Wickeln unterwegs. Dafür braucht man nicht nur Windeln und Feuchttücher, sondern vorallem starke Nerven, Erfindergeist und den unbedingten Willen zum Geschicklichkeitsspiel. Ich habe für Lillydoo meine Top 9 der lustigsten Wickelaktionen unterwegs erstellt und hab außerdem noch eine Checkliste dabei.
Und so erzählen die inzwischen Mehrfachmamas und ich uns unsere Heldentaten, besonders zur Zeit mit dem ersten Kind. Wie wir mit unzähligen großen und kleinen Kissen auf dem Bett saßen und versuchten zu stillen und uns fragten, ob wir jemals das Haus ohne sämtliche Kissen verlassen können, Oder wie wir angesichts des nicht vorhandenen Wickelplatzes in Panik ausbrachen und buchstäblich Schweiß gebadet waren. Beim ersten Mal zumindest. Beim zweiten Mal wickelten wir dann halt seufzend im Kinderwagen und beim dritten Mal auf dem Deckel der Klobrille und beim vierten Mal … Lest selbst. :)
Wickeln unterwegs trotz widriger Umstände
Für Lillydoo und für Euch verblogge ich die knackige Top Nine meiner lustigsten Wickelaktionen. Ihr könnt daran auch den wachsenden Coolness- sowie den Verzweiflungsgrad meines Wickelmamadaseins ablesen.
9. Wickeln im Kinderwagen
Ok, das ist jetzt nicht so prickelnd? Dann wart ihr vermutlich alle tausend Mal cooler als ich. Denn ich fand es irre unpraktisch, hatte absurderweise ein schlechtes Gewissen, weil ich nicht vorher abgecheckt hatte, ob es einen Wickelplatz gibt. Ich vermutete, dass alle richtigen, superen Mamas immer nur neben einem Wickelplatz Kaffee trinken und niemals im Kinderwagen (oder woanders wickelten). Wie falsch ich damit lag!
8. Wickeln auf dem Deckel einer öffentlichen Toilette
Liebe Freundinnen des Desinfektionssprays, nein, ich hatte nichts dabei und vorher auch nirgendwo drüber gewischt. Ich hatte allerdings eine Wickelunterlage dabei. Zur Not geht auch eine Decke oder mein Schal. Weiterhin habe ich nichts zu meinen Gunsten hervorzubringen, außer, dass ich mittlerweile echt gut im Wickeln war und danach so ein komisches Gefühl von Stolz in mir trug.
7. Wickeln im Zug
Ich bin mit Baby nur wenige Male Zug gefahren und wenn dann nur kurze Strecken. Ich musste also nur ein einziges Mal im Zug wickeln. Ich machte mich auf die Suche nach einer Toilette mit Wickelmöglichkeit, die ich nicht fand. Ich fand auch keine Schaffnerin und so wählte ich ein leerstehendes Abteil aus und wickelte dort. Auf den Sitzen. Ich war innerlich darauf eingerichtet mit rüstigen Rentnern mit Meinung zurecht gewiesen zu werden, aber ich blieb unentdeckt. Mit Wickelunterlage und Feuchttüchern. Die schmutzige Windel warf ich später in den Mülleimer der Zugtoilette.
6. Wickeln im Stroh
Deutlich romantischer als im Zug oder auf der öffentlichen Toilette ist das Wickeln im Stroh eines Streichelzoos. Ja, das unbenutzte Stroh im Schuppen, nicht das im Ziegenstall. Allerdings hatte ich diesmal keine Wickelunterlage dabei und musste mit Hütchen und Jacke gegen das Pieksen Abhilfe schaffen.
5. Wickeln während das Kleinkind sich dreht
Auch das geht und zwar mit voller und bereits geöffneter Windel. Genau. Puh. Es ist immer wieder ein Fest. Und nein, das Kind gab vor dem Wickelbeginn keine Interessensbekundungen von sich, gleich mit dem Drehen beginnen zu wollen. Drehen ist in nackig ja auch viel lustiger.
4. Wickeln im Stehen
Das Kind ist Kleinkind und will nicht liegen. Gar nicht, niemals im Leben. Also wickel ich im Stehen. Und nein, natürlich bleibt das Kind dabei nicht still und geduldig stehen, es ist schließlich ein Kleinkind! Auch das geht irgendwann genauso gut wie wickeln im Liegen und Rumdrehen.
3. Wickeln in einem Regal
Warum wir nicht auf dem Boden gewickelt haben, weiß ich nicht mehr. Das Bad war besetzt oder so. Das Regalbrett war von mehreren Seiten zugängig und eh halb leer. Es war saupraktisch. Wie kamen uns dabei so cool vor. Fragt nicht.
2. Wickeln während der Autofahrt
Nicht mit links, bzw. rechts während ich fuhr, sondern der Mann fuhr. Wir fuhren auf der Autobahn und es war kein Rastplatz in Sicht. Und es stank schon länger. Ja, wir haben den unteren Teil des 5 Punkte Gurtes lösen müssen, den oberen Teil nicht. Ja, der Mann fuhr rechts und sehr langsam, nein ich empfehle das nicht weiter. Hab ich aber gemacht.
1. Wickeln im Café/im Flugzeug auf dem Sitz, sonstwo
Ja, igitt. Volle Windel im Café, das stinkt und ist unappetitlich. Was macht Ihr, wenn keine Wickelmöglichkeit auf dem Klo vorhanden ist und auch der Klodeckel fehlt. Draußen auf dem Gehweg wickeln, auf dem Boden, während es regnet, wirklich? Es ist echt blöd, für niemanden schön.
Warum müssen kleine Kinder auch immer mit im Café im Flugzeug/mitten im Leben mit dabei sein? Weil ich die nicht irgendwo anbinden kann, wenn ich mich in der Welt bewege. Weil Kinder dazu gehören. Und weil ich manchmal zu verpeilt bin, vorher nach Wickelmöglichkeiten zu gucken. Aber es ist genau das Teil unserer kinderunfreundlichen Gesellschaft ist, es als normal zu empfinden, dass ein Café oder sonstige Einrichtung keine einzige Wickelmöglichkeit bietet. Soweit mein Wort des Tages.
Unterwegs wickeln: Die Checkliste
Und weil das hier ein Mamablog ist und ich manchmal erdreiste, pragmatische Tipps für den Alltag zu geben, bitteschön:
- Wickeltasche
Egal ob offiziell eine Wickeltasche, ein einfacher Stoffbeutel oder etwas anderes schickes: Eine große Tasche muss her, in die Windeln und Gedöns reinpassen. Für Gedöns, seht bitte weiter in der Checkliste. ;) - Wickelunterlage
Ideal ist eine abwaschbare Wickelunterlage, die ihr ebenfalls auch in die Waschmaschine schmeißen könnt. Meistens sind die etwas sperriger und schwerer. Einfach-Wickelunterlagen tun es auch, belasten aber Euer CO2-Konto. Darum wäre ich ja damals froh gewesen, wenn es Lillydoo schon gegeben hätte. Denn Lillydoo stellen nicht nur vegane und hautfreundliche (frei von Parfümen, Chlor (ECF), Phthalate, PEG Emulgatoren) Einmalwindeln her, die dabei auch noch ziemlich süße Designs weit weg von der Rosa-Hellblau-Falle; bei Lillydoo erhaltet Ihr ebenso auch vegane und hautfreundliche Wickelunterlagen und Feuchttücher. - Windeln
Je nachdem wie klein das Baby und dementsprechend unvorhersehbar die Verdauung und je nachdem wie lange Ihr unterwegs seid: 3-4 Windeln. Lillydoo bietet seit Neustem auch die kleinen Windelgrößen für Neugeborene und kleine Babys an. - Feuchttücher
Unterwegs einfach das Beste zum Saubermachen. Zu Hause reicht auch ein frischer Waschlappen und einfaches lauwarmes Wasser. Ja, auch hier wieder: hautfreundlich, vegan und kompostierbar gibt es Feuchttücher von Lillydoo. Da meine Bekannten oft dachten, nur die Windeln seien vegan und hautfreundlich, nein, Wickelunterlagen und Feuchttücher sind es auch. - Wundschutzcreme
Braucht Ihr nur, wenn die Babyhaut gereizt ist und ja, ich würde für eine extra Creme in der Wickeltasche raten. Sonst ist die Creme immer genau da, wo Ihr und das Baby nicht seid. - Desinfektionsmittel
Wer sich damit besser fühlt, kann die Wickelstation in öffentlichen Einrichtungen vorher damit säubern. Ich habe es nur verwendet, wenn mir mal etwas neben meine Wickelunterlage geriet. Ich bin Team so wenig Desinfektion wie möglich. Aber das ist ein anderer Blogpost. - Kleine Plastiktüten zum Entsorgen der Windeln
Das ist der Profitipp überhaupt, denn immer dann, wenn kein Mülleimer in der Nähe ist, ist der Windelinhalt besonders viel, stinkig und Ihr wisst schon. - Body und Ersatzkleidung
Definitiv immer dabei haben. Es passiert dann nämlich nichts. Nur wenn Ihr keine Wechselwäsche dabei habt, passieren die unfassbarsten Dinge. - Spielzeug
Rassel, Lutsch-Quietschding oder Buch. Es hilft das Baby für diese Zeit zu beruhigen und abzulenken, damit es sich weniger bewegt und das Wickeln für alle Beteiligten entspannter wird.
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Hihi, ja das mit dem Wickeln unterwegs war und ist auch bei uns immer ein Abenteuer 😉. Mein derzeitiger Lieblingswickelplatz ist der Buggy der großen Schwester, der ist abgesehen von Krümeln und Spielplatzsand immerhin halbwegs sauber… 😊
Liebe Grüße,
Anne
Kommt mir alles irgendwie sehr bekannt vor auch wenn es schon einige Jährchen zurück liegt. Wir hatten so eine kompakte kleine Wickeltasche von Skip Ho wo Feuchttücher und Windeln mit rein paßten. Damit habe ich wirklich überall gewickelt – und die war echt mega praktisch. Wenn es keine offzielle Wickelmöglichkeit gab – hatten wir meist das Auto mit dabei. Da habe ich auf der Rückbank oder im Kofferraum gewickelt. Auch kleine Plastiktüten (bei uns Jausensackerl) waren immer mit dabei um das stinkende etwas zu entsorgen ohne das die nächsten Besucher der Toilette umkippen.
Und nein ich habe mich auch vorab nie erkundigt ob es irgendwo eine Wickelmöglichkeit gibt. Der Alptraum war einer der ersten Kinderarzt Besuche. Wo ich im Untersuchungszimmer gewickelt habe und nicht wußte das es eine offizielle Wickelmöglichkeit gegeben hätte. Später war ich dann schlauer und viel später war der Kinderarzt auch schlauer und hat die Praxis umgebaut und somit alles Baby- & (Kleinkind)Kindgerecht in der Toilette integriert. *gg*