Erziehung & Beziehung

Ich glaub, der mag Dich! – Was wir unseren Töchtern nie sagen sollten, wenn sie geärgert werden.

Comments (46)
  1. 2KindChaos sagt:

    Danke für den Text! Ein ganz wichtiges Thema über das ich mir als Mädchenmama auch Gedanken mache. Ich kenne das aus meiner Kindheit auch und ich fand es immer zum Kotzen, „angeflirtet“ zu werden.

    1. Mama Notes sagt:

      Ich kenne das auch noch sehr gut. Und es hat mich auch damals nachhaltig verwirrt.

  2. Barbara sagt:

    Meine Tochter ist zwat erst 2, aber wenn ich das so lese, dann bin ich mit dir und meiner innerer Hulk kommt auch schon hoch!!! Danke für diesen Post! Ich habe da glaub ich auch zu viele negative Erfahrungen in meiner eigenen Kindheit gemacht und bis heute hat sich das Thema Probleme mit Männern f¨ür mich noch nicht gelöst. Ich bin alleinerziehende Mama. Ich zerbreche mir jetzt schon den KOpf, wie ich dazu beitragen könnte, dass meine Tochter ein gesunderes Verhältnis zu Jungs/Männern aufbaut, als ich (ohne diese Verlustängste und emotionale Abhängigkeit). Definitiv hab ich es viel zu sehr durchgehen lassen, dass mich Typen schlecht behandeln und die Schuld immer bei mir gesucht. Ich wÜnsche mir so sehr, dass meine Tochter diesen Fehler nicht machen muss.

    1. Mama Notes sagt:

      Vielen Dank für deinen sehr wichtigen Kommentar. Ich glaube auch, dass solche setze in der Kindheit einen nachhaltigen Einfluss haben können. Ich wünsche dir alles Gute ❤️

    2. anja sagt:

      Meine Tochter ist auch erst 2,5 Jahre alt. Neulich hatten wir Besuch und der Sohn (3 Monate jünger) kniff und schlug, schubste und trat unsere Tochter ständig, sodass sie nach einer Weile schon panisch wurde, wenn er sich ihr näherte. Mich ärgerte extrem, dass die Mutter immer sagte: der zeigt so, wenn er jemanden lieb hat. Entschuldige dich mal. (Dann sollte er zu allem Überfluss meine Tochter auch noch streicheln, was ja wieder körperkontakt war und beim zweiten Mal sogar im an-den-Haaren-ziehen endete). Ich fühlte mich bei den ersten beiden „Angriffen“ hilflos. Einerseits wollte ich meiner Freundin nicht auf die Füße treten, andererseits wollte ich noch weniger meiner Tochter beibringen, dass kneifen und hauen ok sind, wenn man dafür so eine Erklärung hat. Ich habe mich dann dafür entschieden, meiner Freundin auf die Füße zu treten und meiner Tochter dir Wahrheit zu sagen. Nämlich dass das gemein ist und dass sie sich auch wehren darf. Und ich habe dem Jungen eine Ansage gemacht. Denn auch mit 2 verstehen die Kinder das schon und solange meine Tochter sich nicht selber wehren kann, soll sie wissen, dass ich sie beschütze. Meine Freundin ging kurze Zeit später und meldete sich nie mehr… Aber das war es mir wert, so schade das auch ist.

  3. Bianka sagt:

    Ach du Schreck, da würde ich auch zum Hulk werden.
    Ich habe deinen Blog erst vor kurzem entdeckt und bisher noch nicht kommentiert, aber dazu muss ich jetzt doch was schreiben.
    Diese Sexualisierung von Situationen im (Klein)kinderalltag geht mir furchtbar an die Nieren. Der Junge ärgert – basta. Warum da etwas hineininterpretieren? Das ist unsere „erwachsene“ Denkweise, die wir den Kindern unterjubeln wollen.
    Wenn meine Kleine im Garten (nicht einsehbar) bei Hitze nackig herumrennt muss sie sich kein Höschen anziehen weil der fünfjährige Nachbarsjunge rüberkommt – auch wenn ich schon hören musste „das fängt doch heutztage schon sooo früh an bei denen“! Grrr…
    So jetzt habe ich gleich bei meinem ersten Kommentar bei dir einen halben Roman geschrieben ;)
    Liebe Grüße
    Bianka

  4. Julie sagt:

    So wichtig, so gut!! Danke! :D

  5. rikli sagt:

    Vielen Dank für diese deutlichen Worte!!
    Unsere Tochter (3) wurde auch sehr häufig von einem Jungen im Kindergarten geärgert und auch ab und zu gehauen. Sie hat sich durch extrem lautes Schreien und Schimpfen gewehrt. Die Erzieherinnen haben versucht zu vermitteln, aber immer wieder wurde es so dargestellt, dass unsere Tochter die aufbrausende Zicke sei, die es amüsant findet, wenn der Junge der sie doch so toll zu finden scheint auf sie anspringt. In diesem jungen Alter sind Streitereien natürlich noch etwas anderes als in der Grundschule, weil die Kinder sich noch nicht gut abgrenzen können, aber unglücklich war unser Kind auch oft. Und auch in diesem Alter müssen Kinder Grenzen lernen und beigebracht bekommen, wo beginnt der PrivatBereich des anderen Kindes und wo endet Spiel oder Spaß und was heißt vor allem Stopp oder Nein! Und ganz sicher ist Ärgern oder Hauen o.ä.kein Ausdruck von Zuneigung!

  6. Christiane sagt:

    Beim Lesen fiel mir auf, dass ich eine Erklärung in diese Richtung tatsächlich schon einmal andersherum (Mädchen ärgert Jungen) verwendet habe. Ein großes Mädchen im Kindergarten (mit Entwicklungsstörung o.ä.) ging gerne auf meine kleinen Jungs los. Natürlich habe ich klar vermittelt, dass das nicht ok ist, und versucht die Kinder zu schützen – der Kindergarten ebenso. Aber bei der Frage nach dem Warum habe auch ich gesagt, dass sie vielleicht einfach Kontakt aufnehmen will und nicht besser weiß, wie das geht.

    Ich finde die Erklärung (das Mögen oder Aufmerksamkeit wollen, nicht das bescheurte Verliebtsein) nicht per se schlimm – vermutlich kennen wir so ein Verhalten alle von unseren Kindern. Aber nur als mögliche Antwort auf eine Frage des Kindes nach dem Warum, nicht als Ausrede oder Entschuldigung.

    Ansonsten stimme ich allem zu, was Du schreibst.

  7. Anke sagt:

    Sehr guter Text und natürlich ein wichtiges Thema! Wenn demnächst jemand Unverständnis äußert, warum Du diese Verniedlichung aggressivem Verhaltens nicht mehr hören kannst, weise doch darauf hin, daß Stalker ihre Opfer schließlich auch ganz doll mögen. Vielleicht hilft der Vergleich ja.
    Grundsätzlich würde ich „Ich glaube, der/die mag DIch“ sowieso ganz vermeiden, auch bei einem Kind, das wirklich nett zu meinem Kind ist. Das merken die schon selber, darauf braucht man sie gar nicht hinzuweisen. ;-) Ich denke, daß es ein Kind nur verwirrt, wennm an extra darauf hinweist, daß ein anderes es mag. Kinder sehen die Welt meistens sowieso viel unschuldiger als wir; da gibt es ein tolles Bild zu, bei dem Erwachsene spontan ein Pärchen beim Liebesspiel sehen, Kinder aber mehrere Delfine. Das Bild findet man zum Beispiel hier: http://www.harrykeaton.de/zugabe_taeuschungen.htm

    1. Mama Notes sagt:

      Also mein Sohn (5) sieht eine Flasche im Wasser mit Menschen drauf…. ;)

      1. Anke sagt:

        Ich hab‘ gesagt, sie sehen die Welt MEISTENS unschuldiger als wir ;-)
        Spaß beiseite, er sieht dort zwar Menschen, aber er sieht dort vermutlich einfach nur zwei, die sich umarmen und mehr nicht. Oder? ;-)

  8. tempovoyager sagt:

    Vielen Dank für den Text.
    Dieses „er mag dich doch nur“ ist ein „nimms hin dass dich ein Junge ärgern darf.“…
    Das zieht sich doch durch den Alltag auch erwachsener Leute. Catcalling, angrabschen – „hei, der meint es nicht so, vielleicht findet er dich ja nett/sexy/süß“.

    Das hat alles NICHTS mit necken zu tun, sondern schlicht mit übergriffigem Verhalten und „Machtspielchen“. Lernen die Jungs ja schon ganz früh – und bekommens auch erlaubt. Sie merken dass sie dürfen – und tun es bis ins hohe Alter, ungestraft. Und als weibl. Person heisst es „sei nicht so, stell dich nicht an“.

    Es könnte in den Kindergärten und Schulen so einfach sein da ein wenig zu intervenieren wenn denn Interesse da wäre.
    *seufz*

    Ich hab mit 12 oder 13 oder so von nem Mitschüler ziemlich auf die Nase bekommen (wurd mit nem Turnbeutel MIT SCHUHEN/FLASCHE verdroschen) – lapidare Reaktion ALLER Lehrkräfte „der findet Dich bestimmt süß“.
    Und auch später war der Tenor immer wieder „mach doch mit, ach Du bist ja blöd, das is doch nur Spass“. Klar, ging ja einmal auch nur darum mich flachzulegen.

    Kinder die andere ärgern sind einfach Kinder mit Arschlochverhalten. Anstelle Arschlochverhalten zu „sexualisieren“ wäre es echt an der Zeit da was gegen zu tun.

    Ich kann deinen Hulk echt verstehen, lass ihn raus ^^

  9. Ramona sagt:

    Ich denke schon die ganze Zeit über das Thema nach, seit ich auch bei Frau Nuf darüber gelesen habe. Ich selbst bin Jungs- und Mädchenmutter und bekomme beide Seiten mit. Ich erlebe beim Sohn (jetzt 8), daß er massiv von den Mädchen bedrängt wird und sie ihn necken, knutschen wollen und hinterherlaufen. Das ist also nicht nur ein einseitiges Ding mit der Neckerei (und damit meine ich nicht ernsthaftes Mobbing oder Gewalt, sondern eben dieses spielerische Necken, wo die Kinder manchmal nicht ganz die Grenzen kennen). Als mein Sohn noch jünger war, war Provokation seine einzige Möglichkeit der Kontaktaufnahme. Das ist zum Teil auch jetzt noch so. Durch diese ganzen Fetzen muss ich mich erst durchsortieren. Vielleicht schreibe ich auch darüber, wenn ich meine Gedanken geordnet habe.

  10. Heike sagt:

    Im Grunde teile ich die Meinung voll und ganz. Ärgern ist kein Necken. Gemein sein keine verhinderte Umarmung. Als Jungsmama habe ich aber auch die ein oder andere Anmerkung dazu. Oftmals erlebe ich Mütter von Mädchen als nahezu hysterisch, wenn es um ihre Süßen geht. Da darf kein Zopfband schief sitzen, kein Röckchen verrutschen. Die Mädels in dem Alter meines Sohnes (5) bemerken sehr genau, dass Mama ihnen weniger Wildheit und blöde Quatschmacherei zutraut und nehmen das zum Anlass, ständig die ach so wilden Jungs zu thematisieren und sich ständig von Ihnen geärgert zu fühlen. Mein Sohn ist bei den Mädchen meistens beliebt, u.a. aber deshalb, weil ihre Mütter mit ihren kleinen „Prinzessinnen“ darüber sprechen, dass sie ihn ja mal heiraten können. Das macht mich irre. Hört doch bitte auf eure tollen Mädchen in die Beziehung zu Jungs zu setzen, die eine normale Freundschaft schwierig benennen. Entweder ein zu wilder Kerl, der sie ärgert oder ein Süßer, der geheiratet werden kann. Für meinen Sohn ist das letztere übrigens ein sehr unangenehmes Thema, er findet das „peinlich und doof“. Und plötzlich hat er dann keine Lust mehr mit seinen Freundinnen zu spielen, die ihm Rudel über seine Zuneigung buhlen. Weil das doofe Mädchen sind, die immer nur heiraten wollen oder die wilden Jungs doof finden. Ich glaube insgesamt ist das Thema und auch die Lösung mehr bei den Müttern/Vätern zu suchen, als bei den Kindern. Ohne unsere ständigen Wertungen von anderen Kindern (mache ich ja auch) würden wir weniger Rahmen schaffen für Jungen gegen Mädchen oder Mädchen gegen Jungen. Das fände ich super!

    1. Verena sagt:

      ich finde deine Anmerkung sehr hilfreich, danke!

    2. Mama Notes sagt:

      Ach, jetzt sind es die Mütter schuld, weil die ihre Mädchen zu sonstwas antreieben – oder eben verhindern.

      Hauptsache, der Junge muss nichts ändern, der meiner Tochter – wie ich deutlich machte- mit seinem Ärgern den Schuleinstieg erschwerte?
      Der ist nicht einfach nur wild, der ärgert und ist gemein.
      „Boys will be boys“ ist auch so ein Satz, der schädlich ist.

      1. Verena sagt:

        So habe ich den Kommentar gar nicht verstanden. Klar muss der Junge was ändern, aber wie ich finde, sind es die Eltern, die ihren Jungen darauf hinweisen müssen, dass das so nicht geht. Und die machen das nur, wenn sie eben keinen Rahmen schaffen für Jungs sind eben Jungs und ihn damit entschuldigen.

  11. Kiki sagt:

    Als Nichtmutter (und Ex-Kind) kann ich natürlich nicht mitreden, aber was ich so bei meinen Patenjungs (12 und 16) über die letzen zehn Jahre beobachtet habe, deckt sich sehr mit den Schilderungen von Heike. Ich glaube, viele Erwachsene projizieren ihre eigenen Erfahrungen und Erwartungen auf ihre Kinder, und das klappt halt nur so mittelprächtig.

  12. Lena sagt:

    Ich bin ganz sprachlos, was für ein Unsinn :/ Da bin ich ja echt so in der Blase an der freien Schule, da käme niemand auf die Idee, das so den Mädels zu vermitteln:/
    Und auch den Jungen so alleinzulassen und sein Tun so unbegleitet zu lassen. Vielleicht hat er zuwenig Bewegung in der Schule? Kommt mit der Schule nicht klar? Hat Streß zuhause? Mir fällt 1001 Grund ein – „verlieben“ unter 6jährigen gehört als Stressor nicht dazu.
    LG
    Lena

  13. Verena sagt:

    Gut, dass Du darüber schreibst. Mein sohn hat letztes Jahr als Erstklässler mit seinem Sohn ein Mädel über Wochen geärgert. Die Mama hat mich irgendwann angerufen und es war gar nicht fein, als Mama eines „Wilden“ dazusthen. doch das Miteinanderreden war konstruktiv. Jetzt – ein Jahr später – kommt das Mädel öfter nach der Schule zu uns – alle vier Beteiligten Kinder sind Freunde geworden.
    Bis heute habe ich nicht wirklich verstanden, warum das alles passiert ist. Meiner sagte mir, die Mädels ärgern isch eben so schön. Nun ja.
    Was ich ganz wichtig finde, was Du schreibst, ist dieses Sexualisieren von Kinderfreundschaften. Ich finde es toll, dass mein Junge Mädels mag, aber wer hier von Liebe spricht, hat keine Ahnung wie kinder in der ersten und zweiten denken. Sowas interessiert sie nicht bzw. siehe den tollen Kommentar von heike: es wird alles möglich interpretiret und auch manipuliert.
    Danke fürs Bewusstmachen!

  14. Sandy sagt:

    DANKE!!!
    Mein Sohn wurde auch dieses Jahr eingeschult und wird leider seit der zweiten Woche auch regelmäßig geärgert. Von zwei anderen, älteren Jungs. Hier wird natürlich nicht davon gesprochen, das es ein Zeichen der Zuneigung ist. Ach, guck einer an…
    Aber ich bekomme dafür zu hören, das dies ja „völlig normal sei unter Jungs!“ Die müssen das Ganze erstmal unter sich ausmachen. Neue Rangordnung und so.
    Aha.
    Ich wusste gar das wir alles noch Neandertaler sind…
    Mal im Ernst, wie kann sowas in der heutigen Zeit noch so bagatellisiert werden???
    Es ist einfach nur traurig.

    Daher danke für deinen grandiosen Text, den ich in allen Punkten vollstens unterstütze!!!

    LG Sandy

  15. Sonja sagt:

    Hallo,
    prima, ich bin nicht allein mit den ignoranten Genossen unserer Zeit. Leider sieht man mir den innerer Hulk (Danke für diesen Vergleich) immer direkt im Gesicht an. So wurde schon in vielen Gesprächen meine Gegenargumentation als biestigkeit ausgelegt.
    Ich habe mir dann angewöhnt einfach zu Fragen ob meine Tochter bei einer Vergewaltigung still zu halten hätte, vielleicht mag der Kerl sie einfach! Daß Gespräch wird dann abrupt beendet. Nur ändert es leider nichts an deren Einstellung.

    Sonja

    1. Mama Notes sagt:

      I feel you. Es ist schlimm. Atmen hilft. <3

  16. Jette sagt:

    Ich kann deinen inneren Hulk total verstehen. Unsere große Tochter ist ja ein wenig jünger und jetzt ein Vorschulkind und hadert immer wieder mit ihrer neuen Rolle und den neuen Erwartungen an sie (du bist jetzt ja schon eine Große). Und neulich steht sie da und erzählt mir, dass sie die Jungs doof findet, die sind immer so wild. Beim Lesen Deines Artikels fällt mir auf, dass sie vermutlich von mir Bestätigung brauchte, was für ein Mädchen „richtig“ ist.
    Und jetzt weiß ich auch nicht, wie ich am Besten reagiert hätte (meistens frage ich in solchen Situationen erst einmal „warum“).

  17. DieTine74 sagt:

    Wow! Total super geschrieben…
    Um ehrlich zu sein, habe ich genau solche Sachen wie „der mag dich eben“ auch schon zu meiner Tochter (11) gesagt, wenn sie mir erzählt hat, dass ein Junge sie ärgert.
    Aber das werde ich zukünftig nicht mehr machen, da hast du mich wirklich zum Nachdenken gebracht.
    Ganz ganz lieben Dank dafür!!!

  18. Einerseits kann ich jedes Wort unterschreiben. „Ich glaub der mag dich“ etc. geht absolut, ganz und gar überhaupt nicht.
    Andererseits bin ich die Mutter eines Jungen, über den andere Kinder erzählen, dass er sie ständig ärgert. Weil er zappelig, überschwänglich, powervoll und energiegeladen ist und manches Mal damit ein andere Kind „überfährt“. Weil er seine Zuneigung lautstark und durch kräftige Umarmungen ausdrückt, auch wenn diese gerade nicht erwünscht sind. Weil er die, die er liebt, manchmal auch mit den Fäusten bis aufs Blut verteidigt und beschützt….
    Als Eltern beschützen wir natürlich unser eigenes Kind – vor (vermeintlichen) Angriffen, aber auch vor (unberechtfertigten) Anschuldigungen.
    Es ist nicht immer ganz einfach, aber ich finde es wichtig, solche Situationen immer von allen Seiten und im Kontext auszuleuchten, um allen Kindern gerecht zu werden. Und so unqualifizierte Spr¨üche von Aussen sind dabei auch nicht hilfreich.

    1. Mama Notes sagt:

      Ich verstehe was du meinst. Ich denke nicht, dass es sich bei dem Jungen hier um fehlgeleitete Zuneigung handelt. Was es auch immer ist, es wird einen Grund haben und er ist auch nur ein Kind. Aber Fakt ist, meine Tochter leidet darunter und so geht es einfach nicht.

      1. Absolut verständlich. Ich finde es auch richtig, Kinder beizubringen, aufs andere Kind zu achten und „nein“ oder „lass mich in Ruhe“ immer und ohne Diskussion zu respektieren.
        Ich verwahre mich aber dagegen, dass schon Sechsjährige oder Siebenjährige als „Gewalttäter“ oder „Aggressoren“ dargestellt werden, wenn sie über die Stränge hauen. Ohne echte Gewalt verharmlosen zu wollen: Es gibt einfach noch verdammt viel zu lernen in diesem Alter.
        Vor allem erwarte ich von den anwesenden Erwachsenen, dass sie ihre Aufsichtspflicht wahrnehmen und die Kinder in solchen Situationen anleiten, so dass keines „unter die Räder kommt“.

        1. Mama Notes sagt:

          Da hast du vollkommen recht.

  19. Maike sagt:

    Ich gebe dir in allen Punkten Recht, muss aber zugeben, dass ich das meiner Tochter auch mal gesagt habe, als ein Junge in der Klasse sie über die Maßen geneckt hat. Das war aber (hier stimmt das Wort) tatsächlich mehr necken als ärgern und wenn ich darüber nachdenke, hätte ich es wohl nicht gesagt, wenn ich gemerkt hätte, dass es ihr wirklich was ausmacht. Ich hatte das Gefühl, es hat ihr ein Gefühl der Überlegenheit gegeben (oder so ähnlich). Denn jemand, der einen ständig kommentiert, kann einen ja stark verunsichern, aber als sie verstanden hat, dass er das macht, weil er sie gut findet, konnte sie besser damit umgehen. Ich muss dazu sagen, dass meine Tochter kein Blatt vor den Mund nimmt und ihm gleich am nächsten Tag ins Gesicht gesagt hat: Meine Mutter meint, du machst das nur, weil du in mich verliebt bist! (Oops!)
    Das hat den Spieß umgedreht und ihn in die Defensive gebracht und sie hatten dann später eine kleine Freundschaft, bis der Junge weggezogen ist.
    Ich erzähle das, weil es Situationen gibt, in denen es hilft, das Verhalten der anderen zu erklären, auch wenn es nichts entschuldigt. Meine Tochter hat übrigens auch eine Freundin, von der sie oft gegängelt wird, diese Freundin ist sehr unsicher und bewundert meine Tochter und in ihrer Unsicherheit ist sie manchmal ziemlich aggressiv. Auch das kann man erklären, ohne zu entschuldigen und ohne Victimblaming.

    1. Maike sagt:

      Ich möchte trotzdem noch mal sagen, dass ich dir grundsätzlich Recht gebe und mich noch sehr gut an meine eigene Kindheit erinnern kann, wo es schon sehr früh Jungen gab, die mehr an mir interessiert waren als an anderen Mädchen und mich deswegen ständig ärgerten. Oft waren die älter als ich. Und die Erzieher und Lehrer um mich herum fanden das total süß und lustig. Ich habe mich damals sehr hilflos gefühlt und es war unangenhm und grenzüberschreitend und alles. Deswegen: Auf keinen Fall relativieren, wenn es den Kindern unangenehm ist. Du machst alles richtig. So.

  20. Berit sagt:

    Liebe Mama Notes , kurz dazu eine ernst gemeinte Frage, da meine Tochter erst 2 ist und ich entsprechend keine Erfahrung mit Schulkindern habe. Ich habe es bisher auf dem Spielplatz nur so erlebt, das körperliche Gewalt von den Eltern angesprochen und entsprechend versucht wird zu unterbinden, also „Bruno, nicht das Mädchen mit Sand beschmeissen, das bekommt das in die Augen und das tut weh“ oder „Frieda man haut andere Kinder nicht mit der Schippe, das tut weh. Du kannst entweder teilen oder nein sagen wenn du selber mit dem Bagger spielen willst“ ich bin sicher du weißt was ich meine. Hört das denn irgendwann auf oder hängt das einfach damit zusammen das due Kinder sich in der Schule kennen?

  21. Danke für das Schreiben dieses wichtigen Beitrages!
    Wir Erwachsenen übernehmen viel zu oft solche Floskeln, geben sie unreflektiert an unsere Kinder weiter und tragen damit ein ganz fatales Männer- und Frauenbild weiter.
    Ich freue mich immer sehr, wenn ich Artikel dieser Art von anderen Bloggerinnen entdecke, weil ich es sehr wichtig finde, dass Eltern für dieses Thema sensibilisiert werden. Aber manchmal geht es mir dabei wir dir. Ich habe das Gefühl, ich stehe da allein auf weiter Flur.
    Schön zu sehen, dass das nicht so ist.
    Liebe Grüße,
    Britta

  22. Regina sagt:

    Bin ich froh deinen blog hier zu finden! Wow du sprichst mir aus dme Herzen, toll! Danke für die schönen Artikel! Ich werde mich durchlesen durch den Schatz den du uns hier im Internet hinterlässt! Kennst du eigentlich feministische Mamablogs aus Österreich? Ich suche welche aus meiner Gegend… Alles Liebe!

    1. Mama Notes sagt:

      Dankeschön. Ja, schau mal „umstandslos“ und „auf zehenspitzen“ an.

  23. Marie sagt:

    Ich bin gerade erst auf deinen Blog gestoßen, das Design ist ja der absolute Wahnsinn! Hast du etwas in Richtung Webdesign studiert? Weil ich surfe momentan sehr viel und es freut mich, so ein graphisches Highlight zu entdecken. Dazu kommt ja, dass der Inhalt auch noch wirklich lesenswert ist! Echt süß die Geschichten von deiner Tochter. Hier werde ich öfter vorbeischauen!

    Liebe Grüße,
    Marie

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