Ich schloss mein Fahrrad auf, während die Kinder in den Anhänger krabbelten. Rad und Anhänger standen auf einem zugegebenermaßen eher schmalen Bürgersteg. Der Anhänger stand vor einer Mülltonnentür. Das ist ebenfalls zugegeben, ein ungünstig Platz. Es ging aber nicht anders, da das Rad sonst vor Treppen oder Hauseingängen gestanden hätte.
Plötzlich ertönte eine vorwurfsvolle Stimme, dass wir dort nicht stehen dürften, vor der Mülltonne! „Das tut mir leid, ich wußtte nur nicht, wo sonst. Es waren ja nur 2 Stunden.“ – „Trotzdem“. Mir geht so ein Starrsinn ziemlich schnell auf den Zeiger. Also sagte ich, „Ich bin hier ja nicht jeden Tag, das ist das erste Mal mit Anhänger. Mussten Sie denn in diesen 2 Stunden zum Müll?“ – „Jaaha“.
Ich wollte es dabei einfach bewenden lassen. Aber dann sagte meine Tochter, „Meine Mama wusste doch nicht, wo sonst. War ja kein Platz“. Und dann beschwichtigend-tröstend: „Iss doch niss so schlüüümmm!“
Ich war stolz auf ihren Mut (sie ist sonst sehr zurückhaltend und eher schüchtern!) und ihren Vermittlungsversuch.
Natürlich war die Starrsinnige kein bisschen beschwichtigt und brummte „Ja ja, so wird das schon den Kindern beigebracht.“
Jetzt sehe ich das als Kompliment, eigentlch.