So, Kinners. Wer kann mir bitte das korrekte Ergebnis nennen? ;) Dieser Tweet flog heute über meine TL, angeblich geht diese Matheaufgabe, „The viral math problem“, gerade in Japan und mittlerweile auch in Deutschland um: „Nur 60% der 20-30jährigen lösen diese Aufgabe korrekt“. Aha.
Und, könnt Ihr das? ;)
Abgesehen davon, dass Martin Oswald „20- bis 30-Jährigen“ nicht korrekt geschrieben hat, erinnert mich so ein: „Hilfe, Untergang des Abendlandes! Die Jugend kann XY nicht mehr“, immer an Sokrates, der sich bekanntlichweise auch schon über den Niedergang von Benimm und Bildung beschwerte. So weit, so gut. Und was kannst Du in Mathe?
Was genau ist Dyskalkulie?
– und was hat die Aufgabe oben damit zu tun? Erstmal hab nur ich mit der Aufgabe zu tun, denn sie erinnerte mich an meinen Matheunterricht. Ich hatte nie Dyskalkulie, aber meine Matheunfähigkeit entstand aus einem Symptom, das auch in der Dyskalkulie vorkommt:
Mein Gehirn will sich immer vorstellen, wie das geht: 3 Kuchen durch 1/3 Person teilen. Wie soll das bitteschön gehen? Oder drei Personen essen 1/3 Kuchen? Das macht doch gar keinen Sinn! Wie könnte eine Drittel-Person wohl aussehen? Mein 13jähriges Ich verlässt geistig den Matheunterricht und fragt sich, ob es nicht noch andere Beispiele gibt, um das Phänomen von 3 Einheiten geteilt durch ein Drittel zu veranschaulichen. 3 Fische und 1/3 Krokodil? Hm… Gut, dass die Fische bei so einem läppischen Krokodil überleben und weiterhin drei bleiben, kann ich mir gut vorstellen. Im Prinzip können die sich bei dem Krokodil lustig vermehren und dann sind es sogar noch mehr! Aber wieviel? Und warum? Das alles hat aber alles nichts mit Mathe zu tun, sondern mit den nicht vorhanden Zähnen eines Drittel-Krokodils. Apropos Zähne, ich muss ja noch zur Kieferorthopädin, au weia! (Soweit mein 13jähriges Ich) – Matheunterricht? Oh….
Unser Lehrer (Hallo, Herr Koch!) meinte immer, das habe nichts mit Vorstellung zu tun sondern mit „mit dem Kehrwert multiplizieren“ – und das müsse ich mir jetzt einfach mal merken.
Mathe war immer unbefriedigend für mich.
Dyskalkulie und ihre Definition
Was ist Dyskalkulie? Genaueres zum Thema Dyskalkulie gibt uns die Wikipedia:
Dyskalkulie ist eine Beeinträchtigung des arithmetischen Denkens. Andere Ausdrücke sind Zahlenblindheit, Rechenschwäche und Arithmasthenie sowie besondere Schwierigkeiten im Rechnen und nicht bearbeitete stoffliche Hürden.
Neben der Schwierigkeit, Mengenvorstellungen mit Zahlen zu verbinden, gibt es in der Dyskalkulie logisch verankerte, systematische Rechenfehler, die nicht erkannt wurden sowie „das Verhaftetsein des Schülers am Veranschaulichungsmittel“, also ohne Zählhilfen oder andere Veranschaulichungsmittel nicht mehr rechnen bzw. mathematischen Aufgaben lösen zu können. Ich war immer schlecht in Mathe, aber ich hatte keine Dyskalkulie. Ich fand die Geschichte mit den Krokodilen oder der Drittel-Person nur spannender als Mathe!
Zurück zur Dyskalkulie und was man tun kann, wenn das eigene Kind davon betroffen ist. Wichtig zu wissen ist, dass Dyskalkulie (genauso wie Legasthenie) nichts mit der Intelligenz zu tun hat. Bei Dyskalkulie handelt es sich um ein kompensierbares, also therapierbares Verständnisproblem.
Wie erkenne ich, ob mein Kind Dyskalkulie hat?
Zu den Anzeichen für Dyskalkulie gehören:
- Kinder können auffallend nur zählend rechnen
- Kinder müssen einfachste Rechenaufgaben immer wieder nachrechnen – und zählen.
Was Eltern tun können
Ruhe bewahren, atmen, sich über Dyskalkulie informieren und am besten ist es sicherlich, mit der / dem Mathelehrer*in zu sprechen und über Dyskalkulie aufzuklären, wenn nötig. Darüber hinaus ist es sinnvoll, eine geeignete Therapie bzw. Lernform zu finden, um dem Kind zu helfen.
Hilft das Lernspiel Meister Cody gegen Dyskalkulie?
Meister Cody-Talasia ist ein Lernprogramm. das nach eigenen Angaben nachweislich bei Dyskalkulie helfen kann. Es ist sehr spielerisch aufgebaut, ihm zugrunde liegt ein professionelles Lernsystem, das sich den Fähigkeiten des Kindes anpasst. Das Spiel kann per Abonnement von den Eltern bezogen werden.
Das Trainingsprogramm wird mit dem Rechenzentrum der Universität Münster erarbeitet. Im Rahmen des CODY-Projekts (Computergestütztes Mathetraining für Kinder) arbeitet das Rechenzentrumweltweit mit Forschern aus renommierten Hochschulen zusammen. Mehr zum wissenschaftlichen Hintergrund erfährt man hier.
Die Eltern haben über das Programm einen guten Überblick über die Entwicklung des Kindes, ohne dem Kind selbst ständig im Nacken zu sitzen oder Aufgaben kontrollieren zu müssen. Zu Beginn und nach 30 Tagen wird der Lernerfolg kontrolliert und die Ergebnisse per Mail an die Eltern geschickt.
Das Kind erlebt Geschichten und sehr spielkonzentrierten Lerneinheiten. Zwar geht es immer noch um Mathe, aber erzählt wird die Geschichte von den Lehrlingen des Meisters Cody, die ausgebildet werden, um den bösen Drachen bekämpfen zu können. Dem Kind ist natürlich trotzdem klar, dass es darum geht, seine Rechen- und Mathefähigkeiten zu verbessern, das sollte es auch. Aber es macht eben mehr Spaß als einfach nur zu büffeln.
Ob das Kind Dyskalkulie hat, kann man auch mit dem Rechenspiel von Meister Cody testen. Hier könnt Ihr Euch einen ersten Überblick verschaffen:
Auf der Webseite von Meister Cody findet man auch alle Trainingsspiele im Überblick erklärt – und natürlich die Illustrationen gezeigt.
Hier sieht man Meister Cody, die Königskinder, die sich mit dem Kind verbünden, um als Lehrlinge im Kampf gegen den bösen Drachen ausgebildet zu werden. Oben eingeblendet ist der König und unten die Glaskugel von Meister Cody.
Meister Cody schickt den Eltern nach Anmeldung zum Probetraining folgende Mail, die mir gut gefallen hat:
„Achte darauf, dass dein Kind dabei nicht gestört wird und dass es den CODY-Einstufungstest ohne fremde Hilfe bearbeitet. Es ist normal, wenn dein Kind mit manchen Aufgaben Schwierigkeiten hat, denn wir wollen ja gemeinsam herausfinden, wie gut dein Kind in Mathe ist und wo seine Grenzen sind.“
In einem 5tägigen Training kann man mit seinem Kind Meister Cody gratis testen. Das Probetraining endet übrigens automatisch und man rutscht in keine „Abofalle“ rein. Eine monatliche Mitgliedschaft von Meister Cody kostet € 19,95 im Monat und kann jederzeit zum Ende des laufenden Abrechnungszeitraums gekündigt werden, per Telefon, per Mail oder per Post.
Ich selbst habe noch keine Schulkinder und soweit ich das überblicken kann, zeichnet sich keine Dyskalkulie ab. Ich hab die Rechenaufgaben von Meister Cody also selbst gemacht und 98% richtig gehabt. ;)
Achso, übrigens, jetzt wollt Ihr aber wissen, wie die Rechenaufgabe von oben korrekt gelöst wird und ob Ihr zu den 60% der 20-30jährigen gehört, die das können? Das richtige Ergebnis lautet: 1. Hier ein Video, das auch erklärt, wie das Ganze geht. Bitteschön. Und? Gehört Ihr dazu? ;)
In Kooperation mit Kaasa health
Ich als bekennender Matheversager habe die Aufgabe richtig gelöst, so schlimm kann es also nicht sein ;-)
Dann geh gegen den Drachen kämpfen, aber flott! :)
Liebe Mama Notes,
für diejenigen, die ein gutes – da wissenschaftlich fundiertes und schön gestaltetes Spiel für Legastheniker (Lese und-/oder Schreibstörung) suchen hier ein Tipp, den ich diese Woche in einem sonderpädagogischen Beratungszentrum bekommen habe. Hört sich abschreckend an, das Spiel habe ich auf dem Computer aber selbst gesehen und es war schön animiert und machte Lust zum Üben:
Lesespiele mit Elfe und Mathis von Dr. Wolfgang Leonhard
Gut gefallen als „Brettspiel“ hat mir auch die „Silbenspirale“ von Carola Reuter-Liehr, das die Kinder sehr gerne spielen.
Also, auf geht´s. Mal sehen, vielleicht begegnet uns sogar ein Drache,
viele Grüße,
Eva