Was machst Du eigentlich den ganzen Tag wenn Du eigentlich Steuern machen solltst? Ich lasse erstmal ein Fake-krankes Kind zu Hause, gehe dann spazieren und nehme mir mentale Unterstützung vom zu Hause arbeitenden Mann.
Noch sind Winterferien. Meistens macht man dann Steuern, schreibt Businesspläne oder räumt sonstwie in seiner Wohnung und in seinem Leben auf. Ich mache Steuern ohne hinzugucken, plane mein erstes Karnevalsdate und trinke Kaffee während die Kinder ein Playdate haben.
Morgens um 7.00 Uhr…
Morgens wache ich auf, als der Wecker klingelt. Ich schalte ihn aus und schlafe weiter. Genau. Um 7.30 Uhr wache ich auf und die Kinder müssten um 8 Uhr bei der Ferienbetreuung sein. Na super. Wir entscheiden uns gegen Hetze und für das zu spät kommen, ist ja immerhin Ferienbetreuung. Kind2 möchte nicht hingehen, weil es Husten hat, Bauchweh und außerdem ist V. nicht da. Alles klar. Wir einigen uns auf zu Hause bleiben und Mama und Papa arbeiten lassen. Jaja, hoch und heilig versprochen.
Morgens um 8.00 Uhr…
Ich schmiere beiden Kindern Brote, weil das zu Hause bleiben erst währenddessen beschlossen wird, packe Rucksäcke, suche Klamotten heraus und assistiere Kind2 bei der Entscheidung, ob der Kind1 seinen Gürtel ausleihen soll. Da Kind1 ihm sehr oft etwas ausleiht, weise ich ihn darauf hin. Kind2 hat Gewissenskonflikte, entscheidet sich dann aber doch zum Ausleihen.
Der Mann bringt Kind1 zur Ferienbetreuung. Kind2 und ich frühstücken, bestellen einen Gürtel für Kind1 (ja, unser Haushalt hat bisher nur einen Kindergürtel) und ich mache mich fertig.
Vormittag
Der Mann kommt, wir trinken Kaffee. Danach geht Kind2 brav spielen und wir machen meine Buchhaltung, Steuerkram und versuchen nicht dem Wahnsinn anheim zu fallen. Wenn nicht-Zahlenmenschen Zahlenkram machen müssen ist es einfach nur furchtbar. Kombiniert mit schwerer Aufschieberitis bei mir ist es aber eigentlich Wahnsinn.
Am späten Vormittag hilft es alles nichts und ich muss kurz zur Bank. Ich nehme das Kind und seinen neuen Roller mit. Er freut sich mit mir unterwegs zu sein und ich finde es auch total süß wie wir mit so viel mehr Zeit als sonst durch die Gegend laufen und er mir zeigt, wie irre toll er Roller fahren kann.
Wieder zu Hause angekommen darf das Kind am Tablet Sendung mit der Maus und Peppa Wutz gucken. Der Mann und ich schreiben Zahlen in das Laptop.
Mittag
Der Mann übernimmt für mich Zahlenreihen tippen. Der Sohn wünscht sich Spaghetti (was sonst?!) und ich koche ne schnelle Nudel mit Erbsen und Lachs. Dann essen wir.
Nachmittag
Wir schreiben wieder Zahlen ins Laptop und schichten Zettel und Quittungen von A nach B. Dann geht der Mann Kind1 von der Ferienbetreuung abholen und nimmt Kind1 mit.
Eine Freundin ruft an und fragt, was ich so mache an diesem Nachmittag. Wir verabreden uns für später. Unsere Kinder können spielen, wir Kaffee trinken, soweit der Plan, der beinahe aufgeht. Der Mann trinkt Kaffee mit, wir plaudern über Silvester. Dann zieht sich der Mann zurück. Die Freundin verheddert mich äußerst geschickt in ein Sport-Date morgen. Dort werden wir uns auf einem Stepper betätigen. Vielleicht komme ich dadurch ja sowas von in Schwung, dass ich von da an jeden Morgen durch den nahe gelegenen Park joggen werde. Oder walken. Es bleibt spannend, bleiben Sie dran. Abgesehen davon haben wir ganz unspirituell und unesoterisch Tarot-Karten gelegt. Hat was.
Abend
Ich schmiere ich ein Brot, denn während des Spielnachmittags gab es bereits Birnen und Brote und die Kinder sind eigentlich recht gut gesättigt. Der Mann schnibbelt Salat mit den Kids während ich wieder am Laptop herumtippe. Danach spielen die Kinder wie ein Herz und eine Seele mit Lego und bauen sehr phantasievolle Karnevalswagen. Mit dem Locher haben sie Konfetti gemacht. Selbst das Auffegen macht ihnen Spaß. Sie wollen allerdings beständig Aufmerksamkeit und wir müssen gucken und Fotos machen und so kommen wir nicht wirklich zum Arbeiten.
Später als sonst bringen wir die Kinder ins Bett aber es ist ja auch Freitag.
Am Sonntag gehe ich auf eine Karnevalssitzung. Bands wie Kasalla und Brings werden kommen und ich freu mir ein Loch in den Bauch. Wenig hebt meine Laune schneller und höher und kindischer und unbeschwerter als Karneval. Geht aber auch nur zu Karnevalszeit. Es ist Magie.
Als die Kinder schlafen, baue ich meine Spotify-Liste „Good music for bad days“ fertig, für die ich viele Musikempfehlungen von Twitter erhalten habe. Spotify schlägt einem ja auch immer noch etwas vor und so ist eine ziemlich nette Liste daraus geworden. Guckt mal.
Mehr „Was machst Du eigentlich den ganzen Tag“ findet Ihr bei Frau Brüllen.
in diese Spotify-Liste höre ich gerne mal rein!