Die großartig witzige Lucie Marshall hat zu einer fulminanten Blogparade aufgerufen, die seit Wochen durch die Mamablogs zieht: #Momsrock! Mamas rocken es! Eigenlob ist erwünscht und zwar so, dass es kracht. Ich finde das super und bin sehr ernsthaft der Ansicht, dass alle Mütter sich mehr selber loben sollen. Alle. Bis auf mich. Mir fällt nichts ein.
Alles, was ich gut mache, ist eine Selbstverständlichkeit: Vorlesen, morgens kuscheln, Kinder ernst nehmen, Dinge erklären. Verbote nur mit Erklärung, die verständlich sind. Sowas. Was ich sehe ist, was ich nicht kann. Wozu ich mich aufraffen könnte, wäre ein: Sie hat sich stetig bemüht.
Mom’s rock
Für mich müßte #momsrock anders interpretiert werden: Mom’s rock. Mamas Berg. Den sie zu erklimmen hat. Mamas Anspruch, Mamas Anforderung, Mamas Aufgabe.
Ich habe schonmal erwähnt, wie sehr Kind2 die Winterjacke bei dem Wetter boykottiert, dass er nur jammert sobald wir uns Anziehen und nach Hause gehen, wie sehr Kind1 dann einstimmt, wie machtlos ich mich fühle, wenn das wieder los geht. Wie die Enttäuschung hoch kommt, dass ich es wieder nicht geschafft habe, die Kinder zu beruhigen, bei Laune zu halten. Wie dann die Wut kommt und die Anstrengung, nicht loszukreischen und mich stampfend im Kreis zu drehen, weil mich das Genöhle so kirre macht.
Und dann kam gestern:
Gestern ging ich die Kinder besonders spät abholen: 17 Uhr! Es war ein Tag voller Termine, vollkommener Wahnsinn. Ich war auf alles gefasst, schlimmer als heute würde das Genöhle niemals sein. Das war nun wirklich ein LANGER LANGER Kitatag. Da wäre ich auch kaputt. Und es war auch so. Boykott, auf der Erde wälzen, Jacke verweigern, Schreien. Kind1 ist auch zum selber anziehen nicht in der Lage, zuppelt an mir, jammert. Wird lauter. Es war richtig, richtig krasses Genöhle.
In mir war eine andere Stimmung. Ich wußte, es hat nichts mit mir persönlich zu tun. Es ist 17 Uhr, die Kinder sind völlig fertig. Haben sich in der Gruppe wacker geschlagen und gut gelaunt mit gespielt. Jetzt ist Schicht im Schacht. Ich bin die Mama, ich bin der Blitzableiter. So ist das. Aber ich bin nicht persönlich gemeint. Es ist wie das Wetter. Es ist bewölkt. Ich kann es nicht ändern, ich kann nur damit leben.
Es ist bewölkt. Das muß ich mir unbedingt merken. Heute Morgen hat es wieder geklappt. Der Mann war zu einem frühen Termin los, die Kids und ich alleine. Genöhle. „Es ist bewölkt“ denken. Alles gut.
Auf dem Rückweg fielen mir die vielen, vielen Male ein, in denen ich ruhig blieb. Ich denke an die vielen kleinen Hügel, Steine und die Berge, die ich bezwungen habe. Darauf bin ich jetzt einfach mal stolz. Anstrengung ist Anstrengung und ich habe das geschafft.
Wir müssen uns Mama notes als eine glückliche Mama vorstellen
Mama sein ist Sisyphos-Arbeit. Ich kann nichts dafür, wenn der Stein den Hügel wieder runterrollt. Es ist bewölkt. Ich rolle den Stein wieder hoch. Mom’s rock! Wieder und wieder. Und ich liebe diese Arbeit. Wir müssen uns Mama notes als glückliche Mama vorstellen. Als gute Mama.
Moms rock!
Hach! Danke :) Wie sagt es sich so schön treffend: You made my day! Und schon scheint hier wieder die Sonne!
„Es ist bewölkt“ super Satz! Ich werde ihn gleich mal für mich umwandeln“es muss auch mal regnen“.
Es macht einen großen Unterschied wie man selbst damit umgeht. Merke ich immer an den Launen meiner Tochter – ob es eskaliert oder eben nicht.
Lg Petra
Liebe Mama Notes,
Vielen Dank fürs ehrlich sein. Mama sein ist anstrengend, Genöhle ist sauanstrengend und gibt mir immer das Gefühl zu Versagen. Du rockst auf jeden Fall. Wir sind und bleiben die Felsen für die Kleinen und Ihre Liebe ist bedingungslos und das lässt es uns immer und immer wieder schaffen.
„Mom’s rock“ ist auch eine schöne Interpretation. So habe ich das noch gar nicht gesehen! ;-)
Danke für diesen Beitrag.
LG Sophie
Bei mir ist gerade auch viel bewölkt, schön, wenn Du so darüber reflektieren kannst.
Schöne Interpretation.
Irgendwann bleibt der Stein oben liegen liebe Mamanotes. Dann, wenn Deine Kinder sagen: „Danke Mama, wir hatten eine schöne Kindheit!“
Liebe Grüße
Suse