Letztens saß ich mit den Kindern auf einem hübschen Spielplatz herum. Die Sonne schien, es war frühlingshaft mild, die Vögel zwitscherten. Wir hatten Picknick dabei, ich zu lesen, Stricksachen und Kaffee. Eigentlich toll, oder? Mein Problem ist nur: Spielplatznachmittage führe ich seit 6 Jahren durch. Mir ist langweilig.
Eigentlich hat es bei mir ja lange gedauert, mit der Langeweile. Während andere Eltern ihre Spielplatzabneigung offen kundtateb, über die Hölle-sind-die-anderen-Eltern seufzten sowie über Langeweile und Sand in im BH, fand ich das alles eher super. Noch letztes Jahr schrieb ich ein Hochlied auf unsere Spielplatznachmittage und meinte das wirklich so.
Was ich an Spielplatznachmittagen so liebte
Ich liebte die Tatsache, dass ich auch mal 5 Minuten etwas ohne Störung tun konnte. Mich mit anderen Eltern austauschen, da sitzen uns nichts tun, gucken, im Handy lesen, Kaffee trinken. Ich liebte es, friedvolle Momente mit meinen Kindern verleben zu können, in denen sie ebenfalls ausgeglichen und entspannt bei mir saßen, woanders spielten und irgendwie mehr Friede war, als in den eigenen vier Wänden.
Wir hatten bisher noch nie eine Wohnung mit nennenswertem Balkon oder gar Garten. Wenn das Wetter schön wird und es mich nach draußen zieht, können wir nur ganz aus dem Haus gehen. Also haben wir eigentlich so gut wie jeden Nachmittag zwischen April und September in den letzten 6 Jahren draußen verbracht.
Auf dem Spieplatz oder im Park konnten die Kinder sich frei bewegen und Neues erkunden, auch als sie kleiner waren. Ich habe sie immer krabbeln und entdecken lassen, ohne IGITT, BAH, VORSICHT zu rufen oder sie sonstwie zu stoppen. Das hat die Kinder ausgeglichen gemacht und mich auch. Ich habe mir immer Spielplätze ausgesucht, die eine schöne, große Wiesenfläche haben, auf denen die Eltern ihre Picknickdecken ausbreiten können.
Spielplatzjahre
Es war immer das Entspannendste in meiner Mutterschaft: Mit den Kindern draußen sein und die Seele baumeln lassen. Das waren schöne gemeinsame Momente.
Zunächst mit der Erstgeborenen in ihrem ersten und zweiten Jahr, als alles so neu war und ich sie anstaunte, während sie die Welt bestaunte. Ich habe mit Begeisterung Sandkuchen gebacken, das Kind angeschaukelt, gewippt, bin mit ihr durch die Pfützen gelaufen und habe Blümchen gepflückt. Und wir haben auch erste gemeinsame Lesestunden auf der Picknickdecke im Park gehabt.
Das dritte und vierte Jahr verbrachten wir mit Baby und Kleinkind bzw. zwei Kleinkindern auf der Picknickdecke draußen. Herausfordernde Jahre, denn selten wollten beide Kinder das Gleiche. Es war die Zeit, als ich den Jüngsten im Schwimmbad kurz aus den Augen verlor. Wieder brachte mir die Zeit auf der Picknickdecke im Sand oder auf Wiese (mit Zaun und ohne tiefes Wasser) entspannte Momente. Ich war eine glückliche Spieplatzmama.
Das fünfte Jahr war letztes Jahr und es war das bisher geruhsamste Picknickdeckenjahr ever. Wir haben viel gemeinsam gemacht, aber ich war nicht mehr gefordert, es war irgendwie mehr ein Miteinander. Selbst im Schwimmbad und am Rhein waren wir öfter auch nur zu dritt, weil Absprachen mit der Großen funktioniert haben und der Kleine zumindest wasserscheu genug war, nicht einfach hineinzurennen, wenn ich mal nur blinzelte. Es war ein wundervoller Sommer für uns alle Drei.
Aber jetzt ist jetzt. Natürlich kommen die Kinder noch oft, um mir etwas zu zeigen, um Streit zu schlichten oder getröstet zu werden oder einfach nur, um mal zu gucken, was ich mache, ob ich was zu Essen gebe oder so.
Auf der Picknickdecke fühle ich mich jetzt zum Nichtstun verdammt
Ich fühlte mich unproduktiv. Die Texte, die ich jetzt schreiben könnte! Die Aufträge, die ich abarbeiten könnte, die Mails, die Kunden! Lesen, stricken und Kaffee trinken ist toll am Sonntag, aber das jetzt JEDEN TAG? Wenn sich auf der Picknickdecke die Möglichkeit ergab, für wenige Minuten entspannen zu können, war das ein Luxus. Wenn ich mir all das aber mittlerweile in meinem normalen Alltag geben kann, fühlt sich das erzwungene Nichtstun auf dem Rasen nicht mehr gut an. Ich habe auch alle Elterngespräche auf Spielplätzen bereits mehrmals durch, die es überhaupt nur so gibt.
Was tun? Und wie?
- Ich könnte mich entweder mit den Kindern auf die Klettergerüste stürzen, Sandkuchen backen wie irre oder mir lustige Spiele ausdenken. Das alles ist aber nicht mein Ding.
- Kaufe ich mir ein Tablet mit extra Tastatur, um auf der Picknickdecke ein paar Mails beantworten und Texte schreiben zu können? Komme ich denn so wirklich zum arbeiten? Was signalisiert das den Kindern? Ist das ok? (Kurzes Nachdenken: Ja, ist es!)
- Mit anderen Müttern ein Mama-Team bilden. Jeder geht mal mit mehreren Kids im Park, die anderen Mamas können die Zeit anderweitig nutzen.
– Sehe ich bei meinem sozialen Netz nur im Notfall machbar, weil unterschiedliche Arbeitszeiten, unterschiedliche Alter der Kinder und die jüngeren Kinder die anderen Mütter teilweise noch gar nicht gut genug kennen. - Sportkurse machen mit Kinderbetreuung? Auf der Picknickdecke Sport treiben? Im Park joggen gehen in Sichtweite der Kinder?
– Ganz ehrlich? KEINE LUST! - Zu Hause bleiben, damit ich mehr arbeiten kann?
– Im Sommer den Kindern die Sonne vorenthalten? Finde ich eine ganz ungute Vorstellung. Klar, bei drohender Deadline muß es sein. Aber sonst? Außerdem habe ich so drohende Deadlines eher selten.
Ich bin fast geneigt, eine Blogparade auszurufen. Was macht Ihr mit Euren Kindern ab 4 Jahren nachmittags und habt selber Spaß dabei? Bedingung: Eigener Garten giltet nich! Mit den Kindern nachmittageweise spielen gildet auch nicht, das ist für mich keine Option. Wer mag, verlinkt seinen Text in den Kommentaren, und meinen Text bei sich im Text, wie das so Blogparadenusus ist. Ich füge Euren Text dann hier ein.
Meine einzige realistische Idee bisher ist: Mir 2 Tage in der Woche zu geben, an denen ich auch mal länger arbeiten darf, wenn ich will. An den anderen Tagen mit den Kindern unsere Nachmittage verbringen, wie sie eben fallen. Vielleicht funktioniert ja der Kompromiss. Ich probiere das mal aus.
Weitere Texte zum Thema Spielplatzlangeweile
Nachrichten aus dem Sandkasten – Mamakreativ
Spielplatz-Philosophie – Betrice Confus
Freizeit mit Kindern – Privileg oder Bürde? – Lulu Stern
Spielplatzsaison…eröffnet! – glücklich scheitern[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]
Liebe Sonja,
diesen Sommer werden meine Kinder 2 und 5. Die anderen Rahmenbedingungen sind ziemlich ähnlich (kein Garten, kein „Tauschmodell“ mit anderen Müttern). Ich denke, wir sind noch eine Weile im Spielplatz/Parkmodus…zum einen weil die von Dir genannten Vorzüge natürlich echt super sind. Kaum eine andere Aktivität bietet soviel Flexibiltät das jeder mehr oder weniger in seinem Tempo machen kann was er mag. Und sonst ist es klar eine Kosten- und Aufwandsfrage. Hier in Berlin und im Umland gibt es massenhaft Möglichkeiten etwas zu unternehmen: Streichelzoo, Kinderbauernhof, Kletter- oder Hochseilgarten, botanische Gärten, Mitmach-Museum, etc.
Aber das ist natürlich nichts für jeden Tag. Und daher setze ich darauf, das es wie Du auch schon sagst eben die Mischung macht: mal ein Tag länger im Kitagarten spielen, mal ein Tag mit Mama in der Buddelkiste um die Ecke und am Wochenende auch gern mal ein Programm mit mehr Eventcharakter.
Bin jedenfalls gespannt welche Tips und Ideen im Rahmen seines Aufrufs noch so kommen – werde es auf jeden Fall verfolgen!Inspiration schadet nie!;)
Ich wohne praktisch auf dem Spielplatz:) Also, 4-5 mal die Woche gehen wir sicher hin obwohl ich wie alle andere auch viel zu tun habe. Und ich genieße diese Langweile, ich ruhe mich aus, versuche mal nicht über meine Projekte zu denken und einfach mit meinen Kindern zu spielen. Hier habe ich schon mal darüber geschrieben:
http://mamakreativ.com/2016/03/25/nachrichten-aus-dem-sandkasten/
LG Lisa von MamaKreativ
Ich hab dich gerade über den Spielplatz-Beitrag wirklich entdeckt….Und gleich habe ich Lust, die anderen vorgeschlagenen Beiträge auch zu lesen.
Das Spielplatz-Ding ist bei uns seit letztem Jahr durch. (Garten) Davor verbrachte ich 3 Jahre fast jeden Tag auf dem Spielplatz und habe es meistens geliebt. Wie du es auch so schön beschreibst. Aus nostalgischen Gründen fahre ich manchmal noch auf den alten Haus und Hof Spielplatz und schwelge in Erinnerungen. :-)
Da hab ich auch nen Text zu: http://beatrice-confuss.de/2016/01/12/spielplatz-philosophie/
Dass du dich mittlerweile langweilt verstehe ich total. Eine neue Zeit bricht an. :-D Es wird sich finden.
So, jetzt lese ich mal weiter bei dir. LG
Hallo liebe Sonja,
ich habe zwar keinen Text für Dich, denn noch bin ich in der Auszeit und taste mich erst langsam wieder ans Schreiben ran. Aber dafür eine Idee! OK, sie klingt spießig. Ist aber äußerst praktisch: Wie wäre es mit einem Schrebergarten?
Ich weiß, schon das Wort schreckt ab, aber bitte trotzdem weiterlesen ;) Es war die Lösung meiner Großeltern in meiner Kindheit. Sie hatten auch nur eine kleine Wohnung und hielten nix, aber auch gar NIX von Spielplätzen. Doch ca. 20 Minuten von Zuhause entfernt hatten sie ihren Schrebergarten. Wir Kids konnten sicher spielen, auch mit all den anderen Kindern um uns herum. Und sie konnten alles andere machen – genauso wie Du heute, nur mit der modernen Variante eines Gartenhauses. Denn heute gibt es Strom, d.h. man kann arbeiten und trotzdem die Kids im Blick haben. WLAN ist nicht ganz so einfach wie Zuhause, aber machbar, das bedeutet Vernetzung. Man hat Aufbewahrungsmöglichkeiten, Koch- und Grillmöglichkeiten, Rückzugsmöglichkeiten – und Gärtnern muss man nicht wirklich oder nur, wenn man Lust hat, das ist auch lockerer als früher. Na, wie wär’s!?
Liebe Grüße vom Strandgarten
Küstenmami
Schrebergarten in Düsseldorf ist ungefähr so leicht zu bekommen wie eine 5 Zimmerwohnung für 300 Euro warm ;) Die Idee hätte etwas, allerdings müßte ich mich darum ja regelmäßig kümmern und dahin zu fahren ist auch immer ein logistischer Aufwand. Aber so grundsätzlich habe ich das auch schonmal überlegt. Ist aber, wie gesagt, leider nicht dran zu kommen.
Liebe Sonja,
wäre es eine Option, die Kinder an einigen Tagen länger in der Kita zu lassen? Ich habe das z.B. immer gemacht wenn ich viel Arbeit hatte oder als ich mit dem 3. Kind schwanger war. Die Kita hat ein großes Außengelände, die Kinder sind gerne da und es gibt sogar eine Wasserstraße. Da ich nicht das Gefühl hatte, ihnen etwas besseres bieten zu können (da wenig Zeit bzw. mit Babybauch und 2 Kindern im Hochsommer ist es halt auch nicht so toll auf dem Spielplatz) habe ich sie oft bis kurz vor Schluss in der Kita gelassen.
Aber ich gehöre ohnehin zu den genannten Müttern die nie gerne auf Spielplätze gegangen sind ;-)
Geh mir fast genauso wie Dir. Mein Sohn ist jetzt 4 Jahre alt. Aber er war nie so ein fanatisches Spielplatzkind. Ich versuche dann eher mal, die Spielplätze zu wechseln. Aber langweilig ist mir auch schon mal. Viele Mütter glotzen ja die gnaze Zeit in ihr Handy. Finde ich auch nicht so sinnvoll. Ab und zu muss ich doch schauen, was mein Sohn macht. Wwnn jetzt die Frühlingssonne scheint, halte ich mein Gesicht in die Sonne. Aber manchmal würde ich auch gerne was Anderes machen.
Schreibe gerne einen Artikel für Deine Blogparade auf meinem Blog http://www.kultmama.de
Auja, ich freue mich auf Deinen Text!
Hallo Sonja,
konkret raten kann ich Dir nichts. Aber von mir erzählen kann ich: Meine Kids haben fast 4 Jahre Abstand; soll heißen als Nummer 2 kam, hatte ich schon 3 Jahre die Spielplätze im Viertel abgeklappert, sowie den Park bei uns. Das war okay, toll fand ich es nie, aber eigenen Garten haben wir eben keinen. Trotzdem hatte und habe ich keine Lust auf dem Spielplatz mit den Kids zu spielen. Ich gehe da hin, dass sie dort selbst ihr Ding machen. Das funktioniert in der Praxis mal besser, mal schlechter. Ich hab quasi immer gearbeitet und hatte somit auch wenige befreundete Spielplatzmütter und ehrlichgesagt gingen mir die meisten auf die Nerven oder ich kam nicht in den bestehenden elitären Kreis rein. Mittlerweile juckt mich das alles wenig. Die Kids sind nun 3 und 7 und vor allem die Große hat neben Schule und Hort nachmittags nun regelmäßig Programm wie Sport und Musikschule, dann hat man hier und da noch ein paar Termine, Arzt oder die Kids sind anderweitig verabredet; sprich unter der Woche stellt sich die leidige Spielplatzfrage mittlerweile kaum mehr. Und die 1 oder 2mal wo es doch aktuell wird, kann ich es gut verkraften ;-) Meistens verbinden wir es mit Roller, Inliner, Radfahren, dann ist da sowieso mehr Mobilität drin. An den Wochenenden aber muss ich raus, sofern nichts anderes ansteht und wir machen viele tolle Ausflüge. Mein Mann und ich sind an unserem jetzigen Wohnort nicht aufgewachsen, sondern zugezogen und daher gibt es in der näheren und weiteren Umgebung wenn man ehrlich ist sooo viel zu entdecken. Alles im Umkreis von 1 Stunde Fahrt ziehe ich für einen Tages/Halbtagesausflug in Betracht. Und so sind wir an den WEs oft größer auf Tour. Sei es mit Auto, Zug, Fahrrad. Museen, Tier/Wildparks, verschiedene Zoos, Abenteuerspielplätze, Wälder, Seen, englische Gärten, Parks, Klettern, Schwimmen, Beischtigungen, Burgen, Schlösser, Rodelbahnen, Klettergärten etc. Es gibt so viel zu unternehmen. Die Kids fragen oft schon am Samstag oder Sonntag, ob wir wieder einen Ausflug machen. Sie finden es auch spannend und fast alles kann man ja auch in kindgerechter Version durchführen, ohne dass es Erwachsene nervt. Ich hab mir mittlerweile sogar Reiseführer für unsere Region aus der Bib besorgt und Toursimusseiten durchforstet und eine ziemlich lange Liste, was wir alles noch nicht gesehen oder gemacht haben.
Unter der Woche stellt sich die Frage mittlerweile nicht mehr so regelmäßig, da wir durch Jobs, Schule, Kindergarten und Hort, sowie Kinderhobbys und Erwachsenentermine mittlerweile so eingebunden sind, dass ein Spielplatz oder auch ZuHause Nachmittag fast schon einer willkommenen Abwechslung gleicht ;-)
LG von Anni.
Hallo liebe Sonja,
Unserer ist ja schon erwachsen… und die Kinderjahre waren wegen einiger Besonderheiten nicht ganz einfach.
Aber, Kindern könnte ich auch stundenlang, wochenlang, monatelang, jahrelang zusehen. Schade, dass Du so weit weg bist sonst würde ich Dich glatt mal vertreten – (lach)
Und so manche Antwort findet sich mit der Zeit – Deine ist sicher schon auf dem Weg :)
Liebe Sonja,
danke für den schönen Artikel. Ich selbst bin kein großer Spielplatzgänger, doch auch ich habe zwei Kinder (5 und 1). Wir machen fast jeden Tag etwas und ich finde es auch schwer, sich immer etwas neues einfallen zu lassen. Einen Tipp habe ich aber: meine Kinder lieben die Bücherei. In unserer Stadtteilbibliothek gibt es jeden Monat eine tolle Veranstaltung und auch wenn es keine gibt, sind die zwei wild auf Bücher. Die Große und ich haben dort die Ruhe, auch mal ein Spiel zu spielen, während die Kleine die Bücher für sich endeckt. Vielleicht ist das auch etwas für Euch? Zumindest an Regentagen, wenn einem daheim die Decke auf den Kopf fällt….
Liebest Grüße
Michi
Hallo Sonja, ich nochmal: zu Deinem Punkt 2 Tage länger arbeiten habe ich doch noch was beizutragen: bei uns hat sich gezeigt, dass die Variante 2 Tage länger arbeiten und dafür vielleicht 1 oder 2 Tage ohne Nachmittagsbetreuung viel besser gehen, als täglich Nachmittagsbetreuung mit abgehetzter Mutter, die sich extra beeilt wie noch was, um vielleicht doch früher in der Kita zu sein mit Megaerwartungen was man das alles tun und machen könnte oder wie sich das Kind wenigstens freuen würde. Und dann einem motzigen Kind, das irgendwie verwirrt ist und aus seinem Rhythmus gerissen wurde. Wenn schon Nachmittagsbetreuung, dann richtig; dann kannst Du die Zeit effektiver nutzen und dafür habt ihr vielleicht auch einen oder zwei freie Nachmittage. Davon haben alle viel mehr und man ist mit seinem Kopf nicht ständig woanders.
LG von Anni.
Ich verabrede mich immer gezielt mit befreundeten Müttern, die auch auf den Spielplatz gehen, auch wenn ich dafür extra durch die halbe Stadt fahre, ich empfinde das als Win Win: ich treffe Freundinnen und die Kids treffen Freunde :-)! Oder wir bummeln nach der Kita ewig zu Fuß nach Hause und nehmen uns die Zeit jede Blume am Wegesrand zu bestaunen, machen mal einen Abstecher in den Tierladen oder zum Bäcker. Gehen nochmal gemütlich einkaufen und genießen die Zeit. Ach ja, die Kids sind 2,5 und 5!
Hi Sonja, da habe ich mich heute morgen hingesetzt, dachte „och schreibe ich doch mal ein paar hübsche Ideen für die liebe Sonja runter.“ Und dann habe ich etwas die Spur verloren und das kam dabei raus. Vielleicht auch interessant zum Verlinken, würde mich sehr freuen!
Liebe Grüße Mareike
FREIZEIT MIT KINDERN – PRIVILEG ODER BÜRDE?
http://www.lulusstern.com/2016/04/Leben-Mama-Freizeit-mit-Kindern.html
Liebe Sonja,
um es gleich zu sagen: ich weiß dafür auch keine Lösung. Bestimmte Dinge sind einfach so, wenn man Kinder hat, da lässt sich wenig dran machen. Da muss man wohl durch.
Hier ist es eben, dass man sich mit meinen Kindern eben manchmal auch langweile. Geht mir auch so.
Gut, dass Du so etwas ansprichst, denn Langeweile mit Kindern ist auch etwas, was tabuisiert ist. Gute Eltern dürfen das nicht empfinden. „Wie kann man nur“, wird da doch ganz schnell gesagt.
Bleibt nur die Zukunft, wenn man mit seinen größeren Kindern anspruchsvollere Sachen machen kann.
VG
D.
Mein Kind ist 4,5 Jahre und ich bin ehrlich froh, nicht jeden Nachmittag verantwortlich zu sein. Es ist bis halb vier/vier im Kindergarten und die Nachmittage sind dann zum Glück überschaubar. Aber mir vergeht auch immer schnell die Lust auf Spielplatz. Ich mag sehr oft auch das Getratsche mit anderen Eltern nicht soo. Es ist eh nett, manchmal. Aber wenn niemand dabei ist, mit dem_der man sich wirklich gut versteht, dann finde ich Dauer-Small-Talk schon sehr anstrengend. Manchmal nutze ich die Zeit für ausführliche Privattelefonate mit meinen Eltern oder Freund_innen, die nicht in der Stadt sind. Geht aber oft auch schwer, wenn die zu der Zeit arbeiten. Am liebsten ist mir, wenn ich das Kind von einer Alternative überzeugen kann: ein Picknick in einem nicht so vertrauten Park, einen Radausflug (hier gibts zum Glück entsprechend große Parks), eine Rollerfahrt durchs Viertel (Anreiz: die Fahrt geht ins Blaue und das Kind sagt links oder rechts und wenn wir zufällig bei einem Eis-Pommes-…-Stand vorbeikommen, dann brauchen wir bestimmt dringend eine Rast), ich geh auch gerne ins Museum (das Kind liebt zum Glück Fotoausstellungen meist auch und an heißen Tagen ist das tatsächlich eine wunderbare Alternative zu draußen), Ausflüge in den Wald oder die Au, bei denen wir einen Sandkübel mithaben und Sachensuchen (à la Pippi Langstrumpf) – man würde nicht denken, welche Perlen, Armbänder und Spangerl wir da schon entdeckt haben.
Ich habe quasi den 6er im Lotto, wenn ich recht überlege: geschlossener Hinterhof mit Spielplatz, auf dem sich alle Kinder der Hausgemeinschaft ohne große Aufsicht tummeln können, und zur Not reicht mein WLAN bis auf den Hof und ich kann den Lappi mitnehmen. Und die Nachbarn haben eine gleichaltrige Tochter, wir wechseln uns öfter ab mit den Begleitungen bei Unternehmungen, also z.B. mal auf einen „richtigen“ Spielplatz. Die Kinder haben dann gefühlt auch mehr Spaß, so zu zweit. Ansonsten ist mein Freund begabter bei der Nachmittagsgestaltung. (Ich persönlich freue mich ja schon drauf, wenn ich mal ein Buch mitnehmen kann auf den Spielplatz oder Hof. Mit gerade erst drei Jahren werde ich sehr viel einbezogen beim Spielen.)
Hätte ich das nicht, würde ich zusehen, dass ich jemanden kennenlerne, mit dem man sich abwechseln kann. Vielleicht lohnt es sich ja, auf dem Spielplatz jemanden anzuschnacken?
Aber die Modelle „2 Tage gar nicht, den Rest dafür richtig“ oder Schrebergarten klingen auch ziemlich gut.