Meine Tochter geht seit Sommer in die Schule. Und plötzlich tauchen Fragen nach Smartphones auf. Erste Fälle im Bekanntenkreis von Cybermobbing tauchen auf – insgesamt Anlass für mich, mal wieder über das Internet, Kinder und Mobbing im Netz nachzudenken.
Ich hab mich mal umgehört unter den anderen Eltern – es stimmt. Viele Kinder haben bereits Smartphones dabei. Ja, in der Grundschule. Sie nutzen sie, um mit ihren Eltern im Kontakt zu bleiben – oder warum auch immer. Es gehört irgendwann wohl dazu. Die Kinder wollen „Selfies“ machen und sich Fotos über Whatsapp schicken. Noch halte ich mein Kind da raus. Erstens braucht es aus praktischen Gründen noch kein Handy und zweitens haben ihre Freunde glücklicherweise auch noch keins. Noch.
Ab wann wohl das Internet Einlass finden wird in das Privatleben meines Kindes? Ab wann mit den Freundinnen wohl auch über Whatsapp und andere Social Media Kanäle kommuniziert wird?
Für mich immer ist das Anlass gewesen, die Handy- und Tabletnutzung der Kinder bei uns zu Hause zu überdenken und mit ihnen zu besprechen. Ich enthalte ihnen das Internet nicht. Sie nutzen Spiele- und Video-Apps und wissen, dass sie sich damit ins Internet begeben. Sie schauen mit mir manchmal You Tube Videos, wie googlen im Netz, wenn ich mal wieder Fragen über Dinosauriern oder den Weltraum nicht beantworten kann. Und vorallem: sie sehen meine Fotos in meinem Blog und auf Instagram. Sie wissen, dass ich blogge und ich erkläre ihnen, dass ich mir immer gut überlege, was ich im Netz schreibe und welche Bilder ich teile. Ich sage ihnen aber auch, dass man lernen muss, wie man mit dem Internet umgehen kann. Noch ist alles im grünen Bereich.
Anlass ist das aber auch, mal über die Gefahren für Kinder und Jugendliche im Netz nachzudenken. Nicht, um hier Panik zu verbreiten, sondern um mich vorzubereiten. Passenderweise kontaktierte mich die Telekom Computerhilfe im Herbst zum gleichen Thema, denn die bieten einen professionellen Schutz gegen Cyber-Mobbing an. Aber dazu später.
Mobbing – was ist das eigentlich?
Generell Mobbing ist irgendwann etwas, mit dem sich Eltern beschäftigen sollten. Einfach, um zu wissen, was das ist. Ab wann ist eine Beleidigung keine Beleidigung mehr, sondern Mobben? Ab wann wird das gegenseitige Ärgern der Kinder untereinander zu einem System, zum Mobben?
Darüber gibt es zahlreiche gute Webseiten im Netz, auf die ich unten gern verweise, zur weiteren Lektüre. Grundsätzlich spricht man vom Mobben, wenn wiederholt und nahezu systematisch eine einzelne Person oder eine Gruppe von anderen Mitschülern oder auch Lehrer*innen herabwürdigend thematisiert oder gar persönlich angegriffen oder eingeschüchtert wird.
Cypermobbing – und wie es sich unterscheidet
Beim Cybermobbing werden beispielsweise unerlaubt Fotos oder Videos oder auch gefakte Fotos (Nacktfotos, etc.) in Social Media, privaten Gruppen wie in Whatsapp geteilt. Es wird beleidigt, gehänselt und bloß gestellt – und das oft wie an einem schwarzen Brett – für eine große bis unüberschaubare Zahl von Mitlesern. Besonders unangenehm für das Opfer ist oft, dass sie nicht wissen können, wer dahinter steckt. Oft sinkt mit dem Cybermobbing auch das Vertrauen in Freundschaften.
Weitere Informationen zum Thema Mobbing / Cybermobbing und wie man es erkennt:
Schau hin – Cybermobbing – Terror im Netz
Schulministerium NRW: „Mobbing: Besonders kritisch sind die 1. und die 5. Klasse“
Video: WDR-Beitrag über Mobbing bei Kindern und Jugendlichen
Was kann ich als Elternteil gegen Cybermobbing tun kann
Auf keinen Fall überreagieren, das Internet verbieten, Smartphone wegnehmen und meinen, wenn man die Hänseleien nicht lese und Fotos nicht schaue, sei das Problem gelöst. Ist es natürlich nicht, denn die anderen machen ja weiter. Und die Scham und der Schmerz blieben. Abgesehen davon ist ab einem gewissen Alter das Internet und Social Media aus dem Leben von Jugendlichen nicht mehr weg zu denken. Weil es eben dazu gehört. Das Internet bietet Kommunikation, Nähe, Austausch – und somit auch Konfliktpotenzial.
Mit Konflikten umgehen zu können – und wie Hass zu begegnen ist, das können wir versuchen unseren Kindern und Jugendlichen zu vermitteln.
- Vertrauen aufbauen: Eigentlich das, was wir alle versuchen, seitdem unser Kind sprechen kann: Dem Kind zeigen, dass es jederzeit mit mir über Probleme reden kann. Ob mit dem Internet, mit Freundinnen und Freunden, in der Schule oder sonstwo. Auf keinen Fall überreagieren und das Internet verbieten!
- Screenshots der beleidigenden Inhalte machen! Die Bilder können als Beweismittel fungieren, denn Cybermobbing ist strafbar und sollte ab einem gewissen Ausmaß auch zur Anzeige gebracht werden.
- Verständnis zeigen und sensibel sein für mögliche Verstörungen. Das gilt im Zusammenhang mit den Handy- und Internetaktivitäten genauso wie für alle anderen Interaktionen meines Kindes mit anderen Menschen. Das Kind nicht verurteilen, wenn es zB Fotos geteilt hat, die man selbst niemals zeigen würde. Verständnis zeigen dafür, warum es dem Kind wichtig war und überlegen, was man aus Fehlern lernen kann. Gegebenenfalls neue Verhaltensformen überlegen, um Belästigungen zu erschweren.
- Gemeinsam mit dem Kind nach Lösungen suchen. Wie wollen sie vorgehen? Soll die Schule informiert werden oder wollen Sie erst mit den Eltern des Cybermobbers reden? Expertenrat in Anspruch nehmen oder Online-Hilfen? Vielleicht zur Polizei gehen?
- Versuchen, den / die Täter*in zu identifizieren und sie/ihn darauf hinweisen, dass es sich um ein strafbares Delikt handeln kann.
- Die Eltern des Täters oder der Täterin und/oder die Schule bzw. den Ausbildungsplatz kontaktieren wenn die Belästigung das Ausmaß einer beharrlichen Verfolgung annimmt oder wenn eine gefährliche Bedrohung vorliegt, sollten Sie die Polizei verständigen.
- Das eigene Kind umfassend informieren: Cybermobbing ist strafbar! (StGB)
Professioneller Schutz gegen Cyber-Mobbing Was tun, wenn das eigene Kind betroffen ist?
Nach einer repräsentativen Online-Umfrage von TNS Emnid im Auftrag der Computerhilfe der Telekom kennt bereits jeder Vierte Opfer im persönlichen Umfeld – doch viele Betroffene wissen nicht, wie sie sich bei Cyber-Mobbing verhalten sollen.
Schnell aktiv werden
Screenshots von beleidigenden Inhalten sind sehr wichtig, um sich gegen Cybermobbing zu wehren. Diese Bilder können als Beweismittel genutzt werden, denn oft sollten die Opfer eine Anzeige in Betracht ziehen. In diesen Fällen unterstützt die Computerhilfe Plus der Telekom. Ob Beleidigungen in sozialen Netzwerken, üble Nachrede oder diffamierende Fotos: die Experten der Telekom Computerhilfe gehen sofort gegen Cyber-Mobbing vor und helfen, den guten Ruf der Betroffenen wiederherzustellen.
Vorbeugende Maßnahmen
Die Computerhilfe Plus der Telekom greift nicht nur im Ernstfall. Eltern und Kinder erhalten bei Bedarf präventive Tipps und Anleitungen zum sicheren Umgang mit sozialen Netzwerken wie Facebook oder Twitter und Messenger-Diensten wie WhatsApp oder Snapchat. So können sich Familien bereits im Vorfeld absichern und Mobbing im Internet effektiv den Riegel vorschieben.
Die Computerhilfe Plus der Telekom
- Schutz gegen Cyber-Mobbing: Unterstützung bei der Löschung rufschädigender Inhalte im Internet.
- Expertentipps bis zu 15 Minuten pro Monat zum sicheren Umgang mit sozialen Netzwerken.
- Telefonisch über Service-Nummer 0800 330 1473, Montag bis Samstag 7:00 bis 22:00 Uhr
- Zum monatlichen Preis von 4,95 Euro buchbar – unabhängig vom Internetanbieter. Mehr Informationen: www.telekom.de/computerhilfe-plus