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Kinderpatenschaft – ja, nein und warum?

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World Vision Artikelbild
Comments (11)
  1. Mariella sagt:

    An World Vision stört mich nur wieviel werbung sie machen. Das Kostet auch Geld.
    Ich Spende gerne wenn ich kann. An keine besondere Organisation. Ich habe jetzt auch eine Sammelaktion für Unicef gestartet die sehr gut gelaufen ist.

  2. Ina sagt:

    Ich bin ehrenamtlich bei einer Hilfsorganisation tätig, die auch Projekte im In- und Ausland unterhält, darunter Mittagstische für Kinder, ein Schulprojekt in Albanien und eine Leprakolonie im Südsudan. Zu allen Projekten besteht durch die Mitarbeiter vor Ort direkter Kontakt und so wird klar, was mit unseren Spenden passiert.
    Ich selbst spende in diesem Zusammenhang kein Geld, sondern Zeit, die ich schon seit meiner Jugend investiere. Mir ist wichtig, dass mein Sohn für sich mitnimmt, anderen im Rahmen seiner Möglichkeiten zu helfen, und dass das nicht unbedingt finanziell, sondern auch durch aktives Tun sein kann.

  3. jademond sagt:

    Danke für den umfassenden Artikel. Ich mache mir auch gerade Gedanken um eine Patenschaft, da waren das interessante Gedanken.

  4. Thao sagt:

    Hallo, ich bin über den Blogroll eines anderen Blogs auf diesen Beitrag gestoßen. Wir spenden seit einigen Jahren an HSCV (Humanitarian Services for Children of Vietnam). http://www.hscv.org/index2.php#!/2/About_Us/1
    Das ist eine kleine Hilfsorganisation in Vietnam, die von einem Amerikaner gegründet wurde. Diese Organisation beschränkt ihre Hilfe auf Hanoi und Umgebung. Sie machen nur Werbung über’s Internet und die Mitarbeiter bekommen ihr kleines Gehalt von einem größeren Sponsor.

    Wir waren schon dort (Vietnam ist unser Heimatland) und haben unser Patenkind besucht. Dort wird wirklich jeder Cent für die Kinder und deren Familien genutzt. Jeden Monat fährt eine Mitarbeiterin mit dem Bus zu einer bestimmten Region und verteilt dort die Reissäcke und weitere Geschenke von den Sponsoren. Man muss sich auch nicht binden, sondern kann z.B. Fahrräder, Rollstühle, Hühner etc. schenken. Im Gegenzug erhält man stets ein Foto von der „Übergabe“ und Details zu dem Beschenkten.

    Ich weiß, es hört sich jetzt wie Werbung an, aber wir sind wirklich überzeugt von dieser Organisation, weil sie eben keine große Organisation ist, die das meiste Geld für Werbung ausgibt. Und da wir an den politischen Strukturen dort (noch) nicht rütteln können, wollen wir wenigstens ein paar armen Menschen dort helfen, ihr Glück zu finden. Wenn du mehr darüber wissen willst, kannst du mir gerne eine E-Mail schreiben.

  5. seinfeld sagt:

    Hallo, mein Mann und ich haben für ca 1 Jahr die Patenschaft für ein Mädchen aus Bolivien übernommen. Es war über einen österreichischen Verein. Was ich sehr, sehr schade fand, man wurde immer irgendwie nicht richtig in das Ganze involviert. Klar, es kamen Briefe und Zeichnungen (ca 1x im Monat) aber nie Fotos des Kindes. Erst nach einem Jahr! wurde uns einmal wieder ein aktuelles Foto zugeschickt aus Privatarchiv, da es ein normales Familienfoto mit Mutter und einer Schwester war. Sie wirkten total eingeschüchtert. Zum Geburtstag haben wir ca 60 Euro bezahlt, damit ein Fest gemacht wird. Uns wurde gesagt, was es ca kostet um alle Schulfreunde daran teilhaben zu lassen. Wir wissen bis heute nicht, ob es wirklich für unser Patenkind gemacht wurde, oder das Geld einfach für ein x-beliebiges Fest verwendet wurde. Und zum Dank bekamen wir ein Foto mit einem fremden Jungen darauf. Mich hat es einfach so geärgert, dass wir dann für uns sagten, dass es nicht Sinn der Sache ist das Geld fremden Menschen zuzuspielen.

    Wenn ich dort unten Urlaub gemacht hätte und hätte die Familie kennengelernt, dann könnte man zb jeden Monat etwas aufs Konto überweisen, dann kenne ich die Menschen hinter der Sache. So leider nicht.

    Wir machen es jetzt so, dass wir das Geld lieber unseren österreichischen Kupfermucken Verkäufern (Verkauf von einer Obdachlosenzeitung) zukommen lassen, denen wir das Geld selber in die Hand drücken.

  6. Norddeutsche sagt:

    ich hatte eine Patenschaft in Uganda…mir wurden die ganze Lebensgeschichte des kleinen Mädchens erzählt…ihre Eltern sind an Aids gestorben, sie (damals 3 Jahre alt) und ihr kleiner Bruder waren im Dorf ausgestoßen und sie wurden von der Tante liebevoll in einer Hütte am Dorfrand versorgt. Immer wieder bekam ich Fotos von der Tante mit den beiden Kindern, einmal das kleine Mädchen in einem schneeweißen Kleid, mit viel zu großen Flip-Flops an den Füßen. Die Tante konnte sich ein gebrauchtes Fahrrad leisten (alles angeblich von meinen Spendengeldern..die ich wirklich gerne gab). Ich konnte an dem Leben der Kleinen teilnehmen. Bis ich eines Tages Post von der Organisation erhielt: sie wären sehr traurig, mir mitteilen zu müssen, dass es dieses Kind, mit diesem Namen gar nicht gäbe !!! Die Sekretärin vor Ort hätte Fotos von ihrer eigenen Tochter angefertigt undmir geschickt und sie bäten mich nun darum, ob sie das Geld trotzdem behalten dürften. Ich war so sauer…richtiggehend wütend..ich habe das komplette Geld von 2 Jahren zurückgefordert und habe es hier vor Ort dann gespendet. Ich bin immer noch wütend, wenn ich an den Vorfall denke..der inzwischen mehr als 10 Jahre zurückliegt. Trotz aller Spendensiegel, Berichten, Kontrollen usw. usw. war diese Art von Betrug bzw. Korruption möglich. Ich habe als Kind schon davon geträumt, ein Patenkind in Afrika zu haben…diese romantische Vorstellung ging relativ schnell verloren.

    Selbst genaueste Kontrolle scheint keine Sicherheit zu geben…

    1. Vanessa Wolf sagt:

      Ich verstehe nicht genau warum du so wütend bist? Das Geld ging doch an das Kind, von welchen du die Fotos bekommen hast. Un anscheinend hatte die Familie es auch sehr dringend gebraucht. Nur weil da keine überzogen rührselige Geschichte hintersteckt, möchtest du jetzt dein Geld zurück?
      Möchtest du Menschen helfen, oder dich nur besser fühlen ?
      Denn so hört es sich leider an. „Ich habe als Kind schon davon geträumt ein Patenkind in Afrika zu haben…“ Es ist doch nichts wünschenswertes daran.
      Bin ehrlich geschockt von deinem Kommentar..

  7. Papadontpreach sagt:

    Interessanter Blog und interessante Diskussion. Ich möchte meinem Sohn (8) so eine Patenschaft schenken. Wenn ich mehr zahlen muß, damit die Spende an ein bestimmtes Patenkind geht und eine Kommunikation zwischen den beiden ermöglicht wird, ist das genau das, was ich möchte.

    Man kann sagen: Warum xy EUR für so etwas spenden, wenn n% davon für den Verwaltungsmehraufwand und die Kommunikation draufgehen – lieber alles für die Kinder. Aber das trifft es nicht. Wir können ohnehin nicht allen helfen. Ich will ja gerade, dass mein Sohn etwas lernt und dafür hätte ich gerne eine echte Langzeitpatenschaft, d. h. im Idealfall, dass zusammen ihre Kindheit durchlaufen und sich vielleicht mal als Jugendliche/Erwachsene treffen.

  8. Hi,
    gut geschrieben und ich finde auch gar nicht werbelastig. Das ist m.E. echt wichtig, damit niemand den Eindruck bekommt, dass es hier nur um Provisionen oder ähnliches geht. Wir hatten dazu auch hier was geschieben: http://gadsumo.de/kinderpatenschaft-warum-wir-endlich-etwas-tun-sollten/

    Bei unserem Artikel haben wir ganz beuwsst auf das Nennen jeglicher Anbieter vollständig verzichtet. Aber ich muss sagen, dass dein Beitrag mit dem Aufhänger von WorldVision ebenfalls top ist! Es ist total wichtig, dass man die Leute mal aufklärt was in der Welt überhaupt abgeht. Viele wissen glaube ich nichts von dem ganzen Elend – woran wir durch unser Konsumverhalten zum Teil sogar noch Mitschuld sind, oder?!

  9. Anna Traub sagt:

    „oder aus didaktischem Interesse für die eigenen Kinder, beispielsweise“ . Meinem Kind möchte ich vermitteln, dass Armut Gründe hat und ihm nicht ein einzelnes Kind (oder auch ein einzelnes Dorf) am anderen Ende der Welt als Almosenempfänger präsentieren. Auch wenn es komplizierter und schwerer ist, wir können sehr wohl etwas gegen ungerechte, Armut und Hilflosigkeit reproduzierende Strukturen tun und auch konkret helfen ohne kontraproduktive Barmherzigkeitsrituale: Eine regelmäßige Spende an UNHCR zum Beispiel (Ende 2015 musste der UNHCR aus Geldmangel die Lebensmittelrationen in den Flüchtlingslagern rund um Syrien reduzieren), an UNICEF, Brot für die Welt oder Amnesty International. Keine Schokolade aus Kinderarbeit kaufen und sich gemeinsam mit seinem Kind für Veränderungen im Kakaohandel einsetzen (http://de.makechocolatefair.org/), Selber Fair Trade Kaffee trinken. Kein Fleisch aus Massentierhaltung, Das Kind darüber informieren, was Schutzzölle sind, was Währungen sind und warum es für überschuldete Staaten fast unmöglich ist, wieder leistungsfähig zu werden und für ihre Bürger zu sorgen. Dass es Menschen gibt, die sich für einen Schuldenerlass für sehr arme, überschuldete Staaten einsetzen. Etc. etc. Alles zu seiner Zeit und altersangemessen und auch sich selber regelmäßig und kritisch informieren …
    Das ist vielleicht nicht so spontan befriedigend wie der Brief von einem dankbaren Almosenempfängerchen, aber es hat etwas mit Wahrhaftigkeit zu tun und mit Gerechtigkeit – Bedürfnisse, die Kinder glücklicherweise noch tief im Herzen tragen.
    Vielleicht sind solche Almosen besser als nichts, aber ich fürchte, sie sind schlimmer, und vor allem, was könnte alles bewegt werden, wenn diese Milliarden an gutwilligen Spenden Organisationen zugute kämen, die wirklich die Strukturen in den Blick nehmen!

  10. Emma sagt:

    Liebe Sonja, ich finde es super, wie du beschreibst, dass sich auf der einen Seite Änderungen von Systemen und Strukturen und auf der anderen Seite Kinderpatenschaften nicht ausschließen. Ich persönlich denke genauso und habe deshalb eine Patenschaft bei ChildFund, einer nicht ganz so großen, aber dafür sehr persönlichen Organisation. Ich habe damit bis jetzt nur positive Erfahrungen gemacht und würde das auch jedem weiterempfehlen!

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