Es geht um große Themen: Die Zukunft, wie gehe ich mit dem Leben um und was will ich. Denkt Ihr eigentlich auch immer über diese Dinge nach? Diesmal gibt es viel zu lesen. Gleich drei Fragebogen auf einmal. Dafür gab es vorher auch eine längere Pause. Das hatte ein paar Gründe.
Die letzten Fragen mit Nummer 13 hätte ich für mich eigentlich gerne anders beantwortet. Ehrlicher, mutiger, direkter. Das habe ich für mich auch getan, in Ansätzen, mich aber entschieden, diese echten Antworten nicht zu verbloggen. Zurück blieb ein schales Gefühl und die Frage, warum ich ein persönliches Blog führe, aber keine persönlichen Antworten veröffentlichen möchte. Oder andersherum gefragt: Muss ich jede persönliche Frage beantworten? – Klares nein. Ist das überhaupt ein persönliches Blog und möchte ich das weiterhin so persönlich halten?
Joa, und da wird die Antwort schon wieder weniger klar und ich bin ein paar Tage und Wochen um diese Antwort herum geschlichen. Was dabei heraus kam ist eigentlich eine Haltung, die ich schonmal versuchte zu verbloggen: Ich teile private Erfahrungen und Entscheidungen, ich teile private Erkenntnisse aber nur in der Form und in der Dosis, mit der ich mich wohl dabei fühle. Und: Es ist nicht persönlich, nicht zwingend autobiografisch und nicht immer unmittelbar wieder gegeben.
Mir macht es trotzdem Spaß, Fragen wie diese zu beantworten und auch, aus meinem Leben zu erzählen. Denn was ich erzähle, gehört zu mir und wenn es Euch Spaß macht, hier zu lesen, ist ja alles in Butter.
1000 Fragen an mich selbst #45
261: Über welche Themen unterhälst du dich am liebsten?
Das wechselt immer Mal wieder. Derzeit Feminismus, Elternschaft und die Kinderfreundlichkeit (oder nicht) dieser Gesellschaft aber auch Paarbeziehungen, Musik sowie derzeit meine Ernährung, meine Diät, mein Sport.
262: Kannst du leicht Fehler eingestehen?
Ja, kann ich.
263: Was möchtest du nie mehr tun?
Ich möchte nie wieder in einem Beruf und in einer Umgebung arbeiten, in dem/der ich mich minderwertig, klein und nicht geachtet fühle; in der ich auf ungute Weise das Gefühl habe, mich beweisen zu müssen oder die Chance und das Gesehen-werden zu haben, mich beweisen zu können.
Ich möchte auch nie mehr einfach nur Durchhalten, nicht Hinschauen und nicht wissen, wie es mir wirklich geht. Das gilt für alle Lebensbereiche, nicht nur für den Beruf.
264: Wie ist dein Gemütszustand üblicherweise?
Nachdenklich, melancholisch aber immer hoffnungsvoll.
265: Sagst du immer die Wahrheit?
Vermutlich nicht.
266: Was bedeutet Musik für dich?
Musik ist für mich ein Katalysator von Gefühlen und Erinnerungen. Von Wünschen und Zielen für die Zukunft. Musik macht vieles intensiver, kanalisiert Gefühle und lässt mich genauer hinschauen. Aber das ist, was Kunst ja letztendlich immer macht, nur auf unterschiedlichen Bewußtseinsebenen, mehr oder weniger introspektiv.
267: Hast du schon einmal einen Weinkrampf vorgetäuscht?
Nein. Ich habe grundsätzlich noch nie ein Weinen vorgetäuscht. Warum auch?
268: Arbeitest du gern im Team oder lieber allein?
Beides. Ich brauche für Strategie- und für die Projektplanung ein Gegenüber. Für Kreativitiät und Ausführung, für Feinheiten und Fragen brauche ich aber Zeit allein und für mich. Dann brauche ich wieder ein Gegenüber….
269: Welchen Fehler verzeihst du dir immer noch nicht?
Irgendwas in mir sagt, dass es da eine Menge Fehler gibt, die ich mir nicht wirklich verzeihe. Aber ich finde es schwer und irgendwie zu komplex, diese jetzt auszuformulieren.
270: Welche Verliebtheit, die du empfindest, verstehst du selbst nicht?
Ich verstehe die Frage nicht. Also verliebt nicht nur in Personen?
271: Denkst du intensiv genug über das Leben nach?
Intensiv schon, ich habe aber oft das Gefühl, nicht an den richtigen Stellen. Oder ich würde von Nachdenken gerne ins Tun kommen. Das Denken und die Intensität sind meine Probleme nicht. glaube ich.
272: Fühlst du dich manchen Leuten gegenüber sehr unsicher?
Ja. Und auch nein. Es ist kompliziert. Ich fühle mich dann unsicher und bin parallel dabei, mir meiner Selbstsicherheit und den guten Gründen dafür wieder bewußt zu werden. Das ist anstrengend, wenn ich diesen Menschen dann gerade gegenüber stehe.
273: Bist du autoritätsgläubig?
Ich glaube nein. Und wenn, dann versuche ich instinktiv, mich dagegen aufzulehnen. Autoritäten machen mich skeptisch und tendenziell revolutionär gestimmt.
274: Bist du gern allein?
Siehe die Frage oben mit dem Arbeiten. Ich bin gern allein bis zu dem Punkt, an dem ich sich wie Einsamkeit anfühlt. Einsamkeit ist eine Sackgasse, daraus entsteht für mich nichts Gutes. Allein sein ist ein Fokus und eine Entspannung. Manchmal liegt beides so nahe, das macht es schwierig.
275: Welche eigenen Interessen hast du durchgesetzt?
Zeit für mich zu bekommen, Zeit Dinge zu tun, die ich tun will.
276: Welchen guten Zweck förderst du?
Ich fördere eine Kindernothilfe und eine lange Zeit amnesty international. Teils mit Geld, teils mit Zeit und Arbeit.
277: Wie sieht dein Traumhaus aus?
Mein Traumhaus steht im Grünen aber mitten in der Stadt. Ob es alt und gemütlich oder modern und offen aussieht, kann ich nicht entscheiden, ich finde beides gut. Hauptsache offene Küche ans Wohnzimmer dran, Hauptsache Terrasse und/oder Garten und Hauptsache Kinderzimmer außer direkter Hörweite von Küche / Wohnzimmer / Terrasse. Meine Kinder können nämlich nicht einschlafen, wenn wir abends noch etwas machen wollen oder gar Gäste empfangen.
278: Machst du leicht Versprechungen?
Nein. Ich verspreche nur, was ich halten kann.
279: Wie weit gehst du für Geld?
Bis zu meinen Überzeugungen, meiner Moral und Integrität. Niemals weiter.
280: Bist du häufig eigensinnig, auch wenn es zu deinem Nachteil ist?
Nein, ich denke nicht.
1000 Fragen an mich selbst #15
281: Malst du oft den Teufel an die Wand?
Ja. Das ist meine Methode, mit der Zukunft fertig zu werden. Wie klug das ist, steht auf einem anderen Blatt. Aber ohne meine worst- und best case scenarios komme ich nicht klar. Abgesehen davon tendiere ich zum Schwarzmalen und bevor ich mich in die Bereiche von Ausgewogenenheit und Hoffnung bewege, male ich schwarz. Fällt mir dann irgendwann auf und ich rudere zurück.
282: Was schiebst du zu häufig auf?
OH.MEIN.GOTT! Rechnungen, Steuern, Lebensentscheidungen, Berufsentscheidungen, mir selbst Hilfe holen. Yo, im Moment ist mein To Do Zettel lang.
283: Sind Tiere genau so wichtig wie Menschen?
Tja. Nein. Sicherlich ganz unpopuläre Einstellung: klares Nein. Menschen, die sich für den Tierschutz engagieren aber gleichzeitig rechtsradikale oder sexistische oder rassistische oder sonst welche diskriminierende Meinungen propagieren, finde ich zynisch. Die Gleichwürdigkeit und Gleichberechtigung von Menschen geht für mich vor, immer. Gleichzeitig bin ich Vegetarierin und teilweise auch vegan essend, aus gutem Grund. Ich finde, dass Menschen absolut nicht das Recht haben, Tiere so zu halten, zu behandeln und zu töten, wie das in der industriellen Welt passiert. Weder in Bio-Haltung noch sonstwie. Abgesehen von den negativen Auswirkungen Auf CO2 Ausstoß auf Agrar- und Weideverhalten, etc. SO dürfen Tiere nicht gehalten werden.
284: Bist du dir deiner selbst bewusst?
Lol. Sorry, das ist für mich eine Bullshitbingo Fragen auf Zeitschriten-Niveau. Das sind Menschen sich grundsätzlich alle. Vermutlich sogar viele Tiere. Echt jetzt mal.
285: Was war ein unvergesslicher Tag für dich?
Die Geburten meiner Kinder.
286: Was wagst du dir nicht einzugestehen?
Momentan bin ich recht gut darin.
287: Bei welcher Filmszene musst du weinen?
Oh, viele!!! Immer wieder: Eröffnungsszene am Flughafen von „Love, actually“ mit dem Voice-over auf Englisch.
288: Welche gute Idee hattest du zuletzt?
Mir Hilfe zu holen und diese Nummer zu wählen.
289: Welche Geschichte würdest du gerne mit der ganzen Welt teilen?
Weiß ich nicht. Die, die ich teilen will, teile ich ja bereits.
290: Verzeihst du anderen Menschen leicht?
Ich glaube schon.
291: Was hast du früher in einer Beziehung getan, tust es heute aber nicht mehr?
Eigentlich mache ich Fehler immer wieder, nur in anders. Das macht es so kompliziert.
292: Was hoffst du, nie mehr zu erleben?
Das wurde ich oben schon gefragt, siehe Beruf. Und auch: So gestresst und aus der Balance geworfen zu sein, dass meine Kinder darunter leiden.
293: Gilt für dich das Motto „Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß“?
Ja, in manchen Dingen schon. Nicht immer und überall.
294: Wie wichtig ist bei deinen Entscheidungen die Meinung anderer?
Siehe oben, das kommt darauf an, ob ich in der Strategie- und Findungsphase oder in der Kreativphase stecke. Ich brauche immer mal wieder die Meinung anderer, allerdings auch manchmal genau nicht.
295: Bist du ein Zukunftsträumer oder ein Vergangenheitsträumer?
Oh, spannende Frage. Ich glaube ich bin ein Illusionsträumer. Ich re-träume Vergangenheit und wünsche dabei für die Zukunft. Oder ich male mir aberwitzig obertollstes aus, das so wundervoll ist, dass ich es nicht Zukunft nennen kann. Aber Illusion. Das formt bei mir dann irgendwann Entscheidungen, die die Zukunft betreffen. Wenn ich einfach konkret und effizient Zukunft träumen könnte, wäre ich vermutlich heute schon weiter.
296: Nimmst du eine Konfrontation leicht an?
Nein. Leicht? Dann wäre es keine Konfrontation. Aber ich scheue keine, ich bin nicht feige, nur nicht wild aufs Kämpfen.
297: In welchen Punkten unterscheidest du dich von deiner Mutter?
Ich bin nachdenklicher und melancholischer. Vielleicht auch verzagter. Vielleicht weniger fröhlich. Vielleicht aber auch nur ehrlicher. Auf jeden Fall aggressiver.
298: Wo bist du am liebsten?
In der Stadt. In der Natur. Am Strand in der Karibik. Oder aufm Sonnendeck. Als wenn es einen Ort gäbe, an dem ich am liebsten wäre. Das wäre ja einfach.
299: Wirst du vom anderen Geschlecht genug beachtet?
Nein, natürlich nicht! Ich frage mich jeden Tag, wo die lange Reihe von schönen (und feministischen!!!) Männern ist, die mich alle wollen. :D :D :D
300: Was ist dein Lieblingsdessert?
Irgendwas mit Schokolade. Champagner geht auch.
1000 Fragen an mich selbst #16
301: Worin bist du ein Naturtalent?
Reden und Geschichten erzählen. Manchmal geht das aber auch genau nicht.
302: Welche Person um dich herum hat sich in letzter Zeit zum Positiven verändert?
Vielleicht hab ich mich auch einfach nur verändert?
303: In welcher Situation warst du unfair?
Weiß ich jetzt nicht. Ich will das nicht ausschließen, aber es fällt mir nichts ein.
304: Fühlst du dich fit?
Nein. Aber ich arbeite daran. Momentan gehe ich ja recht regelmäßig ins Fitnessstudio.
305: Sind deine finanziellen Angelegenheiten gut geregelt?
Nein. Leider.
306: Von welchem Buch warst du enttäuscht?
Hm. Stuckrad-Barre. In den 90ern mal angelesen und wieder weg gelegt. Bisher nie wieder versucht.
307: Welchen Grund hatte dein letzter Umzug?
Balkon und 2. Kinderzimmer
308: Neigst du zu Schwarz-Weiß-Denken?
Ja, das macht es erstmal einfacher. Es ist wie mit dem Schwarz-Malen. Ich schwenke immer wieder zurück, weil ich relativ schnell merke, dass ich etwas einseitig und krass drauf bin. Immerhin!
309: Was fühlst du, wenn du verliebt bist?
Bittersweet. Es ist wunderschön, tut aber weh. Ich weiß nicht, ob ich das nochmal aushalten könnte. :D
310: Gehört es zum geselligen Beisammensein, viel zu essen und zu trinken?
Zumindest trinken, damit meine ich nicht Alkohol. Irgendwie ist Nahrungsaufnahme schön. Da ich derzeit eine Diät mache, finde ich gerade heraus, dass es auch ohne Geht. Kaffee, Wasser können auch ausreichen. Zum wirklich geselligen Beisammensein gehören Gespräche und echtes Zuhören. Ich bin aber mit einem vollen Tisch erzogen worden. Ich muss mich da noch finden.
311: Welche Dinge stehen noch auf deiner To-Do-Liste?
Haha. Ich kriege Zustände, wenn ich an meine To Do Liste denke. Ich sag das jetzt nicht.
312: Hegst du oft Zweifel?
Ja, ständig.
313: Womit bist du unzufrieden?
Mit mir. Mit meinem Leben. Mit meinem Beruf. Tja.
314: Mit welchem Gefühl besteigst du ein Flugzeug?
Mit einem reiselustigen Gefühl. Ich mag fliegen.
315: Gilt für dich die Redensart „Eine Hand wäscht die andere“?
Ja. Ich hoffe so viel zu bieten zu haben wie das, was mir Gutes getan wird.
316: Bist du schon mal schikaniert worden?
Ja.
317: Wie spontan bist du?
Schon ziemlich.
318: Unterstützt du bestimmte Menschen bedingungslos?
Ja.
319: In welcher Angelegenheit hast du Schuldgefühle?
Ich habe als Mutter ständig Schuldgefühle. Teils bereichtigt, teils eine merkwürdige schlechte Angewohnheit, die ich versuche abzulegen. Es gibt andere Angelegenheiten, über die ich mich nicht öffentlich äußern möchte.
320: Wie viele Jahre schon dauert deine längste Freundschaft?
Ungefähr 29 Jahre. Mit Flauten und mal mehr oder weniger Nähe. Aber wir waren immer irgendwie da.
Danke an Pinkepank für das schöne Fragenprojekt.
Weitere Fragen der Reihe 1000 Fragen an mich selbst findest Du hier.
Wow, was für ein langer Fragebogen. Sehr Interessant denn durchzulesen.