Gestern war der 5. des Monats und Frau Brüllen fragt dann immer: Was machst Du eigentlich den ganzen Tag? Ich erzähle das gerne, weil ich mich das auch abends oft frage, was ich um Himmels Willen bitte heute den ganzen Tag gemacht habe und ob überhaupt irgendwas? Heute also gestern. Bitteschön.
6.30 Uhr Mein Wecker klingelt. Ich mache jetzt Sleep Cicle, weil man damit irgendwann viel besser schlafen soll. Besser schlafen ist eines meiner Ziele für 2017. Das war erst die zweite Nacht und man sieht auf den Kurven meiner Bewegungsabläufe genau, dass ich in der Nacht öfter aufwache. Immerhin waren ein paar kurze Tiefschlafphasen dabei. Wie lang sind die eigentlich im Idealfall? Ich muss das mal recherchieren.
Die Kinder kommen ins Bett kuscheln und treten mir in die Blase, auf den Busen und aufs Schienbein. Kinder haben ist so wunderbar. Autsch.
Dann schmiere ich Brote für Kind1, suche Klamotten heraus, Mützen, Handschuhe und Schals, die nicht dort sind, wohin sie gehören, weil ich so wahnsinnig bin, den Kindern nachmittags nur zu sagen, dass sie ihre Sachen aufhängen sollen und es nicht kontrollierte.
8.00 Uhr: Die Kinder und der Mann sind endlich aus dem Haus und ich gehe duschen. Hurra.
Dann Kaffee und Müsli mit Apfel zum Frühstück.
Der Mann kommt irgendwann nochmal nach Hause und bügelt ein Hemd.
Dann arbeiten und meinen Text über 2016 veröffentlichen.
10 Uhr: Die Freundin smst und nennt mir ihren Einkaufszettel. Sie ist krank und wir hatten gestern Abend verabredet, dass ich ihr ihre Tochter nach der Ferienbetreuung nach Hause bringe und auch etwas zu Essen für sie einkaufe.
15 Uhr: Ich bekomme Hunger und werfe mir achtlos einen Paella Frostabeutel in die Pfanne. Dabei bin ich ja heute Abend zum Essen verabredet. Das fällt mir aber erst wieder abends ein.
15.30 Uhr: Ich gehe los zu meiner Nachmittagstour, die heute etwas ausschweifender ausfällt. Ich laufe quasi einmal kreuz und quer durch zwei Stadtviertel. Aber so bekomme ich immerhin etwas Bewegung. Ich gehe für die Freundin einkaufen und dann Kind2 von der Kita abholen. Dann gehen wir Kind1 und der Freundin Tochter von der Ferienbetreuung abholen, die auch die Freundin meiner Tochter ist. (Zur Not nochmal langsam lesen, es sind jedenfalls alle sehr befreundet….)
16 Uhr irgendwas: Wir gehen zur Bäckerei für die Freundin. Plötzlich sind alle Kinder am Verhungern und ich kann mit Brötchenkauf das Schlimmste verhindern.
Unterwegs fällt mir ein, dass ich vergessen habe, für die kranke Freundin Zwieback zu kaufen. Also bei ihr um die Ecke noch schnell in den Rewe mit allemann.
16.30 Uhr oder so: Freundinkind und Einkäufe bei Freundinmama abgeben, nach dem Befinden erkundigen (Freundin sitzt blass aber tapfer lächelnd am Küschentisch) und wieder gehen.
17 Uhr: Zu Hause. Die Kinder und ich sind platt. Es gibt Kakao und Kaffee und dann die Sendung mit der Maus-App. Meine Kinder gucken die Maus-Spots sowie die Sachgeschichten total gerne und ich bin mir sehr sicher, dass dabei kein grober Scheiss dabei ist. Niemals würde ich sie einfach auf Netflix herumglotzen lassen wollen, beispielsweise. Da ich noch Mails checken will und nicht „bewachen“ kann, welche Videos sie gucken, ist das für mich eine super Lösung. Übrigens kann mir das Kind dank der Sendung mit der Maus erzählen, dass Zucker im Blut sehr wichtig ist, weil sie jetzt gelernt hat, was Diabetes ist. Und wie eine Mumie aussieht, weiss sie jetzt auch. „Das ist ein echter toter Mensch, aber das ist nicht schlimm, Mama. Der ist schon lange tot.“
19 Uhr: Der Mann kommt pünktlich nach Hause und bringt Brot mit, weil ich Schlaumeier in der Bäckerei nur Brot für die Freundin gekauft habe und der Mann das in der Glaskugel gesehen hat oder so. Jedenfalls haben wir jetzt Brot.
20 Uhr: Eine sehr liebe und sehr langjährige Freundin (wir sind befreundet, seit wir 15 Jahre alt sind. Also schon 10 Jahre!!!) kommt zu Besuch. Ich habe mir die Wimpern getuscht (Yeah!) und wir gehen aus dem Haus. Die Freundin und ich haben uns mindestens 9 Monate nicht mehr gesehen, zumindest können wir uns an nichts erinnern. Obwohl wir in derselben Stadt leben. Wir unterhalten uns den ganzen Abend und halten uns auf dem neuesten Stand. Ich erzähle ihr, dass ich wieder Musik höre und überrede sie, mit mir auf das Bernd Begemann-Konzert in Düsseldorf zu gehen. Sie soll dann erraten, auf welches große Konzert ich im Sommer gehen werde und errät es beim zweiten Mal.
Wir essen in einem Thai Restaurant um die Ecke, das aussieht wie eine Pommesbude, auch so hell erleuchtet und anscheinend ohne Heizung ausgestattet ist. Alle sitze im Mantel herum, manche Gäste kommen nur, um sich Essen mitzunehmen. Wir sind das erste Mal dort. Das Essen schmeckt super, die Thailänderin kocht jedes Mahl frisch und schmeckt auch alles noch einmal ab. Aber gemütlich isses halt echt nicht.
Nach dem Essen gehen wir woanders hin, Cocktails trinken. Wir erzählen uns weitere Schnoken aus den letzten 9 Monaten sowie unserer gesamten Freundschaft. Wir schwanken in Millisekunden von albernen Witzchen zu ernsten Analysen über unser gesamtes bisheriges Leben. Und wir müssen sehr über Thermoleggings lachen. In meinem Kopf sind das nämlich beheizbare Leggings, wie halt so eine Heizdecke. Die Freundin versichert mir aber, dass ihre nicht beheizt sind, in der Silvesternacht schön warm halten und mit einem Glitzerrock kombiniert gar nicht mal so unsexy wären. Ich erwäge nun einen Einkauf. Alles in allem also ein wunderbarer Freundinnenabend.
Weitere Erzählungen von #wmdedgt findet Ihr bei Frau Brüllen.
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Die Brötchen, Rettung in der Not 😂 kennt bestimmt jede Mutti. Bei uns sind es immer Laugenstangen 😂
Jap. Oder Brezeln :)