Werbung / Kooperation: Dieser Text ist in Zusammenarbeit mit Cohn & Wolfe antstanden. Ich habe für meine dafür aufgewendete Zeit eine finanzielle Vergütung erhalten. Dies hat jedoch keinen Einfluss auf meine Meinung.
Wisst Ihr eigentlich, wie die Pille danach funktioniert? Ich wußte es, bis ich für diesen Text hier recherchierte, ehrlich gesagt, nicht so richtig. Ich war immer dafür, die Pille danach rezeptfrei zugänglich zu machen, weil ich es für ein fundamentales Selbstbestimmungsrecht der Frauen halte, über eine mögliche Schwangerschaft oder nicht bestimmen zu können. Nur, wie das Medikament wirkt, das wußte ich nicht so wirklich genau.
Warum erzähle ich das alles und schreibe diesen Text? Weil ich es sehr begrüße, dass es die Pille danach nun endlich rezeptfrei auch in Deutschland gibt. Und weil viele Menschen nicht wissen, dass es die Pille danach für die Notfallverhütung gibt – oder wie sie funktioniert.
(Update: Und bitte, das ist kein Plädoyer, sich jetzt uninformiert Medikamente aus der Apotheke zu holen. Es geht mir um ein informiertes, überlegtes Selbstbestimmungsrecht. Bei Unklarheiten, Fragen und noch-nicht-Wissen gilt, wie immer, fragt Eure Ärzt*in oder Apotheker*in und lest die Beipackzettel.
Die Pille danach
Vorab erkläre ich einmal, wie sie wirkt. Ich habe es Texten hier oder hier entnommen. Bitte für mehr Details nachlesen und Fachleute (Apotheker oder Arzt fragen.)
Die „Pille danach“ ist eine Notfallverhütung bei einer Verhütungspanne. Sie hemmt den Eisprung und verhindert so eine Schwangerschaft. Sofern der Eisprung noch nicht stattgefunden hat, kann ihn die Pille danach so lange verzögern, dass keine Befruchtung mehr möglich ist. Die Spermien können nun mal nicht länger als 5-7 Tage überleben und verpassen die Eizelle somit.
Hat bereits eine Befruchtung der Eizelle stattgefunden und die Pille danach wurde genommen, sind Schädigungen des Embryos „nicht zu erwarten.“
Die Pille danach sollte so schnell wie möglich eingenommen werden, am besten innerhalb von 12 Stunden nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr, danach nimmt ihre Wirksamkeit immer mehr ab.
Und was war jetzt der Aufreger?
Die Pille danach gibt es seit März 2015 in Deutschland rezeptfrei. Hattet Ihr die Diskussionen im Vorfeld mitbekommen? – Mit einer Verspätung von 16 Jahren, wenn man die Regelung in Frankreich vergleicht, ist in Deutschland die Einnahme der Pille danach ohne vorherigen Arztbesuch möglich geworden. Vorher gab es die Pille zwar in 79 Ländern der Welt rezeptfrei, es wurde von der UN und pro familia seit Jahren auch für Deutschland gefordert, aber nein. Die Union stellte sich vehement dagegen. Innerhalb der EU war die Pille danach lediglich in Deutschland, Polen und Italien verschreibungspflichtig. Genau, mit einer emanzipierten und gleichgestellten Gesellschaft hatte das nicht viel zu tun.
Es ist für mich die Frage schlechthin, was das große Problem für die Rezeptbefreiung gewesen sein mag? Eigentlich gab es keinen vernünftigen Grund für die Rezeptpflicht, außer, das ist meine Vermutung, Kontrolle über die Selbstbestimmung von Frauen. Da die Pille danach innerhalb von 72 Stunden eingenommen werden muß, ihre Wirksamkeit aber mit jeder Stunde unwahrscheinlicher wird, mußten Frauen nachts, an Sonn- und Feiertagen in Zeiten der Rezeptpflicht in die Notaufnahme einer Klinik fahren, die manchmal kilometerweit entfernt liegt.
Die letztendliche Entscheidung über die Risiken der Medikamenteneinnahme zur Notfallschwangerschaftsverhütung (nach Informatin darüber) gehört den Frauen, nicht den Ärzt*innen oder Apotheker*innen.
Die verklemmte Sexualmoral besonders von Unionspolitikern hat die Rezeptfreiheit der Pille danach in Deutschland lange verhindert. Erst als die Europäische Arzneimittelagentur empfahl, die Rezeptpflicht aufzuheben, gab es Bewegung im eingemotteten Deutschland. Schließt sich die EU-Kommission dem an, wäre das für alle Staaten verbindlich. Danke, EU.
Keine Entwarnung
Leider müssen sich die Frauen trotz Rezeptfreiheit auf Fragen durch Apothekerinnnen und Apotheker einstellen, die die Herausgabe der Pille tatsächlich auch verweigern dürfen. Wo kämen wir da auch hin? Frauen, die sich eilig ihre Pille danach an der Apotheke holen wollen?! So viel Eigenverantwortung kann das Bundesgesundheitsministerium den Frauen nicht zugestehen! Diese Notfall-Pillen sind schließlich „keine Smarties“, wie es Jens Spahn, gesundheitspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion so argumentationsbefreit ausdrückte. Eine intensive Beratung in den Apotheken soll nun auf Initiative des Gesundheitsministeriums verhindern, dass die Frauen selbständig und eigenverantwortlich entscheiden und handeln können. In den meisten der 28 Länder Europas, in denen es die Pille danach seit Jahren rezeptfrei gibt, ist übrigens noch niemand auf so abstruse Gedanken gekommen.
Und bevor jetzt zum Jahresende die Aufjaulerei beginnt, weil der Absatz der Pille so drastisch zugenommen habe: Es vermeldete das Deutsche Ärzteblatt sowie weitere Medien, „Absatz der ‚Pille danach‘ um ein Viertel gestiegen“. Eine Pressemeldung vermutete, das Wissen um vorsorgliche Verhütung sei in Gefahr. Das ist jetzt aber keine Überraschungen, oder? Das Medikament hat einen hohen Bedarf und der freiere und leichtere Zugang macht Sinn, damit es nicht zu wertvollem Zeitverlust kommt. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hat das interessanterweise im Jahr 2004 einmal so beschrieben:
„In Frankreich greifen Frauen sehr häufig auf Levonorgestrel zur Notfallkontrazeption zurück: Monatlich wenden es mehr als 85.000 Frauen an; auf das Jahr gerechnet sind es in den letzten beiden Jahren jeweils mehr als eine Million Frauen gewesen, in den letzten vier Jahren waren es insgesamt mehr als 2,5 Millionen. Das Medikament entspricht also einem wirklichen Bedürfnis.“
Die Sache mit den Smarties – und warum wir Feminismus brauchen
„Was haben Süßigkeiten, die Pille danach und kleine Schnapsfläschchen gemeinsam?“ fragt Kathy in ihrem Plädoyer für die Rezeptfreiheit der Pille. „In einem Paralleluniversum, in dem Männer Kinder gebären würden, würden sie alle fröhlich ihr Dasein an der Supermarktkasse fristen, bereit, beim nächsten Samstagabendeinkauf gemeinsam mit der Tiefkühlpizza und dem Bier in die Einkaufstüte zu hüpfen. Doch dieses Paralleluniversum ist weit entfernt – sehr weit entfernt.“
So wie sie ärgern mich Moral und Paternalismus der Politik, die allzuoft in den letzten Jahren versuchte, diese Selbstbestimmung von Frauen zu verhindern. Als seien Frauen unfähig, sich zu informieren, fundierte Entscheidungen zu treffen und Risiken abzuwägen, und als ob Männer generell dazu in der Lage wären. Der Knallerausspruch stammt da natürlich vom bereits oben erwähnten Jens Spahn, der warnt, dass die Pille danach aber kein Smartie sei und gerade die Rezeptpflicht der Frau einen zügigen und diskriminierungsfreien Zugang zur Pille danach gewährte. Hä? Logik. Nada.
Dieses Smarties- Nicht-Argument ist bei Feminist*innen und Befürworter*innen übrigens so unbeliebt, weil es polarisiert. Vorallem aber auch, weil es eine arrogante und diskriminierende Haltung offenbart, die ich grundsätzlich nur noch wenigen mental-fossilen Paternalisten zugestanden hätte. Was Smarties mit Selbstbestimmung zu tun haben (eigentlich nichts aber in dem Kontext eben eine Menge) und dass wir Feminismus brauchen, fällt mir gerade an der Pille-danach rezeptfrei- oder-nicht Diskussion immer wieder auf.
Das Thema Zeit hatten wir schon – und wie blödsinnig es ist, im Wartezimmer und bei einer Untersuchung wertvolle Zeit zu verschwenden, insbesondere auf dem Land, wo Anfahrtwege von Notfallapotheken sowie vorgelagerte Besuche in Notfallpraxen oder Krankenhäuser weit und unmotorisiert teilweise nicht vorhanden sind. Aber auch jetzt reicht die Art und Weise der Befragung durch die Apotheker schon aus, um sich zu empören. Ein zehnseitiges Leitfadenpapier und eine zweiseitige Befragungsliste soll Bundesgesundheitsminister Gröhe den Apothekern vorgelegt haben.
Diese Haltung, die Frauen abspricht, Süßigkeiten von Medikamenten zu unterscheiden, Beipackzettel zu lesen oder im Falle von Unsicherheit und Fragen eine*n Ärzt*in aufzusuchen, zeigt für mich das ganze Ausmaß der Diskriminierung von Selbstbestimmung und Intellekt, die hier verübt wird.
Textempfehlungen zum Thema
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Pille danach: Keine Entwarnung
“…mußten Frauen nachts, an Sonn- und Feiertagen in Zeiten der Rezeptpflicht in die Notaufnahme einer Klinik, die manchmal kilometerweit entfernt liegt.” – kenne ich leider genau so, das ist jetzt fast 20 Jahre her. Zum Glück sind diese Zeiten vorbei! Aber: “Aber auch jetzt reicht die Art und Weise der Befragung durch die Apotheker schon aus, um sich zu empören.” Genau so isses! Ich musste kürzlich erstmals seit Jahren mal wieder den Apothekennotdienst an einem Sonntag aufsuchen. Neben mir wollte eine jüngere Frau die Pille danach. Die Befragung durch die (ältere) Apothekerin vor versammelter Kundschaft glich einem Verhör und erinnerte mich an mein Gespräch mit dem Arzt seinerzeit, das allerdings nicht vor versammeltem Publikum stattfand. In der Apotheke empfand ich eine Mischung aus Fremdschämen, Solidarität und Empörung. Ich überlegte kurz, ob ich mich einmischen sollte, doch glaube ich, das wäre der Betreffenden vielleicht noch unangenehmer gewesen…
Absolut schrecklich und unwürdig! Eigentlich ist festgelegt, dass diese Befragung in einem Nebenzimmer stattfinden sollen. Die arme junge Frau…
Danke für deinen Kommentar
Also das stimmt so nicht ganz. Natürlich ist ein separater Raum für die Beratung zur Pille danach besser, aber nicht Pflicht. Toll ist so ein Gespräch am Beratungstresen natürlich nicht. Aber auch Gespräche über Scheidenpilz, Prostataprobleme etc würde ich oft lieber unter 4 Augen besprechen. In der Praxis ist das aber kaum umsetzbar!
Und auch wenn ihr die Fragen nervig findet: viele Frauen sind furchtbar uninformiert und mit denen muss man besprechen, ob eine Einnahme überhaupt Sinn macht und was die Pille danach bewirkt. Wir Apotheker(innen) können durchaus auch sehr nett und einfühlsam beraten :)
Super geschrieben! Das sehe ich ganz genauso.
Ich war auch immer für die rezeptfreie Pille danach. Und seien wir doch mal ehrlich: wer will sich das schon mehrmals leisten nur um nicht die normale Pille zu nehmen? Schließlich ist die Pille danach eben auch nicht gerade ein Schnapper und das Argument der „Bonbons“ damit für mich hinfällig.
Dein Argument mit der Unerreichbarkeit der Notaufnahmen kann ich ebenfalls nachvollziehen. Ich hatte zwar selber nie das Problem, allerdings habe ich schon selber im letzten Minidorf auf dem Land gelebt und hatte zu den Zeiten auch keinen Führerschein. Die Busse fuhren dort (wenn wir mal von Ferien ausgehen) höchstens zweimal am Tag und am Wochenende garnicht. Meist musste man noch mehrmals umsteigen um in die nächstgrößere Stadt zu kommen.
Zwar ist das mit den Notfallapotheken immernoch schwierig, die sind aber wenigstens dichter gesiedelt als Krankenhäuser.
Liebe Grüße
Nicole
Danke für den klaren Artikel. Er spiegelt meine Haltung sehr genau wieder.
Du hast diesen Artikel als Werbung markiert. Und dass er in Zusammenarbeit mitmit Cohn Wolfe entstanden ist. Danke für die Offenheit.
Ich würde gerne verstehen wofür du wirbst. Eher nicht für ein Produkt, oder? eher für die Verbreitung der Info dass die Pilledanach nicht mehr Rezeptpflichtig ist?
Danke für Dein Feedback. Ja, ich mache Werbung immer kenntlich. Die im Artikel wieder gegebene Meinung ist natürlich meine eigene.
Ich wurde von Cohn & Wolfe gefragt, ob ich mich vorstellen könnte, einen Text zur Pille danach zu schreiben. Ich sagte „ja“ und machte genau diesen inhaltlichen Vorschlag. Ich hatte keinerlei inhatliche Vorgaben.
Ich hoffe Dir damit weitergeholfen zu haben? Danke fürs Fragen!
Liebe Grüße, Sonja
Danke für diesen Text. Er ist sehr informativ und beschönigt nichts. Am besten gefällt mir, dass du den Zusammenhang mit der Kontrolle über die Selbstbestimmung von Frauen herausstellst.
Liebe Grüße, Katharina
Liebe Sonja!
Sonst bin ich nur eine stille Mitleserin deines Blogs, doch heute muss ich mich doch einmal zu Wort melden.
Zunächst einmal stimme ich dir zu, was das Selbstbestimmungsrecht der Frau über eine mögliche Schwangerschaft betrifft.
Aber du sagst es ja selbst: viele Menschen wissen nicht wie die Pille danach funktioniert! Und genau deshalb gibt es die Beratungspflicht der Apotheker*innen. Über jedes Medikament das in der Apotheke (auch rezeptfrei) erhältlich ist, muss der Apotheker den Kunden über sachgerechte Anwendung, Risiken, Nebenwirkungen usw. aufklären. Hier soll keineswegs und in keinem Fall die Eigenverantwortung der Frau infrage gestellt werden.
In vielen Fällen geht es der Kundin einfach nur so wie dir bevor du diesen Artikel geschrieben hast: sie weiß nicht wie das Medikament funktioniert! Folglich kann sie auch nicht wissen was zu beachten ist, oder wann die Einnahme der Pille danach überhaupt Sinn ergibt.
Da sind zum Beispiel auch viele junge Mädchen im Alter unter 20 Jahren, die kichernd vor mir stehen, nach der Pille danach verlangen und unter Anderem nicht wissen, dass durch das Präparat der Eisprung nur verschoben und nicht unterdrückt wird. Im schlimmsten Fall (nämlich ohne eine ausführliche Beratung) stehen diese Mädchen dann eine Woche später also wieder in der Apotheke und verlangen erneut die Pille danach.
Darüber hinaus nimmt die Wirksamkeit der Pille danach auch mit aufsteigendem Körpergewicht ab! Bei übergewichtigen Frauen kann also keine Wirksamkeit mehr garantiert werden.
Auch zu beachten sind mögliche Wechselwirkung mit bestimmten anderen Arzneimitteln. Eines davon ist Johanniskraut, das bei leichten bis mittelschweren Depressionen eingesetzt wird und das rezeptfrei und sogar in Drogeriemärkten erhältlich ist. Das Johanniskrautpräparat kann die Wirksamkeit der Pille danach ebenfalls beeinträchtigen.
All diese Aspekte (und es sind noch Einige mehr) hast du in deinem Artikel nicht berücksichtigt als du die Wirkung der Pille danach erläutert hast. Und genau deshalb, weil sie ein Arzneimittel ist, das nur bei richtiger Anwendung die gewünschte Wirkung entfaltet, gibt es die intensive Beratung durch Ärzte und Apotheker.
Denn mit einer (einfühlsamen) und ausführlichen Beratung schafft man es im besten Fall dass eine erneute Einnahme der Pille danach nicht mehr erforderlich ist, sondern stattdessen sorgfältiger mit Verhütung umgegangen wird.
Aber das wäre vielleicht gar nicht im Sinne deiner Kooperationspartner?!
Danke für deinen Kommentar. Ich finde es, so wie du, gut und wichtig, über die Wirkungsweisen, und Nebenwirkungen eines Medikaments aufzuklären. Für die Neben- und Wechselwirkungen fühle ich mich nicht zuständig, denn es ist nicht mein Fachgebiet. Ich finde es richtig, dass Apotheker*innen dies tun. Was ich nicht richtig finde, ist ein Fragenkatalog, der Frauen beschämen kann und die Befragung offensichtlich nicht immer separiert durchgeführt wird. Siehe mal einen anderen Kommentar von einer Leserin oben.
Auweia. Mit dem Artikel hast Du Dir keinen Gefallen getan. Die Pille danach sieht nach Freiheit aus. Aber tatsächlich ist es vor allem ein großer Markt für die Pharmaindustrie (den Du hier schön bedienst). Viele Frauen, die die Pille danach nutzen, könnten aufgrund ihres Zyklus‘ ohnehin nicht schwanger werden. Herauszufinden, ob sie die PIlle wirklich brauchen kann nur der Gyn z. B. mit Ultraschall. Die Pille ist nicht risikofrei!
Für eine Überlegung ob eine Frau in ihrem fruchtbaren Zeitraum des Zyklus steckt, braucht man definitiv keinen Ulltraschall. Da reicht es, seinen Zyklus zu kennen und um das zu überlegen / besprechen braucht man keine*n Gyn. Und ja, jedes Medikament hat Nebenwirkungen, darum geht es hier aber nicht.
Und Joa, die Pharnaindustrie verdient am Medikamentenverkauf und die Gyns bisher an der Rezeptpflicht. Warum gibt es in in Deutschland immer wieder diese Diskussion, was Frauen alleine können oder nich. Statt Bevormundung und Befragung wäre ja eine Aufklärung ganz gut. Oh wait….
Da muss ich Dir leider widersprechen. Den Ultraschall braucht es sehr wohl. Es reicht, den „Zyklus zu kennen“ ist absoluter Quatsch- und damit meine ich nicht nur die ganz jungen Frauen. Das ist ja genau eines der Probleme: wir haben in Deutschland ein sehr gutes Gesundheitssystem und könnten diesen Frauen eine fachärztliche Meinung bieten. Jetzt sinkt das Niveau auf das der anderen Länder in der EU, bei denen das nicht so ist. Das hat mit Bevormundung nichts zu tun. Rezeptpflicht oder nicht sollte sich lediglich am Risiko des Medikamentes orientieren, nichts anderem. Oder dürfen Schmerzpatienten sich demnächst ihr Morphium selber holen, weil sie sich ja so gut kennen?
Genau. Guter Vergleich.
Du hast sicherlich Recht, was die Erreichbarkeit von Ambulanzen etc. angeht. Aber wie schon von anderen Leserinnen beschrieben: Die Pille danach hat massive Nebenwirkungen und genaue Vorgaben, wie sie gehandelt werden muss, um zu wirken. Deswegen sehe ich die Rezeptbefreiung sehr kritisch. Die „normale“ Pille ist ja schließlich auch rezeptpflichtig. Sich als Blogger in die Tiefen der Pharmaindustrie zu begeben, finde ich schon ganz schön gewagt….
Danke für Deinen Kommentar. Dass ich mich „in die Tiefen der Pharmaindustrie“ begeben hätte, weise ich strikt von mir. Welche Tiefen denn? Die Pille danach gibt es seit März rezeptfrei und das beschreibe ich. Und ich beschreibe, aus welchen Gründen ich das gut finde. Tiefgang in eine Industrie ist für mich da etwas anderes.