„Iss auf. Es gibt Kinder in Afrika, die haben gar nichts zu essen!“ mahnt die Erzieherin in der Kita meiner Tochter. Ich stehe in unserer Küche und spüle ab. Die Tochter erzählt von ihrem Tag. „Mama, warum gibt es arme Kinder?“ fragt sie mich. Ja, es gibt arme Kinder, entgegne ich und frage sie, wie sie darauf kommt, um den Zusammenhang und die Bedeutung von „arm“ in dem Kontext verstehen zu können. Dann erzählt die Tochter, was die Erzieherin zu Tisch sagt, wenn ihre Freundin Margarete nicht viel essen will.
Diese Bemerkung der Erzieherin ist für mich auf so vielen Ebenen falsch, dass ich schon nicht mehr weiß, wo ich eigentlich beginnen soll. Pädagogisch auf jeden Fall ungeschickt, weil das Kind ein schlechtes Gewissen eingeredet bekommt. Was haben denn die armen, hungernden Kinder in Afrika mit Margarete zu tun? Nichts. Und hungern die weniger, wenn Margarete den Teller leer isst? Und wieso überhaupt Afrika? Wo denn genau? Seit wann ist Afrika ein Land und könnte man sich bitte auch mal in den westlichen Industrienationen angewöhnen, vom jeweiligen afrikanischen Land zu sprechen, wie man das bei europäischen Ländern auch macht?
Nur mit einer Sache hat die Erzieherin leider recht: Ja, es gibt Regionen auf der Welt, da haben die Menschen sehr wenig zu essen. Es gibt auch Hungersnöte, dann ist es besonders schlimm. Am meisten leiden darunter die Schwächsten, die Kinder.
Meine Kinder verstehen das und wollen, wie immer, helfen. Wie das geht – vorallem für hilfsbereite Erwachsene – dazu komme ich ganz unten.
El Niño und die Kindernothilfe
Genau an diesem Umstand, dass die Kinder die Schwächsten sind und an Hungersnöten am meisten leiden und am gefährdesten sind, da setzt die Hilfe und Arbeit der Kindernothilfe an.
Könnt Ihr Euch an 1997/98 erinnern? Ich war da 25 Jahre alt und kann es. El Niño wütete über Südamerika. Ich erinnere mich noch heute an die wochenlangen Vorhersagen und dann die Unwetterkatastrophe, an Straßenschilder, die gerade noch so aus dem braunen Wasser heraus ragten. Wo kommt all das Wasser her?
Seit geraumer Zeit sagen Wetterexperten einen noch größeren El Niño voraus, der allerdings noch nicht gekommen ist, sondern sich immer noch weiter aufbaut. Auf www.spektrum.de könnt Ihr einen Hintergrundtext (von November ’15) mit dem Titel, „Was Sie über den Super-El-Niño 2015 wissen müssen“, lesen.
Dass sich der Sturm erst noch aufbaut heißt aber nicht, dass alles ok ist. In Europa verzeichnen wir seit Jahren warme Winter, in Äthiopien verdorren die Ernten, das Vieh verdurstet. Die Kindernothilfe erhält aus verschiedensten Regionen der Erde dringende Hilferufe und arbeitet „mit Hochdruck an Maßnahmen, um den Menschen dort zu helfen“, so der Text auf der Webseite der Kindernothilfe.
Spenden für Äthiopien und Sofortmaßnahmen
Von der Webseite erfahre ich, dass in weiten Teilen Äthiopiens die schlimmste Dürre seit mehr als 30 Jahren herrscht. Vor 30 Jahren war die Zeit von Band Aid und „We are the world“ von Bob Geldof angesichts der Hungerskatastrophe in Äthiopien. Und jetzt? Über 15 Millionen Menschen droht eine verheerende Hungersnot. Hiervon sind, wie bereits erwähnt, besonders die Kinder und auch schwangere Frauen betroffen. „Die Kindernothilfe leistet 300.000 Euro Soforthilfe“, heißt es online.
In Malawi haben 2,8 Millionen Menschen keine „Ernährungssicherung“, wie es offiziell heißt, in Simbabwe sind es 1,5 Millionen Menschen und weitere 600.000 Menschen in „crisis“. Aus Sambia gibt es keine offiziellen Zahlen und Swasiland muß ein Fünftel seiner Bevölkerung ohne Ernährungssicherheit bezeichnen.
Die Kindernothilfe verteilt gemeinsam mit Partnerorganisationen Nahrungsmittel in den betroffenen Regionen. Schwangere Frauen und mangelernährte Kinder erhalten hochkalorische Mahlzeiten. Viele Kinden mussten die Schule abbrechen, weil ihre Eltern nicht mehr genug Einkommen hatten und alles für das Essen ausgegeben werden muß. Diesen Kindern gibt die Kindernothilfe Schulmaterial. Mittelfristige Hilfe ist beispielsweise das Verteilen von Viehfutter an die Bauern, damit ihre Tiere die Zeit bis zum nächsten Regen übersteht.
Damit den hungernden Menschen schnell geholfen werden kann, benötigt die Kindernothilfe unsere Hilfe. Es gibt eine große, neue Spendenaktion.
El Niño: #istmirnichtegal
Unter dem Hastag #istmirnichtegal zeigen die Menschen auf Twitter und Instagram Gesicht, um auf die Hungerkatastrophe aufmerksam zu machen und an die Spenden- und Hilfebereitschaft zu appellieren. Darunter sind auch Natalia Wörner, Norbert Blüm, Christoph Biemann (der Christoph von der Sendung mit der Maus) oder der Kinderliedermacher Reinhard Horn.
Ist mir auch nicht egal – Spendenaktion
Egal ist es nicht, natürlich. Ich kenne niemanden, dem das egal wäre. Auch in Zeiten wie diesen, in denen die schlechten Nachrichten nicht abzureißen scheinen von Rassismus, Kriegen und Tragödien der Geflüchtete aus Syrien, aus Afganistan oder anderen Krisengebieten, Wahlsiege der Rechtsradikalen, Terror und Hass. Es wird nicht egaler.
Wer helfen kann, sind wir. Wir, die Priviligierten der westlichen Industrienationen, wir aus Deutschland.
Neben der akuten Hilfe vor Ort, im Flüchtlingsheim in der eigenen Stadt oder als Ehrenamtliche kann man auch Menschen außerhalb des eigenen Lebensbereichs helfen. Das geht mit Spendengeldern – und hier gibt es eine Vielzahl an Organisationen, die helfen und unterstützen. Ich finde es wichtig, sich vorab zu informieren, wer diese Organisation ist, die da mein Geld erhalten möchte. Schaut Euch an, wie die Organisation aufgebaut ist, welche Ziele und Leitlinen sie hat und ob sie ein Siegel der Stiftung Deutsches Institut für Soziale Fragen hat. Das Institut untersucht Spendenorganisationen und verteilt jährlich neu Prüfsiegel. (www.dzi.de)
Eine Organisation mit diesem Siegel, die sich seit Jahrzehten engagiert für notleidende Kinder und ihre Familien, ist die Kindernothilfe. Schon meine Eltern haben sie unterstützt und auch ich mache das. Bitte spendet, wenn Ihr könnt. Hier ist ein direkter Link:
„Es ist besser Geld zu spenden als den Teller aufzuessen“, schlussfolgert die Tochter und will das morgen der Erzieherin erzählen. Außerdem will das Kind gleich ihr Taschengeld hergeben. Ich versichere ihr, dass ich für sie mitspenden werde: die Einnahmen aus dieser Kooperation.
Dieser Artikel wurde gesponsert von Kindernothilfe.
El niño, schade, alber bedeutet nicht das kind sondern der junge, im spanischen gibt es nur männlich und weiblich, und hier wird laut name nur jungen geholfen, schade, so ähnlich, wie gebäude pink anstrahlen um auf die sitiation von mädchen aufmerksam zu machen, obwohl es da dann nur um mädchen geht, niño ist männl. und la niña weibl., warum nicht e_l_a niñ_o_a??? Alles andere erweckt den eindruck, dass es nur um jungen geht, oder im projekt mädchen zweitranggig sind…ich finde es einfach unheimlich sexistisch mensch gleich mann, kind gleich junge??? Aber ich möchte nur die überschrift kritisieren, nicht den inhalt…
Dieser bestimmte Wirbelsturm heißt weltweit El Nino. Steht aber auch nochmal im Text