Mama's notes

Körpergefühl, Schönheit und was mich nervt

Schönheit und was mich nervt
Comments (16)
  1. Punkt .

    Viel Erfolg mit einem passenden Kleid!

  2. Sehr anregender Artikel! Zu deiner aktuellen Thematik: Ich bin neulich über einen amerikanischen Onlineshop gestolpert, modcloth.com, und fand es schon mal überraschend, dass 3 Frauen mit 3 verschiedenen Körpertypen auf den Titelbildern zu sehen waren. Vielleicht wirst du dort ja fündig. Lieben Gruß.

    1. Mama notes sagt:

      Danke. Modcloth kenne ich auch und finde die Sachen alle sehr schön. Aber irgendwie haben die so viel im 50ies-Style und ich das steht mir nicht… ;)

  3. Du wirst dein Kleid finden!

    Ich hatte schon diverse Figuren. Ungewollt.
    Mit jeder habe ich mich wohl gefühlt, abgesehen von den üblichen Stellen, die jeder so an sich findet. Die Kleiderfrage war immer kompliziert.

    Zum Abi-Ball sollte es ein langes Kleid werden. Tja. Meine Formen passten in kein Kleid. Saß es an der Taille gut, konnte ich es oben nicht schließen. Passte der Busen rein, schlabberte alles unterhalb.
    Lösung A: größeres Kleid kaufen und unten schmaler nähen lassen. Lösung B war meine. Das Kleid war ein Neckholder mit extrem tiefem Rücken. Ich musste nur die Träger verstellen und da hinten nichts geschlossen werden musste, reichte es vorne. .
    10 Jahre später trug ich es zum zweiten Mal. Vorher ging es zur Schneiderin, denn es musste massiv enger gemacht werden. Irgendwie hatte ich in der Zwischenzeit meine Rundungen verloren.
    Ein neues Kleid zu kaufen, wäre mir zu aufwendig gewesen.

    So schmal passte mir trotzdem nur gefühlt jedes zehnte Kleid auf Anhieb.

    Heute habe ich wieder eine andere Figur. Meinen eigenen Afterbabybody. Theoretisch identische Kleidergröße und praktisch ganz andere Proportionen.

    Mir ist die Optik nicht völlig egal. Ich mache mich gerne schön und finde das auch ok und natürlich. Aber es hat keinen überwältigenden Stellenwert und ich hechel keinem Ideal nach. Ich möchte mich einfach wohl fühlen. Ich als ich.
    Und das fühle ich mich auch.

    Bis ich das nächste Mal verzweifelt ein passendes Kleid suchen muss. ;-)

  4. Soulmate sagt:

    meine erste Eingebung: lerne schneidern ;-) damit könntest Du Dir vielleicht das Kleiderproblem ersparen ._.

    Als ich in der 5. Klasse war, haderte ich mit meinem Aussehen. In diesem Alter ist man ja nicht mehr klein und auch nicht groß, die Figur fängt an, eine zu werden und irgendwie wird auch das Thema Figur und Aussehen plötzlich ein Thema.
    Ich fand mich eigentlich immer schön. Ja, wirklich. Das einzige, was mich immer gestört hat (komischerweise gar nicht mehr, aber damals) war meine Stupsnase. Ich war sehr schlank und irgendwie passte diese „dicke Nase“ nicht zu meinem mir selbst auferlegten Gesamtbild. Immer wieder hoffte ich, dass niemand merkte, dass meine Nase hässlich war… darüber konnte ich stundenlang nachdenken ^^

    Und dann passierte es. Mein Mathelehrer sagte vor der Klasse zu mir (weiß der Himmel, wieso): „C. ist ein hübsches Mädchen…“… und dann war er da, der gefürchtete Moment… jemand aus der letzten Reihe, ein mit Sicherheit auch mit seinem Aussehen hadernder junger Mann, rief „nee, die hat eine viel zu große Nase“
    Alle lachten.
    Und ich versank im Boden… und dort blieb ich auch, gefühlt bis zum Abitur.

    Und da kam dann noch so ein Moment. Unser damaliger Religionslehrer, hatte es sich wohl zur Aufgabe gemacht, uns à la dove und Co. zu signalisieren: es kommt nicht auf das Aussehen an. Jeder ist schön.
    Und das tat er dann auch. Er ging durch die Klasse, U-Form, blieb vor jedem Mädchen stehen und sagte „Du bist hübsch…. Du bist außergewöhnlich hübsch… Du bist sehr sehr hübsch“….. und dann kam sie, D., ein sehr sehr großes Mädchen, sehr stark, sehr markant, für „damalige Verhältnisse“ nicht hübsch. Sie saß zwei Stühle weiter und ich konnte förmlich spüren, wie sie mehr und mehr auf ihrem Stuhl zappelte und unruhig wurde, je näher der Lehrer mit seiner Beurteilung kam. Als er vor ihr stand, sagte er das Vernichtende „D., ja, äh, Du bist auch auf Deine Art sehr hübsch…. ^^Du hast schöne Haare“

    Ein Raunen ging durch den Raum, erbostes Gemurmel, was das Ganze natürlich nicht besser machte, sondern dadurch die Demütigung erst offensichtlich.

    Das ist jetzt 20 Jahre her und doch so präsent.

    1. Mama notes sagt:

      Horror! Was für ein fürchterlicher Lehrer!
      Danke für das Teilen Deiner Erinnerungen.

      Übrigens, liebe Alle, die Kleidersuche ist gar nicht so sehr mein Problem, sie war vielmehr Aufhänger, um endlich mal das Thema „Oberwichtige Schönheit und warum micht das nervt“ verbloggen zu können. Macht Euch bitte keine Sorgen, die Kleiderfrage macht mich nicht kaputt! ;)

  5. Bienenstube sagt:

    ich persönlich finde an jedem Menschen gibt es etwas schönes seinen es die Augen Haare, Figur oder sonst etwas das mir gefällt, aber genau so finde ich an anderen und an mir selbst auch Dinge die ich nicht schön finde,

  6. Elli sagt:

    Ich stimme dir voll und ganz zu. Aber trotzdem, möchte ich schön sein.
    Ich könnte mir vorstellen, dass so ein Fokus auf Schönheit gelegt wird, weil das etwas ist, was man relativ einfach an sich selbst verändern kann. Jeder kann sich mit Make-Up, Highlighter, Bronzer, Lidschatten etc. vorteilhafte Gesichtszüge verschaffen, mit Diät einen dünneren und mit Sport einen besser proportionierten Körper verschaffen (natürlich gibt es Ausnahmen, aber die lasse ich jetzt mal raus :) ). Wenn es einem an anderen Qualitäten mangelt, kann man das nicht so leicht kompensieren. Wenn man dumm ist, ist man eben dumm. Da kann man noch so lange arbeiten, man wird nicht intelligenter. Wenn man einfach nicht nett ist oder kein liebenswürdiger Mensch, dann ist es auch schwierig das zu ändern, weils wahrscheinlich einfach eine deiner Persönlichkeitseigenschaften ist.
    Wozu sollen die Magazine denn Tipps geben, wenn nicht zu Schönheit? „Tipps um ein besserer Mensch zu werden“? Es ist eben das einfachste sich auf die Schönheit zu konzentrieren, da da echt so ziemlich jeder noch was reißen kann. Eigentlich wäre es ja auch unfair, wenn wir unseren Fokus auf Dinge legen würden, die man nicht so leicht ändern kann. Wenn wir Menschen nur nach ihrer Intelligenz beurteilen würden, dann hätte niemand eine Chance auf oder abzusteigen.
    Deswegen strebt glaube ich jeder (insgeheim) danach schön zu sein. Es ist eben etwas, das man leicht (im Verhältnis) erreichen kann. Ich glaube auch nicht, dass ich jemanden kenne, der sagt, es wäre ihm egal, ob er schön ist oder nicht. Ich denke, dass jeder, der vor die Wahl gestellt wird schön oder nicht schön zu sein, schön nehmen würde. Und deswegen benutzen die Unternehmen eben genau diese Schönheit um ihren Kunden zu schmeicheln. Es ist genau das, was die Menschen hören wollen: „Du bist schön“. Wenn sie sagen würden: „Ihr seid alle intelligent“, glaubt das einfach keiner und die Werbung würde niemanden ansprechen. Aber mit Schönheit trifft man so gut wie immer einen Nerv bei den Zuschauern/Lesern. Jeder will es sein und jeder kann es erreichen.

    Eigentlich sollte mein Kommentar gar nicht so lang werden, sorry :)

    Liebe Grüße,
    Elli

  7. Mara sagt:

    Ich finde die Baumwollkleidfarben spitze!

    Und abgesehen davon gehen mir viele Gedanken durch den Kopf.

    Ich fand Frauen/Männer schön, die nicht dem gängigen Ideal entsprechen, und Frauen/Männer hässlich, die wirklich schön waren. Aussehen ist ja nur der erste Eindruck. Wenn die- oder derjenige den Mund aufmacht, relativiert sich ja genau dieser erste Eindruck ziemlich schnell.

    Mich stört vor allem, dass sich anscheinend (gefühlt) jede/r Passantin die Frechheit herausnimmt, Kleidungsstile, Aussehen, Bauchfett etc. kommentieren zu dürfen. Irgendwie finde ich das … so unzivilisiert.

    Vielen Dank, dass ich an deinen Gedanken teilhaben durfte,

    Mara

  8. junaimnetz sagt:

    Liebe Mama Notes! Danke. Ich fand hier Gedanken, die ich vor einem Jahr einmal für mich auf dem Blog verarbeitet habe, wieder. Was ich großartig finde: Du abstrahierst (und das wird Deiner Tochter zugute kommen) eigentlich komplett von dem Konzept „Schönheit“. Was Dir Probleme macht: Natürlich Dein eigenes Behaftet-Sein in diesem Konzept. Aber wie sollte es auch anders sein? Wir sind alle nur Produkte unserer Erziehung, mehr oder weniger, und können nicht komplett da heraus.
    Mein Konzept von Schönheit ist mittlerweile eine Art Gesamtkonzept. Schöne Menschen sind bei mir vielleicht nicht gleich häßlich, wenn sie keinen schönen Charakter haben, aber doch ziemlich bald. Eher (nach aktuellem Konzept) häßliche Menschen werden aber sofort schön, wenn sie Schönes tun.
    Hab ich auch meinem besten Freund zu verdanken, der vor ein paar Jahren auf dem Geburtstag meiner Mutter mit mir tanzte – ich noch ziemlich moppelig von der Geburt des Dritten und in einem Stretchkleid anwesend. Ohne Anlass sagte er zu mir. „Du bist ein schöner Mensch“. Als ich ihn später danach fragte, sagte er, er hätte das zu jedem Zeitpunkt zu mir sagen können – weil er sich auf meine inneren Werte bezogen hätte. Das klingt irgendwie in mir nach – auch wenn ich manchmal mit mir hadere und denke, ich könnte wohl wirklich etwas schlanker sein :)

    Was Dein Kleiderproblem angeht: Hast Du mal darüber nachgedacht, selbst unter die Näherinnen zu gehen? Eine Nähmaschine lässt sich zu einer großen Geburtstagsparty wünschen oder viell. in der Nachbarschaft ausleihen, und das Nähen von wirklich schönen Kleidern via youtube ist auch für Unwissende gar nicht so schwer. Ansonsten: Trag das wunderschöne Kleid oben, es ist toll, es ist elegant, es ist farbenfroh. Und der Rest stört eh keinen. :D

    Du bist ein sehr, sehr schöner Mensch!

    (Wollte ich schon immer mal weitergeben)

    1. Mama notes sagt:

      OMG! <3 Jetzt bin ich sehr verlegen. You made my day, vielen Dank für Deinen Kommentar und die Zusammenfassung meines Posts. Das Schönheitskonzept, das Du schilderst, habe ich selber auch seit Jahren. Aber wenn ich ehrlich bin, wird es immer wieder gestört - phasenweise - von Gedanken, die von irgendwelchen Frauenzeitschriften geprägt zu sein scheinen. Jedenfalls nicht von mir...
      Das Baumwollkleidchen hat schöne Farben, finde ich auch. Wird zu dieser Edellocation nicht unbedingt passen, muß mir dann aber egal sein :)

      1. Mama notes sagt:

        PS. Wo hast Du das denn auf Deinem Blog beschrieben? Schick mir mal den Link, ja?

  9. Lara Leuthner sagt:

    Liebe Mama Notes,

    du hast ein sehr wichtiges Thema angesprochen, welches uns fast täglich vor einer Entscheidung stellt: soll ich jetzt doch auf alle soziale Normen und Erwartungen pfeifen, oder doch mich zusammenreißen und meinen Körper den vorgeschlagenen Formen anzupassen, damit ich wie …, oder wie… aussehe. Ich auch habe mit dieser Frage mal mehr, mal weniger zu kämpfen.
    Neulich lass ich recht flüchtig die Aussagen von Osho. Eine davon lautet: Es ist nicht die Frage des Geldes und dessen Menge, ob man glücklich ist, oder nicht. Ich würde das umformulieren: ich der schlanke trendige Körper das einzige, was mich verhindert, um glücklich zu sein?….
    Liebe Mama Notes, sei einfach glücklich, das bist du ja auch. Lass die Hersteller enger schicker Klamotten sie selbst tragen.

    Viele liebe Grüße aus Badischem

    LaraL

  10. Lia sagt:

    Liebe Mama Notes, viel Deiner Gedanken kenne ich und ich hatte ebenso ein komisches Gefühl an manchen Stellen, wenn es um Schönheit geht. Ich versuche es hier mal kurz zu umreißen und bin gespannt, ob es gelingt.
    Zum einen finde ich es schwierig, gesellschaftliche Vorstellungen und persönliches Empfinden in Einklang gebracht werden müssen. Und müssen meint hier wirklich Druck. Das geht sowohl in die eine wie in die andere Richtung: Ich habe Dinge an mir, die ich mag, aber die Gesellschaft nicht als schön bezeichnen würde – und umgekehrt gibt es Dinge, die an mir aus Gesellschaftssicht „schön“ (oder zumindest akzeptabel ;-) ) sind, und ich mich damit trotzdem nicht wohl fühle. So – und jetzt? Meist bleibt trotz allem Reflektieren ein komisches Gefühl, das ich gar nicht näher beschreiben kann, aber vielleicht kennst Du das auch. (Kurzer Einschub: Wenn ich meinen Kindern sage, ich mag meinen Bauch nicht und deshalb a) traurig bin und b) zum Beispiel weniger esse – was leb ich Ihnen vor? Darüber brüte ich zur Zeit sehr und finde das ein sehr schwieriges Thema.)
    Zum anderen ist „Schönheit“ immer eine Sammelbezeichnung. Überspitzt gefragt und die Adjektive bewusst gewählt: Ist jemand mit hübschem Gesicht und hässlichem Körper schön? Was wird wie gewichtet? Kann ein Makel allein einen „hässlich“ machen oder eine einzelne positive Sache „schön“? Ich weiß es nicht.
    Interessant fand ich die Verbindung von Schönheit und inneren Werten und je länger ich jetzt nach Deinem Text darüber nachdenke, desto mehr finde ich, dass da das Hauptproblem liegt. Es sind einfach zwei verschiedene Dinge, die eigentlich nichts miteinander zu tun. Und ich finde, in Sätzen wie „Egal wie Du aussiehst, Du bist ein wunderbarer Mensch, ich schätze Deine inneren Werte.“ eine Verknüpfung, die versucht, eine (negative) Bewertung mit einem Kompliment wieder gut zu machen. Und das ist problematisch, weil das eine nichts mit dem anderen zu tun hat – aber durch die Gegenüberstellung in Beziehung gesetzt wird. (Und oftmals Schönheit als das Wichtigere gesehen wird, aber das ist wohl noch ein weiteres Problem…)
    Noch etwas, das mich fuchsig macht: Ich hasse es, wenn jemand mir mein persönliches Körpergefühl abspricht. Wenn ich mich zu dick fühle, dann fühle ich mich zu dick. Egal wie viele Kilos oder Taillenumfang oder was auch immer. Daran ändert auch ein Schönheitsideal, in das ich damit reinpasse, gar nichts. Und wenn mir dann immer suggeriert wird, dass ich das Problem löse, in dem ich mich einfach mit meinem Körper wohlfühlen soll – dann werde ich ärgerlich, weil ich mich nicht ernst genommen fühle.
    Ich danke Dir für Deinen klugen Text und werde die nächsten Tage sicher noch genug darüber nachdenken.

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