Meine zweite vegane Testwoche war insgesamt sehr lecker. Ich habe in veganen Kochbüchern geblättert und erste Rezepte ausprobiert, war mal sehr, mal nur so mittel begeistert und habe festgestellt: ich bin immer noch kein Typ für eine Challenge. Und: ein abrupter Wechsel zu veganen Kochen ist nicht so einfach, weil: Aua Bauch.
Also, erstmal das Angenehme: Das Kochen ist einfach und lecker, wenn man sich die passenden Rezepte auswählt. Ich habe diverse Smoothies, Drinks und Müslis ausprobiert, sowie zwei unterschiedliche Mittagessen. Das meiste von Attila Hildmanns Vegan for fit Challenge. Grundsätzlich lecker, aber nicht alles trifft genau meinen Geschmack. Ist ja bei neuen Kochbüchern nicht ungewöhnlich. Wirklich gefreut hat mich das Eintreffen des Kochbuchs „Vegan für Faule“. Ob es an der Qualität der Fotos und Farben liegt oder es tatsächlich so einfach wirkt: Die Rezepte wirken weniger Zutatenüberladen als bei Hildmann und sehr einfach nachzumachen. Was ich gegessen habe, gibt es Ausschnittsweise unten zu sehen, in den Bildunterschriften habe ich auch geschrieben, was ich lecker fand und was nicht so sehr. Rezensionen der Rezeptbücher folgen.
Nach 2 Wochen vegan meine erste Pro und Contra Liste
Pro:
- Alles lecker und wenig kompliziert in der Herstellung, sobald alle Zutaten vorrätig sind
- mein Kaffeebedarf ist gesunken! An einem Tag fiel mir um 11 Uhr auf, dass ich noch keinen Kaffee getrunken habe und trotzdem nicht dringend einen brauche. Sehr sehr ungewöhnlich für mich.
- ich kann morgens besser aufstehen
- ich bilde mir ein, ein winziges Mü mehr Geduld zu haben.
- ich fühle mich gut und lauter gesunde Sachen zu essen freut mich irgendwie
- es macht immer noch Spaß
Contra:
- Zu viele Zutaten nerven. Gerade bei Vegan for Fit, das Buch, das ich bisher am meisten ausprobierte, gibt es unzählige neue Zutaten für mich. So viel kann ich gar nicht auf einmal einkaufen.
- Ich bekomme Bauchweh bzw. Verdauungsprobleme! (Aufmerksame Leser könnten denken, ich habe mich bei Kind2 angesteckt, aber was er hat ist nicht ansteckend.) Verdauungsprobleme wie aufgeblähter Bauch und Pupsen (ja, das ist unsexy und nein, ich habe in meinem Leben noch nie gepupst und rieche immer nur nach Rosenwasser) ist bei einer Ernährungsumstellung nicht selten. Schmöchtedasnicht!
- Standhaft bleiben, vorplanen und veganes Essen dabei zu haben klappt alles nicht
- Ausflüge, Nachmittagsgestaltung oder Einladungen überfordern mich definitiv. Ich war noch nie gut darin, Essen vorzuplanen. Auch immer den passenden Nudel-Couscous-oder-Sonstwas-Salat vorzubereiten klappt nur so mittel, wenn eins der Kinder krank, ein Job reinkommt oder sonstwas normales passiert.
- Zwei Stunden lang vor einer Schüssel M&Ms zu sitzen geht, nicht hineinlangen geht nicht.
- Grillen überfordert mich. Denke ich vor dem Grillen, „Ich hab eh keine Lust auf ne Wurst“, überfällt mich zumindest das Geselligkeitsding. Alle essen Gegrilltes mit Salat und ich nur Salat? Auch kein Baguette weil da ja Butter und oder Milch, Ei, sonstwas drin ist? Klappt nicht.
Fazit:
Energie
Ob es das viele Gemüse ist oder das Licht, das selbst bei Regenwetter im Juni mehr vorhanden ist als sonst im Jahr? Es bleibt abzuwarten, ob vegan wirklich so viel mehr Energie und Stimmung „liefert“, wie man so liest.
Koch-Aufwand und Zutaten
Ja, auch wenn mir beim Kochen Zutaten fehlen, weil die Kinder die Heidelbeeren aufgefuttert haben oder das Amaranth alle ist. Ich nehme andere Nuss- oder Obstsorten, frage mich aber, woran es dann liegt, wenn es mir nicht so gut schmeckt.
Verdauung
Googelt man das, haben viele Neu-Veganern Verdauungsprobleme. Das ist wohl generell bei Ernährungsumstellungen nicht selten. Natürlich standen immer schon Salat, Rohkost mit Dipp oder Nüsse auf meinem Speiseplan, aber nicht tagelang hintereinander in den Mengen. Gerade in dieser Woche habe ich versucht, mit wenig Kohlehydrate auszukommen, wie die Vegan for Fit Challenge es vorsieht. Also keine Nudeln, kein Reis, keine Kartoffeln. Das zusammen mit mehr Nussmus, Sojamilch und Tofu (Soja ist eine Bohne), ist das wohl etwas viel auf einmal. Darum mache ich jetzt langamer. Habe am Wochenende schon Sojamilch, Tofu, Nüsse und Kerne weggelassen, dafür mehr Nudeln und Brot gegesesen und dem Bauch geht es wieder besser.
Sünden und Heißhunger
Ich habe am Wochenende wieder „gesündigt“. Diesmal ein Würstchen vom Grill, M&Ms und einem Milchbrötchen mit Rosinen. Ehrlich gesagt, finde ich das völlig ok für Woche 2. Was soll der Krampf? Interessanterweise fehlen mir Kuchen, Schokolade und Co in der Woche bisher überhaupt nicht. Das zusammen mit weniger Kaffegelüsten ist definitiv verdächtig! ;)
Und nu?
Ich starte jetzt Testwoche 3. Ich werde morgens Obstsmoothie mit wenig Grünzeug (nicht umgekehrt) trinken, dazu mal Brot, mal Müsli. Mittagessen mit Nudeln, Kartoffeln oder Reis. Erstmal keine Sojaprodukte oder Nüsse mehr, bis der Bauch wieder ganz normal ist. Dann langsam wieder mit Nussmus / Nüssen starten. Gar nicht mehr: Nüsse, Sojamilch, Tofu, viel rohes Gemüse und kaum Kohlehydrate an einem Tag. Das war nämlich am Tag der superleckeren Zucchinispaghetti so und das machte ab frühem Nachmittag wirklich Aua.
Und hier ein paar Essensfotos Witzeinlagen aus meiner Küche. :) (Siehe vegane Waffeln.)
Ein von @mama_notes gepostetes Foto am
Waffeln backen wie die Pros! #lebenamlimit #vegan #VeganeTestwoche #schmecktgut #siehtnurkomischaus
Ein von @mama_notes gepostetes Foto am
Wie toll, dass du das vegan kochen mal für dich ausprobierst. Ich versuche ja auch immer mehr vegan statt vegetarisch zu essen. Ist aber eben oft nicht so einfach. Du solltest auf jeden Fall mal die Pancakes aus vegan for fit probieren, die sind super. Die Bolo ist auch richtig klasse. Auf meinem Blog hab ich auch ein Waffel-Rezept bei dem die Waffeln nicht ankleben, ist aber mit massenhaft Zucker und so ;-)
Danke, die Pancakes werde ich ausprobieren. Und Deine Waffeln auch. :)