Eine Woche voller Wohlfühl-Tage liegt hinter mir. Wenn Ihr wissen wollt, Wohlfühl-Challenge ergangen ist, was mir gut getan hat, was ich neues Schönes an mir und meinem Leben entdeckt und erinnert habe und ob ich jede Übung brav mitmachte oder nicht, dann bitte sehr. Welche Aufgabe hat Euch am besten gefallen?
Tag 11: Postkarte
Los ging es im zweiten Rückblick an Tag 11, an dem Tag bin ich spontan mit zwei lieben Freundinnen nach Holland gefahren bin. Da passte die Aufgabe natürlich besonders gut: jemand Liebes und sich selbst eine Postkarte schreiben. Das passte natürlich ganz gut. Ich habe auch zwei schöne Karten gefunden. Allerdings habe ich sie erst im Laufe der Woche von Düsseldorf aus abgeschickt. Noch ist meine Karte nicht angekommen und auch von der Freundin, der sich sie geschickt habe, habe ich noch nichts gehört. Wie ist es bei Euch gelaufen?
Gefallen hat mir an der Aufgabe die Idee, jemanden eine Freude mit der Postkarte zu machen. Mir selbst eine Karte zu schreiben, fühlte sich schon ziemlich verrückt an, aber ich habe es getan. Als die Postkarte ankam, mußte ich schief lächeln, aber besondere Gefühle hat sie irgendwie nicht ausgelöst.
Tag 12: Gönn Dir was!
Über das Wochenende zu verreisen und sich etwas zu gönnen, passt natürlich ziemlich gut. Das ist es dann geworden: Appletaart und Vanilleeis mit Kaffee.
Was mir an der Aufgabe gefiel, liegt irgndwie auf der Hand, oder? Es war lecker! Ich habe mir etwas leckeres gegönnt und ob gesund oder nicht, Kalorien und Co. war ega. Das war meins und ich habe es genossen.
Tag 13: Danke sagen
Das Thema Dankbarkeit kam schon einmal vor in der Wohlfühl-Challenge. Kein Wunder, schließlich sind Menschen, die besonders häufig und leicht Dankbarkeit empfinden können, glücklicher und weniger selten krank.
Ich habe einfach dem Mann danke gesagt, der so super spontan am Freitagnachmittag ein paar Termine umgeschmissen hat, um mir das freie Wochenende in Holland zu ermöglichen. Und er hat auch noch gesagt, „Genieße es, Du hast es Dir verdient.“ Das Wochenende mit ihm haben die Kindern übrigens auch sehr genossen. Perfekt. Vielleicht sind wir am besten, wenn es spontan sein soll.
Tag 14: Gehen
Das Gehen habe ich auf dem Weg zur Kita sowie im Wohnzimmer ausprobiert. Ganz ehrlich: es fand es langweilig. Ich kenne die Übung natürlich schon, wer kennt sie nicht? Mich erinnert sie an Theater-Körper-Auflockerungsübungen. Die Übung kommt bei mir nicht so richtig an. Und ich gehe nach gefühlt 1 Minute (vermutlich in Wahrheit 10 Sekunden) in die Küche zum Kaffee kochen. Ok, es kann sein, dass ich mich auf die Übung nicht so richtig eingelassen haben. Immerhin bin ich ehrlich ;)
Tag 15: Komplimente
Dies Übung fiel mir wirklich leicht. Ich verteile gerne Komplimente, habe ich festgestellt. Sei es, jemanden für sein geschmackvolles Outfit, die schöne Flechtfrisur oder die ruhig und liebevolle Begleitung seines wütenden Kleinkindes. Die Bloggerkollegin für ihren formidablen, ehrlichen Text oder den Mann für den Kaffee am Morgen und seine Ruhe abends zum Ins-Bett-bring-Marathon.
Gutgetan hat es mir, weil mir aufgefallen ist, wie einfach es ist Komplimente zu verteilen und wie gut es tut. Beiden Seiten. Außerdem lenkt es auch den Blick auf die schönen Dingen und die guten Seiten der Menschen. Das tut mir gut, weil ich es phasenweise so nötig habe, die schönen Dinge im Leben wahrzunehmen.
Tag 16: Ich mag mich
Diese Übung ist ja nicht so meins. Kann ich ja gar nicht. Zunächst wollte ich die Übung standardmäßig mit „meine Locken“ und „meine schlanken Fesseln“ abhaken. Aber dann habe ich mich gewungen, das Ganze etwas ernsthafter anzugehen.
Insgesamt kam es zu einer doch ganz beachtlichen Liste ein Körperteile, Stellen und Merkmalen, die ich an mir mag, und die mich zu mir machen!
An der Aufgabe hat mir gut getan, mir überhaupt mal zu überlegen, was ich eigentlich alles an mir mag. Ich wahr ehrlich gesagt überrascht, wie viel da zusammenkam – und das machte mich dann auch ein bisschen stolz auf mich.
Tag 17: Körperpflege
Ich gestehe, ein richtiges Bad und ein wirklich ausgedehntes Eincremen habe ich nicht gemacht. Irgendwie hatte ich dieser Tage keine Ruhe und Genussfähigkeit. Ich habe vor, das noch nachzuholen, aber die Betriebsamkeit nimmt nicht ab – oder diese Müdigkeit… Ich hab geschwänzt – in meiner eigenen Wohlfühl-Challenge…. Ts!
Tag 18: Gut gemacht!
Diese Aufgabe wiederrum ging schnell und machte Spaß. Gut gemacht hatte ich am Samstag:
- getröstet
- Streit geschlichtet
- Frühstück gemacht
- Smoothie gemixt
- Kinder zum Reiten gefahren
- Familienchaos gemanaged und alle waren damit einverstanden
- mit dem Mann Wohnungen diskutiert (emotionalstes Thema ever) und nicht mit ihm gestritten
- Ruhe bewart
- mit Kind2 gespielt
- Geschichte vorgelesen
- gearbeitet
Was mir daran gut getan hat, liegt irgendwie auf der Hand. Viele kleine Kleinigkeiten, die man jeden Tag gut machen. Die nicht grandios klingen, den Tag aber ausmachen. Ich habe mich richtig darüber gefreut, wie einfach es eigentlich ist, sich zu sagen, was man gut gemacht hat.
Tag 20: Traumreise
Das Foto da oben zeigt Portofino, eine Stadt, so traumhaft schön, dass man meint, in einer Filmkulisse gelandet zu sein. Meine Traumreise aber ging nach Venedig. Das war der erste Urlaub mit dem Mann vor 13 Jahren. Wir lebten in einem Studentenwohnheim in einem der Viertel in der Nähe des Bahnhofs, sehr, sehr einfach – und hatten mit allem Glück. Mit der Bar vor unserem Hostel mit dem phantastischen Broten und diesem Capuccino, wo sich die Business-Signorina mit dem Müllmann beim Espresso unterhielt, mit so vielen Cafes und Ristorantes, die wir unterwegs fanden, mit unserer Gondelfahrt auf dem Canale Grande, mit unserem Fährmann, der ein Liedchen trällerte und meinte, Gondola zu fahren sei das beste Rezept gegen meine Migröne. Vorallem hatten wir Glück mit den beiden Capuccinos im Café Florian auf dem Markusplatz, die zusammen 20 Euro kosteten. Oder 40. Irgendetwas derartig überzogenes, dass wir es schon wieder lustig fanden. So etwas dekadentes hatten wir bis dahin noch nicht gemacht. Ich erinnere mich an die Herzsprünge bei jedem Betreten jeder noch so kleinen Basilika und den Tintorettos und anderen Kunstschätzen, die da einfach so rumhingen, in freier Wildbahn. Ich erinnere mich an die erste Pizza mit Kürbis und Shrimps auf der Campo Santa Margherita, was ich für eine ausgezeichnete Mischung hielt und danach jahrelang zu meiner Lieblingspizza erklärte, an den Petersdom natürlich, die Engelsburg, die Museen, die Sonne, die Hitze und Moskitos. Und an die alte Frau, die sich mit uns in einer Bar unterhielt und von ihrem Venedig von früher erzählte. Ihr merkt, ich komme ins Schwärmen. Ich spüre noch diese bleierne Hitze vom August 2013, einer dieser Jahrhundertesommer, der selbst den Italienerinnen zu schaffen machte und den überraschend guten Geruch der Kanäle. Irgendwie müssen die gerade gereinigt worden sein. Es war ein verrückter, einfacher und gleichzeitig pompöser Urlaub (von 5 Tagen, wir haben spontan 2 weitere dran gehängt wegen dem Auslippen an jeder neuen Ecke vor lauter Schönheit, Erhabenheit und morbider Eleganz). Wir haben uns besonders gut kennen gelernt, in diesen Tagen, in denen ich zwei paar Flip Flops durchgelaufen habe und obwohl wir damals schon fast ein Jahr zusammen waren, war Venedig und der Urlaub danach so etwas wie der Grundstein an Erfahrungen miteinander. Wenn ich jetzt nicht aufhöre über Venedig zu schreiben, fahre ich sofort dorthin. Falls ich übrigens jemals heiraten sollte, dann dort. Wisster Bescheid. Venedig, meine Liebe. Sempre!
Sonja, danke für deine Inspiration. Ich war leider eine treulose Tomate. Zeit. Und so. :-( Habe mich aber dennoch gerne von deinen Tips anstupsen lassen.
Das freut mich, lieben Dank. Hätte ich diese Challenge nicht öffentlich gemacht, wäre alles nach Tag 2 eingeschlafen. ;)