Es ist der 5. Also ist es Zeit für „Was machst Du eigentlich den ganzen Tag“, kurz #WMDEDGT. Eine Form des versammelten Tagebuchbloggens.
Es ist 7 Uhr, der Wecker klingelt. Ich schaffe es trotzdem nicht vor 9 an den Schreibtisch. Erstmal Kaffee und in die Socken kommen.
Was ich so mache
Dann startet ein langer Home Office-Tag. Meine Kinder sind heute bei ihrem Vater, morgen Abend kommen sie zu mir zurück. Ganz ehrlich: An einem Home Office-Tag, komplett ohne Kinder und komplett mit Kontaktbeschränkung, passiert nichts. Absolut gar nichts.
Ich trinke Kaffee und lasse Kaffee kalt werden. Ich bestelle einen Thermobecher, in der Hoffnung, dass ich eines Tages im Freien, ohne Maske tragen zu müssen, daraus trinken kann. In einem Zug vielleicht, auf dem Weg zur Arbeit. Sowas nenne ich Hoffnung.
Was ich esse
Um 11 gibt es ein spätes Frühstück. Ich kann morgens nichts essen. Nur Kaffeetrinken. Ich mache mir ein Eiweißbrot mit Avocado und bisschen Salat. Dazu noch einen Kaffee, den ich nicht kalt werden lasse.
Aprops Essen. Seit zwei Tagen bin ich wieder verstärkt low carb unterwegs. Wen es interessiert, ich habe in den letzten 12 Monaten (es fing also schon vor Corona an) fast die Hälfte meines Gewichts zugenommen, was ich vor 2 Jahren so toll abgenommen hatte. (Wie ich 12 Kilo in 4 Monaten abgenommen habe.) Das gefällt mir nicht. Darum achte ich jetzt wieder verstärkt darauf, was ich esse. Prinzipiell lasse ich einfach Kohlehydrate in Form von Nudeln, Kartoffeln und Reis sowie Brot weitestgehend liegen und esse dafür mehr Gemüse, Salate und Proteine (in natürlicher Form). Noch sind es nur 2 Tage, und ich bin nicht besonders streng gestartet. Erfahrungsgemäß gilt es die ersten strengen 3 Tage nach einer low carb-Pause zu überstehen, bis ich wieder im Tritt bin und mein Appetit-Gefühl sich eingestellt hat.
Hierfür ist das Home Office ein wahrer Vorteil. Ich kann mein Essen besser frisch vorbereiten und muss nicht vorkochen. Mittags gab es Ofengemüse mit Sour Creme, bisschen Kartoffeln und Rahmspinat. Ein vegetarisches Restessen.
Home Office und Kinder
Mein Home Office findet am Esstisch im Wohnzimmer-offene-Küche-offene-Diele-Bereich statt. Im Schlafzimmer ist kein Platz. Die Dynamik von Schlafplatz und Arbeitsplätz fänd ich auch eher ungut, vorallem, da ich nachts sowieso schon ständig aufwache. Wenn die Kinder spielen, toben oder sich einfach nur in der Diele unterhalten, wird es schwierig für meine Konzentration. Ich werde auf Background-Musik und Kopfhörer zurück greifen in der kommenden Homeschooling-Phase. Und ehrlich gesagt auch auf sehr viele Filme und Ipad-Spiele. Ja, die Kinder werden da geparkt. Irgendwann wird ihnen allerdings selbst langweilig. Da sie jetzt auch keine Freund*innen mehr besuchen können, brauche ich Lockdown-Beschäftigungen.
Ich habe noch bunte Knete da und ich denke aktuell über einen riesigen, gefüllten Legosack nach, den ich aber noch bei Ebay Kleinanzeigen oder so finden muss. Switch etc. haben wir nicht. Habt Ihr noch Ideen?
Lockdown-Regelungen Januar 2021
Irgendwann war Abend. Ich machte restliches Ofengemüse warm und aß ein Eiweissbrot mit Camenbert, Salat mit Himbeeressig und Cherrytomaten. Ist durch den Camenbert vermutlich schon wieder nicht in meinem Wunschbereich der Nährstoffe, aber ich nähere mich ihm an.
Dann schaute ich, zufällig pünktlich, die Tagesschau und erfuhr die neuesten Lockdown-Regelungen: Alles verlängert, was bisher schon keine Senkung der Infektionsrate gebracht hat. Private Kontaktbeschränkungen wurden verschärft, dafür kein Wort zu Büros, Pendeln und Home Office. So funktioniert das nicht. Da eigenverantwortliches Handeln offensichtlich nicht klappt, machen vermutlich die meisten Büros spätestens im Februar wieder auf. Das verspricht nichts Gutes.
Also einfach verlängert, was bisher schon nicht funktioniert hat, plus strengere private Kontaktregelungen? Kein Wort über Büros, Home Office und Pendeln. Wie sinnlos ist das denn?
— Sonja (@Mama_notes) January 5, 2021
Tagebuchbloggen und was ich nicht erzähle
Das Thema Tagebuchbloggen versuche ich ja immer mal wieder aufzugreifen. Mir schweben kleine, kürzere Blogbeiträge vor, in denen ich ein Thema des Tages aufgreife, einen Artikel, den ich gelesen habe oder ich erzähle euch, was ich alles nicht erzählen kann.
Ich erzähle Euch nicht von meinem Single-Leben in Coronazeiten, weil zu privat und weil hier Menschen mitlesen, die ich kenne und die das nichts angeht. Interessanterweise hätte ich weniger Probleme damit, meine Beobachtungen und Überlegungen einem anonymen Publikum zu erzählen.
Letztens habe ich übrigens The Affair geguckt. Super Serie, super Schauspieler aber schreckliche Figuren und teilweise harte Geschichte. Vielleicht, vielleicht erzähle ich mal mehr dazu. Für mich trug die Serie den Untertitel „Warum Monogamie nicht funktioniert oder wie wir uns am besten alle selber quälen. Gewürzt mit selbstgerechten Wahnverhalten eines alten, weißen cis-Mannes“. Ok, ein sehr langer Untertitel. Ich muss über Noah sprechen und dass er der vermutlich schlechteste Schriftsteller seit „50 shades auf grey“ sein muss, so wie sein Buch in der Serie besprochen wird. Ich muss über Helen sprechen und warum meine Freundin, die ich aus Verarbeitungsgründen für mich zum The Affair-gucken gezwungen habe, findet, dass sie eine Fehlbesetzung ist. Warum das mit mir und den Bandwurmsätzen noch nicht besser geworden ist in den letzten Jahren, weiß ich auch nicht. Jedenfalls sind alle Figuren in der Serie furchtbare Menschen. Ich verstehe nur einige besser als andere, aber portraitiert und gespielt sind alle fabelhaft. FA.BEL.HAFT.
Ich sitze jetzt gerade auf dem Sofa und werde mich gleich nochmal an den Schreibtisch schwingen. Für ne Stunde oder so. Dann, wenn ich gut bin, meditieren ich oder ich schlafe einfach zum Regentropfengeräusch ein. Kennt Ihr? Hab ich auf Spotify gefunden. Eines meiner ewiglichen Lieblingsgeräusche ist ja Regentropfen auf dem Regenschirm. Aber nicht ein Regenschirm aus Plastik! Nein. Es muss einer aus Stoff sein! Klingt ganz anders. Ich höre das! Bilde ich mir ein. Herrlich. Ich könnte Schnurren bei diesem Geräusch, so schön. Besser als Feuerprasseln. Das allerdings riecht besser.
So. Weitere #WMDEDGT gibt es wie immer bei Frau Brüllen. Viel Spaß und danke für die Aufmerksamkeit.
Was sind denn eigentlich so Eure Lieblingsgeräusche?