Übersetzung: Was ich heute den ganzen Tag getan habe? Karneval gefeiert!
Es ist der fünfte eines Monats und die Bloggerwelt erzählt, was sie den Tag über so gemacht haben. Interessant finde ich das insbesondere bei den Mama- und Papabloggerinnen unter ihnen. Die Themen von Vereinbarkeit, Zeit- und Stressmanagement, Humor- und andere Überlebenstaktiken werden schön sichtbar.
ÄVVER HÜCK?! Watt soll die Frage? Mer häwwe Karneval!!! Genauer gesagt Karnevalsfreitag, der doch von den meistens eher ruhig angegangen wird, die meisten sozial-karnevalistischen Verpflichtungen folgen doch eher am Wochenende und vorallem am Rosenmontag. Für mich auch noch am Veilchendienstag, da gehen der Mann und ich zur Stunksitzung, worauf ich mich so derartig wie Bolle freue, ett jibbt keine Wochte!!!
Heute war ich im Büro meines festen freien Jobs. Wir waren nur zu dritt, aber nicht wirklich wegen Karneval, aber vielleicht doch. Nach einer heißen Weiberfastnachtsnacht kann man eher schlecht arbeiten. Ich hoffe, der Scheffe liest jetzt nicht so mit, aber wir haben meine Kostümfrage diskutiert und uns unsere Knallerkostüme der vergangenen Jahre erzählt. Härrlisch sowatt! Ich muß unbedingt nochmal als Aschenputtel gehen. Irgendwie ein dreckiges Kleid (hab ich!), ne Fellweste (muß ich nächstes Jahr auf den Flohmärkten dieser Welt auftung) und Dreck ins Jesischt (Feddisch und schön). Schön auch die Idee als Hund…
Aber stopp, was hab ich eigentlich vorher gemacht. Genau, Vereinbarkeit gelebt, das ging so.
6 Uhr: Dä Jong weck misch auf. Und schläft nicht mehr ein, erst recht nicht in meinem Bett. Ich werde vollgesabbelt und getreten.
7.00 Uhr: Ich gebe auf und jage das Kind aus dem Bett und stehe auf. Ich maule den Mann an, der mir daraufhin einen Kaffee macht. Ich darf den in Ruhe trinken, während er mit den Kindern frühstückt. Zischendurch whatsappe ich mit der Job-Whatsappgruppe, wer wann im Büro ist und einen Schlüssel hat. Wir verabreden uns zu menschenfreundlichen 9.30 Uhr.
8.00 Uhr: Ich hab kein Plan, warum das alles eine Stunde gedauert hat, aber erst um 8 Uhr jage ich die Kinder ins Bad zum waschen und anziehen. Kind1 wird wieder Elsa, Kind2 will sich heute nicht verkleiden. Gestern gab es eine riesige Karnevalsfeier in der Kita – und zu Hause später auch. Heute will er wohl nicht mehr. Ich helfe den Kindern anziehen.
8.29 Uhr: Ich erfahre, dass ich heute die Kinder in die Kita bringe. Es gibt Geschrei meinerseits.
8.40 Uhr: Ich bin gewaschen, angezogen, geschminkt und frisiert und scheuche die Kinder zum Auto.
8.50Uhr: Ankunft in der Kita. Erzieherin: „Haben Sie an die Lunch-Pakete gedacht?“ – Äh, verdammt. Hatte ich nicht. Ich düse nach Hause, und nehme auch noch Elsas Umhang mit, den sie vergessen hatte und das Kostüm von Kind2, der angesichts der verkleideten Schwester auf den letzten Drücker doch verkleidet sein wollte. Außerdem schmiere ich in Windeseile zwei old-school Butterbrote ohne irgendwas Ausgestochenes dabei (Bento Box hammw nit) und für jeden einen Apfel.
9.15 Uhr: Ankunft Kita 2.0 inklusive Lunchbox, Umhang und Seemonsterkostüm.
9.30 Uhr: Ankunft bei Bäcker, weil ja, ich habe den Kindern eine Lunchbox geschmiert, aber wer denkt denn daran, sich praktischerweise dann auch ein Brot zum Frühstück zu schmieren. Ich leider nicht. Beim Bäcker ist die Schlange ewig lang, ich hetze nach nebenan zum Rewe, kaufe Brötchen und einen veganen Hummus aus dem Kühlregel, von dem ich abrate. Nie wieder! Netterweise werde ich von zwei freundlichen Menschen vorgelassen (einer freiwillig, der war sogar jung und schön!).
9.40 Uhr: verspätete Ankunft in the office. Ist aber nicht so tragisch, denke ich. Scheffe nicht da und außerdem muß ich die Arbeit eh fertig kriegen. Zur Not abends bei mir zu Hause. Also.
13.00 Uhr: Ich düse ab. Ich habe ja schließlich noch ein Kostüm zu organiseren.
Eigentlich habe ich nämlich vom Karneval-Megastore ein Kleid bekommen, genauso wie die Kinder auch. Meins war aber leider zu groß. So mußte mir noch eins geschickt werden und das ist noch nicht da!!! Ich will also nach einer Alternative schauen, damit ich am Samstag in Kölle auf jeden Fall etwas habe. Ich laufe eine Stunde im Karnevalsladen herum, aber diese vorgefertigten Kostüme machen mich alle nicht an. Ich will mein Kleid! Ich bin so unflexibel, mir fällt nichts mehr ein. Ich kaufe Elsa noch ein neues Diadem, das alte ist zerbrochen. Drama aber auch!
14.00 Uhr: Ich düse los und hole mir meine neuen Probelinsen beim Optiker meines Vertrauens. Gegenüber ist ein Rewe, ich kaufe ein bisschen fürs Wochenende ein.
15.00 Uhr: Abholen der Kinder im der Kita. Dort wird zu lauter Musik und noch lauterem Gejuchze gefeiert! Der Praktikant im sozialen Jahr tobt mit den Kindern durchs Turnzimmer und schwenkt den tanzenden Kreis Kinder durch die Gegend. Ich wundere mich, dass es keine ausgekugelten Arme gibt. Stattdessen lautes Gelache und „Nochmal! nochmal“! Alle Eltern und Erzieherinnen stehen lachend und gelöst dabei. Wundervoll alles. Kind2 läuft mir in seinem Seeungeheuerkostüm mit ausgebreiteten Armen strahlend entgegen und schlingt seine Arme um mich. Er strahlt! Er hüpft, er nimmt mich an den Händen und hüpft noch doller. Lebensfreude! Hach, Karneval! <3
15.30 Uhr oder noch später: Wir fahren nach Hause. Ich mache mir erstmal die Nudeln von gestern warm. Die Kinder haben ihre Brote nicht aufgegessen zu mittag, jetzt müssen Nudeln also dringend sein. Nach dem Essen hören wir Karnevalsmusik und tanzen durchs Wohnzimmer. Davon habe ich kein Foto gemacht. Aber gestern.
16.30 Uhr oder so: Ich bin mal so clever und schaue im Briefkasten, ob die Paketpost eine Postkarte für mich da gelassen hat. Meine Nachbarin hat zwei Pakete für mich und eins davon ist MEIN KLEID! Juchu und Helau! Ich werde Barockdame in hellblau-silber-weiß. Elsa stellt entzückt fest, dass ich aussehe, wie Elsas Mama. Das Kleid hat einen Reifrock und Tüll, damit alles absteht. Die weiße Barock-Perücke steht mir leider überhaupt nicht. Ich habe einen sehr großen Kopf und dicke Haare. Und offensichtlich einen tieferen Haaransatz unterhalb der Schläfen als der Rest der Welt, denn meine dunklen Haare schauen an der Seite raus. Feststecken nutzt nichts, die wachsen da. Also muß ich morgen meine Haare aufbauschen, Haarspray rein (muß ich kaufen). Vielleicht finde ich morgen bei Kodi oder Tedi noch Stoffblumen, um sie ins Haar zu stecken?
Meine Maske mit der Feder sitzt aber super und ich finde noch viele alte Perlenketten und alte Broschen, die man so 2004 mal trug. Die Ketten kommen um den Hals, die Broschen in die Ketten. Ich habe noch einen goldenen Handschuh und viele alte riesige Statementringe aus den vergangenen Jahrzehnten.
Währenddessen flippen die Kinder um mich herum völlig aus. Es laufen die Bläck Fööss und singen die Karnevalslieder meiner Kindheit. Ich bin weh im Herzen vor Karnevalsfreude. Ich bin gerührt bei jedem alten Song, der zum ersten Mal im Jahr neu aufspielt und singe laut mit. Die Kinder finden manche Lieder doof. Kind1 kennt das Lied schon, dass ich Ihr anfangs immer beim Stillen vorsang und hört dabei andächtig zu.
Wir tanzen verkleidet durch das Wohnzimmer und singen mein altes Still-Lied „Drink noch eene met“. Ich schaue meine begeisterten Kinder an und freue mich.so.sehr.
Wir hören ein paar der aktuellen Karnevalslieder, ich möchte morgen halbwegs textsicher sein. Ich liebe es, beim Karnevalfeiern aus vollster Seele mitzusingen! Und zu schunkeln, natürlich. Ich freue mich im Kneipenkarneval immer so auf Anschlag, es ist irre. Ich brauche nur ein paar verkleidete Leute in einem geschmückten Raum sehen, dazu Karnevalsmusik (es gibt sehr schlechte aber auch wirklich schöne. Kann ich aber auch nur zu Karneval schön finden.) uund ich freue mich so dermaßen, ich brauche dann keinen Alkohol. Ist wirklich wahr. Ich mochte eh nie Bier und trank lieber Wein oder Sekt. Der ist in Kölns oder Düsseldors Kneipen zu Karneval praktisch nicht zu bekommen. Mal ein Gläschen geht, aber die Köbesse hier sind Diven, die ziehen Dir eher das Tablett übern Kopp, als dass sie Dir regelmäßig ne Runde Sekt vorbeibringen. Also – und weil ich es stimmungsmäßig nie brauchte – Karneval macht mich naturbschwippst.
18.00 Uhr oder so: Ich probiere mit weißer Clownschminke, die ich noch hatte, mein Gesicht für den Barock zu weißen. Es sieht etwas pappig aus. Werde mir wohl morgen lieber ein sehr helles Make up kaufen. Weißen Puder habe ich komischerweise. Das reicht. Knallroter Lippenstift ist da. Rouge wird mit normalem Make-up wohl auch leichter aufzutragen, bei der Clownschminke lässt es sich nicht verteilen und wird zu intensiv.
18.40: Die Kinder schauen Lauras Stern und Sandmännchen. Die Freundin ist für heute Abend zu müde, um in der Altstadt feiern zu gehen. ich finde das ok, ich geb dann morgen alles.
19.00 Uhr irgendwas: Der Mann kommt nach Hause. Wir begrüßen ihn verkleidet laut mit HELAU! Er bestaunt mein Kleid und mag mein Make up nicht. Es hackt!!!! ;)
20 Uhr: Kinder ab ins Bett. Ich whatsappe mit meiner auf Twitter gestern gefundenen Köln am Samstagabend feiern gehen-Karnevalstruppe und freue mich.
Jetzt muß ich mein Kleid nähen, denn leider ist es am Ärmelansatz schon gerissen. Eigentlich ist es nicht zu eng. Aber beim Tanzen Arme hoch ist wohl nicht vorgesehen. Mist. Hoffentlich kriege ich das hin. Aber ist ja dunkel in den Kneiben, wird schon zu flicken sein :)
Hier das Bild meiner Kostümprobe, allerdings noch vor dem Schminken. Wer mich verkleidet und in geschminkt sehen möchte, folge morgen meinem Instagram Account. Da werde ich bestimmt ein paar Bilder da lassen.
Dabei werde ich ernsthaft bei „Mainz bleibt Mainz“ reinschauen und später auch sicherlich noch „Pretty Little Liars“ gucken. Morgen wird ein großer Tag. Wir ziehen mit der Kita auf dem großen Kinder- und Jugendumzug mit. Um 14 Uhr startet der an der Düsseldorfer Kö, falls jemand Lust hat zu kommen. Und abends bin ich in Kölle! ALAAF! Und Helau sowieso :)
Mehr #wmdedgt gibt es Frau Brüllen.
Hach, herrlich! Ich will auch! Wir sitzen aber gerade in den USA und singen und tanzen hier mit. Auch ok- aber nur für ein Jahr! Nächstes bin ich wieder da- darf ich dann in Deine Samstag-Abend-Kölle-Gruppe ;-) ?? Ganz viel Spaß!!!
Bützche und Alaaf, Yvette
PS: Ich hab beim Wickeln immer gesungen: „Eine neue Windel ist wie ein neues Le-he-ben, schalalalala…!
Haha – sehr gut möglich, dass ich das auch mal gesungen habe :)
Toll! Viel Spaß dies Wochenende. Beneide dich, bei uns ist nicht soviel los. Lg Andrea
Toll siehst du aus :)
Muss gestehen dass ich auch teilweise Mainz bleibt Mainz geschaut hab. Traditionen muss man beibehalten ;)
Hallo Alex,
vielen Dank für seine zahlreichen Kommentare. Allerdings lösche ich die Links zu deinem Onlineshop immer, weil die nie etwas mit dem Text zu tun haben, weder mit meinem, noch mit deinem Text. Beim Kommentieren biete ich an, seinen Namen mit einem Link zu belegen. Wer darüber hinaus sein Business auf mein Blog bringen möchte, kann mich sehr gerne einfach fragen. Ich biete gerne Kooperationen an, wenn sie zum Blog passen. Aber einfach so ohne Sinnzusammenhang zu verlinken – und nicht nur ein Mal – finde ich etwas dreist.
Nichts für ungut, ich dachte ich sag es mal.
Viele Grüße, Sonja