Habt Ihr auch schon einmal darüber nachgedacht, Gasteltern für eine*n Austauschschüler*in zu werden? Wer noch gute Gründe sucht, warum es toll ist, Gasteltern zu werden, ist hier richtig.
Spätestens wenn Du Schulkinder hast, erinnerst Du Dich an Deine eigene Schulzeit. Du denkst an die kleinen Dinge wie vergessene Turnbeutel und getauschte Pausenbrote. Du denkst aber auch an die größeren Erlebnisse wie Klassenfahrten oder Deine Zeit als Austauschschülerin oder -schüler. Was war das für eine aufregende Zeit damals in England, in den USA oder Frankreich!
Und jetzt? Jetzt bist Du erwachsen und hast selbst Schulkinder. Und wenn Du Dich auch schon immer gefragt hast, ob Gasteltern sein etwas für Dich wäre, hab ich hier etwas für Dich.
Jetzt ab Juni ist wieder die Zeit, sich als Gasteltern für Austauschschülerinnen und Austauschschüler aus aller Welt zu bewerben, die ab September für 3, 5 oder 10 Monate nach Deutschland kommen.
Braucht es zum Gasteltern sein eine gesunde Portion Wahnsinn – oder kann dieses Abenteuer auch das Leben der Gastfamilie ungemein bereichern? Wenn Du Dich das fragst, habe ich hier den ultimativen Fünf Punkte Plan für Dich.
5 Gründe, warum es großartig ist, Gasteltern zu werden
In Zusammenarbeit mit Experiment e.V., einer gemeinnützigen Organisation für Austauschprogramme von Schülerinnen und Schülern, haben wir die schönsten fünf Gründe zusammen getragen, warum es sich lohnt, Gasteltern für Austauschschüler zu werden.
Nr. 5: Leben in der Bude
Ob man eigene Kinder hat oder nicht, diese schon aus dem Haus sind oder noch klein, eines gilt: Mehr geht immer. Durch ein internationales Gastkind kommt Leben ins Haus. Das fängt morgens an, wenn sich alle für die Schule fertigmachen und geht nachmittags beim erzählen und Freunde treffen und abends beim gemeinsamen Essen, noch mehr erzählen und miteinander spielen weiter. Junge Leute laufen durchs Haus, eine neue Stimme ist dabei, vielleicht in einer fremden Sprache und das Leben erscheint so viel reicher und bewegter als vorher. Vor allem: das eigene Zuhause wird auch das Zuhause für eine Person, die tausende Kilometer weit weg aufgewachsen ist. Dieses neue, zweite Heim wird sein oder ihr Bild von Deutschland prägen.
Nr. 4: Sprache und Reiseziele
Die eigenen Kinder erhalten durch das Gastkind einen direkteren Bezug zu Fremdsprachen. Natürlich soll das Gastkind in der Familie Deutsch sprechen, die Sprache ist ein wichtiger Teil des Austausches. Aber hie und da ein Wort auf Spanisch, eine Handy App auf Chinesisch oder eine französische Redewendung fallen und die Sprachkulturen werden ausgetauscht. Vielleicht ergibt sich sogar Unterstützung beispielsweise bei den Englisch-Hausaufgaben durch das Gastkind. Sofort wird da die Fremdsprache für die eigenen Kinder lebendiger! Geht der Kontakt der Gastfamilie mit dem Gastkind über den Austausch hinaus, kommt es hin und wieder auch zu Besuchen im Heimatland des Gastes. So lernt man auch eine bislang häufig unbekannte Region der Welt kennen – und es reist sich ja auch viel schöner, wenn am Ankunftsflughafen jemand auf einen wartet. Dieser Gedanke sollte natürlich nicht im Vordergrund stehen bei der Entscheidung, Gastfamilie zu werden. Allerdings zeigt die Erfahrung, dass viele Gastfamilien durch ihre Erfahrungen mit ihrem Gastkind selbst reisefreudiger werden.
Nr. 3: Gastgeschwister
Egal, ob eine Familie keine Kinder, ein oder mehrere Kinder hat, ein Gastkind bei sich aufzunehmen ist immer eine einmalige Erfahrung. Mit einem zusätzlichen Kind kommt eben auch eine Geschwister-Dynamik dazu. Kleinere Kinder sehen zu ihren großen Gastgeschwistern auf und sind stolz, einen „großen Bruder“ oder eine „große Schwester“ zu haben. Gleichaltrige unternehmen Dinge miteinander, können sich in der Schule helfen und haben vielleicht ähnliche Interessen. Sind die eigenen Kinder aus dem Haus, sind Sie als Gasteltern viel gelassener und das Gastkind profitiert von Ihren Erfahrungen. Familien ohne Kinder lernen den Alltag mit einem Teenager kennen und haben somit (siehe Punkt 5) mehr Leben im Haus. Gastgeschwister tragen stark zu der Stimmung und dem Gelingen eines Austausches bei.
Nr. 2: Mehr gemeinsame Erlebnisse als Familie
Überall geht man in die Museen, Kirchen und weiteren Sehenswürdigkeiten. Nur bei sich zu Hause und in der näheren Umgebung nicht. Mit einem Gastkind ändert sich das. Viele Familien berichten Experimente e.V., dass sie durch die Gastkinder wieder einen anderen Bezug zu ihrer Heimat erhalten haben und sie nun mit anderen Augen sehen. Natürlich gibt es keine Verpflichtung, mit dem Gastkind Ausflüge zu machen oder gar zu reisen. Gemeinsame Ausflüge oder Reisen bringen aber Freude, zusammen mit dem Gastkind die eigne Heimat „neu“ kennen zu lernen.
Nr. 1: Die Neugier: Die Welt kennen lernen und gleichzeitig zeigen, wie es bei uns ist
Die Gastschüler von Experimente e.V. kommen aus 16 verschiedenen Nationen. Oft kennen Gasteltern das Leben und den Alltag in dem Land nicht, aus dem das Kind kommt. Wie ist der Alltag von Teenies in Ecuador? Welche Haustiere hat man in Japan? Alle Länder selbst bereisen wäre schön, aber für die wenigsten machbar. Holt Euch die Welt ins Haus – in Form eines Gastkindes. So könnte die Quintessenz von Punkt 1 lauten. Denn die Neugier ist es, die uns in die Welt hinaus treibt, die Neugier ist es aber auch, die sich die Welt ins eigene Haus holt. Dabei hat die Gastfamilie dann die Möglichkeit, das (meist) erste Bild, das die Gastperson von Deutschland erhält, zu prägen und einige der eigenen Werte und Traditionen mitzugeben. Und das gilt nicht nur für die Gastfamilie. Ein Gastkind berührt viele Menschen: Lehrer und Klassenkameraden, Nachbarn, Trainer, Chorleiter etc. Jeder bekommt ein spezifisches Bild von einem anderen Land und wird gleichzeitig das Bild Deutschlands mitprägen. Auf der anderen Seite wird das Gastkind zu Hause – in Thailand, Italien, Kolumbien, Neuseeland – von den eigenen Erlebnissen berichten und dort Eltern, Freunden und Lehrern ein Bild von Deutschland vermitteln. Ein Gastkind ist eine Bereicherung für alle Beteiligten und der rege Austausch hilft, ein genaueres und besseres Bild von der Welt zu bekommen. Genau das ist übrigens auch das Leitbild von Experiment e.V. – die Völkerverständigung.
Wer jetzt Lust bekommen hat, einem Gastkind ein neues Zuhause in Deutschland zu bieten, kann sich hier bei Experiment e.V. informieren und ersten Kontakt aufnehmen.
Ich war selbst als Au-Pair bei einer Gastfamilie, das war eine echt schöne Zeit!
Dieser Gedanke ist schon sehr Interessant. Damals als Schüler hatte ich selbst die Möglichkeit gehabt in die USA als Austauschschüler zu reisen, mir hat leider der Mut gefehlt alleine solange von meinen Eltern getrennt zu sein, was ich heute nun bereue.