Das Wunderbare an Blogs ist, dass die kleinen, leisen Momente ihren großen Auftritt bekommen können. Denn manchmal bedeuten sie mehr als die weltwichtigen Nachrichten alles Tagesschauen zusammen. In Zeiten wie diesen, in denen ich täglich von Hass, Krieg, und Zerstörung lesen muß, finde ich es umso wichtiger mich daran zu erinnern, dass die Liebe trotzdem, actually, überall ist. Vielleicht habe ich heute nur meinen pathetischen Duseltag, aber die drei folgenden Blogposts brachten das Wasser in meinen Augen heute Morgen zum Laufen.
Weinen
Ich lese heute Morgen nur Heuli-Texte. Alle so schön. Love is all around. Danke @jkorten @herz_und_liebe @MarshallLucie *im Heuldelirium ab*
— Sonja (@Mama_notes) January 26, 2015
Jessika vom Blog Herz und Liebe schreibt anlässlich des ersten Geburtstag ihrer Tochter Hannah ihren Geburtsbericht. Ich gratuliere von Herzen zum 1. Ehrentag und wünsche weiterhin alles Gute und Gesundheit.
Lucie Marshalls Sohn hat Weltschmerz und Lucie erinnert sich an ihre Mutter und ihren eigenen Weltschmerz als Fünfjährige. So wundervoll einfühlsam und liebevoll. Hach.
Johannes feierte ebenfalls am Wochenende den ersten Geburtstag seiner Tochter Mademoisellchen (Happy Birthday!) und verlinkte heute, was er ihr vor einem Jahr an Wünschen mit auf den Weg gab.
Lachen
Wunderschön, oder? Damit Ihr mir nicht total zerfließt, kommt jetzt ein Schocker, ein Lacher, ein Wahnsinnigmacher: Ein Text über eine Mutter, die nicht Nein sagen kann. Richtig, auch nicht zu Staubsaugervertretern.
Ebenfalls wunderbar lustig, klug, überlegt und einfach zum nicht mehr Einkriegen ist die Reaktion von Novemberregen an der Supermarktkasse. Ihr kennt das: ein Vordrängler… :)
Zum Schmunzeln ist auch der Text einer Mutter, die 12 goldene Tipps gibt, worauf man sich als Eltern einstellen muß, wenn man Eltern werden will, versteht sich. Wenn man Eltern werden will, interessiert man sich ja meinstens dafür, wie das Kind aussehen wird. Hier ein Augenfarbe-Rechner für alle ungeduldigen Schwangeren. Ich habe die ganze Familie durchgeklickt, stimmte alles.
Leben mit Kindern
Mein Kopf, der Arsch ist ein wundervoller Text von Rike Drust über das Muttersein, den Perfektionismus und die Stimmen im Kopf. Sehr sehr wahr.
Optimiert Dich, Du Sau! regt sich zu Recht auf über Clickbaits und emotionale Nötigung von pseudo-Ratgeber im Internet. Dieser ständige Optminierungs- und Verbesserungswille geht mir auch gehörig auf den Zeiger.
Früher war mehr Unperfekt könnte auch die tolle Blogparade heißen, die Frau Mutter da ins Leben gerufen hat. Die Kindheit der 70er und 80er Jahre wird gesucht. In Bildern vor allem und in Geschichten. Macht Ihr alle mit? Ich suche noch Mitglieder für die Selbsthilfegruppe „Brillen meiner Kindheit”. Gemeinsam werden wir die Traumata los! Wer ist dabei? :)
Lieben statt hassen
Über NoPegida habe ich mehrfach schon geschrieben. Aber was ist eigentlich mit den Migranten? Wie gehts ihnen? Schlecht. Montags trauen sich viele nicht mehr raus. Das hat mich sehr schockiert.
Das Unwort das Jahres ist „Lügenpresse“. Es war nicht nur schon im ersten Weltkrieg ein Kampfwort, sondern auch für die Nationalsozialisten und auch in den letzten Jahren für rechte Kreise, wie das Sprachlog aufzeigt.
Warum ich die Karikaturen mit den spitzen Bleistiften anlässlich der Anschläge in Paris nicht mochte, habe ich schon angemerkt. „Worte sind keine Waffen“, sagt Antje Schrupp.
Parallelwelten
Das generische Maskulinum ist die Normsprache. Frauen sind mitgemeint, heißt es. Stimmt aber nicht. Nur wer von Frauen spricht, meint sie auch.
Menschen bekommen Kinder. Für einige Menschen in der ARD ist das das anscheinend eine Parallelwelt, wie das Makellosmag beschreibt. Besonders dann, wenn sich Männer in dieser Welt aufhalten.
Ein Kind behindert die Karriere? Richtig, wenn Du eine Frau bist. Wenn Du ein Mann bist – Parallelwelt!
Spielzeug
Die Sache mit Lego, mit rosa, hellblau, Frisuren, Taille, Brüsten und Hobbys ist unfassbar ausdifferenziert und teuer. Dabei wäre es so einfach. Genau. Pferdeschwanz.
Frauen in der Werbung sind? Dünn. Genau. Weil Frauen das so wollen, sagte uns vor ein paar Jahren eine Studie. Wem das komisch vorkam, wird jetzt bestätigt. Aber natürlich wird das nicht an die große Glocke gehängt. Immerhin wurde eine Studie kolossal gefälscht.
Und hier nochmal für alle, warum die Sache mit dem Rosa für Mädchen und dem Blau für Jungs, mit den Rennautos für Jungs und den Mäuschen für Mädchen sehr wohl ein Problem ist und die Psyche und das Selbstwertgefühl von Mädchen beeinträchtigt, erfahrt Ihr hier.
Leckeres
Ich esse ja so gern Berliner. Und Ihr?
Tägliches
Ich habe in der zweiten Klasse im Religionsunterricht gefragt, ob Jesus nie aufs Klo mußte und wenn doch, warum das nie erwähnt wird. Über Jesus kann man zwar immer noch nur vermuten, aber bei Staatsoberhäuptern können wir uns sicher sein: Die müssen auch mal und so könnte das dann aussehen.
Vielen Dank für die vielen Lese-Tipps. Die Klo-Bilder der Staatsoberhäupter sind großartig (zumindest sprechen sie mein einfältiges Humor-Niveau an).
Danke, meins auch :)