Was machst Du eigentlich den ganzen Tag will Frau Brüllen immer am 5. eines Monats wissen. Das war gestern und daher gibt es hier die Feiertagsversion meines Working Mom-Tages: Pennen, Abhängen, Arbeiten, Abhängen, Verpeilen. Zwischendurch essen.
Ich werde neben Kind2 wach, der in der Nacht starke Wachstumsschmeren hatte und folglich massiert und getröstet werden musste. Irgendwann ist er dann eingeschlafen. Wir kuscheln, Kind1 kommt. Ich bin total groggy von der nicht durchgeschlafenen Nacht und werde nicht richtig wach. Die Familie lässt mich noch eine Stunde länger im Bett herumliegen und macht schonmal in der Wohnung Krach.
9 Uhr: Ich stehe auf, taumele herum und bekomme Kaffee gereicht. Ich kann mich nicht mehr erinnern, aber vermutlich trinken der Mann und ich den im Bett oder auf dem Sofa. Jedenfalls gibt es danach erst Frühstück für alle. Die Kinder hatten vorher schon jeder ein Brot gegessen.
Vormittag: Der Mann muss am Computer Zeugs vorbereiten, da er am Mittag auf Geschäftsreise fährt. Ich saß ebenfalls am Laptop und die Kinder spielen das Kinderzimmer ins Chaos. Irgendwann war es so verdächtig leise und ich befürchtete schon Schlimmstes. Aber was sehe ich?
Lesestunde. – Kind1 sackt zur Seite in die Kissen und döst. Vorher war Geschwisterstreit und Spielsachenweitwurf.
14.00 Uhr: Irgendwann gibt es dann nochmal eine Brotzeit, um 14 Uhr ist der Mann mit dem Taxi zum Bahnhof abgerauscht und die Kinder und ich haben Klamotten für den Park gepackt. Es war sehr schön sonnig und wir haben Badesachen für die Kids eingepackt, Handtuch sowie Äpfel, Nektarinen und Tomaten. Brot war alle. Der Broteinkauf in unserem Haushalt ist ungefähr die schwierigste Aufgabe überhaupt. Es ist meistens keins da, dabei kaufen wir täglich, ich sage TÄGLICH, Brot.
Hier sieht man mich bzw. meine Beine mit einem Knie, das in Wahrheit nicht dreckig aussieht und vorallem nicht so knubbelig, wie hier auf dem Foto, aber was soll’s.
17.30 Uhr: Ich trommele die Kinder vom Parkspielplatz runter, Abtrocknen, Umziehen, Sand aus Zehenzwischenräumen in dramatischen Aktionen befreien, Losfahren.
Weil ich faul bin, gehen wir essen. Der Mann ist nicht da, was soll der Geiz, immerhin scheint noch die Sonne.
18.00 Uhr: Wir essen in einem Lokal mit Tischen auf dem breiten Gehweg, die Kinder dürfen nach Absprache allein über die Straße zum Spielplatz laufen, im Restaurant die Fische im Aquarium anschauen oder dem Nudelmacher beim Nudelteig kneten zuschauen. Als wir gegessen haben und die Kinder ein weiteres Mal auf dem Spielplatz waren, kommt mir auf einmal Kind2 mit seinem 2 Jahre jüngeren Freund entgegen. Ich sitze noch im Lokal und wundere mich. Der 3jährige allein über die Straße?! Schon biegt die schwer besorgt aussehende Mutter um die Ecke. Mein Kind hatte den Kleinen einfach mitgenommen. Der beteuert, ganz gründlich nach links und rechts geschaut zu haben.
19.00 Uhr: Ich bezahle, wir gehen noch kurz gemeinsam auf den Spielplatz. Als ich dann plötzlich auf die Uhr schaue und es schon 19 Uhr ist, fange ich an, die Kinder von den Schaukeln und Rutschen herunter zu rufen und zum Aufbruch zu gemahnen. Die Mutter guckt mich so schief von der Seite an, grinst und meint: „Du weißt aber, dass morgen noch Schulferien sind, nä?“ Ähm, nö. Wusste ich nicht. Issjan Ding. Wie soll ich da arbeiten? Naja, aber immerhin müssen wir uns jetzt abends nicht hetzen.
Ich bin offiziell die verpeilteste Mutter eines Schulkindes ever. Gestern Abend von Freundin erfahren, dass heute noch schulfrei ist.
— Sonja (@Mama_notes) June 6, 2017
Wir fahren trotzdem nach Hause, ich packe die Kinder ins Bett, die ja nur noch Zähne putzen und Gesicht waschen müssen. Die Fontänen vom Park sehe ich als Dusche des Tages an und basta.
Dann prokrastiniere ich im Internet herum und gehe irgendwann pennen.
Weitere #WMDEDGT Schilderungen findet Ihr bei Frau Brüllen.
.