Home Schooling, Mental Load und jetzt erst recht dankbar sein!
Abends bin ich immer müde, aber morgens bin ich platt…! Bei seelischem Druck reagiere ich anscheinend jetzt mit Müdigkeit und Schlafbedürfnis. Ist das dieses älter werden? Zu den wirklich bedrückenden neuesten Corona-Studien aus UK, die Drosten heute in seinem Podcast erklärt hat, drängt sich bei mir ein trotziges „Jetzt erst recht!“ auf.
Aber nicht „jetzt erst recht ins die Bar, dichtgedängt mit anderen Menschen“. Natürlich nicht. Vielmehr ein: Jetzt erst recht solidarisch sein. Jetzt erst recht tapfer sein. Jetzt erst recht dankbar sein für das, was ich heute habe und genießen darf und nicht Angst haben davor, dass ich das morgen, in einem Monat oder in sechs vielleicht nicht mehr haben kann.
Und wie läufts es so mit Home Schooling?
Heute waren Besuchskinder da. Unseren Tagesablauf habe ich in den Instastories ein bisschen geteilt. Jetzt bin ich zu müde zu erzählen. Nur in Kürze: Ich hatte einen riesigen Respekt vor dem Home Schooling gehabt und all meine Kraft und (kaum vorhandene pädagogische) Kreativität da rein gelegt. Bisher (toi toi toi) hat es ganz gut geklappt. Aber eigentlich gab es auch an jeden Tag eine Sonderregelung. Am ersten Tag wurden sie vom Papa erst hier abgeliefert, am 2. Tag musste ich sie für ungefähr 1 Std. allein lassen, um die Lehrerin nochmal in der Schule treffen zu können und am 3. Tag (heute) kamen enge Freunde als Besuchskinder. Allerdings haben drei der vier Kinder heute fleißig gelernt, das 4. ist Kitakind und hat im Kinderzimmer gespielt. Es hat so mittelgut geklappt mit der Konzentration und Motivation. Aber immerhin wurde die Strutkur Lernen und die Notwendigkeit nicht angeprangert.
Mental Map und Listen-Liebe
Ich führe das auf unser gemeinsames Mental Map-Erstellen am ersten Tag zurück. Da haben wir neben der „Schubiduplatsch-Ferien-Mental-Map“ gemeinsam eine Essensliste erstellt und Regelungen getroffen. Es hat eine gute Grundlage geschaffen. Am Freitag oder spätestens Sonntag werde ich ein Feedback-Gespräch führen, um die Stimmung, Moral und das Einsehen, warum es Schularbeiten gibt, weiterhin hoch zu halten – und um bessere Regelungen treffen zu können, wenn die alten Mist waren.
Mental Load und Carearbeit in den Coronaferien
Übrigens bin ich natürlich der Teil des Elternteams, das sich mit Durchführung, Planung, kreativer Ausgestaltung, Regelungen absprechen und Inhalte des Home Schooling sowie einer sinnvollen und bewegungsreichen Freizeit in den Coronaferien beschäftigt hat. Ich muss dem anderen Elternteil jetzt erklären, wie die Kinder und ich das abgesprochen haben, worüber ich mich womit informiert habe, was die Lehrerin erzählt hat, und so weiter. Ich lasse das nur mit dem Stichwörtern „Mental Load“ und „Carearbeit“ unkommentiert stehen.
Jetzt erst recht! Dankbar sein, mutig sein und Schritt für Schritt vorgehen
Ich bin zu müde zu referieren, was Drosten heute in seinem NDR Info Podcast und bei „Fest & Flauschig“ erzählt hat. Aber seitdem bin ich einerseits unfassbar bedrückt und niedergeschlagen und gleichzeitig absolut nicht gewillt mich, meine Lieben um mich herum oder sonstwen runterbringen zu lassen!!
Wir haben hier eine krasse, ungeahnte und Hollywoodreife Gesundheitskrise vor uns und wir kommen da nur gemeinsam-einsam durch. Schritt für Schritt. So wird es laufen. Das ist mein Mantra gerade.
Wir müssen uns Mut machen und Stärke mobiliseren, um das social distancing viele Monate lang durch zu stehen. Die Sehnsucht nach (erwachsener) menschlicher Nähe, Berührungen, Zärtlichkeiten mag groß sein. Aber, und das klingt mit Sicherheit zynischer als es soll, die schlimmen Nachrichten in spätestens 4 bis 5 Wochen wird uns – mir! – diese Stimmung schon vertreiben. Es wird mir eiskalt den Rücken runter laufen und ich hoffe inständig, das niemand, den ich kenne, davon betroffen sein muss. Inständig!
Wofür ich dankbar bin
Ich bin dankbar für das schöne Frühlingswetter, ich bin dankbar für unseren Balkon und die Blumen, die wir pflanzen konnten. ich bin dankbar, dass ich finanziell bis Mitte Juni noch auf sicheren Beinen stehe. Ich bin dankbar für meine Freunde, mit denen ich sprechen kann und ich bin dankbar für die Gesundheit meiner Eltern. Ich bin dankbar, dass die Kinder recht gelöst und entspannt erscheinen und ich bin dankbar für ihre Kooperativität. Und ich bin immer noch dankbar für Social Media, den Austausch mit den wunderbaren Menschen dort und den vielen kreativen Geistern und Künstlern, die mit ihren Angeboten versuchen, andere Menschen zu unterhalten, informieren oder einfach nur zu erfreuen. Danke!!!
Netflix und so
Was guckt Ihr denn so derzeit, das nicht gruselig ist? Ich komme in nichts so richtig rein und brauche Leichtes und Seichtes aber nichts Doofes. Ihr wisst schon.