Tagebuchbloggen. Es fehlt mir richtig und ich bin etwas aus der Übung. Hier kommen die letzten Ereignisse der letzten Tage, thematisch geordnet. Soviel Systematik muss ein.
Schuldfragen oder nicht
Letztens hatte ich auf meinen Wunsch hin ein Gespräch mit der Schulpsychologin. Jetzt, nach ein paar Tagen, kann ich sagen: das Gespräch war interessant aber eigentlich hat es nicht viel gebracht, außer Fragen aufzuwerfen. Vielleicht muss ich auch nochmal ein weiteres Gespräch suchen und meine Fragen stellen. Spontan nach dem Gespräch hatte ich erstmal großes Schuldgefühl. Ein unmittelbares „SIEHSTE! Das hab ich doch schon immer gewußt. Du kannst das mit dem Mutter sein nicht!“ Mittlerweile sehe ich das jedoch anders. Vielleicht habe ich in manchen Phasen oder Situationen nicht alles richtig gemacht aber ich habe es wirklich versucht. Vielleicht ist auch nicht jedes Abweichen von der Norm oder der Wunsch-Schultauglichkeit oder dem Wunsch-Verhalten ein Versagen der Eltern, sondern einfach das Leben. So ist das Kind halt. Manchmal brauchen Leute länger für etwas, das andere schnell können. Manchmal kann ein Kind etwas anderes gut als ein anderes Kind. Manchmal ist vielleicht das vergleichbar machen wollen durch eine Zäsur wie den Schuleinstieg das Problem. Ich habe das mit dem Schuldgefühl wieder bleiben lassen. Vorerst.
Zeitrasen
Übrigens vergeht die Zeit sehr schnell im Moment. Es ist quasi schon März. Noch erstaunlicher ist aber, dass ich nun zwei Schulkinder habe und keine kleinen Kinder mehr. Dass die Zeit mit Baby und Kleinkind so wahnsinnig langsam verging aber doch so schnell vorbei war. Dass ich Mitte 40 bin aber doch eben noch 25. Dass ich mitten im Leben stehe aber doch immer noch anfange mit Job und Erwachsensein und Gedöns. Und ich frage mich, woran das liegt, das Angekommen-sein Gefühl. Es ist ein Zusammenspiel von richtiger Job, richtige Wohnung, richtiges Leben oder ist es vielmehr eine Entscheidung? Sind unsere Kompromiss, das Improvisieren und das Werden, nicht der Weg wie ich das Leben sehe? Ob das auch eine Geldfrage ist, wie angekommen ich mich in meinem Leben fühle? Und dann frage ich mich, was ich ändern könnte. Mangelt es mir nur an Mut oder bin ich realistisch? Was fehlt mir wirklich, wie komme ich daran? Und über dieses Nachdenken, Nach-Spüren und Sinnieren vergeht die Zeit…
Ein neuer Schrank
Manchmal hilft doch ein Möbel, das ich mich etwas angekommener fühle. Absurd eigentlich, denn wie wir alle wissen, machen Möbel nicht mobil sondern alles Umziehen schwerer. Aber gut. Dieser Schrank ist alt, besteht aus Vollholz ohne Furnier, hat Geschichte, müffelt ein klein wenig nach Keller und wird vielleicht noch weiß gestrichen. Auf jeden Fall kommt Omas Geschirr dort rein und meine Lieblingsvasen, Omas Tischdecken und keine Ahnung was noch. Oder Bücher. Die Kinder sind auch schon sehr gespannt auf „das Geschirr aus Mamas Kindheit“, für das es bisher nie genug Schrank gegeben hatte. Schön, sowas.
Werbung / Affiliate Link: Die Wanduhr vom Titelbild ist momentan zwar leider ausverkauft aber Ihr könnt ja den Link speichern. Außerdem habe ich diese hier noch gefunden.
Folgender Beitrag passt sehr gut zum ‚Bleibenlassen v. Schuldgefühlen‘: :-)
Notizbuch Mein Kind ist genau richtig, wie es ist
heute, 28.02.2018
11:05 bis 12:00 Uhr
Als Podcast verfügbar
Bayern 2
Nah dran: Mein Kind ist genau richtig, wie es ist – Wie aus angeblichen Schwächen Stärken wurden
Von Gabriele Knetsch
https://www.br.de/radio/bayern2/programmkalender/ausstrahlung-1318638.html