Gestern Abend. Das Pina Bausch Tanztheater gastiert in der Oper meiner Stadt. Der Notes-Mann und ich gingen aus. Kunst und Kultur rief uns. Ballett! Tanz! Wir freuten uns seit Wochen. Als wir unsere Wohnung verließen, spielte Opa die Kinder in Grund und Boden, vollkommen überambitioniert und herzallerliebst. Beste Voraussetzungen für einen gelungene Abend zu zweit, so als Mensch unter Menschen. Mann und Frau, abends unterwegs. Essen gehen, Sekt trinken, Pina Bausch! Genau mein Ding.
Zuerst gingen der Mann und ich in ein wunderbar nostalgisch eingerichtetes Bistro. Verblichener französischer Flair, Flammkuchen, dunkelrote Wände und zierlichen Rosenvasen auf den shabbygeschickten Tischen. So war das. Trés jolie!
So langsam muss ich zum Geständnis kommen: Ich habe das Tanztheater Pina Bausch nicht gesehen. Und zwar NICHT, weil ich mich mit Sekt betrank, mit dem französischen Koch durchbrannte oder alte Bekannte in der Bar nebenan traf. Nein!
Müde und leicht angeschickert saß ich im dunklen und leicht überheizten Opernsaal. Ich bin eingeschlafen. So richtig. Die ersten Szenen habe ich noch gesehen. Irgendwann fuhr ich erschrocken zusammen. Ein ohrenbetäubender Lärm! Die Zuschauer applaudierten! Pausenapplaus. Zwischen peinlich berührt und kichernd amüsiert saß ich dann im zugigen Foyer und wurde nicht wesentlich wacher. in der zweiten Hälfte schlief ich wieder ein. Diesmal war es mir sogar egal, denn ich hatte schon diese Grundverzweiflung. die man hat, wenn man sehr müde ist und eigentlich nur ins Bett will.
Typisch ich finde ich das. Denn eigentlich wollte ich gerade anfangen, weniger Mamasachen und wieder mehr Ichsachen zu erleben. Weniger Mamathemen bloggen, sondern mehr meine Mensch- und Frau-Themen vorstellen. Tja.
Immerhin kann ich erzählen, dass wir am Abend zuvor nach genau 4 Jahren (so alt ist Kind1 nämlich) mal wieder zu einem sehr guten Freund zur Dinnerparty gehen konnten. Er hatte noch einen anderen gemeinsamen guten Freund aus dem Ausland zu Besuch. Es war ein wunderbarer und natürlich langer Abend. Also bis Mitternacht. (Mein Vor-Kinder-Ich schnaubt kurz durch die Nase!). Ein Abend ohne Kinderthemen, denn alle anderen hatten keine Kinder. Erfrischend! Und der Cremant war vielleicht gut…!
Nun denn, heute sind wir auf einer Familienfeier meiner Schwiegerfamilie eingeladen, abends. Schon wieder ohne Kinder. Ob sich das zum Bloggen eignet, denke ich allerdings nicht. Wobei, die Feier findet statt in einem Dorf, in dem zur besten Kaffee- und Kuchenzeit Mettbrötchen zum Kaffee an den Cafétafeln angeboten wird. Der Notes Mann und ich mussten laut lachen, die Schwiegereltern verstehen den Witz bis heute nicht. Ihr?
Wann hattet Ihr den letzten tollen Abend ohne Kinderthemen? Genießt Ihr das auch so wie ich?
Noch eine Abschlussfrage: Warum kann ich bitte nicht einfach so einen Körper haben, wie eine Tänzerin? Das war ungefähr das, was ich dachte, bevor ich vom Applaus geweckt wurde.
Hier. Dienstag. Konzert der Arctic Monkeys. Sie waren super. Und ich hab keinen Pieps gemacht. Weil wenige Stunden zuvor mir Hals und Lunge zuschwollen. Der Abend endete wenig wild mit zweifachem Deckensatz zitternd und schwitzend im Bett.
Taenzerinnenkoerper sind mir nix. So toll, dass ich dafuer taeglich trainieren wuerde, finde ich die nicht. Meinen Mann frage ich lieber nicht nach seiner Meinung. Vermutlich wuerde er dann luegen muessen…
Das klingt allerdings weniger amüsant sondern gefährlich. Scary! Und so ungerecht, wenn man EINMAL was vorhat. Wirste krank oder pennst. Frechheit, oder?
Gestern: Der Punkt ist mal wieder eine Nacht bei den Großeltern. Und wir? Der Gatte war um 22 Uhr im Bett und ich habe mit Mühe, Not und Trotz bis Mitternacht durchgehalten. Es gibt einfach so Tage… :-)