Mama notes on Jesper Juul: Regeln in der Familie

Comments (9)
  1. Katrin sagt:

    Kenn ich. Fast alles. Ich verzweifele momentan an „Wir essen nichts vom Boden.“ Trotzdem nehmen regelmäßig Buntstiftspitzen und Co. den Weg Richtung Mund. Für mich ist aber die größte Herausforderung an der Sache mit den Regeln: alle anderen „dürfen“ offensichtlich ständig Ausnahmen machen. „Naja, heute ausnahmsweise, weil…“ höre ich dann vom Opa, Papa etc.

    1. Mama notes sagt:

      Wäh, das mit den Ausnahmen vom Papa würde mich nerven, das verstehe ich. Bei den Großeltern oder Tanten sehe ich das anders. Ich bin mir sicher, dass die Kinder unterscheiden können, wer die Regeln aufstellt. Da mach ich mir keinen Kopp mehr, wenn es bei Oma immer süßen Nachtisch gibt, beispielsweise.

  2. kiddothekid sagt:

    Super Serie, ich lese da gerade sehr gespannt mit. Das Kiddo ist erst 1,5 Jahre alt, da gibt es bisher nur wenige grundlegende Regeln:

    * An Straßen anhalten und meine Hand nehmen (klappt bisher nie, statt dessen wirft sie sich auf den Boden und schreit, weil ich sie nicht überfahren lassen möchte. Dass das so ein Drama ist, macht mich echt fertig, denn es gibt hier unendlich viele Straßen)

    * Wir hauen Menschen und Tieren keine Gegenstände auf die Köpfe (klappt ganz gut)

    * Wir putzen jeden Tag die Zähne (klappt scheiße, wird aber täglich neu gegen den Widerstand ausgefochten, hmpf)

    *Irgendwelcher Müll von der Straße soll bitte nicht gegessen werden (klappt gut, weil sie mir total gerne Fundsachen erstmal bringt und in die Hand gibt, damit ich die begutachte)

    * Hunde dürfen nicht einfach angefasst werden (klappt mit Unterstützung, also ich halte sie zurück, was aber meist klaglos akzeptiert wird)

    Vielleicht gibts noch mehr, aber mir fällt sonst nix ein.

  3. Katharina sagt:

    Ich habe ja ziemlich viel Juul gelesen, kann mich aber nicht daran erinnern dass er je behauptet hätte, Regel würden „funktionieren“ (im Sinne von: es reicht sie aufzustellen und dann halten sich alle daran) geschweige denn, Konflikten vorbeugen. Ich glaube eher, er sieht das Gemotze rund um Regeln als Chance, miteinander in Beziehung zu treten.

    1. Mama notes sagt:

      Ja, da hast Du sicherlich recht. Das ist mir beim Schreiben auch klar geworden. Was ich am Ende des Textes auch irgendwie verschwurbelt ausgedrückt habe. Kommt nicht so an, oder?

  4. mrscgn sagt:

    Deine Serie gefällt mir, ich werde mich dazu bei mir ausführlich äußern. Mir hat es einen kleinen Stich versetzt, als ich las, dass Du „auch mal Liebe“ wolltest. Dass Du Lob brauchst für das, was Du tust.
    Meine Antwort darauf: a) Deine Kinder lieben Dich, sie zeigen es nur anders. b) Ich glaube ja, dass es nicht klappt, die eigenen Kinder dafür verantwortlich zu machen, dass Du Dich geliebt fühlst – dem können sie noch nicht entsprechen.
    Sie zeigen ihre Liebe m.E. zum Beispiel darin, dass sie im Elternhaus komplett authentisch sind. Sie testen Grenzen/Regeln aus, weil sie spüren, dass sie nicht Deine Liebe verlieren, wenn sie diese überschreiten oder gar brechen. Sie dürfen bei Euch Eltern ganz sie selbst sein und tun das auch. Das ist für Dich/Euch anstrengend, ich weiß das nur zu gut, aber aus meiner Sicht auch ein Kompliment. Stell Dir vor, sie lebten ständig in Unsicherheit, ob Du sie noch liebtest, wenn sie nicht gleich die Hände waschen würden – Du verstehst sicher, was ich meine, oder?
    Ich ertrage mit diesem Gedanken sehr viel besser die Launen meiner Mädchen, und Du ahnst sicher, dass mit der Pubertät da noch mal ein anderes Level erreicht wird ;-)

    1. Mama notes sagt:

      Ja, das ist ein wichtiger und richtiger Punkt. Ich schrieb es irgendwo, dass eine der Hauptaussagen von Juuls für mich sind. die Verantwortung anzunehmen. Dennoch gibt es widersprüchliche Gefühle, die es nicht immer leichter machen. Darin wollte ich authentisch bleiben – und das zunächst unkommentiert und nicht regulierend. Ich blogge ja noch ein bisschen über Juul. Vielleicht kann ich es nochmal deutlicher machen

  5. Petersen sagt:

    Das mit den Regeln war mir wohl entgangen. Es geht doch darum, zu sagen was man will. Und es muss stimmen und es muss so vorgetragen werden, dass es keine „Beleidigung darstellt, sondern quasi einfach eine Aussage über einen selbst ist, gerne auch mit Emotion aber eben nicht indirekt oder in eine Abwertung gepackt.

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