Erziehung & Beziehung

„Kommst Du runter zum Spielen?“ – Schulbetreuung und Kindheit

Comments (45)
  1. Sam sagt:

    Hallo,
    auch ich bin so groß geworden wie Du, Zeit für Freunde und Sportverein inbegriffen. Für meine eigenen Kinder habe ich mir das Gleiche gewünscht, geht aber leider nicht.
    Mich umtreibt das Thema auch immer noch, obwohl die Grundschulzeit bei uns – Gott sei Dank – diesen Sommer ihr Ende findet.

    Neben der Schwierigkeit mit der Freizeitgestaltung, kommen noch ganz andere Probleme auf.Da ist z.B. die Hausaufgabenbetreuung. Man gibt sein Kind komplett in fremde Hände und vertraut darauf, dass dem Lütten auch was beigebracht wird. Denn nachmittags ab 17.00 Uhr ist das Kind im Kuschel- oder Spielmodus und nicht mehr im Lernmodus.
    Wenn Du möchtest, kannst Du darüber schon einmal in meinem Blog nachlesen: http://momsoffice.de/74/lesen-durch-schreiben-bei-uns-durchgefallen/#more-74

    Und morgen schreibe ich einen Artikel über unsere Erfahrungen mit Schule, Betreuung und Freizeit.

    1. Mama notes sagt:

      Danke für Deine Antwort. Ohje, Hausaufgabenbetreuung und ihre Qualität. Da tun sich ja noch Abgründe auf! ;) Und ich freue mich sehr auf Deinen Beitrag!

  2. Hallo, Ich weiß genau was du meinst. Wir leben in Bayern, mein Großer ist jetzt in der ersten Klasse. Und ich habe mich lange mit der Qual der Wahl herum geschlagen. Ich hatte alternativ die Zusage einer Ganztagsschule bis 16.00 oder die normale Schule ohne sichere Zusage des Hortes. Und ich war mir sicher, es wird wohl die Ganztagsschule werden müssen. Zum Glück haben wir dann im Juli doch noch die Zusage für einen Hortplatz bekommen – und das ist hier bei uns wirklich das Beste, was uns passieren konnte. Es gibt Buchungszeit sogar bis 17.30 – aber volle Flexibilität. Wenn ich es schaffe, kann ich ihn früh abholen – wenn nicht, kann er bleiben. Und nach ca. 7 Monaten Erfahrung bin ich heilfroh, dass das so geklappt hat. Denn ein 6-jähriger empfindet die Schule definitiv als anstrengend – das war mir nicht so sehr bewusst. Das Stillsitzen, die vielen Regeln, der „Zwang“ – all das ist erst mal ein Batzen der verdaut werden muss. Umso mehr geniesst er es, dass er den Nachmittag selbst frei gestalten kann. Nach Hausaufgaben und Essen, kann er auch im Hort entscheiden, ob er in den Garten geht, sich zurückzieht und liest, Kicker spielt, oder oder oder – und das mit selbst gewählten Freunden. Das ist schon viel wert! Und wenn ich es einrichten kann, hat er an mindestens 1-2 Tagen die Woche auch einen Nachmittag zu Hause – und geniesst das sehr… Ich wünsche euch viel Erfolg bei der Wahl! VG, Pia

    1. Mama notes sagt:

      Vielen Dank für Deinen Kommentar. Ja, das wäre auch meine Ideallösung. Klingt gut bei Euch!

  3. Was sind für dich denn flexible Abholzeiten?
    Unsere Grundschule hat Betreuung Montag bis Freitag bis 16:30 Uhr.
    Abholzeiten sind 12:45, 14:00 und dann ab 16:00. Zwischendrin dürfen die Kinder nicht gehen, eben weil in den Zeiten Projekte o.ä. stattfinden und eben auch die Hausaufgaben gemacht werden.
    Meine Tochter besucht diese Betreuung jeden Tag bis zum Schluss, wie viele ihrer Freundinnen.
    Nach der Schule geht mein Kind nach Hause, Ranzen rein und sofort ist sie weg und erst gegen 18:30 wieder da. Sie ist 7 und geht in die erste Klasse. Sie hat GAR KEIN Problem damit.
    Du musst loslassen und akzeptieren, dass Kinder selbstständig werden und man als Mama immer weniger gebraucht wird. ;)
    Ich habe da auch einige Zeit dran geknabbert, aber es ist perfekt so, wie es ist.
    Ich sehe meine Kinder morgens und dann abends wieder. Ritual ist geworden, dass wir nach dem Abendessen gemeinsam ein Spiel spielen. Der Sonntag ist Familienzeit -und in der restlichen Zeit dürfen die Kinder entscheiden. Meist gewinnt die Zeit mit ihren Freunden. Der Knirps ist jeden Tag bis 16:30 im Kindergarten – hier läuft es genau so. Ich seh das Kind quasi bis zum Abendessen nicht,da beide im Dorf ununterwegs sind mit ihren Freunden.
    Mach dir also mal keinen Stress. 16 Uhr ist eine gute Zeit ;) und Schulkinder können auch allein nach Hause gehen und da mal eine halbe Stunde allein auf die Mama warten. Das ist KEIN Problem im Normalfall :))

    LG Nessa ;)

    1. Mama notes sagt:

      Hier sind die Abholzeiten festzementiert, das ist ja mein Problem. Ich kann nicht an bestimmten Tagen früher oder mal später kommen. Es ist immer 16Uhr, Fr. 15 Uhr… Dat isset ja! ;(
      Ja, dass die Kinder irgendwann groß genug sind, um mal alleine nach Hause zu gehen, hoffe ich ja eh stark. Es geht mir nicht so sehr ums Abholen als um das flexible „mal früher nach Hause gehen“.
      Danke für Deinen Kommentar und die Sicht, wie es bei Euch läuft.

  4. Catherine sagt:

    Meine Tochter geht sein eineinhalb Jahren auf eine gebundene Ganztagsschule, die ist so wie oben beschrieben. Ich wollte das so, weil ich Hortsituationen noch chaotischer und unruhiger fand, als den Tag im Klassenverband (gemischt Klasse 1-3/Jül) zu verbringen, mit eigener Erzieherin und Spielzimmer. Das läuft gut, das Kind ist sehr gerne in der Schule und spielt dort auch viel draußen.
    Mein Zweifel ist inzwischen nach einigen Jahren mit zwei Kindern und Beruf ein ander, ich frage mich, ob wir Frauen uns nicht haben über den Tisch ziehen lassen mit der Idee der „Vereinbarkeit“. ich sehe vor allem Addition von Aufgaben, für die früher mehr Zeit zugestanden wurde (Kinder und Haushalt wuppen wir nebenbei, sind wir denn verrückt?) und dabei ökonomisch immer noch viel Prekäres und viel Abhängigkeit insbesondere von Müttern.
    Ich bin eigentlich vom Fach, promovierte Geschlechterforscherin, immer überzeugt davon gewesen, dass Frauen berufstätig sein sollte um sich selbst versorgen zu können, aber ich komme zunehmend dahin, dass es so, wie es jetzt ist, auch nicht geht.
    mein Blogbeitrag dazu ist schon zwei Wochen alt, hier der Link:
    http://allures-und-couture.blogspot.de/2014/03/mutterlobby.html

    1. Mama notes sagt:

      Danke für Deinen Kommentar. Wenn Du magst, denn stelle Deinen Post doch mit zur Blogparade dazu. Einfach den Button unter dem Text klicken und Deinen Eintrag reinstellen.
      Zu Deinem Punkt: Ja, das finde ich auch und es ist eine wichtige Betrachtungsweise. Ja, es ist eine Addition von Aufgaben. Das Thema Feminismus und Gleichstellung ist (u.a. deshalb) ja auch nicht mit der Berufstätigkeit der Frau fertig. Ich denke auch, dass wir das Thema Vereinbarkeit nochmal ganz neu denken müssen. Daher auch Danke für den Link zu Deinem interessanten Artikel!

  5. Dine sagt:

    Hallo :)
    ich bin im moment etwas schreibfaul (blog, twitter etc), dennoch möchte ich hier ein paar worte loswerden.
    wenn ich das richtig verstanden habe, hast du nur die wahl dein kind entweder um 14 uhr oder um 16 uhr abzuholen?
    uffz…das ist wirklich sehr unflexibel…und schwer mit beruf und/oder hobby zu vereinbaren….jedenfalls aus meiner sicht. irgendwann muss ja auch noch zeit für abendessen und entspannung vom (schul-)alltag sein…!

    unsere grundschule (in berlin) ist eine „verlässliche halbtagsgrundschule“ , dh die betreuung ist immer und für alle schüler von 8 bis 13:30 gewährleistet (auch bei stundenausfall, hitzefrei etc…). ab 13:30 gehen die kinder in den schuleigenen hort und können dort (je nach beantragung und bewilligung vom amt) bis 16 uhr, im späthort sogar bis 18 uhr jeden tag bleiben. für die späthort-kinder gibt es auch eine hausaufgabenbetreuung. abholen kann ich mein kind aber jederzeit ab schulschluß um 13:30, egal was ich beantragt habe.

    mein sohn geht in die 3. klasse und läuft alleine zur schule und nach hause. er wird von den erziehern um 16 uhr täglich nach hause geschickt. er ist sehr sehr gerne im hort, weil dort fast alle aus seiner klasse/seinem freundeskreis sind und er so immer jemanden zum spielen hat. dieses „kommst du runter zum spielen“ wie ich es auch von früher kenne, fällt bei ihm dadurch weg…aber ich sehe bisher keine nachteile darin. im gegenteil muss ich mir nicht, wie meine mutter früher, gemaule anhören das er ’schon‘ nach hause muß. um 16 uhr gehen schließlich fast alle (nach 2,5 std freispiel) nach hause. mit vielen hat er auch noch einen gemeinsamen heimweg… praktisch für mich: ich kann nach der arbeit schnell auch mal was ohne kinder besorgen ;o)

    was mich an dem ganzen wieder mal so ärgert, sind diese unterschiede zwischen den einzelnen bundesländern. jeder kocht sein eigenes süppchen…

    VG
    Dine

    1. Mama notes sagt:

      Danke für Deinen Kommentar. Ja, so ist es. Entweder-oder. Das bleibt dann das ganze Schuljahr so.
      Schön, dass es Deinem Sohn so gut bis gefällt, das macht ja Mut. Aber wenn es jeden Tag so ist…. hmpf. ;)

  6. MrsCgn sagt:

    @Nessa Wundertolles und @Sam
    In den Kommentaren finde ich mich zu großen Teilen wieder. Ja, wir Mamas müssen uns von unseren Kindern nach und nach lösen. Fiel mir anfangs auch schwer, aber das klappte mit der Zeit immer besser.
    Und: Dieses Konzept mit dem Lesen durch Schreiben (ich nenne es, schreiben, wie man hört) wird hier in Köln auch praktiziert – furchtbar! Ganz besonders die Art, wie wenig reflektiert die Lehrer mit Elternfragen dazu umgehen. Habe ich in meinem Beitrag gestern dazu auch formuliert:
    http://mrscgn.wordpress.com/2014/04/09/grundschule-kein-kindergarten-in-anderen-raumen/

    Grundsätzlich glaube ich, dass es kein Patentrezept für die Nachmittagsgestaltung der Kinder gibt. Ich selbst habe zwei Kinder, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Ihre Bedürfnisse sind daher auch unterschiedlich. Vielleicht kommen wir mal dahin, uns zu lösen von irgendwelchen vermeintlichen Idealvorstellungen (in unseren Köpfen), um Platz zu schaffen für neue Lösungen, die für das jeweilige Kind und auch zu einem selbst passen können.

    1. Mama notes sagt:

      Danke für Deinen Kommentar UND den Blogpost! Stellst Du Deinen Link bitte auch üebr den Frosch-Link unten im Text ein, damit alle Beitrag dort gesammelt werden können? Danke! :)

  7. Micha sagt:

    Da haben wir ja wirklich großes Glück! Bei uns – auch in Nordrhein-Westfalen – gibt es eine offene Ganztagsschule mit voller Flexibilität. Meine Tochter, die im 2. Schuljahr ist, ist zur Zeit an zwei Wochentagen bis 15 bzw. 16 Uhr da, wobei ich jederzeit entscheiden kann, dass sie auch früher nach Hause kommen kann. Sie nutzt sehr gerne die AG- Angebote, zur Zeit Bastel-AG und Tennis und ich habe den Vorteil, sie nicht auch noch selber zum Sport fahren zu müssen. Klar werden hier von der Politik gebundene Ganztagsschulen gefördert. Im ländlichen Raum hier ist das aber nicht gewünscht und ich finde es so auch optimal.
    LG, Micha

  8. Doris Lenhard sagt:

    Du nimmst das alles sehr treffend war und mir gefällt sehr, wie Du Dir schon so lange vor der Einschulung Deine Gedanken und Gefühle machst. Deine Bedenken und Sorgen teile ich. Mein Kleinster :-), jetzt ist der 19, ist seit zwei Jahren mit der Schule fertig. HURRA, HURRA, DIE SCHULE IST AUS! Ich bin so froh, dass wir erst einmal von Schule in Deutschland meilenweit entfernt sind, bis meine zukünftigen Enkel im schulfähigen Alter sind.

    Ein Kinderpsychiater in Bonn hat mir vor zwei Jahren gesagt: Wir können sagen, dass aus unseren Kindern etwas geworden ist! TROTZ Schule!!

    2007 habe ich einen Lehrer aus einer vollkommen freien Schule in Baden Württemberg kennengelernt. Wisst Ihr was dort ist? 10 Jahre haben diese Kinder nur die Kernfächer als festen Unterricht. Alles andere suchen und erkunden die Kinder mit ihren Lernbegleitern/Lehrern. Und das umfasst alle Bereiche, Kunst, Musik, Handwerk, Natur, was immer die Kinder interessiert. Zu den staatlichen Abschlüssen wechseln die Kinder auf staatliche Schulen. Die Lehrer sind begeistert von wachen und interessierten Kindern. Und der absolute Oberhammer ist: Bevor sie auf das Gymnasium wechseln ziehen sich diese Kinder den gesamten Lateinstoff für das Latinum in sechs Monaten rein. Und zwar rech tleicht, weil sie 10 Jahre lang die optimale Nutzung ihres Gehirns mit Freude praktiziert haben. Als ich das gehört habe, dachte ich: Und meine Kinder quälen sie 5 Jahre mit dem Stoff.

    Die Reformen in der SChule erlebe ich als üble Flickschusterei auf Kosten der seelischen Gesundheit und des Glücks der Kinder.

    Letztes Jahr gab es einen herausragend guten Film zum Thema Mensch und Lernen. ALPHABET! Unbedingt anschauen. Leider gibt es in Deutschland verschwingend wenig Schulen, die für Kinder eine wirklich beschämungsfreie und lustvolle Schulzeit bedeuten. Wer den PISA-Menschen in dem Film hört und den chinesischen Jungen gesehen hat … und Deutschland hechelt mit PISA den Chinesen hinterher und will das erreichen … der möchte sofort sein Kind schützen.

    Hoffentlich hören meine Kinder auf mich und melden meine Enkel später auf vollkommen freie Schulen an. Ich beteilige mich auch dabei eine solche zu gründen.

  9. Melli sagt:

    Verstehen kann ich dich vollkommen und mir rutscht bei so einigen Themen das mutterherz auch tiefer. Aber… Hier gehen 4-5 jährige schon allein in den Kindergarten bzw heim. Anfangs war das für mich völlig absurd und ich bin noch lange mitgegangen. Aber seid ein paar Wochen, geht meine knapp 5 jährige gern selbstständig mit einer Freundin.

    Noch ein Gedanke: du sprichst immer von deinen wünschen, aber was bist du denn bereit zu geben?
    Ist es wirklich nicht zu vereinbaren, täglich vllt um 14 oder 14.30 Uhr Schluss zu machen. Vertrau deinem Kind, eine Stunde allein daheim gut zu meistern oder organisiert doch einen Mittagstisch, wo sich vier fünf Mütter abwechseln. Du schreibst ja auch, dass es tageweise möglich ist, früher zu gehen.

    Ich mag dir nicht auf den Schlips treten aber ich finde die Zeiten flexibel wenn auch nicht für jeden. Allerdings ist es sicher nicht einfach fürs schulpersonal auf alle wünsche eingehen zu können.

    Meiner Meinung nach muss man dann versuchen einen Weg mit gleichgesinnten Eltern zu finden.

    Ganz ganz liebe Grüsse und ich hoffe, der Kloss im Hals ist bald weg, denn grundsätzlich versteh ich dich

    Melli

    1. MrsCgn sagt:

      Liebe Melli,

      in welchem Bundesland wohnst Du? Hier darf nicht mal meine größere Tochter (10J) die Kleine aus dem Kindergarten abholen, geschweige, dass die Lütte alleine gehen darf. Dabei würde sie gerne.

      1. Mein Kurzer geht auch schon lange alleine in den Kindergarten (er wird nächste Woche 6) ich bin höchstens 2 mal in der Woche überhaupt noch im Kindergarten :D
        Wir leben auf dem Land, das ist hier alles gar kein Problem.
        Der Kindergarten „verlangt“ sogar, dass die Vorschulkinder spätestens ab Ostern alleine kommen und/oder nach Hause gehen.
        Würden wir nicht so ländlich wohnen, wäre das vermutlich anders.

    2. Mama notes sagt:

      Liebe Melli, ich bin als-jährige auch schon alleine nach HAuse gelaufen. Hier ist aber zu viel Verkehr, wir leben ziemlich mitten in der Stadt.
      Zum anderen meinte ich in meinem Text „Abholzeit“ etwas weiter gefasst, denn in der 3./4. Klasse wird das Kind sicherlich auch alleine über diese Straßen gehen können, oder vorher auch schon mit anderen Kindern. Das wird sich zeigen.
      Ob abgeholt oder nicht, das Kind darf nicht vor 16Uhr gehen, das stört mich.

      Und was ich bereit bin zu geben? Ich verstehe diese Frage in dem Zusammenhang nicht ganz. Eher nichts. Aber eigentlich ja auch: Mein Vertrauen, das Schulgeld und miene Unterstützung. Ansonsten kritisere ich auch, wenn ich mal nichts zu geben habe.
      LG!

  10. Ich fand die Zeit vor der ersten Einschulung spannend. Toll, jetzt lernt Kind 1 Lesen, Schreiben, Rechnen und was man sonst noch zum Leben braucht. Da Kind 2 schon auf der Welt war, blieb ich zuhause und täglich am Nachmittag klingelte es: „Kommst du raus zum Spielen?“ Kind 3 kam und es blieb Jahre lang so. Nun sind auch Kind 2 und 3 in der Schule, Kind 1 groß und im Arbeitsleben. Mit der Grundschule sind wir durch. Um 14 Uhr sind die Kids zurück. Um 14:30 Uhr klingelt es, um zu fragen ob jemand zum Spielen raus kommt. Dann heißt es: „Geht nicht, ich muss Hausaufgaben machen.“ Bis 19:30 Uhr klingelt es im Viertelstundentakt – wenigstens. Die Antwort bleibt im Grunde die immer gleiche. Daher stellt sich mir die Frage: Wie viel Kindheit lässt unser Bildungssystem noch zu. Gestern: „Mama, unser Lehrer hat eine Umfrage gemacht. Weil unser Klassenraum so hässlich ist. Die haben abgestimmt, dass wir in den Sommerferien 1 Woche in die Schule kommen und den Klassenraum anmalen.“ Immerhin, ich arbeite von zuhause und kann mir meine Zeit frei einteilen. Ein ganz großes Plus, weil ich nicht entscheiden muss, in welches starre Betreuungsangebot der Schule ich meine Familie hinein quetschen muss. Es gibt viele Dinge, die ich in unserem System nicht verstehen kann und will. Als die Kids noch im Kindergarten waren, klingelte morgens das Telefon. Man bat, die Kinder zuhause zu lassen, weil nicht genug Personal für die Gruppe da wäre. Ich bot an, dass ich gerne am Vormittag in der Gruppe aushelfen könnte. Mein Job lässt das zu. Dies wäre jedoch nicht möglich – versicherungstechnisch. Zwar kann ich nachvollziehen, dass dies schwierig ist. Aber es wäre doch für Eltern, die die Vormittagsbetreuung vom Kindergarten dringend brauchen, eine Erleichterung gewesen, wenn andere Eltern eingesprungen wären. LG, Steffi

  11. Ich konnte nicht anders, als mich anschlieen und auch was schreiben. Denn das Thema bewegt mich, seitdem der Nachwuchs in die erste Klasse kam. Alles, wovor andere Eltern mich gewarnt hatten, wurde wahr. Haben all diese Fakten zu wenig Lobby? Denn hier bewegt sich scheint´s am wenigsten. Um so wichtiger, dass viele drüber schreiben.

  12. Jule-Meliha sagt:

    Ich kenne eine Bielefelder Grundschule (NRW) die eine offene Ganztagsschule ist bei der mein seine Kinder entweder direkt nach der Schule abholt, sie Vüm Kinder sind (Vormittag über Mittag; also morgens eher kommen und bis ca. 14 Uhr bleiben) oder aber bis 15,16 Uhr bleiben.

  13. Dirk sagt:

    Liebe Mama notes,
    als Teilnehmer der Twitter-Diskussion von neulich (@Dgerkrath bin ich, sage vielen Dank dafür !) möchte ich mich gerne auch noch mal ausführlich bei Dir dazu äußern, denn leider habe ich kein eigenes Blog. Die Blogparade dazu ist eine Super-Idee!
    Die von Dir beschriebene Kindheit hatte ich auch! Die war – unbestritten – richtig gut!
    Ich komme aus einem mittelgroßen Dorf, welches Teil einer kleineren Kreisstadt ist. Es gibt dort Wald, freies Gelände sowie mehrere Sport- und Spielplätze.
    Die Schulen waren weit entfernt von Ganztagsbetreuung. Wir waren nachmittags immer auf eigene Faust draußen, hatten unsere Freiheiten und erlebten insgesamt eine unbeschwerte Kindheit.
    Aber so traurig es uns auch erscheinen mag: diese Zeiten kehren nie wieder! Selbst wenn man wollte, ließe sich das so heute nicht mehr reproduzieren. Das liegt natürlich an der Berufstätigkeit beider Elternteile und an der großen Anzahl anderer vollzeitbetreuter Kinder. Vor allem aber: es gibt heute längst nicht mehr diese Zahl an Kindern. Unsere Kinder können gar nicht spontan nach draußen gehen und einfach andere Kinder treffen, weil es diese gar nicht mehr gibt!
    Meine Tochter ist das einzige kleine Kind in ihrer Straße. Früher gab es in fast jedem Haus ein oder mehrere Kinder. Da war immer was los draußen. Das ist heute längst anders.
    Außerdem dürfen wir den Preis nie vergessen, der mit unserer Kindheit verbunden war, nämlich die mangelnde Berufstätigkeit der Frauen. Meine Mutter, beispielsweise, ist (trotz höherem Einkommen gegenüber meinem Vater !) zu Hause geblieben, um mich zu betreuen. Für die damalige Zeit eben einfach selbstverständlich. Gut getan hat Ihr das überhaupt nicht, die hat sich zu Hause gelangweilt, war dort nicht ausgefüllt, da bin ich mir sicher.
    Aus diesen Gründen glaube ich, dass die ganztägige Betreuung in Kindergarten und Schule das Beste ist, was wir unseren Kinder angedeihen lassen können, weil es dort etwas wichtiges gibt: andere gleichgesinnte Kinder im selben Alter.
    Wenn sich einige schwertun damit, dann liegt das wirklich in uns selbst begründet. Eben weil es uns schwerfällt das Eigenständige an unseren Kindern zu akzeptieren, dass sie eben in ihrem eigenen Lebensraum ihr eigenes Ding machen, ohne dass wir alles im Detail wissen.
    Wahrscheinlich haben wir auch ein kulturelles Problem, weil wir keine Tradition der Ganztagsschule haben. In Großbritannien oder Frankreich würde diese Diskussion in dieser Form nicht geführt werden. Da ist, denke ich, viel mehr in den Köpfen verankert, dass Schule eben auch ganz einfach ein schöner Lebensraum für Kinder ist, der alles andere darstellt für sie als eine Zumutung.
    Ich finde es aber gut, dass Du Dir Sorgen machst, dass die Kindheit verschwindet. Diese Befürchtungen sind nämlich wirklich berechtigt. Aber die Bedrohung der Kindheit sehe ich anderswo, nämlich z.B. in volkswirtschaftlichen Faktoren und Demographie. Das ist hier kein Wirtschaftsblog, aber die Faktoren erklären vieles.

    Kinder von heute sollen die heutigen Schulden abtragen und als kleine Generation eine vergleichsweise riesige Ruhestandsgeneration versorgen. Hierdurch wächst der Druck, auch und gerade schon auf Kinder. Die sollen früh in die Arbeitswelt. Dazu am besten schon mit zwei in den Kindergarten und mit fünf in die Schule, danach G8-Abitur und Schmalspur-Bachelor-Studiengang.
    Darüber mache ich mir mehr Sorgen als über Ganztagsbetreuung, weil z.B. viele Kinder mit fünf noch nicht schulreif sind. Da meldet sich das Vaterherz ! Der Gedanke, dass viele fünfjährige nicht schulreif, schon in die Grundschule gequetscht werden, bereitet mir echt Sorgen. Denen wird vieles fehlen, gerade nämlich das freie Spielen der späten Kindergartenzeit.

    Randbemerkung am Schluss: ich bin allmählich doch sehr sauer darüber, dass dies wohl meine männlichen Geschlechtsgenossen kaum juckt, denn die Diskussion wird wohl fast nur von Frauen geführt.
    Viele Grüße
    Dirk

  14. Danke für Deinen Anstoß!

  15. knobz sagt:

    Hallo,
    du sprichst über ein Thema, dass mich schon lange beschäftigt! Meine Kleine ist in der 2. Klasse im „offenen Ganztag“ – sie hat Unterricht am vormittag und OGS am Nachmittag bis 15 Uhr. Das ist OK für mich und sie – Verabredungen und Hobbys sind noch möglich. Meine Große hatte den Ganztag mit Unterricht auch am Nachmittag bis 16 Uhr manchmal bis 16.30 – die Hölle für sie und unsere ganze Familie. Sie war danach absolut fertig. Ja – es gibt längere Freizeiten in dieser Variante – aber ist allen klar, dass meist 30 Kinder die Zeit zusammen in einem kleinen Klassen-/ Betreuungs Raum verbringen? So wie die meiste andere Zeit von 8 bis 16 Uhr auch… Das sollten mal alle Erwachsenen einen Tag ausprobieren so zu arbeiten. Wenn so ein Programm an den Schulen aktiviert wird, muss auch die Schule räumlich und personell darauf eingestellt sein. Das erlebe ich leider nicht. Wenig Personal, fehlende Betreuungs- und Rückzugsräume, grosse Klassen, kein vernünftiges Essen – ich habe erlebt, dass viele Kinder da Probleme bekamen, zum Teil aggressiv wurden.
    Die weiterführende Schule für unsere Große haben wir ganz bewusst ausgesucht – ohne Ganztag. Auch wenn das für mich persönlich Einschränkungen bedeutet. Diese Veränderung hat uns als Familie aufleben lassen.
    Liebe Grüße,
    Anja

  16. Karen sagt:

    Ich wollte sowieso schon mal länger mal das gängige „Allgemeinwissen“ zum finnischen Schulsystem kommentieren… jetzt ist der Abschnitt zur Betreuung über die Schulzeiten hinaus ein bisschen länger geworden. :-)

  17. guinness44 sagt:

    Bei uns gibt es seit 3 Jahren eine Ganztagsklasse wie von Dir beschrieben. Daneben gibt es „normale“ Klassen mit Mittagsbetreuung bzw. Hort. Hort ist bis 17.30 flexibel, wobei man nicht vor 14.00 abholen sollte.

    Wir hatten uns damals gegen die Ganztagsklasse entschieden. Der Hauptgrund war eine fehlende Betreuung in den Ferien. Diese Lücke wurde mittlerweile von der Gemeinde geschlossen. Die Diskussion, dass die Kinder zu wenig Zeit zum Spielen haben, hatten wir auch. Allerdings zeigt die Erfahrung, dass diese Sorge nicht berechtigt ist. Die Kinder haben während der Schulzeit Zeit zum Spielen und wenn sie um 16.00 aus haben, dann sind Hausaufgaben etc bereits gemacht.

    Effektiv handelt es sich um einen Unterschied von ca. 1h, ob die Kinder um 15.00 aus dem Hort oder um 16.00 aus der Schule abgeholt werden.

    Ich kann nur empfehlen mit möglichst vielen Eltern bzw. Kindern zu sprechen und deren Erfahrungen aufzunehmen.

  18. Britta sagt:

    Hallo,

    ich habe zwar einen blog…aber keinen öffentlichen, daher so. :)

    Zuerst schreibe ich mal wie das hier so war, als die Kinder noch im Grundschulalter waren.

    In diesem Bundesland gibt es die „verlässliche Grundschule“ und zwar von 08.00 – 13.00h. In dieser Zeit sind die Kinder auf jeden Fall betreut, bekommen aber kein Mittagessen.

    (Dann gibt es Ganztagsgrundschulen mit längeren Öffnungszeiten, Hausaufgabenbetreuung und Mittagessen, zu denen ich aber nichts schreiben kann, weil meine Kinder nicht dort waren.)

    Wer seine Kinder nicht ab 13.00h zu Hause empfangen kann, muss sich um einen Hortplatz bemühen und die gibt es in verschiedenen Ausführungen, je nachdem wie lange man sie braucht.

    Da sie rar sind, werden sie nach den üblichen Kriterien (alleinerziehender Elternteil, Geschwisterkind schon im Hort etc.pp) vergeben und natürlich kosten sie auch Geld, wieviel weiß ich aktuell nicht.

    Im Hort macht man Hausaufgaben unter Aufsicht, bekommt Mittagessen und Freizeitangebote.

    Aus der Distanz erschien mir das alles immer ziemlich rund und gut, wenngleich ich es insgesamt doch sehr beklagenswert finde, dass es nicht in jedem Bundesland gleich gut möglich ist, seine Kinder betreuen zu lassen.
    Gleichauf damit finde ich es nach wie vor schlimm, dass es Eltern so dermaßen schwer gemacht wird, ihrem Job nachzugehen. Insbesondere den Müttern nach wie vor.
    Und ich finde das Hickhack unter Müttern ebenfalls entsetzlich und bin zu dem Schluss gekommen, dass frau entweder arbeitet und somit eine karrierefixierte Rabenmutter ist oder eben nicht außerhäuslich arbeitet und somit doof ist.
    Finde ich vollkommen überflüssig.

    Und… ich kann deinen inneren Zwist nur zu gut nachvollziehen – das mit der home-base hat schon was, aber meine Gründe, an der Hausfrauenfront zu bleiben, waren (und sind) tatsächlich vollkommen egoistischer Natur und werden durch Umstände begünstigt, die wahrlich nicht jede Frau in petto hat.

    Gründe? Schierer Egoismus. Als mein erstes Kind geboren wurde, habe ich ganz schnell kapiert, dass so, wie ich gestrickt bin (verbindlich und zuverlässig) sich für mich in Windeseile ein Konflikt zwischen „Kind zu Hause“ und „der Chef ruft“ ergeben würde.
    Ich wollte mich nie mit einem möglichen Arbeitgeber darum streiten müssen, ob mein Kind nun krank genug oder nicht ist, damit ich zu Hause bleiben kann. Allein die Vorstellung davon fand ich schon überaus stressig – insbesondere eben, weil ich, solange ich in Lohn und Brot war, so zuverlässig war.
    Darüberhinaus finde ich es durchaus praktisch, mich mit meinem Partner nicht um so nen Kram wie Haushalt streiten zu müssen, denn es ist ja wohl logisch, dass der, der vor Ort ist, den Haushalt schmeißt.
    Kann mein Partner ja schlecht machen, während er auf Geschäftsreise ist…wie häufig übrigens.

    Umstände? Ich bin seit Jahr und Tag mit kleinem Gehalt sozial- und rentenversichert angestellt…beim Partner.
    Mit einem „richtigen“ Halbtagsjob würde ich marginal mehr verdienen und hätte dafür doppelten Stress.
    Danke, nein, danke.

    Aber das ist nur unser Lebensmodell, was ich als überaus privilegiert betrachte, aber auch nur eingeschränkt empfehlen kann. Es muss einfach passen, aber das heißt nicht (s.o.), dass ich nicht wünschte, die allgemeinen Grundlagen, um unsere Kinder groß zu bekommen, wären etwas besser.

    Ob es für meine eigenen Kinder nun besser oder schlechter war, dass ich quasi immer verfügbar war?
    In meinem -ausschliesslich meinem- Fall, ja, garantiert, denn ich bin nicht nur sehr zuverlässig, sondern leider auch launisch, ungerecht und aufbrausend. Eigenschaften, die unter Stress weitaus mehr hervorkommen übrigens, sodass ich sehr froh bin, meinen Kindern eine Menge davon erspart zu haben, denn das Modell „beide Partner arbeiten außer Haus“ hätte hier bei uns viel davon ausgelöst.

    Ganz schön langer Sermon, was? Aber ich lese mich auch schon seit Tagen durch die Blogs mit den jeweiligen Erfahrungsberichten und bin vielfach erschüttert.

    Euch allen alles Gute da draußen *wink*

    Grüße,

    Britta

  19. Ein interessanter Text… Ich habe vor einigen Wochen bei mir im Blog einen Artikel über Y-Eltern und das Schul-Dilemma veröffentlicht. Ich denke, der könnte irgendwie auch zum Thema passen. Hier der Link: http://kinderzimmerkunst.blogspot.de/2014/03/y-eltern.html

    Ich persönlich finde eine Betreuung bis 16:00 nicht schlimm. Aber die müsste ganz ganz anders aussehen, als sie es derzeit an den meisten Schulen tut.

  20. Antje sagt:

    Hey. Meine Grosse (7) geht auf eine offene ganztagesschule in die 1. Klasse. Regulaerer Unterricht ist von 8.00-13.00. Fuer die nachmittagsbetreuten kinder gibts dann Mittag und um 14.00 gibts die Hausaufgabenbetreuung. Um 15.00 gibts verschiedene Kursangebote, die die kids alle 2 Monate selbst waehlen. Oder sie haben Freispiel. Normale Betreuung ist bis 16.00, man kann aber bis 18.00 dazubuchen (genau wie morgens von 6.00-8.00), allerdings muss man das am Schulanfang entscheiden. Ferienbetreuung kann man auch dazu buchen. Ich kann sie aber, egal wie es geplant ist, sie jeweils zur vollen stunde abholen. Madame geht seit der 3.woche der Vorschule alleine zur schule und auch wieder heim. Msnchmal bringt sie Freunde mit oder die holen Sie nachmittags ab. Meist plan ich aber mit der Mama ihrer besten Freundin im Vorraus. Die Maedels duerfen aber dann machen, was sie wollen, heisst, sie kriegen ne uhrzeit mit und dann duerfen sie butschern gehen :-)
    Ich denke, wenn man nachmittags nivht grade noch schulunterricht hat, spricht nichts gegen eine lange Betreuung. Die Freunde sind meist auch da, sie sind (relativ) beaufsichtigt, haben aber trotzdem Freiheiten.
    Ich persoenlich schwitze zwar Blut und Wasser, wenn sie sich ausserhalb der Schule mit Freunden trifft und ich nicht genau weiss, wo sie sind, aber meiner Mama gings wahrscheinlich aehnlich und sie hat mich trotzdem laufen lassen :-)

  21. almut sagt:

    Hallo, bin erst heute (über FB) auf den Artikel hier gestoßen und finde das Thema sehr spannend. Es ist meiner Meinung nach nicht zu Ende gedacht in Deutschland. Frankreich ist für viele (Politiker*innen) Vorbild, weil dort die Mehrzahl der Mütter schon bald wieder voll arbeitet, und das macht sich so gut, dass dieses System nach und nach in Dland eingeführt wird. Die Nachteile verlieren wir aus dem Blick, dabei hat Frankreich sie längst erkannt, dort wird zurückgerudert. – verrückte Welt, oder?
    (Wer sich mehr dafür interessiert, ich habe vor längerem mal ein Radiofeature darüber gemacht; Einladung zum Hören: http://swrmediathek.de/player.htm?show=5a1bcbd0-4bc0-11e0-9526-0026b975f2e6)
    vg

  22. Marcus sagt:

    Hallo, ich bin über die guten Beiträge sowie deren interessante Art und Weise des Vortrages begeistert und möchte mich deswegen beteiligen. Ich bin Vater eines 10 jährigen Sohnes der in eine Ganztagesschule in Bayern geht. Vorab möchte ich die Schulzeiten nennen die Mo.-Fr. 8:00 – 18:30 und jeden 2`ten Samstag von 8:00 – 13:00 geht. Erstaunlicherweise ist er als auch seine Klassenkameraden die ich hier und da aufmerksam beobachte entspannt, ausgelassen und glücklich. Natürlich muss man sich in dieser Diskussion ehrlich machen und akzeptieren, dass das Schulleben a.) ein Anderes als in den 70`zigern und 80`zigern ist, auch wenn ich es mir persönlich wünsche und b.) eine vorausgesetzt qualitativ gute Ganztagsschule eine Bereicherung sein kann. Schule ist nicht immer mühselig, oft auch inspirierend, fordernd und stärkend. Ganztagsschule bedeute, idealerweise, Wissensvermittlung am Vormittag, das Leben und Lernen in der Gemeinschaft am Nachmittag. Die Freizeitaktivitäten finden natürlich, unabhängig wie man dazu steht natürlich in der Schule statt, da außerhalb keine zeitlichen Möglichkeiten bestehen. Erstaunlicherweise lernen und beherrschen die Kinder dort 2 Instrumente, nehmen an innerschulischen als auch außerschulischen Wettbewerben erfolgreich teil und entwickeln sich in einen solchen Rahmen zu eigenverantwortlichen und starken Persönlichkeiten. Dabei solle nicht die Wissensvermittlung im Vordergrund stehen, sondern das Lernen durch Erfahrung, durch das Spiel, durch sinnvolle Arbeit für die Gesellschaft, durch die Gemeinschaft mit anderen. Meiner persönlichen Überzeugung nach wird der Umgang mit den Nachbarskindern und der Freunden aus Grundschule zu viel Bedeutung zu gemessen. Nach 2-3 Wochen sind diese vergessen und neue gefunden. Kinder brauchen Perspektiven, Förderung und Ordnung, jedes nach seinen Möglichkeiten um sich zu entwickeln auch wenn das bedeutet, sein „Bobbele“ am Abend zu sehen nur weil man seine eigenen Bedürfnisse sein Kind um sich zu haben zu wollen stillen möchte. Lasst los und stütz eure Kinder.

  23. gedankenpotpourri sagt:

    Super! Dazu kommt von mir auch bald ein Artikel. Wir haben uns gegen die OGS entschieden, aus den Gründen, die du oben anführst. Stattdessen haben wir uns mit Freunden und Familie ein Betreuungsnetz aufgebaut, so dass ich als Mama dennoch arbeiten/ studieren kann.
    Das klappt super. Viel persönlicher, flexibler und „ungezwungener“.

  24. Eva sagt:

    „Natürlich! Vor noch wenigen Jahren waren die (zumeist) Mütter in der Grundschulzeit noch an Heim und Herd gebunden. Nicht gerade berufsfördernd.“ Die Einträge hier sind schon älter, dennoch bin ich jetzt erst darauf gestoßen. Es ist so paradox, sich über etwas zu beklagen, was man selbst in der Hand hat. Willst Du eine Bullerbü-Kindheit, dann schaffe den Rahmen dafür. Das ist ein Leichtes, wenn man sich nebenbei nicht noch selbst verwirklichen möchte. Du hast Kinder bekommen (auch Selbstverwirklichung) und einen Anspruch an ihre Art des Aufwachsens. Dann tu etwas dafür und verurteile nicht Mütter, die für ihre Kinder mittags „Am Herd“ stehen. Das kann „berufsfördender“ sein als man denkt. Die Verantwortung und inflexiblen Abholzeiten sind immer noch eine selbstbestimmte Aufgabe. Viel Erfolg dabei!

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