Mama's notes

Liebe ist nicht nur so ein Gefühl – Gedanken zu Nopegida, und „Je suis Charlie“

Liebe ist nicht nur ein Gefühl_grau Mama notes
Comments (7)
  1. michael sagt:

    Hello.
    Womit du sicherlich Recht hast, die Karikaturen sind oft Macho-Gehabe und zudem auch sehr schnell vergessen. Bis auf die letzten. Persönlich finde ich, es gibt Kriege auf der ganzen Welt. Unschuldige werden getötet, zu Hauf. Kein Wort in der Presse. Dieser Anschlag ist abscheulich. Doch das TamTam drumherum vollkommen übertrieben. Sicherlich ist das förderlich für die Ratlosigkeit unserer Politiker. Die ja nicht unschuldig an dem Desaster sind. Waffenlieferungen und so weiter. Für unsere Politiker ist es förderlich, jetzt können sie bald tun was sie wollen. Alles belauschen, alle Macht der Executive. Jeden einsperren, jeden schlagen, jeden abhören. Damit unser Wohlstand geschützt bleibt.
    „Haben ist hier mehr als Sein.“

  2. Christina sagt:

    Danke!
    Ich möchte dem nur noch hinzufügen, dass der St. Martinsumzug bei uns (komme aus Berlin) schon immer Laternenumzug hieß und heißt… Vielleicht kannst du deiner Freundin sagen, dass nichts schlimmes ist und nichts mit „Islamisierung“ o.ä. Gedöns zu tun hat und dass sie keine Angst haben muss.

    1. Mama notes sagt:

      Danke, Christina, das finde ich sehr interessant und wußte ich noch nicht. Ich habe vermutet, weil Eltern vermehrt aus der Kirche ausgetreten sind bzw. atheistisch leben.

  3. Dirk sagt:

    Hallo Sonja,
    Danke für den Post, gerade weil es ziemlich schwierig ist, seine Gedanken nach diesen Ereignissen zu ordnen.
    Ich gebe Dir Recht: auch schon während der Nachdenklichkeit und Stille nach den Terrorakten hörte man schon leise wieder das erste Säbelrasseln. Das wird in den nächsten Tagen und Wochen lauter werden und sich sich auch vermutlich auch in konkrete Aggression verwandeln, seitens der Staaten und auch von Privatpersonen und bestimmten Gruppen. Das deutet diese Kriegsrhetorik einfach an.
    Alleine der englische Terminus „war on terror“ ist vollkommen gefährlich. Terror und Terrorbekämpfung sind kein Krieg.

    Krieg (intern und extern) ist gerade jetzt aus verschiedenen Gründen eine gute Option.
    Es ist immer toll, wenn man von internen Schwierigkeiten ablenken
    kann indem man sich einen äußeren Feind sucht, den man bis zum geht-nicht-mehr geistig aufbläst, um gegen ihn loszuschlagen.
    Diese inneren Schwierigkeiten der westlichen Gesellschaften sind aus meiner Sicht immens (Geld- und Wirtschaftssystem, soziale Ungleichheit, mangelnde Chanchengleichheit, usw.).

    Mir fehlt eine Reflektion des eigenen Systems, des eigenen Handelns, gerade auch gegenüber der islamischen Welt. Sind wir wirklich die moralisch besseren, die sich jede Überheblichkeit erlauben können ?
    Ich meine, wir haben auf anderen Kontinenten (im Irak, in Afghanistan, in Syrien und in Lybien) Kriege begonnen oder doch unterstützt und für massenhaft Tote gesorgt. Was haben wir damit erreicht ? Nichts.

    Nein, wird immer nur über die anderen: die Islamisten und Terroristen, „die Moslems“. Man soll das ruhig tun, aber was ist denn mit uns ?
    Terror ist inakzeptabel und muss abgewehrt werden und darüber muss konzeptionell nachgedacht werden, aber über die politische Motivation des Terrors macht sich niemand Gedanken. Eher schon darüber, wie man alle Bürger mal wieder und noch besser ausspionieren kann (Vorratsdatenspeicherung !).

    Ich bin von Natur aus kein optimistischer Mensch, muss ich dazu sagen.
    Davon ist meine Wahrnehmung sicherlich gefärbt. Jedoch weiß ich nicht wie die Welt innen- und außenpolitisch nach Charlie Hebdo friedlicher werden kann, ich sehe eher das Gegenteil kommen.

    Viele Grüße

    1. Mama notes sagt:

      Lieben Dank für Deine ausführliche und nachdenkliche Antwort. Eine Bereicherung, mal wieder. Ja, mir macht es auch sehr große Sorge, wohin der öffentliche Diskurs abdriftet. Keine gesellschaftliche Betrachtung sondern endlich politische Nicht-Lösungen, die man in krisenärmeren Zeiten nicht durchgesetzt bekäme -> Vorratsdatenspeicherung.

  4. Katharina sagt:

    Danke für deine sehr sinnigen Worte, sie haben mir aus der Seele gesprochen. – Gerade als Mutter habe ich wenig Zeit mich über aktuelle poliische Themen zu informieren und darüber mit anderen (Müttern?) zu sprechen. Doch habe ich mit großer Sorge die PEGIDA Strömungen verfolgt. Mir gingen ähnliche Dinge durch den Kopf, die du in deinem alten Text angebracht hast.

    Ich habe mich gefragt was wohl dahinter steckt, und wollte mich mit dem klassischen Nazi nicht zufrieden geben. Irgentwie erschíen mir das zu plakativ. Doch, dass so viele Menschen ihre übergroße Unzufriedenheit mit Rassismus und Intoleranz tilgen, macht mich echt wütend.

    Also vielen Dank, und ich werde einige Worte von Dir und Sven Lehmann weiter tragen.

    LG Katharina aus Berlin

    1. Mama notes sagt:

      Lieben Dank für Deinen tollen Kommentar. Gerade Dein letzter Satz freut mich sehr.

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