So, hier. Trallala und Engelsflug, Weihnachtsliebe und Glöckchengeschaller. Wenn mich eins auf die Palme den Tannebaum bringt, dann Plätzchenbacken. Alles klebt, alles ist mehlig, auf dem Fußboden rutscht Du aus, Dekoperlchen kullern und beschleunigen den Fall, Schokoguss klebt an der Wand. Es ist nicht untertrieben: die Küche sieht aus wie SAU und nirgendwo ist mehr Platz, die Plätzchen abkühlen zu lassen. Apropos die Plätzchen! Entweder sie werden schön, dann sind die Kinder unglücklich. Oder der rohe Teig wird kiloweise gegessen und die Plätzchen sehen – nunja – surreal aus… Dann sind die Kinder glücklich und die Küche sieht aus wie – achja, das hatten wir schon.
Plätzchenbacken mit den Kindern – himmlisch oder höllisch?
Als wir letztens Plätzchen backten, war das so: Jeder durfte den Teig ausrollen, das Mehl wurde in Lassobewegungen über den Tisch verteilt und der Teig mit dem Teigroller zerfetzt. Enttäuschtes Kindergeschrei. Ich reparierte, die Kinder rollten neu aus. Zwischendurch und währenddessen wurde Teig genascht, und zwar in walnussgroßen Mengen. Irgendwann stach ich die Plätzchen immer schneller aus und bugsierte sie immer hektischer aufs Blech, damit sie nicht durch Naschen oder purem Vandalismus (mit dem Finger pieksen) zerstört wurden.
Irgendwann hielt ich erschöpft und genervt inne. Ließ die Kinder absurde geformte Teigflatschen „stechen“, sie wieder aufessen und den Rest auf das Blech legen. Viele Plätzchen sind nicht dabei heraus gekommen. Und wirklich weihnachtlich war mir danach auch nicht zumute. Und zu allem Überfluss schlug die Farbe der Backwerke von weiß nach 14 Minuten Wartens innerhalb von 3 (!) Sekunden auf rabenschwarz. Meh.
Genetisch bedingte Backabneigung?
Ich gebe es zu, trotz Weihnachtsliebe zu Weihnachtsbräuchen, stecke ich in der adventlichen Perfektionismusfalle: Plätzchen backen. Ehrlich gesagt habe ich es noch nie gerne macht, dieses Plätzchengebacke. Ich glaube mit 14 hat es mich zum ersten Mal genervt, dass der Teig klebt, alles mehlig wird und so weiter. Ich kann mich auch gar nicht an so häufiges Plätzchenbacken mit meiner Mutter erinnern – vielleicht mochte die es auch nie, ich bin genetisch mit Ungeduld und Plätzchenbackenabneigung ausgestattet und kann für das alles nichts. Das muß es sein.
Nur schade, dass meine Weihnachtsharmonieprogrammierung Plätzchenbacken und vorallem auch Plätzchenessen sehr stimmungsvoll und lecker findet. Also, die Vorstellung im Geiste, als Idealzustand.
Als weitere Stressfaktor neben klebenden Teig und mehliger Umgebung muß ich meine leichte Sammonellenpanik anführen. Teig! Rohe Eier!! Wenn ich nicht aufpasse, futtern die Kinder den Teig so schnell, dass kein Plätzchen ausgestochen werden kann. Das ist keine Übertreibung – und bei Euch nicht anders. Oder? ODER???
Zum Thema Perfektionsmusfalle gibt es ja grundsätzlich kritisches anzumerken. Stecken wir Frauen, besonders die Mütter unter ihnen, nicht in der schlimmen Zwickmühle, grundsätzlich vom Perfektionismus (Aussehen! Karriere! wohlgeratene Kinder! Erziehungsgeschick! Sozialer Status! whatever!!!) zu stecken? Soll man ja alles nicht. Schön bei sich bleiben, Ommmm, Selbstbewußtsein und Selbstliebe. Dann passiert einem sowas wie Perfektionismus nicht. Sagt man, lese ich.
Wie haltet Ihr es mit der Plätzchenbackerei?
In den Blogs, die ich lese, gibt es schon einige lustige Plätzchen- und Weihnachtsbacktexte. Manche scheinen alles mit Engelsmut und Weihnachtsomm hinzukriegen, andere lassen sich zusätzlich noch mit Zuckowskischer Wucht beschallen, wieder andere haben und zeigen (wie sehr ich sie immer dafür lieben werde) ihre Sau-Küche, sind danach aber glücklich.
Was sind Eure Perfektionismusfallen?
Wie geht es Euch beim Plätzchenbacken, was sind Eure Perfektionsfallen (gerne auch auf anderem Gebiet) oder habt Ihr gar keine? Wenn nicht, wie seid Ihr da wieder raus gekommen?
Ablasshandel – Blogparade gefällig?
Habt Ihr Lust auf eine Blogparade? Schreibt mir, wie es bei Euch läuft? Nennt mir Eure bewährten Plätzchenrezepte, erzählt mir, wie Ihr perfekt unperfekt geworden seid oder beichtet mir, welche Perfektionismusfallen Ihr sonst so habt.
Wer an der Blogparade teilnimmt, kann von seinem Perfektionismus frei gesprochen werden! Ist das nicht ein Angebot. Frei Haus ab 2015! :) Denn erst kommt Weihnachten und die —– PLÄTZCHEN!
Tragt hier Eure Blogposts ein:
Ich backe nicht, schon gar nicht mit Kindern. Es ist nicht übertrieben zu sagen, dass ich Backen mit Kindern hasse. Und ich stehe dazu. :)
Viele Grüße!
Danke. Ich weiß, was Du meinst. :)
Meine fahren zum Plätzchenbacken übers Wochenende zu Oma: Kinder glücklich, Oma glücklich, Eltern glücklich.
Backen mit meinen Kindern …. Neeeeee ;-)
Meine Kindheitserinnerung an Plätzchen backen mit meiner Mutter sind, das wir uns spätestens beim zweiten Blech gestritten haben, sie hatte wahrscheinlich auch keine Lust drauf :-)
Hier backen die Kinder übrigens im Kindergarten und werden zusätzlich sogar von örtlichen Bäckereien eingeladen und backen dort die allerschönsten Plätzchen! Perfekt!
ich genieße diese Teige, die ruhen müssen…denn Teig mit Kindern rühren ist super einfach. Aber wenn sich dann direkt die Verarbeitung anschließt, wackelt die Konzentration.
deswegen empfehle ich das Pepparkakor-Rezept meiner Schwedischlehrerin. Der Teig ist nicht so naschsüß und muss über Nacht mindestens in den Kühlschrank. Oder drei Tage (sind ja keine Eier drin…kann nix passieren)…ganz nach Gusto/Zeit/Abendplanung.
Papasch konnte diese Plätzchen auch mit den Kindern zusammen ausrollen und ausstechen (verziert werden die nicht!). Mir war es etwas zu viel, mag aber auch an der Elchform gelegen haben, in deren Gedeihenden immer etwas hängen blieb…
ergo lege ich allen noch hoffnungsvollen Eltern meinen aktuellen Blogbeitrag ans Herz: http://bit.ly/1z1L9at
MInusch
Ich backe sehr gerne Plätzchen. Ich muss aber zugeben, dass ich leider auch unter Stress gerate, wenn ich mit Kindern backe. Platznot, Teigesserei und Sauerei kenne ich gut. Deshalb hab ich jetzt meine Ausstechplätzchen absolut minimiert und ganz einfache Plätzchen maximiert
Ich gebe es zu: Ich habe zu fertigem Mürbeteig im Supermarkt-Kühlregal gegriffen. Denn erstens schmeckt der auch und zweitens, viel wichtiger: Das Beste am Plätzchenbacken ist für meinen Großen das Ausstechen und Verzieren ,das Teigkneten ist ihm total piepegal. Und mich nervt dieses Rumgeknete mit der Butter, die sich nicht auflöst und dann klebt alles an den Fingern und lässt sich nicht abwaschen und überall ist Mehl und überhaupt…
Ich plädiere dafür: Macht es Euch einfach, Mamas, greift zu diesem Fertigteig und Eure Nerven danken es Euch!
War heute mit der Großen zum Plätzchenbacken bei der Oma.
Großartig! Sie hatte die Ruhe und die Gelassenheit, ich habe keinen Dreck in der Hütte und Zeit das Ganze festzuhalten bzw. ein Auge auf den Ofen zu werfen. (Alternativ zu Freunden einladen)
Wenn ich Lust auf „schöne“ Plätzchen habe, werde ich sie abends backen wenn die Kinder schlafen oder tagsüber wenn sie in der KiTa sind ;)
Ansonsten werden halt welche gekauft — so what?!
Mich nervt vieles mit Kindern, aber Plätzchenbacken nicht so. ;) Ja, die Küche ist dann schmutzig, aber auch nicht soooo, dass ich daran verzweifeln würde oder es deshalb lassen würde. So ne Sauber-Mutter möchte ich auch nicht sein. Mit den Kindern mache ich immer relativ „lahme“ Butterplätzchen und die müssen dann auch nicht hübsch werden: verformt, bunte Zuckerstreusel und -perlen, die nach nix schmecken, Hauptsache es macht Spaß. (PS: Ich hatte einmal eine Salmonellenvergiftung wegen aufgewärmter Sauce Hollandaise, schrecklich, aber noch nieeeee vom Teignaschen.)
Wir haben letztes Wochenende gebacken. Bilder gab es im Blog. Auch von verbrannten Plätzchen. ;)
Die Zwillinge haben die Förmchen angesabbert, Teig und Zuckerperlen genascht. Natürlich war es eine Schweinerei, aber mir hat es Spaß gemacht.
Wir haben eigentlich nur zwei Rezepte, nach denen wir in diesem Advent bereits mehrmals gebacken haben. Ich backe NIE ohne Kinder, nur MIT ihnen. Es muss ja schließlich jemanden geben, den ich für die Sauerei verantwortlich machen kann, falls plötzlich unangemeldeter Besuch kommt ;-)
Eines der Rezepte habe ich oben verlinkt. Es stammt aus einem Kochbuch für Kinder und ist kinderleicht, wenn man die „ganz speziellen Anweisungen“ befolgt.
Liebe Grüße
Paula
Habe meine Plätzchenorgien mit jedem weiteren Kind vereinfacht. Das Resultat bei Kind Nr. 4 ist: einmal Ausstechplätzchen mit Kids (100g Zucker, 200g weiche Butter, 300g Mehl … geht echt total fix und ist ohne Ei) reichlich Verzierung (Schokostreuseln und Nüsse kann man gleich mit backen)mit entsprechendem Küchenchaos, aber die Kiddies sind happy…. und alles Weitere/Anspruchsvollere ohne Kindergezanke/-geschmante gemütlich in Ruhe mit meiner Lieblingsmusik ohne Kids am Abend
Hi Sonja, ich bin seit fast 8 Jahren Mama und habe heute zum ersten Mal mit der Mittleren (4,5) relativ entspannt gebacken. Die letzten beiden Jahre hat das mein Mann gemacht und davor hat es mich gestresst und ich habe mich gefragt, ob mit mir was nicht stimmt. Ich wünsche dir Mut zur Lücke! LG, Damaris
HAHAHA!! Großartig! Und Nein, Du bist nicht allein. Aber das weißt Du ja mittlerweile auch schon :D
Wir hatten hier die erste Runde, eine der Omas zu Besuch, die sich dem Plätzchen backen angenommen hat. Das war total stressfrei für mich, aber nicht für die Oma. Ich fühlte mich sogar dazu in Stimmung gebracht, auch ein paar Kuller zu machen. Denn die Oma hatte sich Kekse mit inhalt überlegt. Den Teig zu Hause ohne Kinder vorbereitet, so dass die Kinder hier nur reindrücken und kullern mussten.
Für die Schulweihnachtsfeier des Großen, mussten aber dann doch noch mal Plätzchen her, so dass ich mit drei Kindern (fast 7, fast 5, fast 1) dann doch noch zum Plätzchenwahn kam.
Und wie jedes Jahr feststellte, Plätzchen backen ist nur in der Vorstellung schön und besinnlich…
Viele Grüße,
Helen
Ich hab es mir dieses Jahr ganz einfach gemacht. Zum zusammen mit Teig spielen und ausstechen hab ich Salzteig einfärbt. Wir haben dann Baum Anhänger gemacht. Plätzchen gebacken hab ich dann während meine Kleine im Kindergarten war. Den Salzteig hat sie nur einmal probiert. War aber nicht lecker. Spaß hat das ausstechen auch gemacht. Und ich hatte keinen Stress weil es nicht so schlimm war dass der Baumschmuck etwas kreativer ausgefallen ist. Ich hab die Anhänger dann auch zum verzieren vom Socken Adventskalender benutzt.
Ich backe an sich sehr gerne, aber Plätzchen mit den Kindern geht nicht. Habe dafür scheinbar nicht die Nerven. Dachte schon nur mir geht das so.
Oute ich mich nun als einzig wenn ich sage: JA ich backe gerne. Aber dazu muss alles stimmen. Stimmung Mama, Stimmung Kind und alles da. Mittlerweile geht es immer besser nur das sie sich bereits mit drei Jahren vor dem Aufräumen drück ist irgendwie so typisch…..
Ich hadere allerdings mit meinem Perfektionismus weil ihre Kekse eben aussehen wie Kinderkekse… aber so soll es ja auch sein….
Unsere Rezepte verraten wir auf http://feiersun.de – und schon in den nächsten Tagen kommt das nächste. Wobei dann denke ich sind wir auch für dieses Jahr durch – also mit Posten und backen ;)
Liebste Grüße
JesSi Ca
Also ich oute mich mal andersrum: ich backe gerne mit den Kindern. Meine sind fast 3 und gerade 4 geworden, es gibt nur den einen einzigen perfekten Mürbeteig für Butterplätzchen und die Regen ist: ICH mehle, die Kinder rollen und stechen, ICH lege aufs Blech, ich mehle den Resteknubbel dann wieder etc. das klappt super und das Schlachtfeld hält sich in Grenzen.
Ich liebe backen aber auch, wir haben meine ganze Kindheit gebacken, nicht nur an Weihnachten, daher stimmt das mit den Genen vllt.
Aber für mich sind die einfachen Backregeln wichtig, weil ich nicht mit 3 Kindern (davon Baby im Tuch) hinterher über den Boden kriechen und Teig abkratzen will.
Es geht also auch irgendwie anders. Das beste ist übrigens, wenn Oma auch noch dabei ist und es 1:1 Backbetreuung gibt ;-)