„Stressreduktion, wie geht das? Meditieren, Autogenes Training, gibt’s das auch ohne Langeweile? Mir ist von ärztlicher Seite dringend geraten worden, mein „Stresslevel“, von dem ich bisher nicht wirklich viel merkte, zu reduzieren. Was mach ich nun? Was macht Ihr? Und ja, ist ernst gemeint, diese Frage.“ – Das fragte ich vor 14 Tagem auf meiner Mama notes Facebook-Seite und bekam von meinem lieben Online-Clan viele gute, einfühlsame Antworten.
Ich habe mit der Stressreduktion noch nicht angefangen. Überraschung. (nicht.) Obwohl ich lauter gute Vorsätze und auch schicke Ideen hatte, wie das einzubauen sei in meinen Alltag. Ich hatte das sogar schon mit dem Mann gesprochen und quasi öffentlich gemacht: Ein Mal die Woche gehe ich walken mit einer Freundin, sofern das Tempo passt, mit den Kindern öfter in die Natur, Park, Strand, Wald. Außerdem wollte ich jeden Tag vor dem Arbeitsbeginn 15 Minuten meditieren. Also bei mir heißt das „in den Bauch atmen und versuchen nur ans atmen zu denken“. Das habe ich ungefähr schon seit 6 Monaten vor und ich halte es immer nur 4-5 Tage hintereinander durch. Dann ist immer irgendwas und ich vergesse es wieder. Dann fange ich wieder von vorne an und vergesse es. Den Sport habe ich gleich vergessen, nachdem ich mit dem Mann darüber terminlich informierte.
Was ist da los? Ist das Verdrängung? Ist das zu viel Programm auf einmal, so dass die innere Vogel-Strauß-Taktik zu Tage tritt und ich gar nichts mache? Oder ist es einfach nicht das Richtige und ich bräuchte einfach nur ein paar Tage am Strand und im Wind, um zur Ruhe zu kommen?
Ich will doch gar nicht perfekt sein. Oder?
Bin ich zu perfektionistisch und will zu viel auf einmal? Will ich alles und sofort perfekt hinbekommen und scheitere daran, weil ich mir zu viel aufgeladen habe? Ganz ehrlich, nein. Ich wollte auch nur mit einer Sache anfangen: meditieren. Mein Perfektionismus ist nicht, alles sofort und perfekt zu machen, immer ordentlich zu sein oder stets piccobello gekleidet. Dafür bin ich viel zu faul. Eins nach dem anderen reicht mir. Aber selbst mit nur einem neuen Projekt springe ich zwischendurch immer wieder ab. Bin ich am Ende zu wenig perfektionistisch?
Tatsächlich habe ich das Gefühl, von einem fahrenden Zug abspringen zu müssen, um ein paar Dinge in meinem Leben klarer zu sehen und regeln zu können. Dinge, die mir wirklich nahe gehen und am Herzen liegen. Ohne zu wissen, an welchen Stellschrauben ich drehen sollte, befinde ich mich in meinen kleinen Hamsterrad. Und Ihr könnt Euch vorstellen, dass ich mit der verstreichenden Zeit immer ungeduldiger werde, weil das immer noch nicht funktioniert hat?
Es ist, als ob ich mir in den Momenten, in denen es hart wird, zB die Schokolade lacht mich an, ich bin zu platt zum Sport machen und ich bin genervt von irgendwelchen Kinderaktionen – als ob ich dann selbst nicht mehr an das glaubte, was ich doch erreichen wollte. Dabei sind das die Ziele, die ich grundsätzlich wahnsinnig wichtig für das Leben finde: Gesundheit, Fitness, gute Beziehung zu den Kindern. Warum treten Ziele überhaupt in den Hintergrund, wenn sie doch eigentlich so wichtig und schon so viele Millionen Male im Kopf durchdacht und geplant wurden?
Meine Perfektionismusfalle ist perfide und macht munter klackediklack
Will ich doch zu viel auf einmal? Nein. Ich glaube, bei mir sind die Ziele schon emotional so aufgeladen und so wichtig geworden, gerade weil sie in meinem Leben schon länger brach liegen, dass ich Angst vor der eigenen Courage bekomme. Was ist, wenn ich das Ziel doch nicht erreiche? Wenn ich die Meditation nicht „richtig“ mache, wenn es mich langweilt, wenn das Leben ohne Schokolade zu traurig wird…
Meine Perfektionismusfalle setzt da ein, wo die Story in der Frauenzeitschrift beendet ist. Die raten mir nämlich zu „das Ziel fest im Blick haben“, sich ein Projekt vornehmen und dann „einfach anfangen“, gerne auch mit Zeitplan, Kalender und Notizen. Äh ja. Mein Ziele sind es, mehr Gelassenheit und Zufriedenheit im Leben zu erhalten. Ein aktuell neu und wichtiges Ziel ist es, gesund und fit zu bleiben, damit ich nicht ernsthaft krank werde, wenn die Kinder mich noch brauchen. (Wir hatten und haben eine ernsthafte Erkrankung im Familienkreis, das sensibilisierte mich.) Ich möchte mehr Überblick und Kontrolle im Teilzeitjob, ich möchte mich, wegen Fitness und Gesundheit sowie für die Familienbande besser und regelmäßiger kochen und ich fänd es schick, ungefähr 8 kg abzunehmen. Sonst noch was? Genau. Ein paar Details habe ich noch nicht einmal genannt.
Es ist alles miteinander verwoben und gleich wichtig. Selbst wenn ich, was zunächst herrlich unperfektionistisch klingt, mit nur einer neuen Sache anfangen möchte, also zum Beispiel meine 15minütige Meditation, mache ich zugleich alles irgendwie. Und da macht es klack. Wenn ich meditiere, hoffe ich auf mehr Gelassenheit und größeren Überblick über mein alltägliches Tun. Klack. Wenn ich gesünder koche, sorge ich für meine Fitness, koche kalorienbewußter und sorge für hoffentlich schöne Familienzeit am Esstisch. Klackklackklack. Mache ich Sport, werde ich nicht nur fitter, ich appelliere auch gleichzeitig an mich, gesünder und kalorienbewußter zu kochen, weil sonst alles gleich für die Katz ist und außerdem sollte ich mindestens 2x die Woche Sport machen. Klackediklack.
Wenn ich mit einer Sache anfange, nehme ich gleichzeitig alle anderen Projekte auch in Angriff. Und nein, anscheinend motiviert mich das nicht, das schreckt mich ab. Es steht ja zu viel auf dem Spiel. Darüber hinaus gibt es immer noch das Hamsterrad Alltag, der mich hindert, eine neue Gewohnheit über mehrere Tage oder gar Wochen hinaus ernsthaft zu übernehmen. Weswegen ich ja meditieren …. – Teufelskreis, genau.
Ich weiß, dass ich mit dieser Art von komischen Problem nicht allein auf der Welt dastehe. Freundinnen von mir gehts oft genauso und ich frage mich, was für eine perfide Hintertriebenheit von Perfektionismus das ist?
Eine Challenge mit mir selber
Ich bin kurz davor, hier öffentlich eine 15-Minuten-bewußt-Atmen-Challenge auszurufen, aber das Ganze ist nicht Social Media tauglich. Jeden Tag ein Bild von mir, wie ich irgendwo sitze und atme? Nee, wollt Ihr nicht sehen. Ich muß es mit mir selbst ausmachen. Wie schon so oft. Und diesmal den Einstieg finden, es wirklich durchzuhalten. Eine neue Gewohnheit muß man jeden Tag machen, drei Monate lang, dann soll sie in die Routine übergehen. Hab ich mal irgendwo gelesen. Drei Monate lang jeden Tag 15 Minuten atmen? Das klingt so einfach.
Wäre alles einfacher, wenn ich mehr Lust hätte, zu meditieren, Lust zu Joggen oder Walken, Lust zu kochen? Bin ich (wie so oft im Leben) zu kopfgesteuert? Also, zum trillionensten Mal seit einem halben Jahr, ab heute Abend wird 15 Minuten am Tag meditiert. Am besten morgens, ansonsten wann auch immer am Tag. Basta.
Und Ihr? Was macht Ihr um fit, gesund und gelassen zu sein? Wann schnappt Eure Perfektionismusfalle zu und wie kommt Ihr da wieder raus?
(Bild oben: Entspannung und Stressreduzierung Symbolbild von meinem Tag am Stand und im Wind.)
Hallo, ich war bis zum 01.05. in einer 3wöchigen Mutter Kind Kur und das hat vieles auf Anfang gesetzt. 4 mal Sport pro Woche, Yoga, gute Gespräche mit Therapeutin und anderen Frauen, Kochkurs, verwöhnt werden… Zuhause hält sich viel von der Gelassenheit und das Verhältnis zu meinen Mädchen ( 8 und 6) ist sehr viel entspannter.
Klare Empfehlung !
Viele grüße
Nicole
HM … ich denke immer, für eine Mutter-Kind-Kur geht es mir nicht schlecht genug. :) Hinter uns liegt nichts dramatisches, wir sind gesund… Will ja auch niemanden den Platz wegnehmen.
Mutter Kind Kuren sind ja eine Präventionsmaßnahme , damit Mütter nicht streßbedingt länger ausfallen. Bei uns kamen Todesfälle und Kinder- Neurodermitis zusammen.
Es waren viele Frauen da, die einen Infekt nach dem anderen hatten und aus dieser Schleife raus wollten.
Letztendlich entscheidet ja die Ärztin/ die Krankenkasse, ob Du fahren darfst. Jede Mutter hat den Anspruch.
Mir hat es gut getan 3 Wochen fernab von Internet und Fernsehen neue Ideen und Wege zu sammeln, um im Alltag besser klar zu kommen.
Dir weiter viel Erfolg bei der Suche !
Das habe ich auch immer gedacht: „Mir geht es ja zu gut für eine Kur.“
Man kann so lange weitermachen, bis man dann doch so richtig dringend eine Kur braucht ;-)
Jetzt werde ich eine machen …
Das Wichtige dabei ist ja, dass Deine Ärztin meinte, Du solltest auf Stressreduktion achten. Damit wird sie schon Recht haben, denke ich.
Es gibt durchaus auch Programme, die von der Krankenkasse empfohlen und getragen werden, die nicht gleich eine ganze Kur sind. Ich weiß natürlich nicht, ob da etwas für Dich dabei ist.
Man kann Entspannungstechniken erlernen, Yoga machen etc.
Es geht bei Dir anscheinend um Prävention. Die Mischung aus Stress und Perfektionismus kann eine Einbahnstraße in Richtung Erschöpfung sein. Daher finde ich wichtig, frühzeitig die berühmte Reißleine zu ziehen.
Eine Kur kann ja durchaus auch präventiv und nicht nur kurativ sein. Dazu sollten natürlich bestimmte Symptome eine Weile lang vorhanden sein Etwas wie klassische psychosomatische Beschwerden zum Beispiel.
Meine Fallen sehen irgendwie ganz anders aus, ich kann aber aus tiefen Herzen nachvollziehen, wie das bei dir sich anfühlt, anhäuft und klacklack macht.
Ich bin von vorne herein vieeel chaotischer. Und ich verknüpfe die Dinge, die ich tue weniger in Kausalitäten miteinander.
Das tue ich mit meiner Psyche und meinen Beziehungen eher. In dem Sinne:‘ achja, weil ich *setzte beliebigen ‚Mangel‘ ein* bin ist mir dieses und jenes nicht gelungen‘, oder ‚weil mein Kind ‚zuwenig hier oder davon von mir bekommt, gelernt hat oder so zeigt es jetzt dieses Verhalten‘.
Ich versuche ständig in diesem Feld und über dieses Feld die Kontrolle zu behalten. Aber Kontrolle ist eine Illusion. Ab einem bestimmten Grad auf jeden Fall, und merke ich das könnte ich dann Amok laufen.
Was mir gegen diese Falle hilft ist mein Chaos. Ich selbst versuche mir die Lösung zu sein. Ich würde nie von mir verlangen regelmäßig jeden Tag 15 minuten zu meditieren. Ich würde das nicht schaffen und würde nur Mißerfolg sehen.
Ich meditiere, wenn ich Lust dazu hab. Ich gehe eine Stunde spazieren, wenn sich die Möglichkeit bietet mit der besten Freundin mit dem Hund Gassigehen mitzukommen. Ich lese gerade lauter tolle Bücher, die davon handeln ‚ich bin genug‘, ‚warum Perfektion schadet‘, ‚liebe dich selbst‘ und ‚dann wage das Große und es kann gelingen‘.
Kurzum, ich probiere aus, lasse mich treiben, lasse meine Gefühle entscheiden, was mir jetzt gut tut. Und übe DAS seit Jahren. Unter anderem mit professioneller Hilfe, da manche Sachen für mich (und alle Menschen soweit ich weiß) nicht (mehr) alleine machbar, tragbar waren.
Also, keine Empfehlung von mir, nur Austausch, weil ich glaube darin liegt ein Schlüssel zur Überwindung der Perfektionismusfalle.
Sei wie du bist und siehe das genügt um deinen Weg zu gehen.
Und wenn ich doch noch was loswerden darf: nicht dem Mann erzählen,was man tolles vorhat, eher ihn fragen, wobei er mitmachen will. Oder es mit sich ausmachen oder der besten Freundin. Weil damit finde ich setzt man sich super unter Druck. ;)
<3 Deine Verena
Danke Verena! Also die Gedankengänge, die Du beschreibst, kenne ich aber auch. Diese nach dem Lustprinzip runterschalten versuche ich ja auch seit Jahren und es ist dieses Phasenweise recht ambitionierte ausprobieren von neuen Gerichten, von Sport, von Ernährungsumstellung etc. Daher dachte ich jetzt, ich müßte es schaffen, etwas in meine Routinen übergehen zu lassen, also nicht nur nach dem Lustprinzip. Klappt aber bisher auch nicht wirklich :)
Ja, vielleicht ist es die ‚Ergebnisorientierung‘, die dich dann letztlich stresst? Nadines Gedankens gehen in die gleiche Richtung fand ich, deshalb komme ich drauf. Und ich kann dir nur sagen, es muss ja nicht gleich eine Kur, nichtmal eine regelmäßige Sitzung sein, aber was ich ernsthaft ausgleichend finde ist der Face-to-face-Austausch mit Menschen, die einem symphatisch sind. Und wenn sie dann noch einen Plan haben, von dem, was sie selbst tun, umso besser. ;) Geht mir so. Frei nach Juul, das wirklich wichtige im Leben sind Beziehungen ;) <3
Kennich. Alles.
Erstaunlicherweise hilft: Schreiben.
Alle Dinge, die erledigt werden müssen, aufschreiben – und dick durchstreichen, wenn sie erledigt sind. Dadurch bekommt man buchstäblich vor Augen geführt, was man tatsächlich alles schafft – und was liegen bleibt oder verschoben werden muss. Und irgendwie sortiert man sich mit der Zeit anders, bewertet anders und trägt sich für den nächsten Tag auch die Stunde Lesen im Lieblingsbuch ein! Mit Genussgarantie!
Mir wird meine Perfektionismusfalle immer erst bewusst, wenn ich feststelle, dass ich mich über jeden kleinen Fehler aufrege und sie mich lange beschäften. Egal, ob es mein eigener war oder von Mitarbeitern. Alles was meine geplanten Prozesse verlangsamt frisst mich innerlich auf. Ich reflektiere dies allerdings erst recht spät und es fällt mir schwer dann die Notbremse zu ziehen. Zu meiner Notbremse gehört auch im privaten Bereich mal vom Plan abzuweichen (kein Wocheneinkauf am Samstag inkl Kochplan für die komplette Woche, keine fixe Minutentaktung der freien Abende oder Tage, kein Putzplan, Versuch so wenig wie möglich „Freizeitstress“ zu verursachen). Ich versuche spontan zu entscheiden. Smartphone zu Hause zu lassen. Einfach loszulassen von meinen Listen und Plänen. Das Problem ist nur, dass es in meinem Kopf immer weiter brodelt und kleine Auszeiten nur Symptombehandlungen sind. Eine richtige Strategie aufzustellen ist mir nicht gelungen. Ursprünglich war die Strategie alles im Voraus zu planen um mehr stressfreie Zeit zu haben. Das ist zu meinem Hamsterrad geworden ;)
Alles bekannt… Was mir (manchmal ;-) ) hilft, ist alle überflüssigen Wörter zu streichen: „möchte“, „eigentlich“, „sollte“, „versuchen“…
und dann mit dem anfangen, wo ich ohne schlechtes Gefühl und ohne Vorbehalte „ich will“ sagen und es dann einfach tun kann. Das fühlt sich immer am besten an.
Mir hat letztens, als es in einem Vortrag um das Ganzheitliche, die Arbeit mit dem Wesenskern ging, ein anderer Zuhörer sehr anschaulich einen Anfang beschrieben: Stell dir deine Wünsche oder was du willst, möchtest auf einem Blatt Papier vor. Nur diese dort. Alles „Aber“, Gegenargumente, Hindernisse, alles was dich abhält, auf einem zweiten Blatt Papier in der anderen Hand. Dann leg das zweite Blatt Papier zur Seite und lass das erste Blatt Papier für sich allein liegen. Mir geht es exakt genauso wie dir. Und auch ich habe noch immer keine Lösung, sehe nur, dass ich seit geraumer Zeit etwas ändern muss. Gerade versuche ich es mit dieser Sichtweise. Das hilft. Es hilft einfach, alles „aber“ im Kopf und damit die vielen Gedanken, die meist eh unnütz sind, loszulassen und loszuwerden. An der Stelle gleich noch eine Theorie, warum es den Männern nicht so wie uns Frauen geht: weil sie sich einfach nicht den Kopf zerbrechen. Sondern es einfach irgendwann dann mal tun. Und den Rest lassen sie geschehen… Das sollten wir vielleicht auch – nicht nur drüber sprechen, sondern es auch leben.
Liebe Sonja,
neulich äußerte sich das Thema „Stress“, zu viel wollen, nichts schaffen bei mir selbst schon in folgendem Posting: http://mamamotzt.com/2015/05/26/mal-wieder-jobmisere/
Sehr berufsbezogen, ich erwähnte es heute früh kurz auf Twitter.
Verinnerlicht habe ich, dass ein erfülltes Leben ein mega-ausgefülltes Leben ist und man in Erfolgserlebnissen schwimmen muss. Alles drunter ist nicht akzeptabel. Mein Unterbewusstsein kann nicht anders.
Ich verfahre leider immer wieder so, dass ich powere bis zum Umfallen und anschließend langsam aufstehe. Um mir zu schwören, dieses mal alles langsamer angehen zu lassen.
Klappt … vorübergehend.
Was ist „alles“: alleinerziehend mit komplett alleiniger Verantwortung (finanziell v.a.!) mit den Dreien, die Selbständigkeit, die Pfleglinge, ein paar Ehrenämter (Schulvorstand, Ratspolitik, ländliche Entwicklung) und natürlich bitteschön Mr. Wow „bei Laune halten“. Vor zwei Jahren dazu noch Leistungssport auf Bundesebene.
Kann ja gar nicht funktionieren. Aber trotzdem „passiert“ es mir immer wieder, dass ich mich auf soviele Dinge einlasse.
Weil ich einfach nicht nur „nichts“ machen kann. Und trotzdem deprimiert mich immer wieder massiv, dass ich „nichts“ schaffe. Natürlich bin ich erst mit 101% zufrieden, wenn ich etwas anfange. Drunter geht nicht.
Was ich inzwischen weiß: Sport ist immens wichtig. Kam in den letzten Monaten leider zu kurz, aber mit Mr. Wow möchte ich auch Zeit verbringen. ;)
Das muss sein.
Beruf: schwierig, schwierig, schwierig. Da MUSS (s)ich was ändern, denn so ist das kein Zustand.
Beim Rest: lange Leine lassen, so lange nichts passiert. Ganz, ganz oft ´ommme´ ich und überlege, wie ein Mann sich in der Situation verhalten würde.
Und versuche zu akzeptieren, dass in etlichen Bereichen das Leben ganz anders gekommen ist, als ich es geplant hatte.
Internetzeit wird ziemlich reduziert im Haus (Teenies haben da vielleicht Erwartungen ..), das hilft.
Meine große Entdeckung, der alte iPod, hilft, dass ich wenigstens beim Sport das Smartphone nicht dabei habe, sondern nur noch bei Bedarf Musik höre oder gar nichts.
Und jetzt noch zackig eine Megalange Liste abarbeiten, bevor ein Kind aus der Schule kommt …
(B.t.w.: meine Staubmäuse haben Namen und kochen kann ich halt am besten Müsli. ;o) )
Alles Liebe und viel Ommmmm,
Mamamotzt
((Das war jetzt nur ein Bruchteil von dem, was ich hätte sagen wollen, aber die Zeit …))
Liebe Mamamotzt, bei Deinem Pensum wird mir nur vom Lesen schwindelig. Ich mache einen Bruchteil von Deinen Todos und bin trotzdem da, wo ich jetzt bin….
Hallo.
Mir helfen Apps, nicht auf den Sport zu vergessen. Das Bikinifigur Programm dauert nur 10 min und man fühlt sich gleich viel besser. Und meine kleine Maus hat Spaß dabei mir das Training als extra Gewicht schwerer zu machen. ;)
Sonst hilft es, wenn man den Alltag praktisch gestaltet. Gesunde Gemüsesuppen habe ich portionsweise eingefroren und für meine Kleine schnell parat, wenn es mal stressig wird.
Einkäufe erledige ich gerne zu Fuß oder mit den Fahrrad. Damit wäre auch wiederum etwas Bewegung mit frischer Luft kombiniert und meine Tochter liebt spazieren und besonders Rad fahren.
Und sonst muss man halt akzeptieren, dass neben dem Job nicht so viel Zeit für allzu viele Programmpunkte bleibt. Bestimmt schaffst du das mit der Meditation. Alles Gute! :)
Liebe Grüße, Babsi
Weißt Du, was ich mache, um meinen Stresslevel zu reduzieren? Ich stehe früher auf. Haha, verrückt – oder? Ich meine, ich hätte noch vor gut 6 Jahren jedem Menschen den Vogel gezeigt, der mir das prophezeit hätte… aber das ist das, was meinen Stresspegel ENORM nach unten schraubt.
Normalerweise stehe ich um 6.35 Uhr auf, wecke die Kinder, bereite das Frühstück vor, befülle die Brotdosen für die Kita, dusche mich, mach mich hübsch für den Job…. ziehe die Kinder an…. werde langsam panisch, weil es mittlerweile 7.35 Uhr ist und wir in 10 Minuten los müssen, aber weder sind die Kinder angezogen, noch liegen meine Haare oder das Spielzeug von dem Jüngsten, was unbedingt mit in die Kita muss, ist nicht auffindbar…. ich kriege langsam Blutdruck und maule, was das Zeug hält. Für niemanden schön.
Jetzt stehe ich um 06.00 Uhr auf. Und selbiges passiert wie o. a, nur eben ohne die Kinder und mit viel weniger Stress. Ich kann sogar manchmal noch kurz mit den Kindern hier sitzen und was erzählen. Oder planen. Oder nichts tun. Das entspannt mich so sehr, das ist echt toll.
Und ich bin DER Langschläfer überhaupt. Aber, diese eine halbe Stunde rettet mein Schlafdefizit nicht. Aber meinen Tag.
Was ich sonst noch mache, um mich weniger zu stressen?
* Nein sagen! *
Und zwar vor allem zu privaten Aktionen, die eher in Stress ausarten, als dass sie schön sind. Beziehungsweise der Stressfaktor vorher überwiegt. Da verzichte ich dann einfach mal auf eine Tasse Kaffee mit einer Freundin oder Bekannten. Das kann ich dann machen, wenn es ohne Stress möglich ist.
Heute z.B. treffen wir uns mit einer Kindergartenfreundin wegen eines Schwimmkurses. Sie fragte mich eben, also die Mutter, ob wir nicht schon eine Stunde früher kommen möchten, auf einen Kaffee. Und ich habe einfach Nein gesagt. Denn hätte ich ja gesagt, hätte ich mich genau jetzt schon wieder dafür „fertig machen“ müssen, statt hier gemütlich zu sitzen und über Stressreduzierung zu philosophieren.