Was mache ich eigentlich den ganzen Tag? Das frage ich mich ja auch immer wieder und fühle mich dann unproduktiv und schlecht. Heute ist wieder so ein Tag, trubelig, social, chaotisch und unproduktiv, wenn man an die Erwerbsarbeit denkt. Andererseits ist es auch schon wieder ein Faszinosum: Eigentlich habe ich einen Alltag, aber an fast jedem fixen Termin, wie 12von12 oder auch an den bisherigen wmdedgt machte ich immer etwas anderes. Ganz schön viel Improvisation und Neues liegt in meinem Alltag. Tatsächlich finde ich das eher schön und beruhigend. Liegt dieses Unstete vielleicht am Teilzeit-Job?
Mein Tag – Alltag, Improvisationstheater und soziales, liebenswertes Chaos
6.30 Uhr: Kind2 schreit aus dem Kinderzimmer, lautes Weinen, wie aus einem schlimmen Traum erwacht. Ich eile ins Kinderzimmer, da sitzt er schon im Dunkeln in seinem Bett und weint laut. Ich spreche ihn leise an, berühre ein Bein. Er schlägt auf mich ein, vor Wut! Er hat mal wieder Wachstumsschmerzen, deshalb ist er aufgewacht und nun wütend. Ich kann ihn beruhigen. Er kommt mit in mein Bett, ich massiere seine Knie, wir kuscheln.
7-9 Uhr: Mit dem anderen Kind kuscheln, waschen, anziehen, Frühstück bereiten und erster Kaffee. Papa fährt zur Arbeit. Die Kinder und ich bleiben zu Hause.
9-13 Uhr: Eigentlich wäre heute Kita, aber ich habe einer Freundin (nennen wir sie Marion) versprochen, auf ihr Kind ( Kind1 Freundin) aufzupassen, während sie einen wichtigen Termin hat. Da während der Schulferien keine andere Betreuung möglich ist, helfe ich gerne aus. Unsere Kita hat eigentlich schon begonnen, aber so bleibt Kind1 zu Hause, damit sie spielen können. Kind2 ebenso, denn natürlich woltle er dann auch nicht in die Kita.
Da mein Laptop kaputt ist, passt es sogar ganz gut. Richtig arbeiten kann ich eh nicht. Zwar bekam ich netterweise von einer anderen Freundin nun doch für heute kurzfristig ein MacBook ausgeliehen, aber einer Freundin hilft man eben, wenn es geht, und Deadlines habe ich noch nicht. Zum Arbeiten komme ich nicht wirklich, nicht nur wegen der Kinder, die spielen eigentlich sehr harmonisch mit- bzw. nebeneinander. Ich telefoniere mit zahlreichen Umzugsunternehmen, Mietinteressenten und räume die Bude auf, wasche Wäsche, hänge andere Wäsche auf, räume die Küche auf, räume die Spülmaschine aus und wieder ein.
Die Kinder spielen sehr schön, ich komme dazu, Mails zu checken und auf betreuten Social Media Kanälen nach dem rechten zu sehen.
13 Uhr: Mittagessen kochen. Ich mache ein Blech Pizza Margherita für die Kinder, mit Kürbis belegt auf der zweiten Hälfte für die zurück gekehrte Marion und mich. Tatsächlich hatte ich nichts für das Mittagessen mit so vielen Kindern und Erwachsenen geplant, aber im Kühlschrank gab es noch Pizzateig, Kürbis und Pizza. So machte ich vor Marion einen wahnsinnig organisierten Eindruck, der sich beim Lesen dieser Zeilen in Wohlgefallen auflösen wird. :)
Wir Erwachsenen besprechen den wichtigen Termin von Marion, die neue Wohnung, die wir über Silvester gefunden haben sowie diverse (Ein)-Schulungsfragen unserer Kinder. Die Kinder spielten lautstark dabei. Gestört werden wir von zahlreichen Anrufen, wir konnten kaum einen Satz zu Ende sprechen. Es riefen an: eine weitere Mutter, die mehrmals (!) den Abholungsprozess ihrer und meiner Tochter zum und vom Reittag besprechen wollte sowie diverse Postboten, ich nehme Pakete für die Nachbarn an. Marion verfiel irgendwann in Lach-Schreien: „So oft werde ich in drei Wochen nicht angerufen!!“
14.30 Uhr: Marion zieht mit ihrer Tochter und Kind2 los, ich fahre mit Kind1 zu ihrer Freundin und fahre die Mädchen zum Reittag, der die ausfallenden Termine um Weihnachten und Neujahr ausgleicht.
15.30 Uhr: Zu Hause bei Marion angekommen, die sich mit ihrer Tochter und Kind2 im Aufbruch befindet, um ihr Kind2 von der Kita abzuholen, das bis gerade geschlafen hatte. Mein Kind2 zog stolz wie Bolle mit ihnen los, ich hatte 20 Minuten Ruhe zum Mails checken in Marions Küche.
16-17.30 Uhr: Grundrissdiskussion der neuen Wohnung bei Marion. Entscheidung meiner Kalenderfrage (zu der ich sogar mal einen Blogartikel angefangen habe), ein unfassbar leckerer veganer Schokobrownie mit Erdnussbutter (ich mach ab übermorgen weight watcher) und weitere Anrufe von Mietinteressenten und Umzugsunternehmen. Diese öffentliche Anfrage war wohl nicht so eine gute Idee…
17.30 Uhr: Los zu mir nach Hause, wo die Mutter der Reitfreundin wartet, um den Autositz von meinem Kind1 in Empfang zu nehmen, um die Mädels abzuholen.
17.30 – 18.30 Uhr Ich gehe mit Kind2 in die Wohnung. Kind2 schaut Mascha und der Bär, ich schreibe den Text hier bis auf die beiden nächsten Punkte…
18.30 Waschmaschine mit den stinkigen Pferdeklamotten. Kind1 hatte heute das alte Pony, das ständig pupst. Riecht man.
19-20 Uhr: Abendessenzeit, dann waschen, Zähneputzen, Bettmach-Marathon
20.15 Uhr: Die Kinder sollten dann im Bett sein… Wunschdenken. Ich gehe zum Babysitten zur Freundin um die Ecke, die mit ihrem Mann zur Bandprobe will. Dann bringe ich ihr gleich ihr MacBook wieder. Schade eigentlich. Bei ihr werde ich noch ein bisschen arbeiten, diesmal hoffentlich ungestört und etwas konzentrierter.
22.30 Uhr: Sie wird wieder kommen und ich nach Hause gehen und sofort ins Bett.
Insgesamt eigentlich ein schöner Tag, allerdings wirklich sehr chaotisch und durch die vielen Telefonate und Postboten nervig. Es gibt so Tage, an denen man keine zwei Sätze hintereinander sprechen kann. Das hatte ich seit der Kleinkindzeit nicht mehr.
Morgen ist dann wieder ein richtiger Arbeitstag für mich, in fahre in meinen festen freien Job, das wird ein schöner entspannt-konzentrierter Tag morgen.
Wie war Dein Tag heute und was hast Du eigentlich gemacht? :)
#wmdedgt wurde von Frau Brüllen ins Leben gerufen. Mehr Tagesnotizen von Bloggerinnen findet Ihr dort.