Gastbeitrag: Kaliber mit Lotoseffekt. Warum wir Frauen mehr Anerkennung verdienen

Heute kommt Anja Horn mit einem Gastbeitrag zu uns. Sie will mit ihrem Text Frauen Mut machen.

Anja bloggt auf ihrem Frauenpowerblog und einem Familien- Reiseblog, die beide ganz spontan Ende 2016 entstanden sind. Hier erzählt Anja alles rund um Kind, Haushalt, Schule und den Alltagswahnsinn in ihrer Weiberwirtschaft. Dabei nimmt sie sich gern  selbst auf die Schippe.

Anja Horn: Kaliber mit Lotoseffekt. Warum wir Frauen mehr Anerkennung verdienen

„Sei wie der Lotos, der sich aus tiefem Schlamm erhebt.
Lerne Stille von den Schwätzern,
Toleranz von den Engstirnigen
und Freundlichkeit von den Unfreundlichen.“
(Tashimoto)

Die Lotosblume steht von jeher als Symbol für Reinheit und Liebe. Sie ist Sinnbild des Absoluten, der Unschuld des Herzens, der Weisheit, des Glückes und mit der besonderen Gabe gesegnet, Schmutz mühelos an sich abperlen zu lassen.

Das passt doch exakt auf uns, Queens! Wir sind eben echte Haptik- Magneten mit Köpfchen.

Wir

• leisten wertvolle, fast immer unbezahlte, Arbeit im Hintergrund als heimliches Familienoberhaupt.
• sind hart im Nehmen.
• halten bekannterweise Schmerzen besser aus.
• können Multitasking in echt! (Wer sonst schafft es, Familie, Alltag, Beruf und diverse Nebensächlichkeiten zu jonglieren?)
• gehen mit Stresssituationen leichter um.
• müssen bulletproof sein, ob wir wollen oder nicht.
• dürfen niemals krank sein. Wenn doch, haben wir „Mamagrippe“. Heißt: Wir sind zwar krank, machen aber trotzdem alles wie immer (bügeln, waschen, kochen, Hausihilfe, Kindertaxidienst).

Romantik an

Stellt euch vor, wir Frauen sind Teil eines unendlich weiten Wassers, bewachsen mit tausenden duftenden Lotosblumen. Wenn die Sonne untergeht, versinkt der Lotos mit geschlossenen Blüten im Dunkel des tiefen Nasses, um morgens wie Phoenix aus der Asche aus dem Quell des Lebens an die Oberfläche zu schnellen und sich feengleich in ihrer ganzen Blüteschönheit zu entfalten.

Hach, schön, oder?

Alltag an

An der Stelle lösche ich das gedämpfte Romantiklicht und ich zieh die Leine mit den rosa Luftballons zurück auf den Boden der Realität. Um es ganz unromantisch auszudrücken: Wir Pflänzchen erwachen zeitig. Ertragen mit stoischer Ruhe (meistens jedenfalls) die frisch geweckten, mauligen Sprösslinge. Befüllen allmorgendlich eilig die Frühstücksboxen, bringen die Kinder zur Schule oder in den Kindi. Voll aufgeblüht sind wir (Ja wirklich, wir bemühen uns!) tagsüber und leisten so viele verschiedene Dinge parallel. Wir Frauen stehen im Job und/oder daheim den Mann, nachmittags fördern wir mit Lern- und Hausaufgabenhilfe, übernehmen die Taxifahrten zum Fußball, Ballett oder Musikunterricht. Abends versinken wir nach der x-ten Gutenacht -Geschichte auch endlich in den Tiefen des eigenen Bettes.

Wir schieben 24 Stunden Dauerschicht für unsere Familien. Und wir haben es nie anders gewollt.

So schaut es doch aus!

Lotosmeer der Emanzen

In meinem Umfeld sind starke Frauen zu einer echten Stütze avanciert.

Dazu zählen Frauen jeden Alters, die sich ein junges Herz und einen wachen Geist erhalten haben und auch am Puls bleiben wollen. Das stärkt und erdet mich. Ihr seid eine unglaubliche Bereicherung meines Lebens!

In meinem persönlichen Blümchenteich schwimmen viele außergewöhnliche Lotospflanzen.

Die zartesten, zierlichen Blüten beschreiben unsere Töchter. Sie bilden die nächste Generation Lotosknospen und bereits jetzt stark, mutig und klug, wie es in ihrem Alter lang nicht waren. Auch, wenn es uns oft den letzten Nerv raubt: Wir geben unser Bestes, damit sie zu aufrechten und aufgeschlossenen Frauen und Müttern heranwachsen.

Die Blüten in den besten Jahren sind frisch und knackig. Trotz, oder gerade wegen, eines großen Altersunterschiedes, pflege ich mit ihnen ein sehr liebevolles Verhältnis. Das tut allen absolut gut und ergibt eine Win-win-Situation. Wir machen uns Mut und ich bekomme einen Rat und auch ganz viel positive Energie von ihnen. Wir stehen immer in unsichtbarer Verbindung zueinander. Unsere Wurzeln sind mal länger, mal kürzer miteinander verzweigt. Wir begegnen uns oft monatelang nicht aber wenn, dann ist es so, als wäre nie ein Zeitabstand dazwischen gewesen. Keine muss sich vor der Anderen verstellen, denn wir kennen uns einfach zu genau. Auf Augenhöhe kommunizieren wir mühelos und frei von der Seele weg.

Und da gibt es noch viele fantastische und kreative Blumen in meinem Teich, die ich für ihre Stärke und Durchhaltevermögen und Mut bewundere. Immer ein offenes Ohr, nie verletzend, immer konstruktiv und ehrlich. Ein traumhaftes Arbeiten mit euch!

Besonders ist für mich die schwäbische Lotusblumenliga. Auch in schwierigen Situationen war auf die Ladys in meinem direkten Umfeld immer Verlass. Ich habe die Dolden schätzen gelernt und für immer in mein Herz geschlossen. Du brauchst Hilfe? Bekommst du. Ohne Wenn und Aber. Ist das nicht ein unglaublich großes Glück?

Im Zentrum des Sees plätschern die gediegenen Blüten. Fast welk und nicht mehr taufrisch, trotzdem noch anmutig und sehr klug. Die Greisin freut sich diebisch, mich Frischvierzigerin als „alte Frau“ zu bezeichnen!  Das ist wohl die wahre Gelassenheit des Alters. Oder die ein wenig jüngere Blüte mit Ende 70, die noch immer neugierig ist und fleißig whatsAppt, e-mailt oder auf dem Computer „zockt“. Cool, oder?

Beistand und Rückgrat

Je älter ich werde, desto mehr realisiere ich, wie wichtig eine starke, und gute Frauencommunity um mich herum geworden ist. Sie stützen, und helfen in schwachen Momenten, die Beherrschung wiederzufinden. Sie bringen mich bei Schieflage wieder ins stabile Lot und umgekehrt.

Frauen, beginnt zu begreifen (die einen eher, die anderen später, manche nie), dass bemerkenswerte Queens in unserem Umfeld keine Konkurrenz sind!

Ganz im Gegenteil. Schaut hin und lernt von ihnen! Stutenbissigkeit ist da fehl am Platz. Denn wir Frauen sind omfg- sensationell. Lasst euch nichts anderes erzählen!

Klartext, unverblümt

Schaffe dir ein Ladys- Network aufrichtiger, charakterstarker Frauen um dich herum, denn auf sie wirst du dich immer verlassen können, wenn es mal brennt.

Heben wir gemeinsam unsere Kaffeetassen, (das Glas tut es auch) zwischen Bügelbrett, Herd, Laptop oder sonst wo, und feiern uns.

Ein Hoch auf die Lauten, die Leisen, die Exotischen, die Einfachen, die Intellektuellen, die Ökos, die Tussis und was ihr sonst so seid bzw. sein wollt. Ob Single, Mutti oder Oma. Jede von Euch ist umwerfend und bedeutend!

Wir sind unzählig viele Blüten in einem Meer. Dicht an dicht reihen wir uns aneinander und ergeben, von Weitem betrachtet, einen kraftvollen, leuchtenden und wunderschönen Flor.

Obwohl ich so gar nicht spirituell angehaucht bin, habe ich auf momazing.de ein brillantes Mantra entdeckt, was ich mit euch teilen will:

“ Jede Frau hat die Kraft, zu empfangen und zu erschaffen“

In diesem Sinne, keep the Spirit und mehr Mutausbrüche bitte, denn wir sind unentbehrlich!

💋Eure Anja

 

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GASTBEITRÄGE WILLKOMMEN!