wenn ich merke wie die Augen langsam immer kleiner und das Kindelein immer überdrehter wird, sag ich dann auch nur noch „Nein, jetzt gibt es kein Puzzle, jetzt wrd nur noch ins Bett gepuzzlet.“ Aber gut, wir haben auch nur ein Kind und die wird erst 2 im November :D
10 Minuten brauchen zum einschlafen, das ist wirklich mal gediegen! Bei uns siehts zur Zeit so aus (und ich gebe zu, so langsam werd ich bekloppt, vor allem, wenn ich abends alleine bin): so gegen halb acht mache ich den Kleinen (fast 2) bettfertig und bringe ihn mit Geschichte und Singen ins Bett. Wir haben ein großes Bett für beide Kinder zusammen, eine Art Famllienbett im Kinderzimmer. Ich bleibe so lange bei ihm liegen, bis er eingeschlafen ist, da er sonst immer wieder herauskommen würde. Bis vor kurzem hat das toll geklappt. Da war er innerhalb einer viertel Stunde im Land der Träume und ich hatte danach Zeit für den Großen (fast 5).
Neuerdings braucht der Kleine aber oft über eine Stunde, also mindestens bis halb 9. Der Große spielt solange in der Wohnung vor sich hin und kommt ab und zu nachschauen, ob denn der Kleine schon eingeschlafen ist… Der kleine wird dann immer wieder munter und ich so innerlich ARGH. Wenn der Kleine endlisch schläft, lese ich mit dem Großen noch ein Buch, kuscheln, bettfertig machen, ins Bett bringen und rausgehen. Da ist es dann so 9 Uhr. Obwohl es schon so spät ist, braucht der Große auch eeeewig, um einzuschlafen. Ich weiß wie schrecklich es ist, nicht einschlafen zu können, und weil mich das jammern, rauskommen und wieder ins Bett zurückbugsieren irgendwann nervt, bin ich dazu übergegangen, ihn an solchen Tagen, wo ich allein bin, einfach bei mir im Wohnzimmer zu lassen mit der Option, dass er mich in Ruhe meine Sachen machen lässt, bis er müde ist, von selber ins Bett trapst (kommt prakisch nie vor) oder auf der Couch einschläft. Das ist dann so gegen 10, halb 11. Uff.
IIch denke, Du machst das genau richtig, wenn es bei euch so gut klappt – bei uns funktioniert das mit dem „liebevollen forcieren des Einschlaffensters“ nicht wirklich. Ich habe schon den von Erziehern und anderen Eltern bestimmt gut gemeinten Tipp verfolgt und früher angefangen, die beiden ins Bett zu bringen, aber sie schlafen dadurch nicht früher ein, und das ganze Zubettgehgedöns frisst NOCH mehr Zeit. Es ist einfach wie verhext, ich habe wohl zwei Eulen bekommen.
Der Große mach in der Kita halt auch immer noch seinen Mittagsschlaf, wahrscheinlich ist das auch ein Grund für sein eher geringes Schlafbedürfnis…
Zusammen ins Bett bringen funktioniert übrigens auch (noch) nicht, das ist für die eine Einladung zum gegenseitig wachhalten, aufstacheln, auf dem Bett hopsen, Kissen und Bücher und Kuscheltiere umherschmeißen. Und ich lieg dazwischen und singe Schlaflieder ;-)
Genauso haben wir es auch, Zwischen 19/19:30 Uhr gehen wir hoch, Zähne putzen umziehen und dann wird im Elternbett gekuschelt und gelesen, kurz geredet. Falls es bis dahin streit oder ähnliches gibt dann geht die Zeit zum lesen ab, wer nicht möchte muss also auch nicht. ;-)
Die große mit 8 Jahren liest nach dem Kuscheln noch selber was in ihrem Bett und schläft dann nach 10 Minuten ein. Die kleine 6 Jahre, ist leider nicht so, sie darf im Zimmer spielen und leise eine CD hören. Spätestens um 21:30 Uhr gehe ich hoch und sage sie soll jetzt doch bitte ins Bett gehen, denn um 6:30 Uhr ist wieder Tag für uns!
Vielen Dank für den wunderbaren undogmatischen Text zum Einschlafen! Die ganzen AP/Unerzogen Berichte setzen sicher viele Eltern unter Druck. Denn zwischen dem, was in der Theorie so logisch und erstrebenswert klingt und der Realität liegen Welten. Deine Hammerweisheit, dass jedes Kind anders schläft, ist einfach wahr. Und auch, dass jede Familie anders „schläft “ und andere Bedürfnisse hat.
Das Ganze hört sich so an, als ob es bei uns wäre :o) Bei uns ist der Ablauf ganz ähnlich. Um ca. 18:30 gibt es Abendbrot, danach kann unsere Tochter noch den Sandmann schauen und um 19:30 geht es dann ins Bett. Sie bekommt dann noch etwas vorgelesen. Wenn es mal nicht so läuft und sie ungezogen ist, dann gibt es als Konsequenz auch schon mal, dass keine Geschichte vorgelesen wird. Das findet sie dann gar nicht toll. Aber wir sagen es ihr auch vorher, was dann passiert und wenn sie dann immer noch weiter frech ist und nicht hört, dann gibt es halt die Konsequenz. Aber das passiert zum Glück eher selten.
Ich finde solche fixen Zeiten auch sehr sinnvoll. Als Eltern will man ja auch irgendwann mal ein wenig Zeit für sich haben. Bei uns ist das die Elternzeit, in der wir selber runter und zur Ruhe kommen. Aber das klappt auch so sehr gut. Und gegen 20 Uhr ist unsere Tochter auch sehr müde und will dann auch schlafen!
Wie läuft das eigentlich bei denen von Euch, bei denen das Kind mal beim Vater und mal bei der Mutter ist? Trennungsfamilien wo jeder Teil verschiedene Methoden hat? Gibts da Beispiele und Erfahrungen?
Gute Frage. Da Kinder sich ja auch in der Kita in andere Regeln einfinden können als zu Hause, könnte ich mir laienhaft vorstellen, dass es bei Mama, resp. Papa zu Hause etwas andere Regeln gibt. Vielleicht melden sich noch ein paar Alleinerziehende…