Die drei guten Dinge des Tages: 1. Liebevoll und geborgen Schockiadventskalender gekauft. 2. Den Kindern neue Mützen und Handschuhe gekauft und 3. zwei wichtige Anrufe getätigt.
Die Tochter besitzt statt Mütze jetzt zwei knallpinke Plüschohrwärmer, die sie dringend haben wollte (ihre Mützen passen noch) und der Sohn eine Mütze mit bebrilltem, coolen Hund. Nein, der Rosa-Hellblaubfalle können wir uns nicht ganz entziehen. Immerhin sprechen wir darüber, dass es für Mädchen kaum etwas Grünes, Graues oder Dunkelblaues gibt und für die Jungs kaum helle Farben, kein Rosa und Rot.
Nachmittags aßen wir ganz adventlich Stollenkonfekt zu Kakao bzw. Milchkaffee. Draußen war es, wie gesagt, Handschuhtemperatur und ich hatte wieder Lust zu stricken. Ich stricke immer noch an einem Sommerpulli, den ich vor 2 Jahren angefangen habe. Oder vor drei Jahren. Ich hoffe, dass ich beim Stricken jetzt etwas länger dran bleibe und den Pullover vielleicht im Sommer 2018 tragen könnte.
Jahresendzeitstimmung
Bei dem Gedanken beschlich mich Jahresendzeitstimmung. Oder zeitliches Fernweh. Diesen Ausdruck habe ich vermutlich gerade erfunden, oder? Jedenfalls freue ich mich jetzt schon auf den Sommer 2018. Nicht nur, weil dann Sommer ist. Aber auch, weil dann einige wichtige Dinge entschieden sein werde. Das hoffe ich.
2018 wird für mich aller Wahrscheinlichkeit nach ein Jahr voller Entscheidungen sein, beruflich, privat, organisatorisch. Sehr oft um Weihnachten herum fange ich an, mein Leben und die nächste Zukunft von außen zu betrachten. Mit einer größeren Distanz als ich sie sonst im Alltag besitze. Jahresendzeitstimmung und ich trete ein bisschen neben mich und gucke. Schon oft habe ich Lebensentscheidungen zu dieser Jahreszeit getroffen. Jobwechsel, Kündigungen, Selbständigkeit, Business Pläne, all sowas habe ich zu dieser Jahreszeit auf die Wege gebracht. Jede dieser Entscheidungen war unheimlich schwer zu ihrer Zeit und ich bin tausend Tode gestorben, wie man so sagt. Aber jedesmal fing nach diesen Toden eben auch etwas neues an. Ein neuer Lebensabschnitt, ein neuer Job, ein Umzug, eine Selbständigkeit, ein Perspektivwechsel. Meine Jahresendzeitstimmung ist sentimental, nostalgisch, endgültig aber auch hoffnungsvoll. Das Neue fühlt sich nicht nur kalt und unbekannt an, sondern auch ein bisschen süß und verheißungsvoll. Zumindest jetzt gerade.
Stricken ist mein Yoga
Das habe ich heute beim Stricken gedacht, als die Kinder nebenan ein Hörspiel hörten und ich einfach nichts sinnvolles für den Job oder im Haushalt machte. Im Eifer meiner sentimental-hoffungsvollen Gedanken sind mir dann die Maschen durcheinander geraten und das Muster war plötzlich nicht mehr so gut zu erkennen. So ist das am Anfang: ein Stolpern, bis es fluppt mit dem neuen Lebensabschnitt. Oder? Ich könnte diese Metapher jetzt noch Ewigkeiten so ausschlachten. Ich hab nämlich alles retten könne, ohne das bisher Gestrickte aufribbeln zu müssen. Das sagt jetzt nur Euch Stricker*innen etwas, nehme ich an. Also, das Muster ist jetzt wieder da und alles ist gut gegangen. Möge es ein gutes Zeichen sein.
Kennt Ihr solche Endzeitstimmung? Habt Ihr sowas auch?