Was mache ich eigentlich den ganzen Tag. Heute ist der 5. des Monats und traditionell an der Zeit, sich das mal genauer anzuschauen. Heute mit Umzugsgedöns, viel Arbeit, Deadline, nicht vorhandenem Internet, weiteren Unwegbarkeiten, Kinderbetreuung und ein kurzes aber nettes Kaffee-Date. Bitte sehr.
Nachts irgendwann: Ein Kind wacht auf, jammert und ruft nach mir. Es hatte einen schlechten Traum. Aus Müdigkeits- und Trostgründen frage ich es, ob es mit in mein Bett kommen will. Will es. Ich schlafe so schlecht in der neuen Wohnung, ich schaffe jetzt kein langes Trösten am Kinderbett. Im Elternbett schläft das Kind zwischen Mama und Papa gekuschelt sofort wieder ein – und durch.
6.45 Uhr: Der Wecker klingelt und ich bin gefühlt nicht mehr eingeschlafen. Tatsächlich war ich manches Mal in der Nacht kurz davor, aufzustehen und an der wichtigen Projektarbeit weiter zu schreiben, die ich am Donnerstagabend spätestens fertig haben muss.
Habe ich aber nicht. Die Kinder wachen von selbst auf, klauen sich bunte Zuckerstreusel aus den Trümmern der noch nicht aufgebauten Küche (wir sind vor 1 Woche umgezogen und die Küche steht aus diversen Gründen noch nicht.) Momentan klauen sie ständig Süßigkeiten bzw. überhaupt irgendetwas Süßes. Das sollen sie nicht, zumindest sollen sie fragen. Der Morgen beginnt also bereits mit Ermahnungen und Unmut.
7.50 Uhr: Die Meute verlässt endlich die Wohnung. Ich kann duschen, frühstücken, Mails checken.
Irgendwann bemerke ich, dass ich das Dokument, an dem ich gestern schrieb, in meinem Macbook nicht mehr finde. Apple kundige Menschen sagen, das sei gar nicht möglich. Für mich aber schon. Ich finde das Abspeichern viel komplizierter als bei Windows und ich suche ständig nach irgendwas. Das wichtige Dokument für die Deadline am Donnerstag bleibt aber weg und ich flippe dezent aus. Leider Es ist niemand anwesend, der das mitbekommt. Warum passiert sowas vor wichtigen Deadlines? Argh.
15.45 Uhr: Ich arbeite die ganze Zeit so vor mich hin und brauche das Internet meines Handys auf. Ich kann nämlich mit meinem Laptop und den Mails nur über den Hotspot meines Handys ins Netz und habe langsam das Gefühl, die drosseln meine Geschwindigkeit. Hilfe! Das verlorene Dokument hab ich neu geschrieben. Dann fällt mir auf, dass ich die Kinder abholen gehen muss und vorher noch etwas zu Essen brauche.
Immerhin habe ich mir gestern einen veganen Linsensalat gekauft. Da die Küche noch nicht steht, kann ich folglich auch nicht kochen. Eigentlich hatte ich vorgehabt, mir einfach etwas auf dem Balkon zu grillen oder Kartoffelstampfzeugs im Waffeleisen zu backen und dazu Salat zu essen. Aber so viel Aktivität ist mir mit der Deadline diese Woche gar nicht möglich. Darum Fertigessen. Es schmeckt gut und ist bestimmt gesünder als MacDoof oder ständig Pizza.
16. Uhr: Ich fahre die Kinder abholen. Erst das Schulkind, dann das Kindergartenkind. Heute sind wir mit dem Rad und fahren den neuen nach Hauseweg das erste Mal. Bisher waren wir zu Fuß oder mit der Straßenbahn unterwegs. Es klappt recht gut, obwohl es doch deutlich mehr Straßenübergänge und Ausfahrten ohne Ampel gibt, als mir lieb ist. Die Kinder werden den Weg zur Grundschule niemals alleine fahren können. Auch nicht auf anderen Wegen. Schade. Ich baue einen Gaderobenständer zusammen, der uns als Schrankersatz dienen soll. Den Schrank hatte ja der schreckliche Umzugsunternehmer von Move24 nicht mitgenommen, obwohl es so im Angebot stand. Wisst Ihr Bescheid, ne?
17.30 Uhr: Eine andere Kita-Mama-Freudin mit ihren beiden Kindern kommt auf einen Kaffee vorbei. Wir trinken einen Kaffee, sie assistiert mir beim Aufbau eines Hochstuhles für Kind2 und wir erzählen. Die Kinder toben derweil im Kinderzimmer und auf dem Balkon und streiten sich.
18.45 Uhr: Die drei müssen wieder zurück. Geschwisterstreit und Tochterfrust. Ihr gefiel der Nachmittag mit den beiden anderen Kindern nicht und fühlt sich benachteiligt und von dem einen Kind geärgert. Wir reden darüber und überlegen, wie es das nächste Mal besser laufen könnte.
19 Uhr: Abendessen
19.30 Uhr: Der Mann kommt nach Hause und übernimmt den Abendmarathon mit Kinder beim Umziehen und Waschen beaufsichtigen und zähmen. Wie immer flippen beide total aus. Da mein Arbeitszimmer noch nicht steht und als Ausweichraum für unausgepackte Kartons dient, sitze ich im Wohnzimmer und werde ständig von den ausflippenden und umherlaufenden Kindern gestört. Ich schreie ein Machtwort und kann dann arbeiten.
20 Uhr: Gute Nacht Sagung und Kinder ins Bett bringen. Dann fällt dem Mann auf, dass er hier nicht arbeiten kann, weil es blödes Kabel fehlt, dass er in unserem Umzugschaos nicht findet. Irgendwo in einem der unausgepackten Kartons steckt es. Er packt sein Zeug wieder ein und fährt ins Büro, da auch er eine Abgabe diese Woche hat.
Jetzt sitze ich hier im Wohnzimmer allein. Setzte mich gleich nochmal an meine Projekttexte. Vorher schicke ich das hier ab. Jetzt wisst Ihr, was ich heute gemacht habe.
Was habt Ihr heute eigentlich gemacht? Weitere #wmdedgt findet Ihr wie immer bei Frau Brüllen.
Ich habe mal eine Frage: wie habt ihr das gemacht mit Kindergarten-Platz in neuem KiGa mitten im Schuljahr?
Tief durchatmen und ich wünsche dir frohe Ostern!
Es ist der gleiche Kindergartenplatz. Wir sind nicht weit weg gezogen.
Großartig! Genauso ist der Alltag als Mutter, die nebenbei noch ein bisschen Karriere machen will. Und dann noch ein Umzug… Stress pur! Viel Erfolg für das Projekt, viel Geduld mit dem Apple und die Zuversicht, dass die Kinder den Schulweg irgendwann doch schaffen, wünsche ich dir!
Dankeschön!