Warum bloggst Du eigentlich und mit welchem Ziel? Wie kam es zum Blog und gibt es eine Strategie, die Du verfolgst? Kannst Du davon leben und wohin soll die Reise gehen? – Öhm? Ja. Nein. Aber vielleicht.
Mit meinem neuem Blogdesign – Tadaaa – geht mal alle über Euer Desktop gucken, es sieht aber auch mobil schon ganz anders aus – habe ich gedacht, ich erzähle mal was über mein Selbstverständnis als Bloggerin. Aber vorher noch mal zum Design. Wie gefällt es Euch? Klappt alles? Hat jemand Bugs, Desktop oder mobil? Ich freue mich über Hinweise sowie Geschmacksdiskussionen :)
Ich liebe das neue Design, es gibt sehr viele Stellschrauben und erleichtert mir meine Pläne, was ich mit dem Blog machen will. Da wären wir schon gleich bei den Plänen. Ich habe eher diffuse: bessere Fotos, etwas journalistischer geschriebene Texte aber nicht minder persönlich, ein paar mehr Tipps, sofern ich welche habe und mal ausprobieren, wie Ihr auf Werbung in der Sidebar reagiert. (Keine Angst, es wird nichts aufpoppendes oder blinkendes geben. I promise!) Von den Themen her wird es bei dieser bestehenden Mischung bleiben, wobei ich Lust verspüre, mich stärker zu aktuellen gesellschaftspolitischen Themen zu äußern. Bisher fehlte mir dafür aber immer die Zeit und dann war die Aktualität vorbei. Wir werden sehen, wie sich das entwickelt.
Daher zuerst meine Frage: Was wünscht Ihr Euch von mir? Was lest Ihr besonders gerne, was soll ich mehr machen? Welche Themen findet Ihr besonders spannend, was eher nicht so? Mögt Ihr Alltagsanekdoten oder eher Meinungsrausgehaue? Fotobeiträge oder Text? Nichts davon (oooops!) oder alles? Ich bin gespannt, was Ihr sagt.
Was mache ich hier eigentlich?
Ich blogge seit rund 2,5 Jahren und habe immer nur in Ansätzen mal erklärt, was ich hier tue, warum und wohin die Reise gehen soll. Warum ich bisher keinen eigenen selbsterklärerischen Text von mir gegeben habe, der Position bezieht, was das hier alles soll, welches höhere Ziel ich verfolge und mit welchem Konzept – das liegt daran, weil es all das nicht gibt. Und weil ich mich frage, ob das meine Leser*innen überhaupt interessiert. Aber gut, jetzt schreibe ich mal darüber.
Mein Blog ist ein persönliches Blog
Es ist mein Ausprobieren mit Sprache, Anekdoten, Erzählen und mit Meinungen. Mein Blog ist mein virtueller Rückzugsort, mein Aussichtsturm auf mich selbst und alles, was mir nah ist. Allen voran meine Familie, meine Rolle als Mutter, als Mensch, als berufstätige Person, als Freelancerin.
Angefangen habe ich das Blog, als ich mich sehr gefangen fühlte im Klein-klein des Alltags, das mich so unfassbar aufrieb, in Beschlag nahm und mehr forderte, als der stressigste Job jemals zuvor. Wobei, eigentlich begann ich das Blog in einer Zeit, als ich dem gröbsten Stress so langsam entwuchs. Vorher wusste ich gar nicht recht was Blogs sind und wovon sie erzählen. Vorher hätte ich wohl weder Zeit, Nervenstärke noch genügend emotionalen Abstand gehabt, auf mich und meine Situation zu schauen.
Es gab noch andere Weichenstellung in meinem Leben, die den Startpunkt des Bloggens begünstigt haben. So dass ich heute denke: es ist ganz klar, warum es genau dann passierte. Da ist einfach etwas geplatzt, aufgebrochen und wollte raus.
Meine Themen
Mein Muttersein ist ein elementarer und wichtiger Teil in meinem Leben. Noch nie habe ich so leichtfertig meine Person aufgegeben, um für eine andere Person da zu sein und alles zu geben. Und noch nie war es so wichtig, mein Ich-sein zu behalten und weiter zu entwickeln, um genau dieser Person ein Beispiel zu sein, eine Perspektive zu geben, ein Vorbild zu sein. Noch nie war mein Herz so weit außer mir. Beim Blogstart war es mir ein Bedürfnis, über genau diese Zäsur in meinem Leben zu schreiben; über das Mutter-werden und Mutter-sein und die gemeinsame Entwicklung, die die Kinder, die Familie und ich nehmen. Dazu gehören dann meine Erziehungsexperimente, das Kochen, das Vorlesen, das Kleider auswählen und das Alltag-schmeißen. Und vermehrt und immer stärker gehört dazu auch das, was mich ausmacht, mit und ohne die Kinder: meine Selbstreflexion, mein Leben, meine Selbständigkeit, mein Beruf, meine Karriere, meine Meinung, meine Beobachtungen und die Vereinbarkeit von all dem.
Bloggen ist mein Self-Empowerment
Ohne das Schreiben hätte ich nicht so viel von mir selbst erfahren, ich hätte weniger ausloten und mehr vergessen können. Und all das funktioniert nur, weil es Euch gibt, liebe Leserinnen und Leser. Ich freue mich über jeden einzelnen Kommentar von Euch, sei es hier im Blog oder in den sozialen Netzwerken. Schon allein das Wissen darum, dass da Menschen mitlesen, Anteil nehmen, mir widersprechen oder beipflichten, all das schärft meine Beobachtungsgabe und mein Ehrlichkeit mit mir selbst.
Bloggen ist eine Form der Achtsamkeit und Ehrlichkeit,
die ich an mir übe, weil ich beim Artikelschreiben versuche, eine nachvollziehbare Position zu beziehen, die für mich und mein Fühlen stimmig und echt sein soll. Und die hoffentlich möglichst verständlich ist für die Leser*innen. Wäre meine Position nicht ganz echt und nur so daher gesagt, hätte das Bloggen für mich keinen Sinn. Genauso wenig wie das Leben und Kommunizieren für mich einen Sinn hätte, würde ich nicht immer meine Meinung, mein Selbst, mein Denken vertreten. (Ich kann es auch bewusst nicht vertreten, schweigen und einem Konflikt aus dem Weg gehen. Aber ich erzähle nicht etwas, woran ich nicht glaube, nur weil es mir gerade opportun erscheint.)
Bloggen ist Herzblut und Leidenschaft
für meine Themen und für mich, für eine Form des Journalismus, der keiner ist und wenn dann kein professioneller; für eine Form der Meinungsäußerung, die mehr ist als bloß privat, wenn sie auch in einer Nische statt findet. Trotzdem finde ich, dass Mama- und Elternblog zu Unrecht verkannt und gerne verhonepiepelt werden. Elternblogs sind gesellschaftlich relevant, weil wir Familienleben zeigen, im Kleinen und Großen, im Politischen sowie im Privaten. Wir beschreiben, was Familie sein heute bedeutet und wie wir es ausfüllen, welche Bedeutungen schwinden und welche hinzu kommen. Wir beschreiben, was alles sein kann und wohin die Entwicklung, was gemeinhin als Familie und gesellschaftliche Mitte bezeichnet wird (oder auch nicht), hin geht.
Bloggen sind meine persönlichen Erinnerungen,
wenn auch teilweise verklausulierter und verallgemeinerter Erinnerungsschatz. Auch wenn ich immer echt bin und keine Meinungen „erfinde“, so bin ich als die Bloggerin „Mama notes“ niemals 1:1 mit meiner Person, von der ich „ich“ sage. Die Erzählerin hier und ich, wir sind uns sehr ähnlich, wie erleben vieles gemeinsam, und manchmal macht diese Mama notes daraus eine Geschichte, die so passiert ist und wahr ist, aber tatsächlich anders gewesen ist. In anderen Worten: Ich erzähle Euch von unserem Familienleben, ohne dass Ihr unser Familienleben kennt.
Bloggen ist mein Selbstversuch zu schreiben
Nach einer Zeit, in der ich nur fremdbestimmt und eher normativ als kreativ schreiben konnte, war das Bloggen für mich mein Austoben mit Sprache, Stilmitteln und der Abwesenheit von Kontrolle. Ich liebe das noch heute.
Bloggen ist Netzwerken
mit anderen Bloggerinnen und mit anderen Menschen in den sozialen Netzwerken. Bloggen ist das aktive Teilnehmen an meinem Eltern-Clan, an meinem Online-Clan.
Bloggen ist mein Beruf
Ja, ich verdiene mit dem Bloggen Geld. Nein, ich kann nicht davon leben. :) Irgendwann ist es dazu gekommen, dass ich regelmäßig sponsored Posts unter meiner Kategorie „Werbung“ schreiben durfte. Mir macht es Spaß, auf gute Produkte, Bücher, Webshops oder Elternangebote hinzuweisen, weil es mir ebenso den Alltag erleichtert, von ihnen zu erfahren. Weil es mich beim Gestalten meines Alltags inspiriert, weil mir schöne Produkte ebenso Spaß machen, wie vielen von Euch. Und mir macht es einfach auch Spaß, so genannte Auftragsarbeiten zu schreiben, die aber immer meine persönliche Note, meine Meinung erhalten. Das ist für mich die perfekte Mischung.
Ich kennezeichne meine bezahlten Texte (Advertorials) immer mit „Werbung“, so dass es niemals zu Verwechslungen kommen kann, was ich da tue. Im Umkehrschluss gebe ich auch selten Produkt- oder Shoppingtipps in nicht bezahlten Texten. Ganz einfach, weil ich kommerzfreien Raum mag und auch im echten Leben kein Label-Junkie bin.
Eins ist aber ganz wichtig und ich denke, die Leser*innen, die öfter vorbeischauen erkennen das auch: ich empfehle niemals etwas, von dem ich nicht überzeugt bin. Warum sollte ich auch? Es macht für mich schlicht keinen Sinn, das zu tun. Letztendlich würden die Leser*innen das sowieso merken, davon bin ich überzeugt.
Ich möchte vielmehr für meine Arbeit, für dieses Blog, für meine Texte und die Server- und Hosterkosten und, ich wiederhole es noch mal, für meine Arbeit, die ich hier rein stecke, honoriert werden.
Bloggen ist mein Hobby
Aber es ist mehr als das. Es ist mein Beruf. Und es ist mehr als mein Beruf, es macht mir Spaß. Es ist mehr als Spaß, Bloggen ist mein Herzblut.
Bloggen ist mein Glück
Denn all diese Dinge, die ich hier erzähle, die ich gerade aufzähle und versuche zu beschreiben, machen mich glücklich und dankbar. Ich brauche das Bloggen für mich, es macht mir Spaß, es macht mir Arbeit und ich kann sogar ab und an ein Brötchen dafür kaufen. Das macht mich glücklich. Mehr als das, ich empfinde es als Self-Empowerment (ok, hab ich oben schon gesagt, aber egal) auf der ganzen Linie: emotional, mental, bestärkend und kommunikativ. Danke! Wirklich danke.
Ähm… Klingt das wirklich so sehr nach Blabla und Bullshit? Wenn ja, ist das schlimm, weil: ich meine das wirklich so. :)
Ich find’s toll und schön übersichtlich. Ich mag es grundsätzlich gerne, wenn man sich von den einzelnen Kategorien inspirieren lassen und gezielter schmöckern kann.
Abgesehen davon lese ich eh alles gerne von dir. Ich mag deine Art ein Thema mehrdimensional anzugehen und trotzdem deine eigene Meinung unter zu bringen.
Also, gerne weiter so!
Liebste Grüße
Jana
Liebe Sonja,
danke für diesen Beitrag!
Ich lese immer mal wieder bei dir. Ich finde dein Layout sehr hübsch und diesen Artikel toll. Für mich, als jemanden, der erst seit Kurzem auf Blogs unterwegs ist und auch selber seit Kurzem bloggt, ist es sehr schön, zu erfahren, warum jemand bloggt. Was diese Person motiviert, erfreut, bewegt. Was du schreibst, macht mir Lust, hier öfter zu lesen. Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg und natürlich Freude!
Liebe Sonja,
Du gehörst definitiv zu meinem „harten Kern“ der Mamablogs, die ich jetzt seit etwa vier Jahren lese. Ich finde dich einfach super authentisch und mag deine analytische Art – grade auch im Bezug auf Dich selbst und deine Elternschaft. Da finde ich mich sehr wieder. Ich finde, Du jammerst wenig und bevormundest auch deine Leser nicht. Und Du hast zu aktuellen gesellschaftlichen/politischen Themen was zu sagen und hebst Dich damit von reinen Mütteralltags-Annekdotenblogs ab. Die sind zwar nett und haben auch ihre Daseinsberechtigung, langweilen mich persönlich inzwischen aber eher.
Das neue Design finde ich auch echt schön – ich würde Dich aber vermutlich auch lesen wenn Du ne blinkende Diddlmaud im Hintergrund hättest!Content convinced me!!In diesem Sinne: gerne mehr von allem!
Ich habe das gerne gelesen! Die Motivationen überschneiden sich teils, teils sind sie unterschiedlich, und genau das hat für mich diesen Blogpost von dir interessant gemacht. Ich lese dich nämlich gern.
Aber, hey, der Font für die Kommentare ist echt zu klein. Ich muss ja fast mit der Nase an den Bildschirm! (Sonst alles fein und sehr hübsch.)
Viele Grüße,
Christine
Hallo Sonja,
ein tolles neues Design hast Du da, schön ist es geworden – schön übersichtlich! Ich persönlich mag das Magazin-Styling eigentlich nicht so gerne, aber hier kommt es auf der Startseite gut rüber und strukturiert!
Und: Hey, das Newsletter-Angebot ploppt nicht mehr in der Mitte auf, das mag ich!
Was Deine Motivation angeht, so kann ich Dich da (auch) total verstehen, auch wenn ich selbst gefühlt (und wohl auch tatsächlich, seufz) immer seltener neuen Content generiere. Ich lese Dich gerne (auch wenn leider sehr unregelmäßig und meist über den abendlichen Twitter-Link) und gern komme öfter :)
Liebe Grüße,
die Alltagsheldin
Hallo Sonja,
schönes Design hast du da! Hübsch und übersichtlich. Ich lese ja meist aus dem Feedreader, aber ein attraktives Blog ist immer eine große Freude. Ich vermisse allerdings den „Gefällt mir“ Button. Ist der dahin?
Ganz liebe Grüße
Dr.Mo
Hallo Sonja
Sieht sehr schön aus, das neue Blog-Design. Alles ist wunderbar gegliedert und äußerst übersichtlich. Auch deine Blog-Bestandsaufnahme ist wunderbar geschrieben und ich werde auch weiterhin gerne vorbeischauen und lesen, was es so neues von dir gibt.
Und weil du gefragt hast … Ich lese sehr gern Empfehlungen, seien es Rezepte, Ausflugstipps, Spielzeugempfehlungen. Und natürlich interessiere ich mich sehr dafür, wie andere Familien es meistern, wenn die Eltern arbeiten gehen.
Liebe Grüße
Ankr
Hallo,
ich mag das neue Design auch sehr. Allerdings kann ich auf meinem Smartphone das Verzeichnis nicht einklappen und habe so immer das Verzeichnis inkl. der Facebook-, Twitter-, what-weiß-ich-Buttons über 2/3 meines Bildschirms.
Falls es dir hilft: Ich lese über Bloglovin und mein Browser ist Firefox…
Und ich gebe Christine recht: Der Kommentar-Fond ist schon sehr, sehr klein…
Alles Liebe ♥
Nadine