Heute ist der 3. Dezember und es ist „Internationaler Tag der Menschen mit Behinderung„. Dieser Tag wurde von den Vereinten Nationen ausgerufen und soll das Bewusstsein der Öffentlichkeit für die Probleme von Menschen mit Behinderung wachhalten und damit auch den Einsatz für die Würde, Rechte und das Wohlergehen dieser Menschen fördern.
Wenn aus Angst Liebe wird
Zu diesem Anlass möchte ich Euch heute ein Buch über eine Behinderung vorstellen: Es geht um das Down Syndrom und handelt von Erfahrungen einer Familie, von denen ich so gut wie keine Ahnung habe. Und dennoch – oder gerade deswegen – hat es mich das Buch gepackt. „Dich hatte ich mir anders vorgestellt…“ von Fabien Toulmé aus dem Avent Verlag habe ich in einem Rutsch verschlungen.
Das Buch ist ein Graphic Novel, ein Comic, zweifarbig gehalten. Auf den ersten Blick wirkten die Bilder auf mich nicht gerade leicht und eingängig. Aber beim Lesen und miterleben der Geschichte erschien mir der Stil genau richtig: ungeschönt, schnell und emotional.
Die Geschichte erzählt die Erlebnisse des Autors und Illustrators Fabien Toulmé vor und nach der Geburt seiner zweiten Tochter Julia. Es ist eine autobiografische Geschichte. Die Angst des Erzählers vor einer möglichen Behindung seiner Kinder, insbesondere der Angst vor dem Down Syndrom war Zeit seines Lebens immer sehr groß. Als dann sein zweites Baby geboren wird, hat der Vater sofort ein ungutes Gefühl, was die Gesundheit des Kindes Julia angeht. Er forscht nach, er rennt von Arzt zu Arzt, von Andeutung zu Andeutung, bis die Diagnose steht: Seine Tochter hat Trisomie 21. Wie dann seine Welt zusammen bricht, die Angst überhand nimmt, die Gefühle des frisch gebackenen Vaters rotieren, wird deutlich und packend erzählt. Wie soll man damit umgehen, dass das eigene Kind behindert ist? Kann man es lieben lernen? Und wenn nicht, was ist man dann für ein Mensch? Ich habe mitgelitten, weil ich seine Ängste einerseits verstehe und gleichzeitig kaum aushalten konnte, wie sehr der Vater in der ersten Zeit sein Baby abgelehnt hat. Seine Familienmitglieder zeigt der Erzähler freundlich und offen, aber mit sich selbst und seinen Gefühlen geht er hart ins Gericht.
Ich hatte beim Lesen und Bilder betrachten echte Tränen in den Augen. Ich verstand seine Angst und doch litt ich so sehr, weil das kleine, niedliche Baby allein im Bettchen liegen mußte, die Mutter sich aus gesundheitlichen Problemen zunächst nicht kümmern konnte und der Vater vor lauter Panik und Sorge ebenfalls nicht. Das Dilemma, wie es ihm geht und das ihm schutzbefohlene Baby, die vor Sorgen unterdrückten Vatergefühle ließen mich mitleiden.
„Ich konnte nicht, ich wollte sie nicht anfassen. Vielleicht aus Ekel, vielleicht aus Wut. Wut auf mich selbst, der nichts für dieses Kind empfand, auf Patricia – vielleicht war das alles ihre Schuld – auf Julia, die nicht so war, wie ich sie mir gewünscht hatte.“
So beschreibt der Erzähler den Zustand des Vaters. Wie es dann doch geschieht, das Wunder der Liebe, das Leben und die glückliche Familie, das verrate ich hier nicht. Der Erzähler hat geschichte Bilder für Gefühle, Situationen und Schlüsselmomente gefunden, die Schritt für Schritt die Veränderung vom wütenden, ablehnenden, hin zum liebenden Vater begleiten. Am Ende des Graphic Novel ist Julia drei Jahre alt und die Familie ist zusammen gewachsen und glücklich. Bei all dem hat das Buch keinen erhobenen Zeigefinger oder eine „Moral von der Geschicht'“. Es bliebt eine autobiographische, echte Erzählung, ohne sich moralisch hervorzutun oder vorschreiben zu wollen, wie „es“ gehen soll.
Dass am Ende die Bilder der glücklichen Familie und des liebenden Vaters mit seinen Kindern etwas kitschig ausfallen, stört mich nicht. Der Zeichenstil lässt es nicht ins süßliche abgleiten und außerdem sind die wunderschönen Momente mit Kindern einfach immer irgendwie kitschig, weil wunderbar.
Ein gutes Buch, ich empfehle das. (Leseprobe)
Verlosung von „Dich hätte ich mir anders vorgestellt“
Weil Advent ist und weil das Buch so toll ist, darf ich drei Exemplare an Euch verlosen! Wer das Buch gewinnen möchte, bitte sehr:
- Kommentiere auf dem Blog: Warum möchtest Du das Buch gewinnen und für wen?
- Werde Fan von Mama notes auf einem dieser Social Networks: Facebook, Twitter, oder Instagram. Wenn Du da nicht bist, abonniere meinen Newsletter. Wie das geht? Rechts in der Sidebar oder unter diesem Artikel gibst Du in der Spalte Deine Mailadresse ein und klickst auf senden. (Du bekommst garantiert nur eine Mail, wenn ein neuer Beitrag online ist.)
- Bitte teile den Beitrag auf Facebook oder Twitter, wenn Du dort nicht bist, freue ich mich auch hier über ein Herz bei Brigitte Mom oder erzähle einer guten Freundin von meinem Blog.
- Bitte nenne mir die Nummer des Herzens bei Brigitte Mom und nenne mir Deinen Namen auf Twitter oder Facebook im Kommentar.
- Die Verlosung läuft bis Sonntag, 6.12.2015. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Viel Glück!
Gute Idee, das Thema Down Syndrom mal im Format einer Graphic Novel zu bearbeiten – spannend! Ich würde das Buch sehr gerne für mich selbst gewinnen, einfach weil mich das Thema sehr interessiert und ich die Auseinandersetzung damit wichtig finde. Vielleicht (bestimmt!) würde ich es einer lieben Freundin leihen, deren Kind – inzwischen 6 Jahre alt – Trisomie 21 hat.
Ich möchte für mich gewinnen. Meine Tochter hat auch eine Chromosomenanomalie, nicht das Down-Syndrom, eine andere. Es interessiert mich einfach. Tellerrand und so.
Folge bei Fb als Anne Er, habe geteilt und finde, dass das ein tolles Türchen ist.
Viele Grüße
Anne
Ich würde das Buch gerne für mich gewinnen. Ich arbeite mit Menschen mit Behinderung und finde es interessant mal die Sicht von Eltern zu lesen. Gruß
Herz 1483…..
Das Buch würde ich sehr gerne selbst lesen. Also als Geschenkt für mich zu Weihnachten. Mit dem Thema Behinderung habe ich mich noch nie auseinandergesetzt und deshalb ist mein Interesse groß.
Von mir bekommst du das Herz 1486.
Hallo! Als Sonderschullehrerin in der Inklusion gibt es dann ja einfach Themen, die mich immer wieder interessieren bzw. beruflich betreffen. Dies ist eins! Von daher würde ich gerne für ich gewinnen. Herz 1487 ist von mir!
oh wie toll, ich habe auf einem anderen blog schon eine rezension dieses comics gelesen & fand es sehr ansprechend, sowohl von der thematik, als auch vom zeichenstil. dann ist es aber wieder in vergessenheit geraten & jetzt les ich hier von deiner tollen verlosung. danke. sowohl für die verlosung, als auch fürs erinnern (denn dann gönn ichs mir zu weihnachten, falls ich nicht gewinne)…ich würde es einfach gerne für mich selbst gewinnnen und es dann in meinem freund_innen-kreis & meinem kita-team verleihen, wenn ich damit durch bin. ach & von mir ist <3 nr. 1489
liebe grüße
lisa*
Oh, ich liebe graphic Novel und fabien. Ich hab schon andere Bücher gelesen. Tolle Verlosung. Lg
Ich würde es meinem Liebsten schenken
Tolle Idee – das würde mich wirklich sehr reizen!
Liebe Grüße
Anja
Ich versuche auch mein Glück. Das Buch wäre für eine Freundin, die dieses Jahr ein Baby mit Gendefekt zur Welt gebracht hat und wahrscheinlich genau diese Emotionen durchlaufen hat. Es wird ihr sicherlich gut tun zu lesen, dass und wie es anderen so ergangen ist.
LG Wiebke
Ich würde das Buch gerne für mich selbst gewinnen. Eine gute Freundin von mir hat ein Kind mit Trisomie 21 und ich bin einfach interessiert an Büchern mit Tiefgang. Herz 1500 von mir und ich folge dir auf FB :)
Herz 1573 von der Dir treu folgenden Ines Vundso :). Mich interessiert das Thema auch sehr und ich würde das Buch mit Freuden weiterverleihen an andere Interessierte