Unser Weihnachtsfest dauerte streng genommen vier Tage. Aber ich werde Euch hier nur den 24. Dezember zeigen, weil es unser Familienweihnachtsfest zeigt. Dieses Jahr war Weihnachten geprägt von meiner Migräne, zumindest prägtes es das Fest für mich. Ich hoffe, nicht für die Kinder. (Migräne heißt bei mir zum Glück nicht immer Kopfschmerzen zum Sterben, sondern oft auch einfach nur bleierne Müdigkeit, Glieder schwer wie Blei und starke aber aushaltbare Kopfschmerzen. Ich kann also leben, bin aber so nicht wirklich einsatzfähig.)
Dementsprechend war es dieses Jahr alles etwas anders und wie immer leicht durcheinander. Anscheinend gehört das bei uns zur familiären Grundeinstellung.
Am Vorabend fing alles so schön an. Der Mann und ich tranken schonmal Rotwein, hörten schönste Musik und backten Plätzchen, weil wir keine mehr hatten. Das mit dem Rotwein waren nur 2 Gläser (ick schwör!) aber waren wohl der Auslöser für meine Migräne. Plödplödplöd.
Der Tag begann für mich mit Ausschlafen, wegen der Migräne, und einem späten gemeinsamen Frühstück. Für die Kinder war es schon das zweite oder dritte Frühstück. Insgesamt waren die Kinder den ganzen Tag über sehr unruhig und streitlustig. Es war alles etwas unausgegoren, da ich nur auf Sparflamme lief und weil … –
Unsere familiäre Werkseinstellung
Aufgrund dieser war die Batterie des Autos leer. Der Mann hatte den neuen Wagen so halb verboten geparkt, weil es in Düsseldorf nur so geht. Parkplätze jibbet nit. Dafür hatte der Mann aber zur Sicherheit – damit keiner drauf fährt auf die neue Karre – das Standlicht angelassen. Nun alles alle. Er bemerkte es, als er das Auto umparken wollte. Irgendwann gegen 13/14 Uhr kam jemand und gab ihm Starthilfe und meinte, er sollte mal lieber 30-40km fahren, damit die Batterie auflädt. Da war am 1. Weihnachtsfeiertag zu den Großeltern fahren wollten, mußte das wohl sein.
Glücklichweise waren die Kinder ganz wild aufs Autofahren und fuhren mit. Nach ungefähr 1,5 Stunden kamen sie zurück. In der Zwischenzeit hatte ich das Wohnzimmer finaldekoriert und die restlichen Geschenke eingepackt. Migräne immer noch boooom!
Der Fehler – oder: Das Christkind möchte saubere Kinder
Nach einem kurzen Mittagssnack für die Kinder gegen 16 Uhr begann, was ich im Nachhinein „den Fehler“ nennen würde: Wir badeten die Kinder. Was ich für den Vormittag vorgesehen hatte und aufgrund meiner Migräne nicht in Angriff nehmen konnte und was sich durch die Autobatterie-Aufladaktion verschob, Baden. Es mußte sein, es lag locker 8 Tage zurück. (Öööhm, ja.)
Nach dem Kinderbaden hatten wir unseren Nachmittagskaffee inklusive unserer Plätzchen, die der Mann und ich am Vorabend gebacken hatten.
Dann gab es Vorlesen im Kinderzimmer – und ich wuselte schnell hin und her und dekorierte das Wohnzimmer. Ich klingelte mit dem Glöckchen und konnte es noch zurückstellen und schnell in die Diele eilen – da kamen mir die Kinder entgegen gestürmt.
DAS CHRISTKIIIIIND!
Es ist da gewesen. Wir mußten die Kinder bremsen, die sofort auf die Geschenke zustürmen wollten. Wir sangen zwei Lieder und erklärten den Kindern dann, das jeder ein Geschenk auspackt und die anderen dann dabei zusehen. Das klappte eigentlich ganz gut. In meiner Jugend haben wir immer gewürfelt, am Tag drauf bei meinen Eltern auch wieder. Ich werde das nächstes Jahr auch zu Hause so machen. Jeder würftelt und wer eine 6 bzw die höchste Zahl hat, darf auspacken. Alle anderen schauen zu und bewundern :)
Die Kinder waren höchstzufrieden. Nur beim Singen fragte mich die Tochter mit strahlenden Augen, ob wohl eine Barbie dabei wäre? Ich schüttelte den Kopf. Am Tag darauf präsentierte ihr übrigens die nur 1 Jahr ältere Cousine ein Ballettoutfit (in dem sie den ganzen Tag herum lief. Wie findet Ihr sowas, ist das ok oder stell ich mich an?) eine Barbie. Normalerweise stehe ich auf dem Standpunkt, andere Kinder bekommen andere Geschenke, aber die Tochter wurde zunächst ganz still und sie tat mir schon ein bisschen leid. Ich würde ihr so gerne diesen Herzenswunsch erfüllen, aber ich bin aus diversen Gründen davon überzeugt, dass das Spiel mit Barbies nicht gut tut…. Vielleicht ist das nochmal einen eigenen Blogeintrag wert, habe immer mal wieder darüber nachdenken müssen, in den letzten Tagen.
Da wir an Heilig Abend zwei Stunden später mit der Bescherung anfingen, fehlte den Kindern die Zeit zum Spielen.
Insgesamt war der Weihnachtsabend sehr kurz und von Hektik, Migräne, Improvisation und überreizten und sich dauerstreitenden Kindern geprägt. Als die Kinder im Bett waren (sie gähnten und wollten ins Bett) wurde ich deshalb richtig traurig und deprimiert. Und riss dem Mann eine Diskussion vom Zaun: Warum, wieso war es nicht so schön wie erhofft? Währenddessen spielten die Kinder im Kinderzimmer weiter, nachdem das Gröhlen nicht die gewünschte Reaktion (nämlich keine) brachte.
Irgendwann kamen die Kinder mit ihren beiden Lieblingsgeschenken wieder zu uns ins Wohnzimmer und kuschelten sich an uns. Wir spielten einfach noch ein bisschen und es wurde richtig schön. Irgendwie war erst da der ganze Stress von den Kindern – und von uns? – abgefallen. Die Tochter ging ganz auf im Spiel mit ihrer Puppe, der Sohn saugte mit seinem Staubsauger und fuhr Bus. Es war wunderschön.
Danach gingen wir alles schlafen – und es war doch ein schönes Weihnachtsfest.
Mehr Familienweihnachten gibt es bei Geborgen Wachsen
Ich sollte bei dem Thema sicher nicht mitreden da meine Tochter noch zu klein ist als dass ich in die Gefahr käme das Entscheiden zu müssen.
Und Grundsätzlich bin ich auch der Meinung dass es weit sinnvollere Spielzeuge gibt als Barbie.
Aber ich selbst hatte auch sehr lange keine Barbie da meine Mutter die auch blöd fand. Nur durch arges Überzeugen hat mir dann schlussendlich meine Oma eine besorgt worüber ich überglücklich war!
Ich glaube wenn es ihr am Herzen liegt und ihr in der Familie ihr ein gutes Frauenbild vorlebt (und das glaube ich ist der Fall) dann denke ich nicht dass eine Barbie ihr zu viel falsches Vorbild gibt. Kindern ist die Taille oder Oberweite der Puppe meist komplett egal. Und aus dem Weg geht man ja der Sache nicht wenn sie keine bekommt. Sie spielt ja auch bei anderen Kindern damit.
Entschuldige die etwas wirren Gedankengänge! Du findest bestimmt den richtigen Weg für Euch! Viele Grüße!
Vielen Dank für Deine Antwort. Aus der Erinnerung weiß ich, und ich spielte mit Barbies so im Alter von 7-9, dass mir die Taille durchaus nicht egal war. Andere Anziehpuppen fand ich häßlich, dick und nicht so hübsch. Ob es mich und mein Leben verändert hätte, wenn ich nur bei Freundinnen damit gespielt hätte, kann ich natürlich nicht sagen. Aber mit 7 oder 9 kann man zumindest über einen Frauenkörper im Vergleich mit der Figur der Barbie sprechen und wie unrealistisch die Barbie ist. Aber mit 5 ist das nicht möglich.
Hallo. Zum Thema Barbie. Meine Tochter wird im Januar 7. Ich habe Barbies auch immer gehasst und wollte nicht, dass meine Tochter damit aufwächst. Habe mich aber geschlagen gegeben, die erste bekam sie von ihrer Cousine mit 5 ohne mein Dazutun. Sie war bei den Grosseltern und die Cousine (5 Jahre älter) hat ihr eine ältere Barbie übertragen. Meine Maus war überglücklich! Die zweite kam von Oma, es war die Schneewittchen-Barbie. N°3 kam zum 6. Geburtstag von einem Klassenkamerad, auch wieder ohne mein Dazutun. Dann kamen 2 Monster Highs, die hatte sie bei einer 1 Jahr älteren Freundin gesehen und wollte sie unbedingt. Die hasse ich auch, diese Gruftie-Teile. Aber irgendwie freut sie sich darüber sooo sehr. Und ich glaube nicht, dass ihr Frauenbild dadurch einen Knicks bekommt. Sie sieht, was ich ihr vorlebe. Das ist entscheidend. Ich gehöre nicht zu den Mamas, die ihre Tochter zur Schönheitskönigin machen wollen und an Modenschauen teilnehmen lassen. Ich zeige und lebe ihr vor, dass es wichtiger ist, etwas im Hirn zu haben. Ich schminke mich nicht am Wochenende. Ich ziehe oft Jeans und Turnschuhe an…übrigens glaube ich, dass eine 5-Jährige den Frauenkörper noch nicht im Vordergrund sieht. Hoffentlich.
Ich finde die Barbie Thematik auch etwas übertrieben, warum sollen sich die Mädels nicht freuen ein schönes Objekt aus oder anziehen zu können? Ich bin auch mit einigen Barbies aufgewachsen und es hat mir auch nicht geschadet. Aber es soll jeder selber entscheiden….