Das Wochenende stand ganz im Zeichen des Geburtstages des Mannes. Da wir von Samstag in den Sonntag reinfeiern wollten, boten meine Eltern an, die Kinder am Samstag zu sich zu nehmen und sie am Sonntag zum Familienkaffeetrinken wieder zu bringen.
Samstag
(Ich vergaß das Fotografieren.)
Trotz Weckdienst der Kinder pünktlich um 6, verhedderten wir uns mit der Zeit. Die Kinder sollten mit dem Zug zu den Großeltern gebracht werden. Eilig fuhren wir mit den Rädern und dem Anhänger zum Bahnhof. Unterwegs fiel mir ein: Die Windeln von Kind2 sind zu Hause geblieben. Würden wir halt welche in der Drogerie am Bahnhof kaufen. Ach nein, sie hatte geschlossen. Da wir nicht nur die Windeln, sondern auch den Autositz vergessen hatten, gab es Planänderung. Der Mann fuhr wieder nach Hause, um das Vergessene zu holen. Die Kinder und ich ließen den Zug, für den wir uns so abgehetzt hatte, fahren und warteten auf dem Platz hinterm Bahnhof. Ich hatte genau 5 Euro in der Tasche, warum ist an solchen Tagen immer kein Geld im Portemonnaie? Aber es reichte für Kaffee und Brötchen.
Der Mann rief von unterwegs an: Ob ich die Schlüssel hätte? Ähm, ja. Ich hatte vor zwei Tagen mein gesamtes Schlüsselbund verloren, hatte jetzt aber die des Mannes eingesteckt. Der Mann kam wieder, nahm die Schlüssel, fuhr wieder ab. In der Zwischenzeit mußte Kind1 aufs Klo. Wohin nur? Igitt, ernsthaft Bahnhofsklo? Ernsthaft. Danach entdeckten die Kinder die kleine Spiel-Eisenbahn im Glaskasten. Leider hatte ich keinen Euro mehr dabei, um die Züge mal fahren zu lassen. Stattdessen drückten sich die Kinder die Nasen und Münder an der Scheibe platt. Ich schrie, erkärte Baktieren, aber die Scheiben waren bereits abgeleckt.
Der Mann kam wieder. Wir stiegen in den Zug, mit zwei Kindern, Reisetasche, Windelpaket und Autositz. Der Zug war hoffnungslos überfüllt. Es war Feiertag, der Beginn eines Wochenendes, in Holland waren die Geschäfte geöffnet. Die Leute verreisten. Damit konnte die deutsche Bahn nicht rechnen! Zwischendurch wurden vereinzelte Sitze frei, aber die Leute setzten sich schnell darauf. Uns, bzw. den Kindern, wurde nichts angeboten. Neben uns ein ungepflegter Mensch mit offenen Exzemen und Einstichwunden an den Armen, natürlich im T-Shirt. What can I say? Nach einer Stunde Fahrtzeit kamen wir an.
Die Kinder glücklich bei den Großeltern abgegeben, kamen wir vollkommen erledigt zurück in Düsseldorf an. Von dem geplanten Spaziergang am Rhein nahmen wir Abstand. Es drängte uns nur noch auf die Couch. Schlafen! Und das an diesem wundervoll, sonnigen Herbstwochenende. Schade, aber die Nächte zuvor waren wach, mit unruhigen Kindern und vollgepinkelten Bettchen.
Der Klassiker: Was machen Eltern kleiner Kinder, wenn sie endlich frei haben? Schlafen. Und Strammer Max essen.
Und „Factory Girl“ gucken. Danach waren wir beide ganz traurig, so eine dramatische Geschichte, so ein trauriges Leben, die arme junge Eddy Sedgwick. Danach gemeinsam Käsekuchen backen für morgen Nachmittag.
Abends kamen die Freunde und wir gingen Essen. Mein Essen sah so aus: Teriyaki Lachs auf Salat mit Petersiliendrillingen.
Espresso Macchiato danach. Mein Iphone scheint etwas lichtunempfindlich zu sein. Leider wird im Schummerlich nichts scharf.
Sonntag
Nach dem reinfeiern, schlafen. Aufwachen um 6.15, püntklich. Rumdrehen. Aufstehen um 11.30 Uhr. Trotzdem müde sein. Trotzdem herrlich.
Frühstück und ein langes, gutes Gespräch mit dem Mann. Wunderbar. Es ist so schön, daß, wenn wir zufällig mal ausgeschlafen und zu zweit sind, wir immer noch so gut miteinander reden können, uns gegenseitig interessant finden und Meinungen darlegen können. So wichtig.
Dann Apfelkuchen backen, Wohnzimmer herrichten und Tisch decken.
Die Gäste kamen, meine Eltern brachten zwei müde Kinder mit, die beide dem Papa ein Bild gemalt hatten. So süß. Kind1 malte ihm lauter Geburtstagskronen und eine Girlande. Ich hatte die Kinder trotz des herrlichen Ausschlafens sehr vermisst und mußte mich beherrschen, sie nicht die ganze Zeit zu knuddeln. Nach dem Kaffeetrinken gingen wir raus, Radfahren, auf den Spielplatz, Bäume klettern und Schaukeln.
Abends bestellten der Mann und ich sehr gutes Sushi, das ich nicht fotografierte.
Und wie war Euer Wochenende?
Mehr Familienwochenenden gibt es wie immer bei Geborgen Wachsen.
Herzlichen Glückwunsch nachträglich :-D Hier wurde auch Zug gefahren. Und gefeiert. Und gebacken. Und nochmal gefeiert :-D
Einen schönen Wochenstart.
Danke. Ach, eine „Küche danach“ Bild hätte ich machen können. Next time :)
Habt auch ein schönes Wochenende gehabt wie ich sehe. Und der Kuchen ;-).
Das nächste Mal sehen wir uns auf einem Bloggertreffen. Ja?
Ganz liebe Grüße
Suse
Das möchte ich doch schwer hoffen! Ja, Dein Kuchen ist der Knaller :)
Was für eine Aktion am Bahnhof!!! Immer dann wenn man es am wenigsten braucht, oder?
Immerhin habt ihr wirklich ausgeschlafen… ich bin ja dann so bescheuert und stehe auf, weil man ohne Kids ja viiiel mehr schafft – und bin nacher selbst total geschafft!
Echt, ich hab mich zwischendurch am Bahnhof gefragt, ob wir eigentlich noch alle Tassen im Schrank haben… Tröstete mich dann aber schnell damit, dass es halt wenigstens in den Blog kommt. Nee, also Ehrgeiz an kinderfreien Tagen ist fehlgeleitet ;)