Das heißt hier übrigens nur Coronaferien, weil der Begriff so absurd ist. Mit Entspannung, freier Zeit und endlich mal Otto Lenghil Gerichte mit trilliarden exotischer Zutaten in Bio kochen hat das hier nichts zu tun. Nicht, dass ich jemals Otto Lenghils Gerichte hätte kochen wollen, höchstens essen. Aber zurück zum Thema. Corona. Heute war der erste Tag, an dem ich mal kurz nicht dran gedacht hatte. Das war seltsam. Und schön.
Es war beim Wäschefalten. Der Wäscheberg war größer als die beiden Kinder und ich zusammen. Es war sehr kalt und zugig da oben auf dem Wäscheberg. Jedenfalls, ich faltete so vor mich hin, netflixte eine sehr zu empfehlende Netflix Show „Selfmade“ und vergaß vor lauter Wäsche und der großartigen Octavia Spencer meine eigene, kleine, ziemlich eingesperrte und zukunftsvage Realität. Irgendwann fiel mir auf, dass ich etwas bestimmtes schon lange nicht mehr gefühlt habe – und dann – schuuups – war es wieder da. Kennt Ihr sowas?
Ansonsten haben die Kinder heute viel ipad Zeit bekommen. Ich habe aus Nervenschonungsgründen drei unterschiedliche Mittagessen gekocht (Spaghetti mit Pesto und Parmesan für Kind 2, Milchreis mit heißen Kirschen für Kind1 und Backofengemüse mit Linsen für mich.)
Außerdem habe ich heute ein bisschen Springseil* gesprungen und ein paar Muskelübungen gemacht. Meine Hanteln kamen an (2,5 kg) und ich habe vor, damit jetzt öfter zu trainieren.
Ich konsummiere Nachrichten jetzt nur noch sehr ausgewählt, eigentlich so häufig wie früher. Also morgens und abends Radionachrichten, zwischendrin ein bisschen Twitter und tagesschau-Kanal. Hintergrundberichte, Podcasts und ähnliches lasse ich jetzt erstmal wieder. Wobei ich heute noch das Interview mit Drosten in der Zeit gelesen haben. Seitdem ich so wieder Nachrichten höre, geht es mir viel besser. Wie oft und wo konsummiert Ihr Eure Nachrichten so?
Was mich wirklich jeden Abend sehr berührt, auffängt und in eine andere Welt tauchen lässt, sind die fantastischen Klavierkonzerte von Igor Levit. Ich beschrieb es schon in Tagebuch Tag 2. Es ist Balsam für die Seele. Seine Musik ist so wunderbar und diese Geste, jeden Abend für das coronageplagte Publikum an Telefonenen, Laptops und Ipads zu spielen, rührt mich mindestens genauso sehr wie die wunderschöne Klaviermusik.
Übers Wochenende werde ich mich vermutlich nicht jeden Tag melden. Vielleicht Sonntagabend, spätestens Montag wieder.
Habt es möglichst gut bis dahin, mit vielen old school Telefonaten oder Facetime-Gesprächen. Hab gehört, das kommt jetzt schwer in Mode. Und vorallem, bleibt gesund! <3