Eigentlich ein typisch deutscher Sommer. Regentage mit 17 Grad und kalten Füßen werden abgelöst von 34 Grad und mehr. Gerade heute Morgen gab es Gewitter und Regen in Düsseldorf, aber im Laufe des Tages soll die 30 Grad Marke erreicht werden. Mein Tochterkind ist von der Oma zurück zu Hause und gleich geht es los zum Rheinstrand oder ins Freibad. Dort war ich vor zwei Tagen schon mit dem Sohn allein.
Schwimmen gehen
Am Rheinstrand ist derzeit Niedrigwassser, so wenig, dass beinahe die Rheinschifffahrt in Bedrängnis kommt, wie man so liest. Daher ist der Badespaß etwas getrübt. So weit ins Wasser kann man nämlich nicht mehr, dann ist nämlich die seicht abfallende Sandbank zu Ende und es kommt eine tiefe Stelle, die aufgrund der Nähe zur Fahrrinne (die noch locker 20 Meter entfernt ist) schon eine deutliche stärkere Strömung aufweist. Das Kind und ich Spielen am Ufer, erfrischend ist es trotzdem. Und so herrlich leer. Halb Deutschland ist im Urlaub und wir haben hier am Strand endlich Platz. Ich genieße es sehr, Hand in Hand mit dem Sohn am Strand spazieren zu gehen und er auch. Beim nächsten Mal ist die Tochter wieder dabei. Diesmal Naturerlebnis pur. Es wird eine fingerdicke (!) Raupe gefunden und im Sandeimer mit Blättern gefüttert. Die Bäume werden hochgeklettert und der Sohn ist im Beisein der großen Schwester viel wagemutiger.
Im Freibad können die Kinder dafür länger baden und unbeschwerter das Wasser genießen, ohne auf Wellen, Sandbank und Strömungen achten zu müssen – bzw. ich muß nicht mehr darauf achten. Hat auch seine Vorteile, allerdings ist es im Freibad deutlich voller.
Ponyhof & Maislabyrinth
Am nächsten Tag ist es wieder kalt. Also 20 Grad, windig, regnerisch, schwarz-graue Wolken. Wir bummeln durch den Nachmittag, kochen uns Mittagessen (Kartoffeln mit Babyspinat mit Curry und Knoblauch) und telefonieren dann mit Oma und der Tochter. Wir treffen uns alle an einem Kinder-Bauernhof im Niederrheinischen, Nähe Schwalmtal: Ponyhof und Maislabyrinth. Dort kann man Ponyreiten, sich im Maislabyrinth verirren, Katzen streicheln und spielen.
Der Bauernhof hat zahlreiche Ponys, das Reiten kostet nur 7 Euro, man kann in der Halle sowie in den Feldern Ponyreiten gehen, es gibt Schweine, Traktorfahren, Katzen, Kaninchen, eine Hüpfburg, zwei Trampoline, Rutschen am Strohballen, unzählige Bobbycards, Ketcars und Roller, ein riesiges Maislabyrinth und den lustigsten, rheinischen Bauern, den ich je getroffen habe. Ein Menschen- und Kinderfreund, immer einer freundlichen Bemerkung auf den Lippen und viel Verständnis für meinen sich nicht aufs kleinste Pony trauenden Sohn. Er erzählt den Gästen Schnooken, verwickelt die Kinder in Gespräche, fragt sie lustige Fragen, verteilt Gummibärchen und Lutscher, bringt meiner Mutter und mir Kaffee an den Holztisch auf der Wiese. Als wir uns herzlich bedanken und meinen, wir hätten den Kaffee auch gern selbst geholt, meinte er verschmitzt, „Nee, nee, das ist hier Luxus. Dat sieht man auf den ersten Blick nicht. Aber datt is hieren Luxusaufenthalt!“. Kleines Scherzchen, alle lachen, alle glücklich. Rheinländer halt. Also große Empfehlung. Hier wird sich übrigens rheinisch-gedutzt. „Du kannst schomma nen Helm für de Jung nehmen. Und dann könnta dalang jehn. Hier, nimm dat Pony, dat is dä Benni, der ist braav.“
Es ist dort auch bei Regenwetter schön – sofern es zwischendurch mal aufhört, so wie gestern. Sauber ist dort nichts, ich habe deutlich besser gepflegte Pony- oder Reitställe gesehen. Aber für einen Tag zum Spielen, Picknicken, Ponyreiten und Bauernhofspaß ist es wunderbar. Die Kinder dürfen Ponys striegeln, Kaninchen mit Löwenzahnblättern füttern, Katzen streicheln und nach Herzenslust im Reitstall und auf der Wiese mit dem Spielgeräten herumlaufen. Der Sohn erzählte heute noch davon und will unbedingt wieder hin.