Es gibt Blogger, die mit einer Nonchalance Themen aufgreifen und mit einer verschmitzen Drehung auf neue Ebenen schrauben können. Das ist dann so witzig und überraschend, wahr und klug zu lesen, dass ich mit offenem Mund dasitze und staune. Zu diesen Bloggerinnen gehört Andrea Harmonika. Und ich freue mich natürlich sehr, dass sie bei meiner Adventsbloggerei dabei ist. Sie macht sich Gedanken über Kinderbilder und Bilderbuchfamilien. Wie sie finde ich auch, dass Fotobücher eine wunderschöne Erinnung sind. Nur mit einer Sache bin ich nicht einverstanden: 170 Seiten, das ist doch gar nichts. Die sind nach 3 Jahren locker überschritten.
Hier erstmal Andrea Harmonika und ihre Bildergeschichte.
Bilderbuchfamilie
Von meiner Ur-Ur-Großmutter Justine besitze ich genau ein Foto. Würde ich hingegen alle Fotos meiner Kinder, die ich in 6 Jahren Mutterschaft geknipst habe, aneinanderreihen, könnte ich ihr Wachstum in Echtzeit nachstellen.
Zumindest vom ersten Kind. Dem zweiten Kind habe ich nämlich nicht mehr bei jedem neuen Zahn ein Makroobjektiv in den Mund gehalten, aber dennoch reichen auch diese Fotos immer noch aus, um Freunde und Fremde damit stundenlang zu langweilen.
Aber selbst nachdem ich in einer rigorosen Aufräumaktion alle meine Internetwolken auf links gezogen habe, gab es immer noch zu viele Fotos, die viel zu schade waren, um auf irgendwelchen Festplatten zu vergilben.
Also habe ich vor 7 Jahren angefangen, jedes Jahr ein Familienfotobuch für die beiden Omas zu basteln. Und da ich fusselige Klebestiftfingerkuppen nicht leiden kann, bastele ich das Fotoalbum mit einer Software auf dem Computer. Das geht mittlerweile, dank verschiedener Onlineanbieter, wirklich easy peasy und könnte sogar von einarmigen Affen mit dem IQ eines Magerquarks gestaltet werden.
Die Idee hierfür habe ich von einem ehemaligen Chef, der seiner Frau, mit der er bereits 45 Jahre zusammen war, jedes (!) Jahr zu Weihnachten ein Fotoalbum des vergangenen Jahres geschenkt hat.
Besonders seine Beschreibung der mittlerweile erwachsenen Kinder (und deren Kinder), die sich bei jedem Besuch irgendein Jahrbuch aus dem Regal ziehen und anschließend in Erinnerungen schwelgen, hat mich so rührselig gemacht, dass ich diese Idee mit Geburt des ersten Kindes wieder aufgegriffen habe.
Monat für Monat stelle ich also die ganze Bilderflut in Collagen zusammen und am Ende des Jahres ist wirklich jeder Geburtstag, jeder Urlaub, jeder Zoobesuch, jedes gefundene Osterei, jede Familienfeier und jeder einzelne quer sitzende Furz, den ich festgehalten habe, in dem Familienjahrbuch vertreten.
Und wenn die vielen Familienbilderbücher eines fernen Tages in die Erbmasse übergehen, werden unsere Kinder für jedes einzelne Jahr, dass sie auf der Welt sind, eine besondere Erinnerung haben.
Eine ca. 170 Seiten lange, gebundene Hochglanzpanoramaerinnerung.
Ich wünsche Dir, liebe Mama Notes, und allen, die sich auf Deinem Blog zu Hause fühlen, frohe Weihnachten.
Hab gerne mitgemacht.
PS.: 170-Seiten Erinnerung für jedes einzelne Jahr. ;-)
Das klingt schon viel realistischer!!! :)
PPS.: Bin übrigens beim Lesen deiner Einleitung dunkelrot geworden. <3
Lustig, ich mache das seit nun 3 Jahren ebenfalls, sammle Fotos von allen wichtigen und unwichtigen Ereignissen, Urlauben, ausgefallenen Zähnen, Kindermundzitate usw. Mein Universalgeschenk für Eltern und Großeltern und alle lieben es. Guckt man sich ja doch eher mal an als 100GB Fotos auf der Festplatte. Liebste Grüße an die tolle Andrea und natürlich auch an dich, liebe Sonja. Einen schönen 3. Advent!
Vivi