Die Überschrift sagt eigentlich schon alles. Es wird eine zweite vegane Testwoche geben. Die erste fiel mir nicht schwer, es war lecker und außerdem habe ich noch interessantes über Ernährung erfahren und mir überlegt, wie ich mich – und meine Familie – noch gesünder bzw. abwechslungsreicher ernähren könnte.
Das Thema Veganismus war mir nichts vollkommen neues, immerhin habe ich Freunde, die vegan leben bzw. phasenweise vegan leben. Nach anfänglicher Skepsis und einer „NIEMALS würde ich vegan essen wollen!“-Reaktion ist mit den Jahren mehr Offenheit und Interesse für das Thema gewachsen. Letztendlich ernähre ich mich seit Jahren so gut wie vegetarisch. Ich selbst koche nie Fleisch, außer zu Weihnachten und so ungefähr alle zwei Monate muß es mal Bolognese geben. Die Kinder dürfen ab und zu ( mal Wiener Würstchen oder x im Monat, auch Aufschnitt essen.). Wenn ich Fleisch oder Wurst kaufe, was seit 1 Jahr eigentlich nicht mehr vorkommt, dann nur Bio-Qualität. Da mir das zu teuer ist, kaufe ich es nicht und wir essen vegetarisch. Selbst die Kita kocht vegetarisch. Soweit die Vorrede.
Der Entschluss jetzt endlich mal vegan zu leben, traf ich Sonntag vor einer Woche
Da war der Wocheneinkauf mit Milch, Joghurt und Käse längst getätigt. Die Kinder werden das aufessen, sie leben erstmal weiter wie gehabt. Also hieß es für mich improvisieren. Kochen ohne Milchprodukte und ohne Eier. Das ist easy, vorallem im Sommer. Am Montag kaufte ich ergänzend Sojamilch, Sojajoghurt und Gemüseaufstriche für Brot. Eigentlich aß ich so weiter, wie sonst auch, nur eben vegan.
Mir geht es nicht um eine Lebensumstellung. Ich trage weiterhin Lederschuhe, trinke Wein mit egal was für einem Etikettkleber und frage den Bäcker nur nach den Zutaten in den Backwaren, nicht womit er seine Formen einfettet. Ich glaube nicht, dass ich jemals komplett vegan essen werde. Aber mir geht es um eine umweltverträglichere, klimaschonendere, gesündere und abwechslungsreichere Kost für meine Familie und mich. Dass damit zumindest in puncto Fleisch reine Bio-Lebensmittel gemeint sind, vor allem aber vegetarische Kost, war uns schon länger klar.
Wenn wir unseren Speiseplan genauer anschauen, essen wir zu viel Getreide, zu viele Kohlenhydrate und zu wenig Salate, Rohkost und Obst. (Und die Kinder und ich außerdem auch zu viel Süßes, wie Eis und Kekse). Morgens Brot, Mittags Pasta oder Reis, abends Brot. Also dreimal Getreide. Genauso wie die Fülle an Milchprodukten: Milch, Joghurt, Käse, bestimmte Pastasorten, Süßigkeiten, Gebäck, vorgebackenes im Supermarkt, etc. Da muß mehr Spiel ran, mehr Verantwortung, mehr eigene Übersicht und mehr Rezeptideen. Außerdem möchte ich erfahren, wie es sich anfühlt, ein paar Wochen wirklich nur vegan gelebt zu haben. Ich hoffe auf reine Haut, ein irgendwie anderes „Mundgefühl“ und mehr Fitness, zB. morgens besser früh aufstehen können. Wer weiß? ;)
Essensplan in der ersten Woche:
- Frühstück: Milchkaffee aus Sojamilch, Brot mit Marmelade oder Müsli mit Sojajoghurt, Obst
- Mittags: Pasta oder Reis mit Gemüse
- Nachmittags: Obst
- Abends: Salat mit Kernen und Essig-Öl Dressing, Brot
- zu trinken: Wasser, Schorlen, abends auch mal Wein
Ich aß dem zu folge weniger Süßigkeiten, einmal gönnte ich mir ein Sorbet-Eis. Leider nahm ich trotzdem nicht ab, in einer Woche zeigen sich bei mir nur maximal 500 Gramm Gewichtsverlust, selbst wenn ich weight watchere. Aber ich habe auch nicht auf Essen verzichtet, sondern nur auf Milch und Ei.
Schwierig wurde es für mich das erste Mal am 7. Tag. Wir kamen spät los und ich schaffte es nicht mehr, wie eigentlich geplant, einen Couscous-Salat zum Straßenfest mitzunehmen. Stattdessen wurde es dann Brot, Gemüseaufstrich, Tomaten und Apfel. Aber so richtig satt wurde davon niemand. Die Organisation ist schon bedenklich, es bleibt eh schon Arbeit bei mir liegen. Daher kann ich mir auch nicht vorstellen, strikt nach der Challenge von Attila Hildman zu leben. Auch nicht nur für einen Monat. Da keine Kohlenhydrate, nix mit schnellem Brot-Snack…
Vegane Links mit Food-Blogs, Infos und Rezeptlisten
- RAPUNZEL NATURKOST – Wir machen Bio aus Liebe
- Veggie Love / Blog für grünen & nachhaltigen Lebensstil
- Vegan Taste Week
- The Vegetarian Diaries
- Cake Invasion mit vielen veganen Backrezepten
- Vegane Rezepte | EAT SMARTER
- Wirkung von Soja: Ist Soja gesund, wenn ja: wie viel? – FIT …
- Die 10 besten Milchersatzprodukte
Parmesan-Ersatz-Rezepte
Hintergründe, Infos, Hinweise zu Tierhaltung- und Schlachtung in der Industrieproduktion
- Hintergründe • Vegan Taste Week
- Vegetarian Restaurants, Vegan Restaurant, Natural Health Food Stores Guide by HappyCow
- VEBU_vegetarische_Pyramide – VEBU_vegetarische_Pyramide.pdf
- sehr lesenswerte Linksliste: Der Wirtschaftsteil | GLS Bank-Blog: Thema Ernährung
Wenn ich durch die Blogs und Rezeptsammlungen schaue oder meine neuen Kochbücher blättere, dann sieht alles unfassbar köstlich aus. Von wegen Möhren, Salat und Körner. Das wird richtig lecker. Und hochkalorisch ;)
Hier ein paar Food-Bilder meiner 1. veganen Testwoche. #LebenamLimit
Spätes Frühstück: Smoothie (merke: Erdbeeren und grüner Salat wird braun 🙈), Müsli mit Soja-Vanille-Joghurt und Soja-Milchkaffee Ein von @mama_notes gepostetes Foto am
@Mama_notes brauner Smoothie 😝 Müsstest du für deine vegane Testwoche nicht den Hashtag #lebenamlimit verwenden?
— Mama Mia (@Mama_Mia_Sommer) June 10, 2015
Schnelles veganes Mittagessen: Salat, Tomaten und Kerne mit gebratenen Pellkartoffeln.
Ein von @mama_notes gepostetes Foto am
Eis essen mit den Kindern. Sie Schoko ich Mangosorbet 😍 Ein von @mama_notes gepostetes Foto am
Da es in den meisten Bäckereien, wenig bis keine veganen Brote ohne Milch und ohne Ei gibt, versuchte ich mich noch einmal als Brotbäckerin. Es war so lala. Ich werde demnächst mal ein Brot mit Sauerteig wagen. Wenn ich unfassbaren Küchenehrgeiz entwickle. Das ist dann ja doch etwas aufwändiger. Dieses Brot sah aber gut aus:
Das Brot. Sieht jetzt so schlecht nicht aus und ist auch von innen weich. Schmeckt halt eher so laff… Ein von @mama_notes gepostetes Foto am


Milchkaffee mit Hafermilch schmeckt übrigens ganz gut, Sojamilch schmeckte mir aber besser. Mit Hafermilch sieht’s so aus:

Wie geht es jetzt weiter?
Nach dem gestrigen absolut nicht sättigenden Frühstück nach Attila Hildman fühle ich mich nicht fähig für eine Vegan for Fit Challenge. das hungrige Rumgekeife möchte ich einfach niemandem antun. Dennoch habe ich freundlicherweise zwei Rezensions-pdfs der Agentur für die zwei Kochbücher von Attila Hildmann (Vegan for Fit und Vegan to Go), Becker Joest Volk Verlag, erhalten. Sowie die Zusage von Gräfe & Unzer für „Vegan für Faule“. Diese Rezepte werde ich in den nächsten Wochen ausprobieren und die Bücher rezensieren.
Es wird mindestens noch eine vegane Testwoche bei mir geben. Gestern Abend erlag ich bereits dem Charme eines Stückchens Pizza Margherita, das die Kinder nicht aufessen konnten. Heute morgen blieb ich trotz Hunger und Wartezeit in der Kinderarztpraxis standhaft, denn die regionale und selbst backende Bäckerei hatte keine veganen Brötchen im Angebot. Anscheinend sind überall Milch und Ei enthalten – oder eben Bestandteile davon. Ich werde also auch unterschiedliche Bäckereien der Stadt ausprobieren. Ich vermute mehr Glück bei Bio-Bäckerein. Das allerdings würde dann so teuer, dass ich entweder selber backe oder gleich nach Vegan for Fit lebe. Wie weit ist eigentlich Vegan for Fit von Paleo entfernt, frage ich mich da gerade…?
So, Jungs und Mädels, und Ihr so? Alles Spinnerei und übertrieben oder habt Ihr auch mal vegane oder vegetarische Phasen? Worauf achtet Ihr bei Eurer Ernährung? Habt Ihr Tipps und wollt sie hier teilen? Insbesondere über einfache und gute Brotrezepte würde ich mich freuen.
Spannender Bericht, meine Liebe!
Hier 2 Tipps:
Bring Hülsenfrüchte auf den Speisenplan, dann sollte der Hunger verschwinden. Linsen, Bohnen oder Kichererbsen machen sich z. B. auch im Salat gut. Und die Nährstoffe (u.a. das Protein!) brauchst du für eine gute vegane Ernährung.
Was das Brot betrifft: In ein traditionelles Brot gehören weder Milch noch Ei, es besteht aus Mehl, Wasser, Sauerteig (oder Hefe) und Salz (nach deutscher Backart jedenfalls; bei uns in Amerika findest du oft romanlange Zutatenlisten). Schau doch mal, ob es in deiner Nähe Ökobäcker gibt, die orientieren sich oft an traditioneller Backart (ggf. plus tolle Extras wie Kürbiskerne oder verschiedene Mehlsorten).
Fantastisch. Tolle Erfahrungen hast du da aufgeschrieben.
Als einen Brotteig könnte ich dir glaube ich liefern der wirklich ohne tierische Bestandteile auskommt. Mein Pizza und Stockbrotteig ist absolut vegan und schmeckt nach mehr, das haben die letzten Geburtstagskinder zumindest gesagt.
Den kann man auch gut mit Dinkel oder entsprechendem Roggenmehl zubereite. Und da muss es dann nicht immer Weizen sein.
Ich werde die Mengen mal genau aufschreiben uns sie dir hier posten.
Viel Erfolg wünsch ich dir bei deinen weiteren Tests
Lieben Gruß
Chris
Oh ja, das würde mich sehr freuen, Chris. Mich wundert auch, dass sie mir wirklich kein Brötchen anbieten konnten und nur 2 Brote. Erschreckend eigentlich. Wie gesagt, das war einer der besseren Bäcker, nicht der mit dem großen K…
Also los gehts…
alles zirka…
375gr Mehl(Weizenmehl,Dinkelmehl,Roggenmehl whatever. Wenn Roggenmehl dann schauen das man eines nimmt was nicht all zu sehr klebt)
1 Esslöffel Salz
Eine Tüte Trockenhefe 5-7gr oder halben Würfel frische Hefe
125ml Wasser ggf etwas mehr je nach Mehltypen
4 Esslöffel Olivenöl oder ein Öl was einem gut schmeckt und mit dem man Backen kann.
Wenn man möchte kann man in das Teiggemisch auch gut getrockneten Oregano geben das gibt dann eine besondere Geruchs- und Geschmacksnote.
Gutes Gelingen und bon appetit
Lieben Gruß
Chris
Ich ernähre mich nun seit 1,5 Jahren mehr oder weniger vegan und finde dein Experiment echt spannend. :)
Den Tipp mit den Hülsenfrüchten kann ich nur bekräftigen. Am ausgewogensten und sättigendsten empfinde ich eine Mahlzeit, die aus der Kombination von Hülsenfrüchten und Vollkorn besteht. Also: Linsenbolo mit Vollkornnudeln, Vollkornbrot mit Humus, Vollkornreis mit Linsencurry etc.
Bin schon gespannt, wie es bei dir weitergeht.
Ach ja: Von den Attila-Büchern bin ich ganz schnell wieder weggekommen… auf die Dauer waren die Zutaten für uns einfach viel zu teuer. Vegan geht definitiv auch günstiger. ;)
Wir leben in den USA und Essen seitdem meistens „faules Brot“: https://bestmade.wordpress.com/2011/11/01/diy-tipp-faules-Brot
Wirklich super einfach und lecker!
Dieses Brot habe ich bereits mehrfach versucht, mal mit mehr, mal weniger Salz, mehr oder weniger Gewürzen. Nach ein paar Malen kann ich es nicht mehr essen, es schmeckt einfach fad. Sorry :) Mir fehlt die Sauerteig-Komponente, denke ich.
Toller Bericht!
Und wieder kann ich Dir den Thermomix allerwärmstens empfehlen! Der bringt bei so gesunder Ernährung extreme Arbeitserleichterung!
Bin im Juli in NRW!
Spannend, Deine Testwoche! Außer den nun schon mehrmals genannten Bohnen, Linsen, Kichererbsen fallen mir noch mehr “gute” Fette ein: z.B. Avocado. Nüsse als Mus, oder Chiasamen bzw. Leinsamen mit in den Smoothie mixen, dann macht der Smoothie auch gleich ein bißchen länger satt.
Mein persönliches Hauptproblem mit einer gemüsereichen Ernährung ist der Zeitfaktor. Das Gemüsewaschen, -putzen und -schnibbeln ist einfach sehr zeitaufwändig und sich mal schnell ein Brot zu schmieren ist dann wirklich verlockend. Ich versuche dem entgegenzuwirken, indem ich gleich mehr Salat zubereite, den ich dann zu mehreren Mahlzeiten essen kann, je nach Sorte allerdings ohne Dressing, das muss ich dann evtl. noch schnell dazu machen. Immer noch schneller als jedes Mal einen ganzen Salat herzuzaubern!
Klingt doch gut! Ich kann mich nur dem Kommentar mit den Huelsenfruechten anschliessen! Wir essen jetzt schon seit einigen Monaten vegan u. haben hier die extra Herausforderung in Norwegen zu leben, sprich die Beschaffung der Lebensmittel ist teilweise schwierig ;-).
Hier http://weissblaurot.org/vegan-in-norwegen-ein-abenteuer-vegan-i-norge-et-eventyr/ habe ich darueber gebloggt.
LG aus Norwegen
Ina
600 g Weizenmehl Type 550
300 ml Wasser
1 Würfel Hefe
1 TL Salz
1 EL Olivenöl
-> hervorragendes Fladenbrot
Und zum Thema Gemüse schnippeln: Tiefkühlgemüse ist schon geputzt.
Spannend, ich wollte das ganze auch mal als Experiment machen, aber war dann abgeschreckt, weil meine derzeitigen Essgewohnheiten sich doch sehr von veganer Ernährung unterscheiden. Zum Thema vorbereiten, Salad in a jar war auch mal ganz trendy ;)
http://www.thekitchn.com/how-to-pack-the-perfect-salad-in-a-jar-cooking-lessons-from-the-kitchn-192174