Mama's notes

Wie wichtig ist unser Schmerz? – Über das Zeigen des Fotos vom toten Kind

Comments (8)
  1. blumenpost sagt:

    Du hast das meine Gefühle da gut auf den Punkt gebracht.
    Mich hat dieses Bild so sehr mitgenommen, dass ich nun gar nichts mehr lesen und sehen will. Und das ist ja auch der falsche Weg, weil weggucken eben falsch ist, man muss ja was tun.
    Deshalb ist für mich dieses Bild der falsche Weg.

    Ich bekam gestern die Kritik es sei egoistisch, dass ich meine Gefühle nenne wieso dieses Bild nicht geteilt werden soll. Aber ist es wirklich so falsch auch auf seine eigenen Gefühle Rücksicht zu nehmen?
    Ich gucke ja dennoch weiter Nachrichten, informiere mich und helfe.

    1. Mama notes sagt:

      Ich denke auch. Wir müssen nicht das Bild anschauen, sondern die Nachrichten und Inhalte verstehen. Und helfen. ;*

  2. Silke Nenzel sagt:

    Ich kann dieses Bild von diesem Jungen auch nicht ertragen als Mutter eines ebenfalls dreijährigen Sohnes. Der Junge sieht aus, als wenn er schlafen würde. So süß. Man möchte ihn aufwecken und mit ihm weiterspielen.

  3. MartinTriker sagt:

    Ich hab‘ das Bild nicht geteilt. Weil es mir das Herz zerreißt. Mein Kleiner ist jetzt 2 1/2. Und trug jetzt im Sommer öfter eines der zwei dunkelroten T-Shirts mit einer kurzen blauen Hose. Und schläft gerne auf dem Bauch. Und hat kurze braune Haare.

    Ich hab es nicht mal meiner Frau gezeigt, nur kurz erklärt warum ich abends beim heim kommen unser Söhnchen drücken wollte. Töchterchen kriegt gerade auch mehr Kuscheleinheiten als sonst, die ist aber auch sonst verschmuster.

  4. gabrielepatzschke sagt:

    … ich bin eine von denen, die Bilder auf Facebook geteilt haben. Nach der ersten Schockstarre, als ich die Bilder entdeckt hatte, konnte ich eine ganze Nacht nicht schlafen und am Morgen habe ich die Blider dann doch geteilt. Mir ist an den Bildern schlagartig etwas klar geworden, was ich davor nicht so gesehen habe: es ist wichtig und gut, wenn wir den Flüchtlingen, die es bis zu uns geschafft haben, helfen – aber wir tun als Weltgemeinschaft nicht genug dagegen, dass Eltern mit ihren Kindern unter größten Gefahren für Leib und Leben ihre Heimat verlassen müssen, in der Hoffnung auf eine friedliche reund sicherere Zukunft. Wir sollten hart daran arbeiten, dass keine toten Kinder mehr an unsere Küsten gespült werden!! Die Politik schafft es nicht, wir alle können uns nicht zurücklehnen – da muss an der Basis und in den Herkunftsländern noch viel mehr passieren, in allen Krisenregionen. Wir müssen „das Übel bei der Wurzel packen“, sonst wird es weiterhin dieses schreckliche Leid schon auf dem Weg zu uns – geben!
    http://motherbook.de/bilder-von-ertrunkenen-fluechtlingskindern-und-mein-innerer-kampf/

  5. Hanna sagt:

    Ich denke schon, dass ein paar Menschen durch solche Bilder noch energischer handeln bzw. argumentieren beim Thema Flüchtlingshilfe. Allerdings reicht es wohl, wenn die Medien diese Bilder zeigen, ich finde nicht, dass sie auch noch für Leser von Familienblogs vervielfältigt werden müssen. Das ist der falsche Kanal und die falsche Leserschaft. Ich denke nicht, dass viele Menschen, die unsere Blogs lesen, für Pegida auf der Straße waren oder Flüchtlinge bepöbeln oder schlimmeres. Sie sind Mütter und Väter, Frauen mit Kinderwunsch, Familienmenschen. Und die leiden unter diesen Bildern, so wie du. Sie verfolgen unsere Blogs, weil sie Interesse an uns als Familien haben. Wenn sie skandalöse und aufrüttelnde Bilder sehen und verkraften wollen suchen sie in anderen Portalen. Das ist, als würde die SZ plötzlich Porno drucken, weil es das nun mal gibt und die Frauen da oft keine gute Zeit haben…falsche Plattform!!!

  6. MiA sagt:

    Ich habe auch versucht, das Bild zu meiden (was nicht ging und es brannte sich in die Seele) und sehe es wie Du: Ich brauche keine Bilder, um das Leid im Ansatz zu erahnen. Mein jüngster Sohn ist 11 Monate und der kleine Aylan erinnert mich (natürlich) auch an meinen Sohn.

    Ich habe geweint. Rotz und Wasser. Weil ich genau wie Du nur eine Reaktion hatte: Die einer Mutter. Ich wollte ihn hochnehmen, trösten, zurück holen und ihm sagen, dass alles wieder gut wird.
    Stattdessen habe ich meine Jungs geknuddelt und bin einfach nur dankbar, dass wir so gut leben dürfen.

    Um zu helfen, braucht es keine Bilder und die, die anders denken, zeigen ja leider nur allzu deutlich, wie blöd sie sind und nutzen dieses erschütternde Zeugnis für Freudentänze.

    Liebe Grüße

  7. Christina sagt:

    Wenn es um das inflationäre „Teilen“ solcher Bilder geht, bin ich ganz bei dir. Aber dem kann man sich entziehen. Man muss nicht auf allen Kanälen präsent sein, man muss das Thema nicht überall verfolgen.

    Man kann sich informieren, ohne von Bildern toter Kinder überflutet zu werden. Und oft reicht genau ein Bild, um dieses Drama wirklich wenn nicht begreifen, doch aber zumindest an sich heran lassen zu können. Denn Zahlen machen uns nicht empathisch.
    Ein Bild kann wachrütteln und genau das ist passiert. Bei mir zumindest. Denn wie du schon selbst gefühlt hast: man möchte seine eigenen Kinder ganz fest umarmen und man hat eine kleine Ahnung davon, WIE schrecklich so eine Flucht ist.
    Pietätlos ist so vieles. Ein Bild geht einem an die eigene Substanz und man kann nicht anders, als seine eigene Komfortzone zu verlassen.

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