Ein Winterwochende zwischen Women’s March und Waldspaziergang. Abhängen und Mitmachausstellung. Irgendwie war ganz schön viel los für unsere Verhältnisse – und es war richtig gut so.
Der Samstagmorgen fing vergleichsweise früh an. Denn ab 10 Uhr startete die Demo des Women’s March in Düsseldorf, bei der ich dabei sein wollte. Der Mann fuhr mit den Kindern zum Reiten, ich mit dem Rad zur Demo.
Women’s March – Why I marched…
Warum ich dabei sein wollte? Weil es mich was angeht, was in den USA passiert. Weil es die mächtigste Nation der Welt ist. Weil es mich etwas angeht, was die für Europa einflussreichste Kulturnation politisch und sozial da gerade durchmacht. Weil es mich etwas angeht, was das mit dem Land und der Gesellschaft macht, in der ich lebe. Weil es mich etwas angeht, wenn in einer modernen und in so vielem wegweisenden Gesellschaft wie den USA ein sexistischer, chauvinistischer, homophober, Faschist Präsident wird, der alle Menschen jenseits der weißen, heterosexuellen und nicht eingeschränkten Mittelklasse demütigt und beschimpft.
Weil wir in diesem Jahr Bundestagswahlen haben und mir Solidarität für Frauenrechte wichtig ist. Weil ich große Sorge habe, dass die AfD viele Stimmen bekommen wird, wenn wir nicht etwas tun, wenn wir uns nicht Gehör verschaffen.
Hier ein paar Bilder des Women’s March in Düsseldorf, der angesichts des Dorfes hier (400.00 Einwohne, circa) vergleichsweise winzig ausgefallen ist. So zwischen 100-200 Menschen waren dort, viele Frauen und auch einige Männer. Bilder vom Women’s March und den Sister Marches weltweit gibt es hier. Bilder, die mir Hoffnung machen und auf mich irgendwie heilsam wirken, nach dem Schock und der Depression nach Brexit und nach der Trump-Wahl.
Heilend und empowernd war auch die Stimmung in Düsseldorf. Es war sonnig, mutig, motiviert und einzigartig freundschaftlich, dabei kannten sich natürlich die wenigsten untereinander. Vielleicht ist das auch die Mentalität der US-Amerikaner, oder einfach die Stimmung der Women’s Marches?
Es waren viele Expats da, natürlich, aber auch viele Deutsche sowie amerikanische Austauschstudenten, die sich mit dem Megafon in der Hand nacheinander und spontan vorstellten und erzählten, warum sie da seien. Es gab auch einige sehr schöne Reden. Die Rede, die mir am besten gefallen hat, stammt von einer amerikanischen Bloggerin, die jetzt in Deutschland lebt. „The Five Stages of Trump„, in der sie beschreibt, durch welche fünf Gefühlswelten sie seit der Nominierung von Trump gewandert ist. Ich konnte mich sehr damit wieder finden und habe die fünf Stufen als Beobachterin auch durchlaufen.
Gut und vor allem wichtig, dass die Menschen in Deutschland und Europa jetzt auf die Straße gehen. Nach den Wahlen ist es leider etwas spät… :/ Und jeder Mensch zählt, ob 100 oder 1000, jede Stimme gegen den Hass ist eine mehr für den Frieden. :)
Danke an alle. Ich fand, dass er suchte!