Eine Woche und zwei Tage ist meine Wohlfühl-Challenge schon alt und es wird Zeit für einen Rückblick bisher. Wie ist es mir ergangen? Habe ich alle meine selbstgestellten und mit Euch geteilten Aufgaben machen können? Und wie ist es Euch ergangen? Mein Rückblick auf die Wohlfühl-Challenge.
Zeit für Ehrlichkeit: Ich habe nicht jeden Tag meine Aufgabe gemacht, liebe Leserinnen und Leser. Lacht mich bitte nicht aus. Aber jetzt ich bin wieder on track. Mit der heutigen Aufgabe, sich ein Genuss-Getränk zuzubereiten, nichts anderes dabei zu tun, trinken und nur trinken und genießen, habe ich mir selbst ein Geschenk gemacht. Das kriege ich hin. :)
Wie war Eure Woche? Meine Woche war intensiv, emotional und erlebnisreich. Denn diese Erlebnisse haben sich über meine Wohlfühl-Challenge gelegt und auch über mein sonstiges, gesamtes Fühlen und Befinden: Am Dienstag ist ein lieber Bloggerfreund an Krebs gestorben. Er hinterlässt seine Frau Silvia und drei kleine Kinder.
#EinLichtfürLinsensicht – Spendenaktion für Chris Familie
Warum ich das hier aufschreibe, liegt nicht nur an meinem Wochenrückblick. Es geht um etwas Wichtigeres als das, etwas bei dem Ihr helfen könnt, wenn Ihr es vermögt. Chris und Silvias finanzielle Rücklage ist nicht groß und darum haben wir eine Spendenaktion gegründet. Bitte lest dazu den Text von Johannes und spendet, wenn Ihr könnt. Wenn Ihr nicht spenden könnt, hilft es auch sehr, Johannes‘ Text auf Facebook oder in anderen Social Media zu teilen. Oder den besten Freunden davon zu erzählen. Meinen herzlichsten Dank dafür, es ist mir wirklich ein großes Anliegen.
Rückblick Wohlfühl-Challenge
Das vorweg geschickt, geht es jetzt um die Wohlfühl-Challenge. Tag 1 habe ich bereits hier beschrieben.
Was mir aufgefallen ist: Das alles sind Dinge, die ich wirklich ALLE viel zu selten bewußt mache. Ich bin irgendwie schon dankbar, ich umarme meine Liebsten, ich genieße mein Essen. Aber ich bin selten so RICHTIG im Moment. Außer bei der Umarmung vielleicht. Doch, dann wirklich. Aber sonst nicht. Darum habe ich bei jeder Aufgabe auch irgendwelche kritischen und negativen Gedanken und gute Vorsätze. Ich weiß nicht, ob das „erlaubt“ ist und ich bemühe mich, diese nicht in den Vordergrund treten zu lassen. Denn es ist ja eine Wohlfül-Challenge und nicht eine „Lass uns Anlässe dafür finden, was Du alles nicht richtig machst“-Challenge. Weil ich aber ehrlich mit Euch und mit mir sein will, schreibe ich meine kritischen Gedanken mit auf. Vielleicht hilft es ja irgendwann abschließend der Wahrheitsfindung. Wir werden sehen.
Tag 2: Dankbarkeit
Mir sind deutlich mehr als drei Dinge eingefallen, für die ich dankbar bin. Viele sehr grundlegende Dinge, wie das Glück, in einem friedlichen Land geboren zu sein, für einen im Vergleich zu Entwicklungsländern luxuriösen Lebensstandard.
Ich bin auch dankbar für die Freiheiten, die meine Eltern mir in meinen Lebensentscheidungen als junger Mensch überlassen haben und ich bin dankbar für das „DU schaffst das“ meiner Oma, als ich 2006 plante, mich das erste Mal selbständig zu machen. Ich habe es immer noch im Ohr. Danke, Oma.Vorallem und zuerst bin ich dankbar für meine Kinder, meine wunderbare, wunderschönen und überaus tollen Wunder. Jeden Tag bin ich dankbar für die beiden, mache es mir aber nicht jeden Tag wirklich bewusst.“Es sind die dankbaren Menschen, die glücklichen sind.“ – Ein Pinterest- und Instagram-Spruch, den sogar meine App auf dem Handy hergibt. Aber ganz ehrlich, auch die abgegriffendsten Sprüche können wahr sein. Ein bisschen mehr Bewußtsein für das, wofür ich dankbar bin, kann mir nicht schaden. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es zufriedener macht, ausgeglichener und bewußter. … Die kleinen Momente wahrnehmen…Meine drei Dinge, für die ich heute dankbar bin, sind eine Mischung aus grundlegenden und alltäglichen, heutigen Begebenheiten: der beginnende Sommer, meine beiden Kinder und ein entspannter Home Office Tag.
Was hat mir daran gut getan: Festzustellen, wie reich mein Leben ist an guten Dingen, an Liebe, Wertschätzung und Hilfe, das war sehr schön. Natürlich ist mir auch wieder aufgefallen, wie selten ich eine tiefe Dankbarkeit verspüre. Ich bin so oft im Mangel gefangen, dabei ist der Mangel bei weitem nicht das Größte in meinem Leben. Also wirklich nicht! Ich darf dankbar sein, denn mein Leben ist reich, jeden Tag aufs Neue, in kleinen und großen Dingen. Dafür dankbar zu sein, lässt sie mich erst richtig wahrnehmen und genießen – und irgendwelche Mängel treten in den Hintergrund. Das ist schön und tut wirklich gut, so richtig gut.
Tag 3: Umarmung
Was hat mir daran gut getan: Ich liebe Umarmungen mit meinen Liebsten. Es tut so gut. Und nein, das Foto war nicht die Umarmung des Umarmungs-Tages. Die habe ich mit geschlossenen Augen und ohne Handy genossen – und das Kind gedrückt. :)
Tag 4: Genießen
Genießen war auch leicht. Obwohl es nicht die Erdbeeren geworden sind, wie ich gedacht hatte, sondern die Waffeln, geteilt mit dem Sohn, während die Tochter Reitunterricht hatte. Es war ehrlich gesagt nicht die allerleckerste Waffel, aber lecker genug. ;)
Was hat mir daran gut getan: Das ruhiger werden, das runterkommen und das konzentrierte schmecken haben mir gut getan. Ich hatte das Gefühl, mir damit etwas Gutes zu tun und mir gerecht zu werden. Denn mein Essen zu genießen, das habe ich doch verdient – und das Essen auch. Das meine ich so, wie ich es sage. Die Wertschätzung für mich steckt darin und die Wertschätzung für die Speise, die ich gerade bekomme.
Tag 5: Ich mag an mir…
Diese Aufgabe fiel mir nicht ganz leicht. Aber darauf bin ich dann gekommen. 3 Eigenschaften,die ich an mir mag:
1. Meine Empathiefähigkeit
2. klar erklären können, was ich denke oder was ich will
3. meine SelbstironieWie hat mir die Aufgabe heute gefallen: So mittelgut. Gut, weil ich das eigentlich sinnvoll finde, sich klar darüber zu sein, was man an sich gut findet und mag. Und ich finde das auch sehr gut, dass direkt sagen und sich selbst loben zu können. Mittel, weil ich mich immer wieder schwer damit tue. Aber gut, dass ich das jetzt gemacht habe. Empathie, geradeaus reden können und Selbstironie. Geht doch.
Im Nachhinein sind mir noch mehr Eigenschaften an, die ich mag. Das verbuche ich mal als positiv.Was hat mir daran gut getan: Es hat mir gut getan, mir zu überlegen, welche Eigenschaften ich an mir mag. Es hat mir sogar gut getan, mir bewusst darüber zu werden, wie unfassbar kritisch und ja, negativ, ich mir anscheinend gegenüber stehe. Ich empfinde mich, auch gerade durch diese Aufgabe, zu wenig wertschätzend und nachgiebig mit mir selbst. Das klingt ein bisschen nach Drama-Queen und Selbstmitleid, ist es aber nicht. Es ist ein Fakt. Und obwohl ich parallel auch darüber lachen kann, was für eine verbockte nein-Sagerin ich zu mir bin, so wichtig ist es auch, dass (mal wieder, ist nicht so, als hätte ich das nicht schon festgestellt) bemerkt und etwas durchdacht zu haben.
Tag 6: Spazieren gehen
An dem Tag und am darauffolgenden hatte ich Migräne. Darum fiel der Spaziergang schonmal flach. Ich habe ihn aber gestern nachgeholt, als ich sowieso von der Kita und dem Supermarkt, mit Sonnenblume und in der Hand und Beeren in der Tasche unterwegs nach Hause war. Das hat so gar nicht funktioniert. Nach ungefähr einer Minute war ich in Gedanken schon wieder bei irgendwelchen Gedankengängen und vermutlich auch To Do Zetteln. Erst zu Hause angekommen ist mir aufgefallen, dass ich nicht mehr konzentriert im Spaziergang war. Das muß ich also nochmal machen.
Tag 7: Singen
Auf die Aufgabe habe ich mich eigentlich gefreut, denn ich mag es zu singen. Der 7. Juni war allerdings der Tag, an dem Chris im Sterben lag und ich es vormittags auch erfuhr. Mir war nicht mehr zum Singen zumute. Auch nicht zum leisen Singen. Das war ein Tag zum Innehalten, zum Wünschen und Mitfühlen und Chris‘ Familie unbekannterweise in Gedanken und mit dem Herzen zu begleiten. Genauso hat es sich angefühlt.
Abends überlegte ich, welches Lied passen könnte. Mir ist keins eingefallen, außer diesem hier. Over the Rainbow, ein Licht für Linsensicht. Ruhe sanft.
Tag 8: Liebendes Mitgefühl
Tatsächlich hatte ich genau für diesen Tag die Übung für das liebevolle Mitgefühl geplant. Manchmal passt es einfach, es ist verrückt.
Mein liebevolles, inniges und von Herzen kommendes Mitgefühl galt an diesem Tag Silvia und ihren Kindern. Ich hoffe sehr, dass so etwas wie eine Gefühls-WLAN bei ihr ankommt und sie all die guten Wünsche und liebevollen Gedanken für Chris, für sie und die Kinder, die von so vielen Menschen online über Bilder, Lieder und Gedanken geteilt wurden, spürt und dass sie sie tragen können. <3
Was hat mir daran gut getan: Ich weiß es nicht. Ich bin wirklich sehr traurig, ich habe 2,5 Jahre mit Chris gehofft und jetzt hat das Arschloch Krebs gesiegt. Ich bin kein spiritueller Mensch, es ist nicht wirklich in mir. Aber mir vorzustellen, dass es eine Gefühlswelle gibt, über die ich meine Gedanken und mein Mitfühlen schicken kann, zur Bestärkung, zum Trost, zum Da-sein, das hat mich wiederum etwas getröstet. Weil es sich so anfühlt, als ob ich etwas sinnvolles tun könnte. Und weil ich mich wiederum auch nicht so sehr allein fühlte mit dieser Gefühlswelle, und weniger seltsam.
Tag 9: Ruf mal an
Das Leben geht weiter. Melde Dich mal bei Deiner alten Freundin Kerstin. Das war ein gutes Motto für den Tag. Leider habe ich Kerstin nicht erreicht und es abends vor lauter Ins-Bett-bring-Terror-Frust vergessen. Aber ich habe ihr heute eine Sms geschrieben, nochmals auf dem Handy probiert und mir eine Erinnerung für 20 Uhr ins Handy gemacht.
Was mir daran gut getan hat: die Vorfreude auf das Telefonat war auch schon schön. Aber ich will sie ja erst noch erreichen.
Heute ist Tag 10 und die Aufgabe ist, ein schönes Getränk zu genießen.
Wer also Lust hat, noch mit einzusteigen – oder heute sein schöne Getränk noch nicht getrunken hat: Prost :)
Wie es mir mit meinem Getränk ergangen ist, erzähle ich Euch nächsten Freitag, oder später auf Facebook.
Übrigens: Mein Dank gilt dem Steffen Verlag und dem Wohlfühl-Buch, die Quelle und Inspiration für diese Wohlfül-Challenge sind.
Das Buch könnt Ihr auch bei Amazon kaufen.(Affiliate Link)
Und jetzt möchte ich wirklich gerne wissen, wie ist es euch ergangen in dieser Woche? Verlinkt gerne Eure Blogposts hier oder erzählt es mir in den Kommentaren.
Danke für die coole Aktion. Ich habe meine Erfahrungen hier verbloggt.
http://rundumdieuhr.jimdo.com/2016/06/06/wohlfülchallenge-woche-1/