Es ist Herbst, es ist kalt und spätestens jetzt muß ich mit den Kindern mal losrennen, um warme und passende Kleidung zu kaufen. Also, lieber ohne Kinder, sonst könnte es stressig werden. Aber was? und wo? Mal wieder habe ich eine Twitterumfrage gestartet und zahlreiche Hinweise erhalten, wo und wie man Kinderkleidung einkaufen kann. Viele der Tipps decken sich mit meinem Einkaufsverhalten.
Kinderkleidung einkaufen – und was ist mir dabei wichtig?
Wie in dem Text über das stilsichere Mixgebaren meiner Tochter vielleicht deutlich wurde, bin ich keine der Mütter, die bei der Frage, „Was soll ich anziehen?“ Details über „französische Markennamen, Fachbegriffe für Kragenformen und differenzierte Materialangaben“ von mir geben, wie Till Raether das letztens so schön paraphrasierte. (Als die Brigitte noch Redakteure an Bord hatte.)
Nein, mir geht es weder um Markenklamotten noch um stilsicheres Akzentuieren von irgendwas. Ich bin von der Fraktion: alle Farben für alle, keine Merchandising- oder sonstwas Labels auf der Klamotte und gerne in natürlichen Materialien und sehr gerne bio.
Marken sind und waren mir noch nie wichtig. Es war mir schon immer eher peinlich, einen dicken Aufnäher oder Button einer Marke durch die Gegend zu spazieren. Was für mich zählt, ist die Qualität. Nun kann ich aber nicht durch die Bekleidungsläden oder -Onlineshops der Welt spazieren und die Kinder mit dem Notwendigen und dem Schönen eindecken. Ich muß wählen – und rechnen. Das müssen ja eigentlich die meisten Eltern. Fast alle befürchten bei jedem Saisonwechsel – oder wenn das Kind dann doch den zweiten oder dritten Schuh in derselben Jahreszeit in einer Nummer größer benötigt, nun zu verarmen. Also ein guter Grund, mal darüber zu bloggen und nach Eurem Kinderklamotteneinkaufsverhalten zu fragen. Also, wie macht Ihr das? Ich mache das bisher so:
Von Freunden und Familie „erben“
Vererbte Klamotten sind super. In den ersten drei, vier Jahren des Lebens von Kind1 haben wir locker die Hälfte der Kleidung über Kleidervorräte der Familie bezogen. Strampler, Bodys, Strumpfhosen, Mützchen, Schlafsäcke – alles. Das ist natürlich gerade in den ersten Monaten praktisch, wenn man den Kindern beim Wachsen zuschauen kann und gefühlt jede zweite Woche etwas Neues braucht. Aber auch in den Folgejahren haben die Kinder und ich die schönen Sachen gerne genommen. Weniger schönes haben wir halt aussortiert. Und natürlich erbt Kind2 jetzt von Kind1 weiter. So weit, so einfach.
Im Frühjahr verkaufte eine gute Bekannte mir unfassbar schöne Stücke aus dem Fundus ihrer Tochter. Sie achtet sehr auf Marken und Labels, aber auch auf Qualität. Also alles bio, alles designed, bestens erhalten. Ein Traum. Interessanterweise änderten sich in der Zeit die Blicke einiger anderer Mamas auf dem Spielplatz oder von den Erzieherinnen. Nein, habe ich mir nicht eingebildet. Wie erkennen die das nur auf den allerersten Blick? Also, ohne Label sichtbar irgendwo drauf, wundert mich immer wieder.
Flohmärkte und Kleiderbasare – im Umkreis Düsseldorf
Bio ist nicht nur, wenn es im Bioladen an der Stange hängt oder vom Biolabel stammt, sondern, zumindest in meiner Schmalspur-Bio-Version, wenn es Second Hand erworben wird. Nach zahlreichen Wäschen sind die meisten Schadstoffe eben einfach rausgewaschen. Oder man hat Glück und findet etwas ungetragenes in guter Qualität.
Für den Großraum Düsseldorf kann ich Flohmärkte empfehlen: Beispielsweise das Boui Boui Bilk mit diversen Flohmarkt-Veranstaltungen in einer coolen Location. Oder in Neuss der Weiberflohmarkt, macht großen Spaß. Der absolute Ober-Nicht-mehr-Geheimtipp: Der Flohmarkt des Geburtshauses Düsseldorf. Die besten Schnäppchen der Welt der best erhaltensten Klamotten, sogar Markenkleidung, habe ich dort gemacht. Man sagt mir nach, die kleine Frau hinter der großen Ikea-Tasche nicht mehr zu sehen, wie sie von Stand zu Stand rast. :) Auch Flohmärkte von Kitas sind prima. Aber man muß noch Augen und Ohren offen halten, damit man die Termine mitbekommt. Und nicht immer findet man wirklich das, was den Kindern noch fehlt.
Second Hand und Outlets im Internet
Gar nicht weit von uns gibt es das riesengroße Outlet von Roermond. Freunde von uns fahren öfters dorthin und kommen mit tollen Klamotten wieder. Ohne Auto ist das für uns aber etwas aufwändig, also bliebe ich derzeit eher bei Onlineshops. Allerdings bin ich keine ausgeklügelte Schnäppchenjägerin, dafür bin ich zu unstrukturiert. Ich halte nicht die Outlets- und Sale-Buttons dieser Welt im Auge, um dann zuzuschlagen und unfassbare Shopping-Erfolge zu feiern. Ich wünschte, ich könnte sowas! Nein, ich muß dann zugreifen, wenn es sich ergibt, oder der Geldbeutel es erlaubt. Also habe ich mir jetzt bei Limango ein paar Teile von Green Cotton für Herbst und Winter gekauft.
Gleichzeitig sammele ich gerade ersten Erfahrungen mit Online Second Hand Shops und anderen alternativen Onlineshop-Konzepten. Davon werde ich demnächst mehr erzählen. (Spannungskurve!) Ebay gibt es auch, aber da habe ich wirklich schon schlechte Erfahrungen gemacht, ich bin kein guter Online-Einkäufer, wenn ich nicht umtauschen kann, bzw. auf der anderen Seite kein seriöses Unternehmen steht. Meine Freundin hat darüber tolle Stücke aus den 70ern erworben, ich nicht. Und Mamikreisel ist mir zu kompliziert. Ein paar Mal habe ich Anfragen gestartet, dass man dort nicht einfach normal bestellen kann, nervt mich. Zu viel Interaktion im Internet, oder so ;)
Achso, was ich bisher nicht mache, ist die Kleidung mit den Kindern am Bildschirm einzukaufen. Die riesige Auswahl ist dann doch viel zu groß für die Kinder und würde sie überfordern. Habe ich festgestellt. Wie ist das bei Euch?
Ich kaufe und verkaufe auch sehr gerne auf Basaren. Wie erwähnt, sind die Schadstoffe dann schon raus gewaschen.
Viele Grüße
Claudia
Ich bin eher die Online-Shopperin und verkaufe auch ab und zu gute Teile weiter – bisher eigentlich immer mit guten Erfahrungen. Zum Glück suchen die beiden älteren Kinder selbst aus, sonst würde ich mich nur noch in Modeshops aufhalten.
LG, Micha
Da mir das Suchen auf Flohmärkten zu sehr vom Zufall abhängt, kaufe ich so ziemlich alles bei Mamikreisel online – da habe ich bisher nur gute Erfahrungen gemacht; das ist alles wie ein privater Flohmarkt.
Und das zusammenstellen von Paketen lohnt sich dann auch.
Professioneller ist da Kirondo – da schicken Familien ihre gebrauchten Sachen hin, und die Plattform verkauft es; nur die Suche ist irgendwie unpraktisch.
Ich bin auch hauptsächlich auf Flohmärkten und Mamikreisel unterwegs – ich kaufe gerne gebrauchte Kinderkleidung. Einerseits, weil die Schadstoffe raus gewaschen sind, andererseits, weil ich an der Stelle gerne etwas nachhaltiger leben möchte. Gerade Kinderkleidung wird ja doch nur sehr kurz getragen. Mir gefällt der Gedanke, dass so ein Kleidungsstück mehrere Lebenszyklen hat.
Funktionskleidung wird von den meisten aber falsch gewaschen, daher kaufe ich die neu – da bevorzugt bei TK Maxx – da gibt es sehr hochwertige Markenkleidung der Vorsaison ziemlich günstig.
Ich kaufe auch gerne auf Vorrat – mein Sohn hat jetzt schon die nächsten fünf Kleidergrößen im Schrank :-).
Liebe Grüße
Danielle
Hallo, zu diesem Artikel passt so super toll mein Onlineshop für Second Hand Kindermode kombiniere.com. Ich weiß ja nicht, ob ich hier ein klein bisschen Werbung machen darf, aber die gebrauchte Kleidung aus meinem Shop ist im super Zustand, kann natürlich bei nicht Gefallen umgetauscht werden und es gibt Marken, die in Deutschland teilweise gar nicht bekannt sind. Schau doch einfach mal rein, vielleicht gefällt dir etwas, ich würde mich sehr freuen! Liebe Grüße Ilona Hartmann