Vereinbarkeit – Kleine Umfrage in meinen sozialen Netzwerken

Vereinbarkeit Umfrage Mama notes
Comments (7)
  1. Karsten sagt:

    Ich denke, dass Vereinbarkeit erst dann ein Thema wird, wenn beide Partner wieder arbeiten gehen. Solange einer zu Hause bleibt, ist ja auch alles in Ordnung. Die Kompromisse starten erst später: Wer arbeitet Teil- und wer Vollzeit? Was passiert, wenn das Kind krank wird? Wer kann Schichten tauschen oder Home Office machen? Welches Arbeitsmodell bringt unterm Strich monatlich das meiste Geld?

    Bei diesen Fragen startet erst die Frage „Ist denn Kind mit Job vereinbar?“ und DAS wird dann immer an die Frau übergeben. Und da muss ich mir leider auch an die eigene Nase fassen. Meine Frau arbeitet zwar mittlerweile auch wieder Vollzeit, das geht aber nur, weil sie dauerhaft in der Frühschicht ist und ich notfalls kurzfristig mitm Laptop von zu Hause arbeiten kann (aber auch nicht tagelang).

    Wobei ich dazu noch sagen muss, dass sich zumindest meine Frau selber in diese „untergeordnete“ Rolle gedrängt hat: Sobald unsere Tochter krank wird und nicht in den Kindergarten kann, nimmt sie sich frei, obwohl das für mich viel unkomplizierter wäre. Sie macht mit ihr die Arztgänge (ich habe den in 3,5 Jahren 2x gesehen), usw. Dafür verzichtet sie auf Weiterbildungen und Karriere.

  2. Ich antworte mal für meinen Mann, der weder in der Twitter-, noch FB-, noch Blogger-Welt zuhause ist.

    Bei uns sieht die Vereinbarkeit so aus, ….
    dass mein Mann beim ersten Kind die EZ gemacht hat, ich war Vollzeit arbeiten.

    dass mein Mann nach der Rückkehr in seinen Job in die alte Firma, gesehen hat, dass es so nicht weitergeht (viele Wochenenddienste, oftmals mehrere Tage unterwegs etc.) und sich was Neues gesucht hat. Das ist vielleicht langweiliger, aber mit uns als Familie vereinbar.

    dass mein Mann morgens beide Kinder allein fertig macht und ich somit 30h (plus 2x 50min Fahrtzeit) arbeiten kann.

    dass er mir im Haushalt den Rücken frei hält (wir teilen den Haushalt und momentan liegen eher 60% bei ihm und nur 40% bei mir)

    dass wir uns Kinderkrankentage so teilen, wie es für alle irgendwie passend ist, wir beide verkürzen oder abwechselnd nehmen etc.

    dass er durchaus auch mal ein Kind mit ins Büro nimmt, um z.B. ein verstauchtes Bein auszukurieren.

    dass er mal früher Feierabend macht, damit ich im Notfall, bei Dienstberatungen etc. einfach länger im Büro bleiben kann und auch Klausurtagungen wahrnehmen kann.

    und einfach dass er meinen Job für absolut gleichberechtigt zu seinem sieht – finanziell aber auch vom Aufwand.

  3. Bin mittlerweile bei der ein-Elter-Familie angekommen und muss feststellen, die Vereinbarkeit ist teilweise sogar besser … bin ja auch allein dafür zuständig, dass ich es irgendwie vereinbart bekomme. Betonung liegt allerdings auf irgendwie.
    Muss dazu sagen, dass es allerdings nie so mein Wunsch oder Ziel war, aber die Frage bei Gründung nicht klar genug durchdacht war und es einfach schief laufen musste. Fürchte, die Basis fehlt bei viel zu vielen dafür…

  4. Marisa sagt:

    Warum sich Männer da nicht angesprochen fühlen? Ich denke, viele sehen das als Frauenthema. Zu sagen, „Hey, wir reden nicht drüber, wir machen es einfach“ ist toll gesagt. Was dahinter steckt, weiß man nicht. Fakt ist, dass es für viele Männer, die ein Kind haben, so weiter geht wie bisher. Ist ja alles super vereinbar. Ich habe jetzt Familie, im Job hat sich aber nichts geändert. Als mein Mann im Job gesagt hat, dass wir unser zweites Kind erwarten, wurde angestoßen und gefeiert. Als ich es gesagt habe, gab es Krisensitzungen darüber, wer meine Vertretung übernimmt und wie lange ich Elternzeit nehmen möchte…

    Männer sehen das Thema Vereinbarkeit wohl auch eher aus einer anderen Perspektive. Während wir Frauen eher Druck vom Chef haben, mehr zu arbeiten, nicht so oft wegen der Kinder zu fehlen, haben die Männer eher den Druck von der Familie, mehr Zeit zu Hause zu verbringen.

    Ich lese gerade ein Buch namens „Karriere im Eimerchen“ (von Nina Puri). Es gibt ein Kapitel über Väter, in dem eine Umfrage des Deutschen Jugendinstituts zitiert wird und sich demnach 80 % der Männer durch ihre Kinder „in keiner Weise beruflich oder sonstwie eingeschränkt“ fühlen. Das finde ich auf der einen Seite toll, ich wünschte nur, Frauen könnten auch irgendwann mal bei einer Umfrage so ein Ergebnis erreichen… :)

    Liebe Grüße,
    Marisa

  5. Renate sagt:

    Liebe Mama notes,
    danke schön für den Artikel, der ja nun schon etwas zurück liegt. Gestern hat mein Mann einen Gastartikel zu dem Thema auf meinem Blog geschrieben, den ich gerne zu Deiner Liste ergänzen möchte. Hier ist der Link dazu.
    http://www.mamis-blog.de/2015/01/04/vereinbarkeit-von-familie-und-beruf_die-papasicht/
    Liebe Grüße
    Renate

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